French Open-Game '05 - Tagebuch

zurück zur Startseite         Last updated: 29.05.2006

French Open-Game '05 - Rangliste / Standings

French Open-Game '05 - Regeln / Rules

French Open-Game '05 - Ranking Men
French Open-Game '05 - Ranking Women
French Open-Game '05 - Rabble-Attention-ON...

 

Rafael Nadal (ESP, Setzliste 4) s. Mariano Puerta (ARG) 6:7 6:3 6:1 7:5 (Tag 14)
Justine Henin-Hardenne  (BEL, 10) s. Mary Pierce (FRA, 21) 6:1 6:1 (Tag 13)
Jonas Bjorkman (SWE, 2)
Max Mirnyi (BLR, 2)
s. Bob Bryan (USA, 3)
Mike Bryan (USA, 3)
2:6 6:1 6:4 (Tag 13)
Virginia Ruano Pasqual (ESP, 1)
Paola Suarez (ARG, 1)
s. Cara Black (ZIM)
Liezel Huber (RSA)
4:6 6:3 6:3 (Tag 14)
Daniela Hantuchová (SVK)
Fabrice Santoro (FRA)
s. Martina Navratilova (USA, 6)
Leander Paes (IND, 6)
3:6 6:3 6:2 (Tag 12)
Marin Cilic (CRO) s. Antal Van Der Duim (NED) 6:3 6:1 (Tag 14)
Agnes Szavay (HUN, 8) s. Raluca-Ioana Olaru (ROM, 14) 6:2 6:1 (Tag 14)
Emiliano Massa (ARG)
Leonardo Mayer (ARG)
s. Sergei Bubka (UKR, 8)
Jeremy Chardy (FRA, 8)
2:6 6:3 6:4 (Tag 13)
Victoria Azarenka (BLR, 3)
Agnes Szavay (HUN, 3)
s. Raluca-Ioana Olaru (ROM, 8)
Amina Rakhim (KAZ, 8)
4:6 6:4 6:0 (Tag 13)

 
Tag 14
So. 05. Juni 2005
Finale
Herren Einzel

Vorschau:

  • French Open-Debütant Rafael Nadal (ESP, 5) ist gegen Mariano Puerta (ARG, 39) der haushohe Favorit. Der fünfache Turniersieger in diesem Jahr führt gegen Puerta im Head-to-Head mit 2:1. Der 19-jährige aus Mallorca ist seit nunmehr 23 Matches ungeschlagen.
    Puertas Story der letzten zwei Jahre lautet wie folgt: Erst war er lange verletzt, danach wegen Einnahme von Clenbuterol für neun Monate als Dopingsünder von der Tour ausgeschlossen worden. Damals wog er zeitweise über 20 Kilo mehr als sein aktuelles "Wettkampfgewicht". Seit diesem Jahr ist er zurück und spielt so gut wie noch nie.

 

Resultate:

A Star is born:

  • Rafael Nadal besiegt Mariano Puerta in einem hochklassigen Finale mit 6:7 6:3 6:1 7:5. Puerta hatte eine Verletzung am rechten Oberdschenkel. Das interessiert letztendlich aber niemanden. Im vierten Durchgang hatte der Argentinier zwei Chancen zum Satzausgleich. Nadal konnte den Sack aber zu machen und feiert verdient den Gewinn seines ersten Grand Slam-Titels. Mit 19 Jahren und 2 Tagen ist er der jüngste French Open-Champion seit dem US-Amerikaner Michael Chang 1989 und der sechstjüngste Grand Slam-Sieger aller Zeiten. Ausserdem ist er seit dem Schweden Mats Wilander 1982 der erste French Open-Debütant, der sich gleich im ersten Anlauf den Titel in Paris sichern kann.

  • Damen Doppel Finale:
    Die weltbesten Doppelspielerinnen Virginia Ruano Pasqual und Paola Suarez (ESP/ARG, Setzliste 1) sichern sich zusammen ihren vierten Titel in Roland Garros, den achten Grand Slam-Titel insgesamt. Einzig der Titel in Wimbledon fehlt den beiden noch, da sie (obwohl sie die Nummer 1 im Doppel sind!?) jeweils nur selten am Netz auftauchen. In drei Sätzen besiegten sie Cara Black und Liezel Huber (ZIM/RSA, Setzliste 2).

  • Junioren Finale:
    Im Finale zwei ungesetzter Spieler setzte sich Marin Cilic CRO klar gegen
    Antal Van Der Duim NED durch. Im Halbfinale setze sich der 16-jährige Kroate gegen den US Open-Champion Andrew Murray (GBR, Setzliste 1) durch. In der dritten Runde hatte Cilic bereits den Australian Open-Finalisten Sun-Yong Jr. Kim (KOR, Setzliste 3) ausgeschaltet.

  • Juniorinnen Finale:
    Agnes Szavay (HUN, Setzliste 8) heisst die verdiente Siegerin bei den Juniorinnen, die sich wie schon bereits im Doppel-Finale gegen Raluca-Ioana Olaru (ROM, Setzliste 14) durchsetzen konnte. Während die 16-jährige Ungarin in Melbourne noch zwei Mal im Finale unterlegen war, hatte sie sich in Paris mit der Australian Open-Dominiatorin Victoria Azarenka zusammengetan, mit der sie tags zuvor bereits in der Doppelkonkurrenz erfolgreich war.

 

Tag 13
Sa. 04. Juni 2005
Finale
Damen Einzel

Vorschau:

Das Finale wird unter zwei Spielerinnen ausgetragen, welche nicht in den Top 10 der Weltrangliste klassiert sind. Nach ihrer langen Verletzung wird Henin-Hardenne diese Position ab Montag dank den Ergebnissen in Paris aber wieder einnehmen:

  • Justine Henin-Hardenne (BEL, 12) ist gegen Mary Pierce (FRA, 24) klar favorisiert. Im Head-to-Head liegt sie mit 3:0 vorne. Die 23-jährige aus Marloie kam mit Turniersiegen aus Charleston, Warschau und Berlin nach Paris und hat in diesem Jahr nun eine Siegesbilanz von 26:1 aufzuweisen. Auf Sand steht es sogar 23:0, was auch ihrer aktuellen Siegesserie entspricht. Henin-Hardenne hatte zu Beginn des Turniers Mühe mit ihren spanischen Gegnerinnen. Gegen Martinez, Ruano Pasqual und Medina Garrigues musste sie zweimal über drei Sätze gehen. Gegen die "spanische" Russin Svetlana Kuznetsova (sie lebt seit einigen Jahren in Valencia und trainiert in der Sanchez/Casal-Akademie) hatte sie sogar zwei Matchbälle gegen sich. Russinnen brachten ihr aber Glück. Danach schaltete problemlos Sharpova und Petrova aus. Insgesamt drei Top 10-Spielerinnen (alles Russinnen) mussten dran glauben.
    Mary Pierce weist in diesem Jahr eine 18:8-Siegesbilanz auf, 13:4 auf Sand. In Paris zeigte sich die 30-jährige in Sarasota (Florida) lebende französisch-amerikanische Doppelbürgerin seit Beginn des Turniers stark. Nach Douchvina und Kostanic eleminierte auch sie mit Zvonareva, Schnyder (in drei Sätzen) und Davenport drei Top 10-Spielerinnen. Im Halbfinal liess sie mit Likhovtseva der insgesamt dritten Russin auf ihrem Weg ins Finale keine Chance.

  • Herren Doppel Finale:
    Für Jonas Bjorkman ist es der achte, für Max Mirnyi (SWE/BLR, Setzliste 2) der dritte Grand Slam-Sieg. Der Schwede komplettiert mit Paris seine Sammlung und hat nun mindestens je einen Titel an allen vier Major-Turnieren gewonnen, nachdem er hier bereits 1994 zum bislang einzigen Male im Finale gestanden hatte. Für die Bryan-Zwillinge Bob und Mike (USA/USA, Setzliste 3) findet eine schlechte Bilanz ihre Fortsetzung: In fünf Finalteilnahmen an Grand Slam-Turnieren waren sie bislang erst ein einziges Mal erfolgreich. Das war vor zwei Jahren in Paris.

 

Resultate:

Wie schon in den vergangenen zwei Jahren (Henin-Clijsters und Myskina-Dementieva) gab es erneut einen sehr einseitigen Final im Turnier der Damen:

  • Justine Henin-Hardenne gegen Mary Pierce im Satz-Ticker:
    Satz 1 mit 6:1 an Henin-Hardenne: Mary Pierce brachte ihr erstes Aufschlagspiel zur 1:0-Führung durch, danach blieb ihr aber kein Game mehr. Die 30-jährige möchte keine langen Ballwechsel eingehen und versucht, den schnellen Punkt zu erzielen. Da kann Justine Henin-Hardenne aber problemlos dagegenhalten und dank ihrem kompletteren Spiel jeweils im Verlauf des Ballwechsels den Vorteil zu ihren Gunsten drehen.
    Satz 2 mit 6:1 an
    Henin-Hardenne und damit auch der Sieg: Es waren meist hart umkämpfte Games. Vor allem die Servicegames von Pierce. Dabei unterliefen ihr vor allem in den wichtigen Phasen kapitale Eigenfehler. Zwei, drei Punkte am Netz waren wirklich wie verschossene Elfmeter. Hinzu kamen Doppelfehler in den wichtigen Situationen.
    Mit der 23-jährige Henin-Hardenne siegte die klar bessere Spielerin am heutigten Tag und holte sich nach 2003 zum zweiten Mal den Titel in Paris. Hier, wo sie als kleines Mädchen 1992 mit ihrer Mutter den Final Seles-Graf sah und ihr prophezeihte, dass sie sie auch einmal hier im Final spielen sehen würde. Leider ist ihre Mutter aber vor einigen Jahren gestorben, so dass sie die beiden Titelgewinne ihrer Tochter hier nicht mehr miterleben konnte.
    Bei der Siegerehrung gab es eine weinende Mary Pierce. Sie hatte sich insgeheim halt doch viel mehr erwartet für dieses Finale und hätte nur zu gerne den grossen Coup geschafft.
    Justine Henin-Hardenne ist seit der Rückkehr auf die Tour nach ihrer langwierigen Verletzung wieder das Mass aller Dinge.

 

Tag 12
Fr. 03. Juni 2005
Halbfinale
Herren Einzel

Vorschau:

Im Halbfinale des Herren Einzels stehen sich alles Spieler gegenüber, welche in dieser Sandplatzsaison bereits exzellente Ergebnisse erzielt haben:

  • Roger Federer (SUI, 1) gegen Rafael Nadal (ESP, 5) ist für die meisten wohl das vorweggenommene Finale. In Doha, Rotterdam, Dubai, Indian Wells, Miami (im Final in fünf Sätzen gegen Nadal) und auf Sand in Hamburg ist Roger Federer in diesem Jahr bereits zum Titel gestürmt. Er hat 2005 eine 46:2-Siegesbilanz vorzuweisen, 14:1 auf Sand und hat eine aktuelle Siegesserie von 11 Spielen.
    Rafael Nadal dominierte das Sandplatzgeschehen dank Titelgewinnen in Costa do Sauipe, Acapulco, Monte Carlo, Barcelona und Rom. In diesem Jahr weist er eine 46:5-Siegesbilanz auf, 36:2 auf Sand. Ungeschlagen ist er aktuell seit 22 Spielen. Der Linkshänder wird heute 19 Jahre alt. Schlechtes Omen: Marat Safin hatte bei seinem Halbfinalsieg über Federer in Melbourne an diesem Tag ebenfalls Geburtstag...

  • Nikolay Davydenko (RUS, 13) und Mariano Puerta (ARG, 39) können mit den superlativen der beiden Spieler im anderen Halbfinal nicht ganz mithalten. Der Russe hat eine 32:14-Siegesbilanz in diesem Jahr, 15:6 auf Sand. Dank dem Titelgewinn in St. Pölten ist der gestern 24-jährig gewordene Davydenko seit nunmehr 10 Spielen ungeschlagen.
    Mariano Puerta, mit 26 Jahren der älteste der vier Halbfinalisten, hat sich in dieser Saison einen Turniersieg auf Sand in Casablanca erspielt. 22:8 lautet seine Siegesbilanz auf der ATP-Tour in 2005. Er hat in dieser Saison bisher ausschliesslich Sandplatzturniere bestritten. Seine Siegesserie von 5 an der Zahl ist auf die Erfolge hier in Paris zurückzuführen, die ihm zum Einzug ins Halbfinale verhalfen.

  • Mixed Doppel Finale:
    - Daniela Hantuchová und Fabrice Santoro (SVK/FRA) treffen auf Martina Navratilova und Leander Paes (USA/IND, Setzliste 6). Die 22-jährige Slowakin ist eine exzellente Teamspielerin. Sie hat die Mixed-Titel in Wimbledon 2001 und bei Australian Open 2002, den Fed Cup 2002 sowie den Hopman Cup 2005 gewonnen. Sie fühlt sich wohl, wenn sie Spass auf dem Platz hat und die Fans hinter ihr stehen. Und das ist in Paris dank ihrem französischen Partner Fabrice Santoro ganz sicher der Fall.
    Martina Navratilova ihrerseits könnte wieder mal einen neuen Rekord aufstellen. Dank dem Titelgewinn im Mixed bei den Australian Open 2003 zusammen mit ihrem jetztigen Partner Leander Paes erhielt sie als älteste Spielerin, die je einen Titel gewonnen hat, einen Eintrag in den Geschichtbücher ein. Diesen Rekord kann die mittlerweile 48-jährigen Linkshändern nun nochmals höher schrauben.

 

Resultate:

Zwei Linkshänder stehen im Einzelfinal der Herren:

  • Mixed Doppel Final:
    Der dritte Grand Slam-Titel für Daniela Hantuchová dank dem Dreisatzsieg zusammen mit Fabrice Santoro über Paes/Navratilova ist perfekt. Damit endet die über dreijährige Durststrecke seit dem letzten Grand Slam-Titelgewinn in Melbourne 2002.

  • Roger Federer gegen Rafael Nadal im Satz-Ticker:
    Satz 1 mit 3:6 an Nadal: Sechs Breaks in einem Satz sind ein Zeichen für die grosse Bedeutung dieses Matches und den nervösen Start der beiden Turnierfavoriten. Beide konnten die Handbremse noch nicht lösen. Rafa hat den besseren Start erwischt. Bei ihm fehlt mir aber noch die sonst so dominante Härte in seinen Schlägen. Roger Federer zeigt vor allem am Netz und beim Aufschlag Schwächen. Gut ist, dass er die Grundlinienduelle gegen den Linkshänder Nadal grundsätzlich auf dessen Rückhand halten kann. Allerdings begeht der Schweizer zu viele wirklich unerzwungene Fehler.
    Satz 2 mit 6:4 an Federer: Seit Beginn des zweiten Satzes läuft es rund für den Weltranglistenersten. Die Netzangriffe funktionieren nun und generell sank Federers Fehlerquote. Es ist immer noch kein offener Schlagabtausch. Beide folgen ihrer Taktik, wobei die des erfahreneren Federer weit ausgereifter wirkt. Zwischenzeitlich wurde es wirklich gefährlich für Nadal, weil das Selbstvertrauen bei Federer voll da war. Zudem Nadal spielte bei weitem nicht sein bestes Tennis. Dank des Doppelbreaks begann der Basler zu zaubern. Mit einem Break gegen Ende des Satzes fand Nadal aber wieder in die Partie zurück.
    Satz 3 mit 4:6 an Nadal: Den ausgelichenen und wichtigen Satz holt sich der Spanier. Rafa konnte seine Vorhand endlich mehr einsetzen und somit mehr Druck ausüben als zuvor. In den vierten Satz können sie sich nun beide nochmals voll hineinknien. Es ist bereits halb neun Uhr. Sollte Federer den Satzausgleich schaffen, wird das Match wohl wegen Dunkelheit auf morgen verschoben.
    Satz 4 mit 3:6 an Nadal und damit auch der Sieg: Wie in Satz drei legt Roger Federer das Break vor. Beim Stand von 3:2 holt sich Nadal aber das Break zurück. Und bei 3:4 aus Sicht Federer schaffte der Spanier den zweiten Servicedurchbruch in Folge. In der wichtigen Phasen wirkte das Geburtstagskind gelöster, da er "nichts zu verlieren hatte". Klar war Nadal als ein Topfavorit in das Turnier gegangen, aber als 19-jähriger zum ersten Mal in einem Grand Slam-Halbfinal hat man gegen die Weltnummer Eins grundsätzlich nie etwas zu verlieren. In den Sätzen drei und vier spielte Federer nicht auf dem selben Niveau wie im Zweiten. Schade für Roger, denn mit seinen diesjährigen Leistungen in Paris hätte er sich den letzten ausstehenden Grand Slam-Titel in seiner Trophäensammlung verdient gehabt.
    Zwei Mal Halbfinal. Safin und Nadal. Zwei Mal Geburtstagskinder. Zwei Mal verloren. Soweit die Grand Slam-Bilanz von Roger Federer in diesem Jahr. Ich werde schon mal zu schauen beginnen, wer am 1. Juli Geburtstag hat. Das ist der Termin für das Halbfinale in Wimbledon...

  • Mariano Puerta dreht einen 1:2-Satzrückstand zum Sieg um. Nikolay Davydenko hatte beim Auf und Ab im vierten und fünften Satz durchaus seine Chancen, aber Puertas Top-Spin-Schläge brachten dem Argentinier wohl den Sieg ein. Gegen Ende des Matches schwanden Davydenkos Kräfte etwas, da er einen grossen Aufwand betreiben musste, um gegen die Schläge des Linkshänders ankämpfen zu können. Puerta holt den Finalplatz für Argentinier, nachdem seine Landsmänner Gaudio, Coria, Canas und Nalbandian, die alle in den Top 10 der Setzliste zu finden waren, ausgeschieden sind.

  • Damen Doppel:
    Patty Schnyder und Corina Morariu (SUI/USA, Setzliste 8) sind im Halbfinal klar an Cara Black und Liezel Huber (ZIM/RSA) gescheitert.

 

French Open-Game '05:

Röbi hat es geschafft. Mit 605 Punkten hat er bereits 39 Punkten Vorsprung auf seine Verfolger. Dank drei der vier möglichen Finalisten, die er noch in seinem Team hat, führt er uneinholbar.

 

Tag 11
Do. 02. Juni 2005
Halbfinale
Damen Einzel

Vorschau:

Henin-Hardenne (Jahr 2003) und Pierce (Jahr 2000) haben bereits jeweils einen French Open-Siegestrophäe zu Hause stehen. Das macht sie in ihren Halbfinals zu Favoritinnen. Doch auch ein rein russisches Finale ist kein Ding der Unmöglichkeit:

  • Nadia Petrova (RUS, WTA 9) gegen Justine Henin-Hardenne (BEL, 11) ist das wohl stärkere Halbfinale. Die ehemalige Weltranglistenerste aus Belgien kehrte nach ihrer langwierigen Verletzung in diesem Frühjahr mit Siegen in Charleston, Warschau und Berlin imposant zurück. Sie hat in diesem Jahr nun 25 Spiele gewonnen bei nur einer einzigen Niederlage. Nach dem Schlüsselspiel gegen Kuznetsova zeigte sie im Halbfinal gegen Sharapova eine sehr starke Leistung. Nadia Petrova hat eine Halbfinalqualifikation in Amelia Island und die Finalniederlage von Berlin (in drei Sätzen gegen Henin-Hardenne) vorzuweisen. 

  • Mit Elena Likhovtseva (RUS, 19) und Mary Pierce (FRA, 24) stehen sich zwei Spielerinnen älteren Semesters gegenüber. Während die 30-jährige Französin bereits 1995 den Titel bei den Australian Open feiern konnte, schaffte es die zwei Jahre jüngere Russin in ihren bisher 45 (!) Grand Slam-Turnieren erst zwei Mal ins Viertelfinale. Es Doppelspielerin war sie in den letzten Jahren sehr erfolgreich, konnte aber trotz einigen Hablfinal- und Finalqualifikationen bei Grand Slam-Turnieren noch nie einen Titel gewinnen. Likhovtseva hat das unscheinbarere Spiel als Pierce, ist aber wohl solider und macht die bessere Laufarbeit.

  • Schweizer:
    - Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) Chancen auf eine Finalqualifikation stehen vom Tableau her gut. Dazu muss Timi im Viertelfinale nun Raluca-Ioana Olaru (ROM, 14) eliminieren.

 

Resultate:

  • Juniorinnen:
    - eine Enttäuschung setzte es für Timea Bacsinszky ab. Mit 2:6 3:6 unterlag sie gegen Raluca-Ilona Olaru deutlich. Somit bleibt ihre bisher besten Grand Slam-Leistungen die Halbfinalteilnahmen bei letzten beiden Australian Open-Teilnahmen sowie im letzten Jahr hier in Paris. Da fehlt der entscheidende Schritt nach oben. Im Fed Cup Ende April gegen die Slowakei hätte sie den eigentlich gezeigt gehabt...

  • Mixed Doppel:
    Erfreuliches (finde ich) gibt es dafür aus der Mixed-Konkurrenz im Doppel zu vermelden. Nach der Halbfinalqualifikation im letzten Jahr steht Daniela Hantuchová mit ihrem diesjährigen Partner Fabrice Santoro im Finale! Sie besiegten Stewart/Perry, Stubbs/Nestor (Setzliste 1), Huber/Ullyett (Setzliste 5) und im Halbfinale nun Myskina/Bjorkman (Setzliste 4). Im Finale trifft das ungesetzte Doppel auf die Paarung Navratilova/Paes (Setzliste 6).

 

Tag 10
Mi. 01. Juni 2005
Viertelfinale
Herren Einzel (Untere Tableauhälfte)

Vorschau:

In den beiden letzten Viertelfinalbegegnungen versuchen die vier Spieler, ihre grosse Chance zu packen:

  • Coria-Bezwinger Nikolay Davidenko (RUS, ATP 13) trifft in einer wohl ausgeglichenen Partie auf Safin-Bezwinger Tommy Robredo (ESP, 16).

  • Guillermo Canas (ARG, 10) ist gegen seinen Landsmann Mariano Puerta (ARG, 39) zu favorisieren. Beide konnten bisher von einer guten Auslosung und einem für sie angenehmen Turnierverlauf profitieren.

  • Schweizer:
    - Für Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) steht in der dritten Runde (Achtelfinale) des Turniers der Juniorinnen mit der um ein Jahr jüngeren Caroline Wozniacki (DEN, 12) eine erste grössere Bewährungsprobe auf dem Programm.

 

Resultate:

Es gab zwei spannende Fünfsatzmatches in den Viertelfinals der unteren Tableauhälfte. Doch als Favorit ist ganz klar der Gewinner des Federer-Nadal-Halbfinales zu sehen.

  • Nikolay Davydenko powert etwas mehr mit seinen Grundschlägen als Tommy Robredo. Läuft alles zusammen, kann er mit den häufig von ihm gespielten Cross-Bällen, die er abwechselnd nach links und rechts verteilt, das Spielgeschehen bestimmen. Der 23-jährige aus Barcelona hingegen ist etwas cleverere Sandplatzspieler. Er kann gegen die Schläge des Russen bestehen und bringt seinerseits ein etwas variantenreicheres Spiel mit. Die ersten drei Druchgänge wurden durch hart umkämpfte Games zu Satzbeginn entschieden, aufgrund welcher der Sieger anschliessend jeweils wegziehen konnte. Robredo machte den Auftakt, danach gewann Davydenko die Sätze zwei und drei. Im vierten sowie im fünften Satz blieb das Spiel dann durchgehend ausgeglichen. Robredo schaffte den Satzausgleich. Doch der Russe, der morgen seinen 24. Geburtstag feiert, hatte im fünften Satz die Vorteile eher auf seiner Seite. Zum Schluss wurde es nochmals eng, der Davydenko konnte sich durchsetzen. Nach dem Viertelfinale in Australien diesen Januar konnte Davydenko nun sein neues Bestresultat erzielen.

  • Mariano Puerta gewann in diesem Jahr in Casablanca und stand im Finale in seiner Heimatstadt Buenos Aires. Der Fünfsatzerfolg über Guillermo Canas zum Halbfinaleinzug in Roland Garros ist aber der klar grösste Erfolg in der Karriere des 26-jährigen. Aber auch bei ihm gibt es wie bei den beiden letztjährigen Finalisten Gaudio und Coria den Kritikpunkt "Dopingsünder". Wegen einem positiven Test auf die Substanz Clenbuterol war er ab Saisonende 2003 für 9 Monate gesperrt worden. Er viel in der Weltrangliste zurück, da er an der Sandplatzsaison 2004 nicht teilnehmen konnte. Paris ist nun das erste Grand Slam-Turnier, an dem er dank seinem wiedererspielten, genug guten Ranking teilnehmen darf. In 15 Grand Slam-Teilnahmen (fünf davon in Roland Garros) schaffte er es erst einmal bis in die dritte Runde. Nämlich im Jahre 2000 in Paris. Bei seiner sechsten Teilnahme am Bois de Boulogne gelingt ihm dank dem Sieg über den Top 10-Spieler Canas der grosse Erfolg.

  • Juniorinnen:
    - Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) muss auch gegen Caroline Wozniacki (DEN, 12) über drei Sätze gehen.

 

French Open-Game '05:

Da waren es nur noch zwei aus dem Führungstrio: Luzia führt dank 522 Punkten und 4 Spielern mit 9 Punkten Vorsprung und einem Spieler mehr auf Röbi. Siegeschancen hat aber auch noch Raphael auf Rang 4.

 

Tag 9
Di. 31. Mai 2005
Viertelfinale
Damen Einzel
Herren Einzel (Obere Tableauhälfte)

Vorschau:

Die Damen spielen alle vier Partien um die Halbfinalqualifikation:

  • Schweizer:
    - Roger Federer (SUI, ATP 1) - Victor Hanescu (ROM, 82). Siegchance: 99%

  • Maria Sharapova (RUS, WTA 2) gegen Justine Henin-Hardenne (BEL, 12) ist wohl die hochkarätigste Partie im Viertelfinale der Damen. Ob die aktuelle Wimbledonsieger oder die Gewinnerin von Roland Garros 2003 siegt? - Ich weiss es nicht.

  • Auch bei der Partie zwischen Lindsay Davenport (USA, 1) und Mary Pierce (FRA, 24) treffen zwei Spielerinnen aufeinander, die Grand Slam-Titel die ihren nennen dürfen. Wer gewinnt? - Ich weiss es nicht.

  • Bei Petrova-Ivanovic und Likhovtseva-Karatantcheva heisst es zwei Mal erfahrenere Favoritin gegen junge Aufsteigerin. Wer gewinnt? - Ich weiss es nicht. Aber das erste Match der beiden genannten ist sicher das spielerisch Stärkere.

  • Nadal(70%)-Ferrer könnte ein heisser Tanz werden. Rafa ist aber favorisiert.

 

Resultate:

Die bestklassierte Spielerin im Halbfinal befindet sich in der Weltrangliste auf Rang 9. Ich frage mich, wann es das zuletzt gab...
Bei den Herren wird der von allen herbeigesehnte Traum-Halbfinal Wirklichkeit:

  • Roger Federer und Rafael Nadal werden nach ihren heutigen starken Auftritten gegen Hanescu bzw. Ferrer im Halbfinal aufeinandertreffen. Beide blieben im Viertelfinal ohne Satzverlust.

  • Wie war das mit dem gestrigen Schlüsselspiel für Justine Henin-Hardenne (siehe Resultate Tag 8 weiter unten auf dieser Seite)? Heute spielt sie dank ihrer bisher besten Leistung im Turnier Maria Sharapova in zwei Sätzen an die Wand.

  • Lindsay Davenport hat Hüftprobleme und kann sich als Hardcourt-Spielerin auf dem Sand sowie nicht gut bewegen. Sie läuft alle Bälle aus anstatt zu rutschten. Ausserdem bereiten ihr die tiefen Bälle Probleme. Mary Pierce ist mit 30 Jahren zwei Jahre älter als die US-Amerikanerin. Sie nimmt sich immer sehr lange Pausen zwischen den Punkten heraus und ist beim Richtungswechsel auf dem Court sehr langsam und unbeweglich. Nein, vom athletischen Gesichtspunkt her war diese Partie ein Graus. Beide versuchen ihr Glück deshalb mit agressiven und präzisen Schlägen, um sich mit vertretbarem Aufwand den Winner zu sichern. Ich habe im zweiten Satz mitgezählt: Kein Ballwechsel ging mehr als 7 mal über das Netz! Gewinnschläge und unerzwungene Fehler hielt sich zwar die Waage, doch es war kein Rhythmus im Spiel, wodurch das Match für mich als Zuschauer ziemlich zerfahren und nicht wirklich hochstehend wirkte. Es ging also nur die Frage, wer die Bälle besser trifft. Und das war eindeutig die Französin. Die Weltranglistenerste fand wie in allen vorhergehenden Partien nicht ins Match. Doch bevor sie eine Aufholjagd hätte starten können, hatte sie die Partie gegen Mary Pierce, die Gewinnerin von Roland Garros aus dem Jahr 2000, verloren.

  • Nadia Petrova (RUS, 9) spielte ihr Match gegen Ana Ivanovic (SCG, 32) souverän herunter. Die 17-jährige Serbin machte Petrova das Leben dank 33 unerzwungenen Fehlern bei nur 10 Winner zwar leicht, doch die Berlin-Finalistin liess dank ihrem soliden Spiel nichts anbrennen.

  • Auch im letzten Viertelfinale konnte sich die ältere Spielerin durchsetzen. Zwar letzte Sesil Karatantcheva (BUL, 101) los wie die Feuerwehr und gewann den ersten Satz mit 6:2. Doch dann setzte sich die mit 29 Jahren beinahe doppelt so alte Elena Likhovtseva (RUS, 19) in drei Sätzen durch. Einzig Karatantchevas Quote von 72% beim ersten Aufschlag lässt sich sehen. Ansonsten machte die Russin doppelt, die Bulgarin drei Mal so viele unerzwungene Fehler wie Gewinnschläge.

  • Juniorinnen:
    - Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) benötigt in der zweiten Runde gegen Agnieszka Radwanska POL wiederum drei Sätze zum Sieg.

 

Tag 8
Mo. 30. Mai 2005
Achtelfinale
Herren Einzel (Untere Tableauhälfte)

Vorschau:

Aufgrund des einsetzenden Regens am Sonntag gibt es am nun wieder ein vollgestopftes Programm zu sehen am ersten Tag ohne Schweizer Beteiligung im Einzel:

  • Es ist der Tag der Herrenmatches in Paris: Safin(Siegchance: 75%)-Robredo, Gaudio(65%)-Ferrer, Coria(70%)-Davydenko, Canas(85%)-Kiefer, Puerta(50%)-Acasuso.

  • Bei Kuznetsova(60%)-Henin Hardenne treffen zwei Titelanwärterinnen aufeinander. Ausserdem spielen noch Schiavone(40%)-Ivanovic.

  • Nadal(80%)-Grosjean bei 6:3 4:6 3:0 und Sharapova(90%)-Lllagostera Vives bei 6:2 3:3 müssen noch zu Ende gespielt werden.

 

Resultate:

Titelverteidiger Gaudio und Vorjahresfinalist Coria mussten heute Niederlagen einstecken. Somit bleiben von den meistgenannten Favoriten nur noch Nadal und Federer übrig. Unter den letzten Acht stehen drei Spanier und zwei Argentinier.
Eine grosse Ausnahme im Vergleich zu sonstigen Turnieren ist, dass im Damentableau der Ausgang völlig offen ist. Unter der riesigen Chance bzw. dem Druck, effektiv Ambitionen auf den Turniersieg zu haben, gestalten sich viele Spiele sehr ausgeglichen. Es sind noch drei Russinnen mit dabei:

  • Nikolay Davydenko (RUS, 13) spielt ein starkes Turnier und hat seine bisherigen Leistungen heute mit dem Sieg gegen den letztjährigen Sandplatzkönig und French Open-Finalisten Guillermo Coria (ARG, 9) gekrönt. Nach verlorenem Startsatz setzte sich der in Monte Carlo lebende Russe doch relativ sicher durch.

  • Über vier Stunden bekämpften sich mit Gaston Gaudio (ARG, 6) und David Ferrer (ESP, 21) zwei äusserst starke Sandplatzspezialisten. Es war ein hin und her. Den ersten Satz holte sich der Titelverteidiger klar. Die nächsten beiden Sätze gingen an den 23-jährigen aus Valencia. Im vierten Satz konnte Gaudio dank einer Aufholjagd mit dem 7:5 den Kopf aus der Schlinge ziehen. Im fünften Satz zog der Argentinier auf 4:0 weg und sah wie der sichere Sieger aus. Doch David Ferrer gelangen tatsächlich sechs Games in Folge, mit denen er das Match entschied. Verlierer Gaudio hatte während des Matches zwei Rackets zertrümmert und dafür sogar einen Punktabzug kassiert.

  • Es gibt oft ein Schlüsselspiel auf dem Weg zum Turniersieg. 2003 war es Henin-Hardenne, die im Halbfinal mit Serena Williams die damalige Sieger der vorhergehenden vier Grand Slam-Turniere mit 6:2 4:6 7:5 besiegte. In 2004 drehte Anastasia Myskina das Achtelfinalmatch gegen Svetlana Kuznetsova noch mit 1:6 6:4 8:6 um. Nun trafen Svetlana Kuznetsova (RUS, 6) und Justine Henin-Hardenne (BEL, 10) aufeinander. In der 3h 15min andauernenden Partie waren die beiden Kontrahentinnen nahezu gleich auf und hatten beide ihre Möglichkeiten zum Sieg. Trotz zwei Matchbällen für Kuznetsova siegte Henin-Hardenne 7:6 4:6 7:5. Je 2 Asse bei jeweils 10 Doppelfehlern. Ein Zeichen für den grossen Druck, der auf den Spielerinnen lag. Die je ungefähr 35 Winner bei ca. 65 unforced Errors sind auch etwas auf den langsamen Untergrund zurückzuführen. Der drehende Wind kam ebenfalls noch dazu. Dennoch ist die Fehlerquote ist viel zu hoch. Aber das haben wir in diesem Jahr hier bereits bei so vielen (ausgeglichenen Damen-)Matches gesehen.

  • Marat Safin (RUS, 4) und Tommy Robredo (ESP, 16) lieferten sich vor allem im vierten und fünften Satz ein grossartiges Match. Der 23-jährige Spanier war im vierten Satz nahe am Sieg, doch der aktuelle Australian Open-Sieger glich nach Sätzen aus. Im dritten Satz hatte der Russe sein Racket zertrümmert und sein Pausenbänkchen malträtiert. Wer aber denkt, der 25-jährige sei kein fairer Sportsmann, liegt falsch. Im vierten Satz akzeptierte er eine sehr spätes Overruling gegen ihn diskussionslos und machte sogar noch ein Spässchen mit dem Schiedsrichter. Und bei 6:7 im entscheidenden Satz überstimmte er einen Fault-Ruf des Linienrichters bei Aufschlag Robredo und gab den Ball gut. Der Spanier durfte den ersten Aufschlag nochmals wiederholen. Dieses Servicegame holte sich Robredo anschliessend und siegte mit 8:6. Dank einer vor allem auch läuferisch sehr starken Leistung hat er sich diesen Sieg durchaus verdient.

  • Rafael Nadal (ESP, 5) liess Sebastien Grosjean (FRA, 24) keine Chance. Nachdem die Partie gestern turbulent begonnen hatte, setzte sich der 18-jährige Spanier heute mit einem wieder etwas kühlerem Kopf klar durch und warf den letzten Franzosen aus dem Turnier.

  • Ana Ivanovic (SCG, 32) packt ihre Chance und setzt sich in einem äussert knappen Match mit 6:4 6:7 6:3 gegen die sieben Jahre ältere Francesca Schiavone (ITA, 25) durch.

  • Im Schnelldurchgang holt sich Maria Sharapova (RUS, 2) gegen Nuria Llagostera Vives (ESP, 44) die letzten drei Games im auf heute vertagten Match.

  • Da konnte Stanislas Wawrinka in der Runde zuvor gegen Mariano Puerta (ARG, 39) also mehr Gegenwehr leisten als die heute Roddick-Bezwinger Jose Acasuso (ARG, 69) bei seiner glatten Dreisatzniederlage tat.

  • Guillermo Canas (ARG, 10) zog aufgrund einer Nackenverletzung von Nicolas Kiefer (GER, 29) kampflos ins Viertelfinale ein.

  • Junioren:
    - Der 17-jährige Alexander Sadecky SUI unterlag Michael Shabaz USA in seinem ersten Junioren-Grand Slam klar in zwei Sätzen.

 

French Open-Game '05:

Die drei Führenden der letzten Runde haben sich weiter abgesetzt: Tobias führt mit 429 Punkten und 8 Spielern vor Luzia (427 Punkte, 7 Spieler) und Röbi (415 Punkte, 6 Spieler). Danach tut sich ein Abstand von weiteren 32 Punkten zu den Verfolgern auf.

 

Tag 7
So. 29. Mai 2005
Achtelfinale
Damen Einzel
Herren Einzel (Obere Tableauhälfte)
Vorschau:
  • Schweizer:
    - Roger Federer (SUI, ATP 1) - Carlos Moya (ESP, 15). Siegchance: 65%
    Nach der Leistung gegen Gonzalez traue ich dem Schweizer zumindest die Halbfinalqualifikation (gegen Nadal?) zu. Carlos Moya blieb diese Saison hinter seinen Bestleistungen zurück. Für den Sieger in Roland Garros 1998 und ehemaligen Weltranglistenersten spricht aber vor allem seine Erfahrung.
    - Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Mary Pierce (FRA, 24). Siegchance: 75%
    Patty Schnyder sollte dank ihrem Repertoire die Schläge ihrer Gegnerin neutralisieren und sich durchsetzen können.
    - Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Sesil Karatantechva
    (BUL, 101). Siegchance: 50%
    Der erste Auftritt für die 15-jährige Bolletieri-Schülerin nach dem Sieg gegen Venus Williams. Wie beeinflusst sie der Medienrummel? - Eine mögliche Chance für Gagliardi.

  • Gaudio(Siegchance: 65%)-Ferrer, Nadal(80%)-Grosjean und Nalbandian(90%)-Hanescu sind die weiteren Partien bei den Herren.

  • Bei den Damen werden sämtliche Achtelfinalpartien gespielt: Davenport(30%)-Clijsters, Sharapova(90%)-Lllagostera Vives, Dementieva(60%)-Likhovtseva, Kuznetsova(60%)-Henin Hardenne, Petrova(65%)-Bovina, Schiavone(40%)-Ivanovic.

 

Resultate:

Bei den US Open bemängle ich jeweils den übertriebenen Patriotismus, was aber hier bei den French Open abgeht, das ist pure Arroganz der französischen Zuschauer. Die 15'000 Zuschauer bei Grosjean-Nadal waren schlichtweg eine Katastrophe. Zum x-ten Mal in dieser Woche unfairste Bedingungen!
Wegen Regen konnten einige Partie nicht gespielt werden. In den ausgetragenen Matches ging es den (Mit-)Favorit(inn)en an den Kragen:

  • 1:6 6:1 nach zwei Sätzen aus Sicht von Patty Schnyder. Mary Pierce dominierte den ersten Satz dank ihren druckvollen und offensiven Schlägen. Im zweiten Satz erzwang die 26-jährigen Schweizerin längere Ballwechsel, welche sie dank ihrer starken Laufarbeit dominieren konnte. Doch die 30-jährige Roland Garros-Siegerin des Jahres 2000 legte im dritten Satz wieder zu und konnte sich auf ihre druckvollen Schläge sowie ihren Service verlassen. Bei 5:2 und eigenem Aufschlag konnte Pierce allerdings fünf Matchbälle nicht verwerten. Bei 5:3 und Aufschlag Schnyders bleiben auch die Matchbälle sechs bis neun ungenutzt! Doch bei 5:4 war die grossartige Gegenwehr von Patty Schnyder mit dem elften Matchball gebrochen. Eine letztendlich unglückliche Niederlage und aufgrund des offenen Draws sicherlich eine grosse, verpasste Chance...

  • Kim Clijsters (BEL, 17) holte sich den ersten Satz gegen Lindsay Davenport (USA, 1) locker in 20 Minuten mit 6:1. Danach beging aber auch die Belgierin mehr Fehler als Gewinnschläge zu produzieren. Davenport zeigte in allen drei Sätzen ein fehlerhaftes Spiel. Am Ende standen bei der Weltranglistenersten 18 Gewinnschläge 42 unerzwungenen Fehlern gegenüber. Und dennoch drehte die 28-jährigie Kalifornierin das Match nach verlorenem Startsatz noch um. Genau wie in den drei Partien zuvor zog sie unfassbarerweise nochmals den Kopf aus der Schlinge!

  • Rafael Nadal (ESP, 5) hatte im Hexenkessel Philippe Chatrier gegen Sebastien Grosjean (FRA, 24) anzutreten. Im ersten Satz lief alles nach Wunsch. Im zweiten Satz schaltete sich das Publikum ein. Wie Ivanovic gestern musste der 18-jährige Nadal unter dem riesengrossen Druck bei 2:1 und 3:2 jeweils Re-Breaks in Kauf nehmen. Bei 3:4 aus Sicht von Nadal gelang dem nun aufgeputschten Grosjean das in dieser Phase durchaus verdiente Break. Nadal hatte durchaus Chancen gehabt, anschliessend auf 4:5 heranzukommen. Ich meine, das wäre das vorentscheidende Game im ganzen Spiel für den Spanier gewesen. Der Franzose konnte seinen Service aber halten und nach Sätzen ausgleichen. Im dritten Satz behält der junge Spanier aus Manacor einen kühlen Kopf und zieht mit dem frühen Break auf 3:0 weg, bevor das Spiel wegen Regens unterbrochen werden muss.

  • Victor Hanescu (ROM, 82) kann David Nalbandian (ARG, 11) im vierten und fünften Satz den Zahn ziehen. Für den 23-jährigen aus Bukarest ist die Viertelfinalqualifikation sein bisher grösster Erfolg. Und den hat er sich mit dem heutigen Spiel sowie den Siegen zuvor gegen Chela und Horna redlich verdient.

  • Je 11 Breaks (und somit nur je 7 durchgebrachte Aufschlaggames) gab es im russischen Duell zwischen Elena Dementieva (RUS, 5) und Elena Likhovtseva (RUS, 19). In einer fast drei Stunden (wobei Dementieva nach Satzende immer extrem lange Umziehpausen einlegt...) andauernden, zu nahezu jedem Zeitpunkt ausgeglichenen Partie, bezwang die 29-jährige starke Doppelspielerin Likhovtseva die Vorjahresfinalistin Dementieva mit 7:6 5:7 und 7:5.

  • Roger Federer kann sich mühelos für die Viertelfinals qualifizieren. Carols Moya war aufgrund einer Schulterverletzung beim Service arg limitiert.

  • Emmanuelle Gagliardi unterlag Sesil Karatantcheva, der Junioren-French Open-Siegerin 2004, mit 3:6 5:7.

  • Ein grosses Stück Arbeit zu erledigen hatte Nadia Petrova (RUS, 9) gegen Elena Bovina (RUS, 14). Nur dank dem späten Doppelbreak konnte sie den ersten Satz mit 7:5 zu ihren Gunsten entscheiden. Im zweiten Satz liess sie Bovina nach erneutem Breakvorsprung die Butter nicht vom Brot nehmen. Im ausgeglichenen dritten Satz setzte sich Petrova durch.

  • Über zwei Tage hinweg bekämpften sich Guillermo Canas (ARG, 10) und Paul-Henri Mathieu (FRA, 67) insgesamt über fünf Stunden lang. Canas musste seine harterkämpfte 2:0-Satzführung vom Vortag wieder abgeben. Der wie so viele französische Tennisspieler in Genf wohnhafte Mathieu besass im fünften Satz bei 5:4 und eigenem Aufschlag zwei Matchbälle, welche der 23-jährige allerdings nicht verwerten konnte. Der 27-jährige aus Buenos Aires hingegen nutzte seine zweite Breakchance zum 8:6-Erfolg.

  • Nicolas Kiefer (GER, 29) setzte sich im weitergeführten Drittrundenmatch von gestern Abend in vier Sätzen gegen Igor Andreev (RUS, 38) durch.

  • Im wegen Regen unterbrochenen Match führt Maria Sharapova (RUS, 2) gegen Nuria Llagostera Vives (ESP, 44) mit 6:3 3:3

  • Junioren:
    - Die 15-jährige Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) bezwang Yaroslava Shvedova RUS in drei Sätzen.
    - Der 17-jährige Robin Roshardt SUI hatte gegen Australian Open-Finalist Sun-Yong Jr. Kim (KOR, 3) ein hartes Los und unterlag in seinem ersten Junioren-Grand Slam in zwei Sätzen.

 

Tag 6
Sa. 28. Mai 2005
3. Runde
Untere Tableauhälfte
Vorschau:
  • Schweizer:
    - Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, Q) - Mariano Puerta (ARG, 39. Siegchance: 33%
    Der argentinische Linkshänder hat in dieser Saison einen Turniersieg in Casablanca sowie die Finalqualifikation in Buenos Aires vorzuweisen. Er ist ein Sandplatzspezialist.
    - Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Emilie Loit (FRA, 83). Siegchance: 50%
    Das Match wird beim Stand von
    4:6 6:3 weitergeführt.

  • Der aktuelle Australian Open-Titelhalter trifft auf den Roland Garros-Champion von 2003. An die Partie zwischen Marat Safin (RUS, 4) und Juan Carlos Ferrero (ESP, 34) habe ich hohe Erwartungen.

  • Die untere Hälfte hat sich bereits etwas mehr gelichtet. In folgenden Matches wird es wohl aber heiss her gehen:
    Mauresmo-Ivanovic, Bovina-Golovin, Davydenko-Haas, Schiavone-Groenefeld, Volandri-Acasuso, Kiefer-Andreev.

 

Resultate:

6 Russinnen unter den letzten 16 Damen. Die Französinnen mussten heute Federn lassen. Mary Pierce hat als einzige von 6 Französinnen die dritte Runde überstanden. Schweizerinnen (!) und Belgierinnen sind dagegen noch zwei mit dabei.
Bei den Herren sind es voraussichtlich 6 Argentinier, 4 Spanier und 2 Russen.
Drei Schweizer/innen in den Achtelfinals, das hat es bisher noch nie gegeben.

  • Ana Ivanovic (SCG, 32) hat in diesem Jahr bereits drei Mal gegen Amelie Mauresmo (FRA, 3) gespielt. In ihrem ersten grossen Match in der Rod Laver Arena in der dritten Runde der Australian Open, in Doha und in Miami. In Doha war sie über drei Sätze nahe am Sieg dran. Bisher blieb die 17-jährige Serbin aber sieglos. In Paris wollte sie die Chance gegen die unter enormem Erfolgsdruck stehende Französin nutzen. Es war ein spannendes und vor allem zu Beginn von Nervosität geprägtes Spiel. Ana Ivanovic musste bei ihrem zweiten Grand Slam-Turnier zudem gegen die 15'000 phrenetischen bzw. unfairen, französischen Zuschauer antreten. Unter diesem Druck verlor sie nach 6:4 und 3:1-Führung den zweiten Satz mit 3:6. Im dritten Satz wirkte Amelie Mauresmo athletischer, Ana Ivanovic hielt aber dagegen. Ihr Vorteil war, dass sie bis auf das Ende des zweiten Satzes nie einem Rückstand hinterherlaufen musste. Und sie machte das Ding im dritten Satz tatsächlich mit 6:4 klar! Wir kennen Ana schon lange, jetzt kennt auch Paris die junge Dame, die in Zürich und Belgrad lebt.

  • In den ersten drei Sätzen gab es jeweils das schnelle Break für Juan Carlos Ferrero. Doch es schien, als ob Marat Safin sich die wichtigen Punkte holen kann, wenn er will. Und der Russe wollte. Ferrero brachte seinen Aufschlag bei 5:4 nicht durch und Marat holte sich den Tie-Break. Im zweiten Satz schaffte Safin sogar zwei Breaks und drehte den Rückstand in ein 7:5 um. Auch im dritten Satz gelang dem Spanier das frühe Break zum 2:0. Diesmal wollte der in Monte Carlo lebende Russe gleich das Re-Break. Aber er schaffte es nicht. Und schwups konnte der 25-jährige aus Villena anschliessend das Doppelbreak realisieren und seine Führung ausbauen. Ferrero holte sich Satz drei mit 6:1.
    Safin lässt schon mal einen Satz sauen, um sich wieder voll auf den nächsten zu konzentrieren. Das Break liess auf sich warten, aber es war wiederum Ferrero, der es vorlegte. Doch Safin konterte postwendend zum 3:3. Der 25-jährige Russe hatte sogar Breakball zum 5:3, den Ferrero abwehren konnte. Die beiden ehemaligen Weltranglistenersten trugen im vierten Satz nun die wohl entscheidende Phase des Matches aus. Es ging in den Tie-Break und wie in allen wichtigen Phasen dieses Match behielt Marat Safin die Oberhand und siegte verdient.
    Safin ist the man! Er spart sich seine guten Leistungen wirklich für die wichtigen Spiele in den wichtigen Turnieren auf.

  • Emmanuelle Gagliardi gab im heute weitergeführten Match von gestern gegen Emilie Loit gleich zu Beginn ihr Aufschlagspiel zum 0:1 im dritten Satz ab. Sie breakte ihrerseits aber zum 2:2 und 5:3. Dann bei 5:3 und 15:40 nochmals zwei Breakbälle abwehren und das Match nach Hause servieren. Das hat die Genferin stark gemacht gegen die französische Linkshänderin. Das Spiel hatte ein gutes Niveau in Anbetracht der Wichtigkeit des Matches. Bei zwei Top 100-Spielerinnen fehlte natürlich etwas das Tempo, aber die Ballwechsel waren ansehnlich. Erstmals steht die Genferin im Achtelfinale bei einem Grand Slam, wo sie nun auf Karatantcheva tritt. Sie hat wirklich auch Turnierglück mit ihrer Auslosung.

  • 6:1 nach 26 Minuten für Stanislas Wawrinka. Der zweite Satz war lange Zeit ausgeglichen. Mariano Puerta gelang das entscheidende Break zum 5:3. In Satz drei und vier war der um fünfzig Weltranglistenpositionen besser klassierte Argentinier präsenter und Wawrinka baute ab. 6:1 5:1. Der Waadtländer liess sich aber nicht unterkriegen und holte gegen den nun etwas müden Gegner zwei Breaks zurück um kam bis auf 4:5 heran. Leider brachte er im Anschluss sein Servicegame nicht durch und musste den Match abgegeben. Erst an Tag 6 müssen wir die erste Schweizer Niederlage zur Kenntnis nehmen. Wer hätte das gedacht! Dank den Leistungen der letzten Monate wird Qualifikant Wawrinka in Zukunft die direkte Aufnahme ins Hauptfeld der Grand Slam-Turniere schaffen.

  • Nathalie Dechy (FRA, 16) vergibt eine grosse Chance gegen Nuria Llagostera Vives (ESP, 44). 5:2 führte sie im ersten Satz, verlor diesen aber noch im Tie-Break. Die schwache Phase der 26-jährigen aus Tournai hielt an und sie lag im zweiten Satz schnell mit 0:3 zurück. Dechy konnte sich nicht mehr zurückkämpfen und die um ein Jahr jüngere Spanierin gewann in zwei Sätzen.

  • Tatiana Golovin (FRA, 20) musste auf dem Court Philippe Chatrier Lehrgeld zahlen. Nicht das Elena Bovina (RUS, 14) ihr derart überlegen gewesen wäre. Vielmehr war es wohl der Druck, dass die 17-jährige Französin nicht ihr bestes Tennis abrufen konnte. Von den Schlägen her wäre sie die komplettere Spielerin gewesen, spielte aber zu wenig abgeklärt.

  • Nikolay Davidenko (RUS, 13), der St. Pölten-Sieger der Vorwoche, setzte sich in drei Sätzen gegen Tommy Haas (GER, 22), den Gewinner des World Team Cups der Vorwoche, durch.

  • Wimbledon-Siegerin Maria Sharapova (RUS, 2) zeigt ihre bisher beste Leistung in dieser Woche. Gegen die gleichaltrige Anna Chakvetadze (RUS, 60), die im bisherigen Turnierverlauf mit den Siegen gegen Koukalova und Suarez zwei starke Partien gezeigt hatte, lässt sie nichts anbrennen.

  • Anabel Medina-Garrigues (ESP, 42) legte los wie die Feuerwehr und überfuhr eine zu fehlerhafte Justine Henin-Hardenne (BEL, 12) mit 5:0. Doch die Belgierin wehrte Satzball um Satzball ab, ehe sie den ersten Satz doch noch mit 4:6 abgeben musste. 6:2 6:3 gewann Henin-Hardenne die folgenden Sätze gegen eine starke Gegnerin. Die Championesse von 2003 wirkte aber trotz allen Schwierigkeiten präsent konnte auf dem Platz ihre Favoritenrolle behaupten.

  • US Open-Siegerin Svetlana Kuznetsova (RUS, 7) musste beim 6:1 2:6 6:0 eine Ehrenrunde drehen, um den Sieg einzufahren. Ich muss ihrer Gegnerin Marissa Irvin (USA, 87) noch ein Lob aussprechen. Sie ist bereits im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr die einzige der US-amerikanischen Delegation, welche in Roland Garros im Vergleich zu ihrem Ranking jeweils überzeugen kann.

  • Nadia Petrova (RUS, 9) zeigt gegen Shahar Peer (ISR, 96) nach hartumkäpften Startminuten eine souveräne Leistung.

  • Wie Golovin fehlte es auch Anna-Lena Groenefeld (GER, 46) in der Partie gegen Francesca Schiavone (ITA, 25) an der nötigen Erfahrung. Trotz Führung in beiden Sätzen unterlag die 19-jährige Deutsche mit 6:7 5:7.

  • Filippo Volandri (ITA, 28) muss gegen Roddick-Bezwinger Jose Acasuso (ARG, 69) bereits nach 0:3 im ersten Satz verletzungsbedingt aufgeben.

  • Guillermo Coria (ARG, 9) marschierte gegen Jürgen Melzer (AUT, 47) in 51 Minuten zum 6:1 6:1. Für den Gewinn des dritten Satzes im Tie-Break benötigte er dann allerdings mehr als eine Stunde.

  • Tommy Robredo (ESP, 16) setzt sich problemlos gegen David Sanchez (ESP, 129) durch.

  • Zwei Matches mussten wegen Dunkelheit abgebrochen werden: Kiefer-Andreev 2:1 nach Sätzen, Canas-Mathieu bei 2:0-Satzführung für den Argentinier.

 

French Open-Game '05:

Dank dem Ivanovic-Exploit liegen Röbi und Tobias mit 245 bzw. 232 Punkten bei 10 Spielern in Führung. Dahinter folgt Luzia mit ebenfalls 10 verbliebenen Spielern und 230 Punkten.

 

Tag 5
Fr. 27. Mai 2005
3. Runde
Obere Tableauhälfte
Vorschau:
  • Schweizer:
    - Roger Federer (SUI, ATP 1) - Fernando Gonzalez (CHI, 26). Siegchance: 51%
    Ich sage nur so viel: Der Chilene ist sicherlich mindestens so gefährlich wie es Gustavo Kuerten im letzten Jahr war. Und damals verlor der Weltranglistenerste in Runde 3... Hoffen wir auf einen Sieg von Roger. Dann können wir auch den "Troja-Style" von Gonzalez besser geniessen.
    - Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Flavia Pennetta (ITA, 35). Siegchance: 75%
    Die 23-jährige Mailänderin hat im Februar nacheinander die Sandplatzturniere von Bogota und Acapulco gewonnen.
    - Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Emilie Loit (FRA, 83). Siegchance: 20%

  • Für die Topspiele des Tages gebe ich meine Einschätzung ab:
    Clijsters(Siegchance: 90%)-Hantuchova, Nadal(85%)-Gasquet, Zvonareva(35%)-Pierce, Davenport(30%)-Razzano, Grosjean(55%)-Stepanek, V. Williams(70%)-Karatantcheva, Nalbandian(70%)-Ancic, Moya(55%)-Vicente, Gaudio(80%)-Mantilla, Dementieva(65%)-Morigami, Farina-Elia(70%)-Likhovtseva

 

Resultate:

Die grossen Namen Federer und Nadal überzeugen weiterhin. Bei den Damen hingegen wird die Angelegenheit immer offener:

  • 15 Jahre ist sie alt und heute kam der erste grosse Durchbruch für Sesil Karatantcheva (BUL, 101). Normalweise ist die Juniorensiegerin des Vorjahres (die uns damals in der Metrostation Porte d'Auteuil über den Weg gelaufen ist) auch eine Kandidatin für mein RAON-Team. In diesem Jahr hat sie aber bei den Profis auf der WTA- oder der ITF-Tour noch keine Resultate auf Sand vorzuweisen. Im ersten Satz spielte sie frech und stark auf und holte ihn sich mit 6:3 gegen Venus Williams (USA, 13). Im zweiten Satz war sie platt und Williams beging weniger Fehler mehr. Wie Phönix aus der Asche kam sie nach dem 1:6 zurück und setzte sich im dritten Satz letztendlich klar mit 6:1 gegen Venus Williams durch! Die Leistung der US-Amerikanerin war sicherlich nicht das gelbe vom Ei. Der Sieg der 15-jährigen ist aber eine Sensation. Vor allem, wie sich die Bolletieri-Schülerin anfangs des dritten Satzes nochmals steigern und dank einigen wichtigen Games davonziehen konnte.

  • Ein exzellenter Auftritt von Roger Federer. Er stand unter Druck gegen Gonzalez' Vorhand und war in den Rallies nicht unbedingt favorisiert. Aber in den wichtigen Punkten war der Schweizer da. Mit dem 11:9 im Tie-Break des ersten Satzes ebnete er den steinigen Weg zum Sieg. Die beeindruckende Stärke des Chilenen ist gleichzeitig auch seine grösste Schwäche. Bei Gonzalez gibt es kein Taktieren, sondern nur rohe Gewalt.

  • Den ausgeglichenen ersten Satz konnte Flavia Pennetta für sich entscheiden. Danach fehlte der Italienerin aber die Kraft und das Durchsetzungsvermögen, um gegen Patty Schnyder bestehen zu können. Als die Schweizerin ins Match gefunden hatte und ihre Fehlerquote reduzierte, bliebt ihrer müden Gegnerin nur noch ein Spielgewinn in den restlichen beiden Sätzen.

  • Emmanuelle Gagliardi versucht, die sich ihr bietende Chance zu packen. Die Partie gegen Emilie Loit wurde beim Stand von 4:6 6:3 wegen Dunkelheit unterbrochen.

  • Zum dritten Mal geht Lindsay Davenport (USA, 1) über drei Sätze. Beinahe sechs Stunden stand die Kalifornierin, die im Vorfeld mit Hüftproblemen zu kämpfen hatte, insgesamt schon auf dem Platz. Dass Srebotnik die Klasse fehlte und Peng mit ihren 19 Jahren die Erfahrung, ist noch verständlich. Aber das Virginie Razzano (FRA, 37) den Sack trotz 4:1-Führung in Satz 1 und 2 nicht zumachen kann, dass verstehe ich nicht. Davenport müsste doch mittlerweile müde sein und Razzano spielte bisher eine sehr starke Sandplatzsaison. Trotzdem kann sich die 28-jährige Weltranglistenerste aus Laguna Beach mit 7:5 4:6 6:4 durchsetzen.

  • Nach einer Aufholjagd beim Stand von 2:5 im ersten Satz setzte sich Mary Pierce (FRA, 24) gegen Vera Zvonareva (RUS, 11) knapp in zwei Sätzen durch.

  • In zwei knappen Sätzen besiegte Elena Likhovtseva (RUS, 19) die auf Sand eigentlich etwas höher einzustufende Silvia Farina Elia (ITA, 21).

  • Kim Clijsters (BEL, 14) wirkte gegen Daniela Hantuchova (SVK, 23) nicht mehr so souverän wie in den Runden zuvor. Mir fehlten etwas die Gewinnschläge auf Seiten der Belgierin. Auch den Spreizschritt zeigte sie in Anbracht ihrer Knieverletzung nur wenn unbedingt nötig. Insgesamt setzte sich die 21-jährige aus Bree aber sicher durch gegen eine Daniela Hantuchova, die auf dem von ihr ungeliebten sandigen Untergrund ein gutes Turnier spielte. Vielleicht auch, weil die Bälle in diesem Jahr relativ schwer sind. Dadurch nehmen sie den Spin und Slice nicht so gut an, was dem geradlinigen Spiel der Slowakin entgegenkommt.

  • Ganz Paris sprach vom grossen Teenagerduell zwischen Rafael Nadal (ESP, 5) und Richard Gasquet (FRA, 32). Es war abzusehen, dass der Franzose gegen den in dieser Saison bisher erfolgreichsten Sandplatzspieler keine grosse Chance haben würde. Ich sehe ein einziges Risiko bei Nadal: Es spielt fantastisch, strotzt vor Selbstvertrauen und will allen zeigen, dass er der Beste ist. Dabei könnte er sich aber verausgaben. Er würde besser daran tun, mit seinen Kräften hauszuhalten. Wobei er bisher noch ohne Satzverlust dasteht und im Moment sicherlich noch genügend Reserven hat.

  • David Nalbandian (ARG, 11) besiegt Mario Ancic (CRO, 19) in drei engen Sätzen. Mit Baghdatis und Berdych hatte er bereits zuvor starke Gegner erhalten. Bisher gab sich der Argentinier keine Blösse.

  • Sebastien Grosjean (FRA, 24) setzt sich in einem emotionsgeladenen Spiel nach vier Stunden und einer Minute gegen den höher gesetzten Radek Stepanek (CZE, 17) durch. Im fünften Satz machte der Franzose auch physisch den stärkeren Eindruck. Der Tscheche hatte mit seinen Gesten das französische Publikum provoziert. Und das dieses sehr böse werden kann, haben wir schon einige Male erlebt. Der 26-jährige aus Prerov bekam dies zu spüren.

  • Ich wollte schon schreiben, dass Carlos Moya (ESP, 15) endlich gut ins Turnier gefunden hat. Das war als er im dritten Satz gegen Fernando Vicente (ESP, 155, Q) fünf (!) Matchbälle besass. Doch das Endergebnis von 6:4 7:6 6:7 0:6 und 6:4 zu Gunsten Moyas gegen den Qualifikanten wirkt nicht mehr sehr glanzvoll...

  • Elena Dementieva (RUS, 5) bleibt weiterhin glanzlos. In drei Sätzen setzt sie sich gegen Akiko Morigami (JPN, 76) durch.

  • Gaston Gaudio (ARG, 6) kassierte gleich zu Beginn zwei Breaks und lag mit 1:4 hinten. Danach lief es für den Titelverteidiger aber nach Mass und er besiegte Felix Mantilla (ESP, 89) in drei Sätzen.

  • David Ferrer (ESP, 21) setzte sich glatt gegen Hyung-Taik Lee (KOR, 58) durch. Victor Hanescu (ROM, 82) tat es ihm gegen Luis Horna (PER, 60) gleich.

 

Tag 4
Do. 26. Mai 2005
2. Runde
Untere Tableauhälfte
Vorschau:
  • Schweizer:
    - Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, Q) - James Blake (USA, 132, Q). Siegchance: 60%
    Aufgepasst auf die extrem schnell geschlagene Vorhand des US-Amerikaners, der seine Verletzungen aus dem Jahr 2004 überwunden hat. Auf roter Asche und in der aktuellen Verfassung hat der Schweizer aber hoffentlich die Nase vorne.

  • Während es in der ersten Runde vor allem bei den Frauen Überraschungen gegeben hat, stehen in der zweiten Runde nun eher die gesetzten Herren unter Druck: Roddick-Acasuso, Canas-Montanes, Davydenko-O. Rochus, Kiefer-Clement, Schiavone-Vaidisova, Youzhny-Melzer

 

Resultate:

Keine Amerikaner unter den besten 32 der Herren. Genau so wie letztes Jahr. Paris ist wahrlich kein gutes Terrain für die US-Boys. Dagegen gehen die erfolgreichen Schweizer Tage in Roland Garros weiter: Vier von vier gestarteten Schweizer/innen stehen in Runde 3!
Canas, Ferrero, Haas und Volandri legten in den ersten beiden Runden einen Blitzstart hin. Die beiden Französinnen Mauresmo und Golovin sorgen für Furore. Daneben auch Ivanovic:

  • Stanislas Wawrinka verlor den Tie-Break des ersten Satzes nach fünf vergebenen Satzbällen. Im zweiten Satz schlug er bei 5:4 zum Satzgewinn auf. Ihm unterliefen aber zwei Doppelfehler. Und schon waren die ersten beiden Sätze weg. Immerhin kann er nun sein erstes Häkchen beim "ich habe einen 0:2-Satzrückstand noch in einen Sieg umgedreht" in seinem Palmares machen. Denn ab dem dritten Satz spielte er konstanter und bei Blake schwanden die Kräfte.

  • Andy Roddick (USA, 3) kam auch in seinen fünften French Open nicht über die dritte Runde hinaus. Beim zweiten Auftritt waren die Voraussetzung eigentlich gut. Dank dem heissen Wetter war der Platz trockener und somit schneller als in den Tagen zuvor. Das nutzte der 22-jährige aus Boca Raton zur 2:0-Satzführung gegen Jose Acasuso (ARG, 69). Doch der Argentinier schaffte die Wende und setzte sich im fünften Satz mit 8:6 durch.

  • Nach Kuerten eliminiert David Sanchez (ESP, 129) auch Thomas Johansson (SWE, 20). Der Schwede hatte beim World Team Cup in Düsseldorf in der Vorwoche starke Leistungen gezeigt, war heute aber etwas angeschlagen.

  • Anabel Medina-Garrigues (ESP, 42) nutzte ihre Chancen gegen Magdalena Maleeva (BUL, 27) und siegte in zwei Sätzen.

  • Gisela Dulko (ARG, 33) hat als Südamerikanerin beim Grand Slam auf Sand wohl die grössten Ambitionen. Trotzdem unterlag sie auf dem roten Sand heute Marissa Irvin (USA, 87). Diese schaffte bereits in den beiden Vorjahren jeweils den Einzug in die dritte Runde.

  • Jürgen Melzer (AUT, 47) bezwingt Mikhail Youzhny (RUS, 31) in drei Sätzen.

 

French Open-Game '05:

Grossartig, immer noch sind 8 der 28 Teilnehmer ohne Ausfall. Harris, Luzia, Michael und Stefan M. führen dank einen Bonuspunkt mehr vor Urs, Röbi, Annrita und Freddy.

 

Tag 3
Mi. 25. Mai 2005
2. Runde
Obere Tableauhälfte
Vorschau:
  • Schweizer:
    - Roger Federer (SUI, ATP 1) - Nicolas Almagro (ESP, 78). Siegchance: 85%
    Die erste Runde war zum Aufwärmen. Will er den Titel, folgen für Roger Federer nun wohl sechs Duelle gegen Sandplatzspezialisten. Da ist der 19-jährige Almagro im Vergleich zu den ab Runde drei folgenden absoluten Spitzenspielern nur ein kleiner Fisch. Trotzdem muss sich der Schweizer gegen den Mann aus Murcia in acht nehmen. Unter anderem auch wegen den dieses Jahr etwas schwereren Bällen müssen die Punkte noch härter erarbeitet werden als ohnehin schon.
    - Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Sandra Kloesel (GER, 138, Q). Siegchance: 99%
    - Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Maria Sanchez Lorenzo (ESP, 111). Siegchance: 33%

  • Für einige gesetzte Spieler/innen wird bereits der erste Tag zur Bewährungsprobe: Davenport-Peng, Henman-Horna, V. Williams-Zuluaga, Likhovtseva-Diaz Oliva, Ancic-Hernandez, Hantuchova-Castano, Frazier-Loit

 

Resultate:

Aus der oberen Tableauhälfte haben in den ersten beiden Runden Nadal, Federer, Gaudio und Grosjean überzeugt. Bei den Damen ist es allen voran Kim Clijsters sowie die Französinnen Pierce und Razzano:

  • 6:3 7:6 6:2, eine gute Runde für Roger Federer. Gegen einen starken Gegner konnte er sich auf die nächsten Runden vorbereiten. Ich denke es ist gut, dass er von Almagro ein bisschen gefordert wurde. Er kann sein Spiel besser ausrichten und das bringt ihm sicherlich mehr als die lockere Startrunde gegen Dudi Sela.

  • Bei ihrem neunten Auftritt in Paris stösst Emmanuelle Gagliardi erstmals in die dritte Runde vor. Überhaupt ist es in ihrem 33. Grand Slam-Turnier erst die vierte 3. Rundenqualifikation für die in Monte Carlo lebende Schweizerin. Weiter kam sie ohnehin noch nie. Ein 6:3 6:3 gegen Sanchez Lorenzo legt nochmals die schwache Leistung von Anastasia Myskina offen, welche der Spanierin in der ersten Runde unterlag. Aber nichts desto trotz: Gut gemacht, Emmanuelle Gagliardi. Gratulation.

  • 2004 hat uns Tim Henman (GBR, 8) mit der Halbfinalqualifikation alle überrascht. Und tatsächlich konnte er dank seiner Erfahrung sein Angriffstennis auch auf dem langsamen Belag verbessern. Luis Horna (PER, 60) stoppte den Briten nun aber in vier Sätzen.

  • Noch knapper als in der ersten Runde gegen Srebotnik setzte sich Lindsay Davenport (USA, 1) gegen Shuai Peng (CHN, 47) durch. Im gesamten Match lief sie gegen die Chinesin einem Rückstand hinter. Die 19-jährige servierte bei 5:4 im zweiten Satz zum Matchgewinn. Bei 30:15 spielte sie anstelle eines Winners den Ball knapp unter die Netzkante. Das wären zwei Matchbälle gewesen. Mit einigen Linienbällen und in der Folge dann mit viel Erfahrung und konstanterem Spiel setzte sich die Weltranglistenerste aus Kalifornien schliesslich doch noch mit 3:6 7:6 und 6:0 durch.

  • Juan Ignacio Chela (ARG, 33) spielt nicht auf dem Niveau des Vorjahres. Dass es ihn aber gleich schon gegen Victor Hanescu (ROM, 82) erwischt, hätte ich nicht gedacht.

  • Zwar gesetzt, aber dennoch nicht mit den hohen Erwartungen traten Amy Frazier (USA, 30) und Karolnia Sprem (CRO, 34) an. Gegen Emilie Loit (FRA, 83) bzw. Akiko Morigami (JPN,76) kam heute für beide das Aus.

  • Gegen Verdasco konnte sich Robin Soderling (SWE, 35) trotz 0:2-Satzrückstand überraschend durchsetzen. Gegen Hyung-Taik Lee (KOR, 58) kam für den an 33 gesetzten Schweden das Aus in drei Sätzen.

 

Tag 2
Di. 24. Mai 2005
1. Runde
Untere Tableauhälfte
Vorschau:
  • Als einziger Schweizer steht ein Talent mit intakten Aussenseiterchancen im Einsatz:
    - Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, Q) - Nicolas Massu (CHI, 23). Siegchance: 20%

  • Wiederum stehen für die Gesetzen einige schwere Aufgaben an: Agassi-Nieminen, Canas-Monfils, Ljubicic-Puerta, Jankovic-Smashnova Pistolesi, Kiefer-Karlovic, Bartoli-Peer

 

Resultate:

Heute gibt es einiges Interessantes zu berichten. Einige der Partien aus der Vorschau hatten es in sich:

  • Bravo Stanislas Wawrinka (SUI, 88)! Dank einer starken Leistung wirft er den chilenischen Sandplatzspezialisten und Doppelolympiasieger von Athen, Nicolas Massu (CHI, 23), in vier Sätzen aus dem Turnier. Der Waadtländer zeigte sich bei seinem ersten Grand Slam-Auftritt sehr abgeklärt. Einzig im vierten Satz, wo ihm bei eigenem Aufschlag und 5:4 drei Doppelfehler unterliefen, hätte er Massu beinahe nochmals ins Spiel kommen lassen.
    Vier von vier angetretenen Schweizer/innen überstehen die erste Runde. So etwas hatte es zuvor noch nie gegeben.

  • Wegen wieder aufgetretenen Hüftbeschwerden und einem eingeklemmten Nerv im Rücken sah man in den Sätzen vier und fünf beim 1:6 0:6 gegen Jarkko Nieminen (FIN, 98) nur noch einen sich über den Platz quälenden Andre Agassi (USA, 7). Agassi den Tränen nahe, ein trauriges Bild. Das war wohl sein letzter Auftritt in Paris, wo er mit dem Sieg 1999 seine Laufbahn mit dem einzig noch fehlenden der vier Grand Slams-Titel krönte. Für mich bleibt ein Trost: An den Australian Open habe ich ihn erstmals live gesehen. In einem unglaublichen Match gegen Joachim Johansson und anschliessend im Viertelfinale gegen Roger Federer. Von mir aus kann der 35-jährige aus Las Vegas nun zurücktreten. Einen Auftritt bei den US Open im Herbst wird er sich aber trotz allem wohl nicht nehmen lassen.
    Ein weiterer, der bereits seit Jahren mit Hüftbeschwerden kämpft ist Gustavo Kuerten (BRA, 97), 3-facher Sieger in Roland Garros 1997, 2000 und 2001. Der 28-jährige aus Florianapolis unterlag heute David Sanchez (ESP, 129) klar. Auch bei ihm ist fraglich, wie lange er sich das noch antun will...

  • Ivan Ljubicic (CRO, 14) ist anfangs des Jahres dank seinen Finalqualifikationen und knappen Niederlagen gegen Roger Federer (vor allem in der Schweiz) bekannt geworden. Nahezu im Alleingang hat er im Davis Cup die USA mit Roddick und Agassi eliminiert. Diese Erfolge feierte er aber alle auf Hardcourt. Auf Sand sieht es für den Aufschlagsspezialisten etwas anders aus. Gegen den starken Mariano Puerta (ARG, 39) schied er heute klar aus.

  • Die eigentlich formstarke Jelena Jankovic (SCG, WTA 15) unterlag Anna Smashnova-Pistolesi (ISR, 49) glasklar. Die Israelin ist in der Weltrangliste zurückgefallen, hat dank viel Top-Spin auf Sand ein sehr effektives Spiel. Ihre Erfahrung half ihr beim Sieg über die 8 Jahre jüngere Gegnerin sicherlich ebenfalls.

  • Nach der Halbfinalqualifikation im letzten Jahr gegen Sharapova verabschiedete sich Paola Suarez (ARG, 29) nun in der ersten Runde. Sie kommt von einer Verletzung zurück und unterlag Anna Chakvetadze (RUS, 60) mit einer unkonstanten Leistung 5:7 6:1 0:6.

  • Chancenlos verabschiedete sich Feliciano Lopez (ESP, 25) in vier Sätzen gegen Paul-Henri Mathieu (FRA, 67) aus dem Turnier.

  • Marion Bartoli (FRA, 31) kriegt bei ihrem Heimturnier einfach kein Bein auf den Boden. In all ihren fünf Auftritten gewann sie erst ein einziges Einzelmatch. Heute scheiterte sie an der 18-jährigen Shahar Peer (ISR, 96).

  • Wie schon bei den Australian Open im Januar kassiert Ai Sugiyama (JPN, 26) wiederum eine Erstrundenniederlage. Sie unterlag Nuria Llagostera Vives (ESP, 44) in drei hartumkämpften Sätzen.

  • Nach 6:0 im ersten Satz musste Topfavoritin Justine Henin-Hardenne (BEL, 12) gegen Conchita Martinez (ESP, 43), die Finalistin des Jahres 2000, doch noch über drei Sätze gehen. Die 33-jährige Spanierin kämpfte gut mit, spielbestimmend war aber die belgische Championesse von 2003. Dieser unterliefen aber oft viel zu viele Fehler. Nach 5:1 im dritten Satz kam Martinez nochmals gefährlich bis auf 5:4 heran.

  • Auch Maria Sharapova (RUS, 2) musste ein hartes Auftaktmatch absolvieren. Gegen die mit 18 Jahren gleich alte Evgenia Linetskaya (RUS, 29) konnte sie sich erst nach knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit durchsetzen.

 

French Open-Game '05:

10 der 28 Teilnehmer haben die erste Runde verlustpunktlos überstanden. Dies trotz einigen nahmhaften Ausfällen. Eine starke Leistung.

 

Tag 1
Mo. 23. Mai 2005
1. Runde
Obere Tableauhälfte
Vorschau:
  • Schweizer:
    - Roger Federer (SUI, ATP 1) - Dudi Sela (ISR, 245, Q). Siegchance: 99%
    - Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Yoon Jeong Cho (ITA, 85). Siegchance: 95%
    - Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Tatiana Perebiynis (UKR, 80). Siegchance: 25%

  • Für einige gesetzte Spieler/innen wird bereits der erste Tag zur Bewährungsprobe: Myskina-Sanchez Lorenzo, Grosjean-Monaco, Safina-Razzano, Moya-Martin, Nalbandian-Baghdatis, Hantuchova-Krajicek, Soderling-Verdasco

 

Resultate:
Bei einigem Wind, aber ansonsten guten Bedingungen verabschiedete sich heute bereits ein grosser Name:

  • Vorjahressiegerin Anastasia Myskina (RUS, 6) hat diese Saison noch keine vernünftigen Resultate vorzuweisen. Die Krönung im negativen Sinne ist nun das Erstrundenaus an der Stätte ihres bisher grössten Erfolges. Und das gegen Maria Sanchez Lorenzo, die ihrerseits innerhalb eines Jahres aus den Top 50 auf Rang 111 der Weltrangliste abgestürzt ist. Das sieht nicht sehr austrainiert aus, wie sich die 27-jährige aus Barcelona präsentiert. Sie hat ein ziemliches Bäuchlein. Dennoch unterlag Myskina der Spanierin im entscheidenden Satz mit 0:6. Tragischer Hintergrund für die schwachen Leistungen der Russin: Ihre Mutter ist schwer krank und die 23-jährige kriegt deshalb den Kopf nicht mehr frei für das Tennisspiel.

  • Dominik Hrbaty (SVK, 18) musste sich im fünften Satz mit 6:8 gegen Janko Tipsarevic (SCG, 113) geschlagen geben.

  • Die formstarke Virginie Razzano (FRA, 37) eliminierte Dinara Safina (RUS, 28) in zwei Sätzen.

  • Erfreuliches gibt es von Emmanuelle Gagliardi zu vermelden. Hauchdünn schlägt sie Tatiana Perebiynis in drei Sätzen.

  • Patty Schnyder gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Gegen Yoon Jeong Cho war das aber noch nicht das gelbe vom Ei. Auf Court 3, auf dem wir sie im letzten Jahr in der zweiten Runde gegen Asagoe ausscheiden sahen, setzte sie sich in zwei Sätzen durch. Die Baslerin lag zwar nie zurück, dennoch hatte ich aber das Schreckensgespenst vor Augen, dass die Partie wie diejenige im Vorjahr kippen könnte.

  • Um Lindsay Davenport (USA, 1) musste man sich nach dem verlorenen Startsatz bis zum 2:2 im zweiten Satz wirklich Sorgen machen. Doch danach fand sie ins Spiel. Die Fehlerquote sank und sie dominierte das Match gegen Katarina Srebotnik (SLO, 48) bis zum Schluss letztendlich deutlich.

  • Nach verlorenem ersten Satz in vier Sätzen gewonnen haben Nalbandian, Moya, Ferrer, Novak und Gasquet. Wobei der Argentinier Nalbandian im ersten gegen Baghdatis gleich mit im 0:6 unterlag. Bei David Ferrer (ESP, 21) dauerte es am Längsten, bis er ins Spiel fand. Erst mit 10:8 Tie-Break konnte er gegen Jiri Vanek (CZE, 81) den Satzausgleich zum 1:1 bewerkstelligen.

 

Tag 0
So. 22. Mai 2005
French Open-Game '05
Roger Federer, Guillermo Coria und Rafael Nadal  sind die heissesten Kandidaten auf den Titel in Roland Garros. Vorjahressieger Gaudio erhielt aufgrund seiner guten Klassierung nur wenige Stimmen.
Bei den Frauen gibt es viele verschiedene Namen. Ganz oben sind Maria Sharapova, Amelie Mauresmo, Patty Schnyder und Venus Williams sowie Lindsay Davenport, Kim Clijsters und Justine Henin-Hardenne zu finden. Ein sehr breiter Favoritinnenkreis. Nur mit Vorjahressiegerin Myskina rechnet in diesem Jahr niemand.
Das sind die Favoriten der 28 Teilnehmer des French Open-Game '05:
  • Men's Singles gemäss Setzliste:
    1-5: Federer (24), Nadal (17), Safin (7), Roddick (3), Gaudio (3)
    6-10: Coria (24), Canas (10), Nalbandian (8), Agassi (7), Henman (3)
    11-... (alle >3): Moya (10), Ljubicic (9), Ferrer (7), Ferrero (7), Robredo (5)

  • Women's Singles gemäss Setzliste:
    1-5: Sharapova (17), Mauresmo (17), Davenport (14), Dementieva (4), Myskina (-)
    6-10: Schnyder (19), Henin-Hardenne (13), Kuznetsova (8), Petrova (8), Zvonareva (3)
    11-... (alle >3): V. Williams (19), Clijsters (16), Dechy (8), Bovina (4), Hantuchova (4)

 

Tag -1
Sa. 21. Mai 2005
Qualifikation:

Herren Einzel
Damen Einzel

Die Schweizer in der Qualifikation:

  • Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, an 2 gesetzt) hat dank der erstmaligen Qualifikation für ein Grand Slam-Turnier seinen Nummer 2-Status im Schweizer Team gefestigt. Thomas Summerer (GER, 181), Daniel Elsner (GER, 195) und Nicolas Deviler (FRA, 200), die er auf dem Weg ins Hauptfeld auf dem Weg geräumt hat, sind nicht die ausgewiesenen Sandplatzspieler. Trotzdem ist das Weiterkommen des Juniorensiegers der French Open vor zwei Jahren als schöner Erfolg zu werten.

  • Marco Chiudinelli (SUI, 162) ist für mich die Nummer 3 der Schweiz. Er verlor in der Auftraktrunde gegen Marc Lopez (ESP, 179) knapp in drei Sätzen.

  • Ivo Heuberger (142, an 22 gesetzt) bekam es mit den Südamerikanern zu tun. Gegen Nicolas Todero (ARG, 247) konnte er sich noch durchsetzen, ehe er Marcos Daniel (BRA, 197) unterlag.

  • Die Leistung von Chiudinelli ist im Vergleich zu George Bastl (146, an 26 gesetzt) besser aufzuzeigen. Der Romand gewann zwar in der ersten Runde gegen Todd Reid (AUS, 212), bezog dann aber in der zweiten Runde gegen Chiudinelli-Bezwinger Lopez eine klare Niederlage.

 

Schweizerinnen gab es leider keine in der Qualifikation. Timea Bacsinszky (SUI, WTA 279) konzentriert nach ihrer glatten Niederlage in der ersten Runde der Qualifikation für die Australian Open gegen Voskoboeva dieses Mal wohl nochmals auf das Turnier der Juniorinnen.

 

 

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