Tag 14
So. 05. Juni 2005
Finale
Herren Einzel
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Vorschau:
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French
Open-Debütant Rafael Nadal (ESP, 5) ist gegen Mariano Puerta (ARG, 39)
der haushohe Favorit. Der fünfache Turniersieger in diesem Jahr führt
gegen Puerta im Head-to-Head mit 2:1. Der 19-jährige aus Mallorca ist
seit nunmehr 23 Matches ungeschlagen.
Puertas Story der letzten zwei Jahre lautet wie folgt: Erst war er lange
verletzt, danach wegen Einnahme von Clenbuterol für neun Monate als
Dopingsünder von der Tour ausgeschlossen worden. Damals wog er
zeitweise über 20 Kilo mehr als sein aktuelles
"Wettkampfgewicht". Seit diesem Jahr ist er zurück und spielt
so gut wie noch nie.
Resultate: A
Star is born:
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Rafael
Nadal besiegt Mariano Puerta in einem hochklassigen Finale mit
6:7 6:3 6:1 7:5. Puerta hatte eine Verletzung am rechten Oberdschenkel.
Das interessiert letztendlich aber niemanden. Im vierten Durchgang hatte
der Argentinier zwei Chancen zum Satzausgleich. Nadal konnte den Sack
aber zu machen und feiert verdient den Gewinn seines ersten Grand
Slam-Titels. Mit 19 Jahren und 2 Tagen ist er der jüngste French
Open-Champion seit dem US-Amerikaner Michael Chang 1989 und der
sechstjüngste Grand Slam-Sieger aller Zeiten. Ausserdem ist er seit dem
Schweden Mats Wilander 1982 der erste French Open-Debütant, der sich
gleich im ersten Anlauf den Titel in Paris sichern kann.
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Damen
Doppel Finale:
Die weltbesten Doppelspielerinnen Virginia Ruano Pasqual und
Paola Suarez (ESP/ARG, Setzliste 1) sichern sich zusammen ihren
vierten Titel in Roland Garros, den achten Grand Slam-Titel insgesamt.
Einzig der Titel in Wimbledon fehlt den beiden noch, da sie (obwohl sie
die Nummer 1 im Doppel sind!?) jeweils nur selten am Netz auftauchen. In
drei Sätzen besiegten sie Cara Black und Liezel Huber (ZIM/RSA,
Setzliste 2).
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Junioren
Finale:
Im Finale zwei ungesetzter Spieler setzte sich Marin Cilic CRO
klar gegen Antal Van Der Duim NED
durch. Im Halbfinale setze sich der 16-jährige Kroate gegen den US
Open-Champion Andrew Murray (GBR, Setzliste 1) durch. In der dritten
Runde hatte Cilic bereits den Australian Open-Finalisten Sun-Yong Jr.
Kim (KOR, Setzliste 3) ausgeschaltet.
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Juniorinnen
Finale:
Agnes Szavay (HUN, Setzliste 8) heisst die verdiente Siegerin bei
den Juniorinnen, die sich wie schon bereits im Doppel-Finale gegen
Raluca-Ioana Olaru (ROM, Setzliste 14) durchsetzen konnte. Während die
16-jährige Ungarin in Melbourne noch zwei Mal im Finale unterlegen war,
hatte sie sich in Paris mit der Australian Open-Dominiatorin Victoria
Azarenka zusammengetan, mit der sie tags zuvor bereits in der
Doppelkonkurrenz erfolgreich war.
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Tag 13
Sa. 04. Juni 2005
Finale
Damen Einzel
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Vorschau: Das
Finale wird unter zwei Spielerinnen ausgetragen, welche nicht in den Top 10
der Weltrangliste klassiert sind. Nach ihrer langen Verletzung wird
Henin-Hardenne diese Position ab Montag dank den Ergebnissen in Paris aber
wieder einnehmen:
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Justine
Henin-Hardenne (BEL, 12) ist gegen Mary Pierce (FRA, 24) klar
favorisiert. Im Head-to-Head liegt sie mit 3:0 vorne. Die 23-jährige aus Marloie kam mit Turniersiegen aus
Charleston, Warschau und Berlin nach Paris und hat in diesem Jahr nun
eine Siegesbilanz von 26:1 aufzuweisen. Auf Sand steht es sogar 23:0,
was auch ihrer aktuellen Siegesserie entspricht. Henin-Hardenne hatte zu
Beginn des Turniers Mühe mit ihren spanischen Gegnerinnen. Gegen
Martinez, Ruano Pasqual und Medina Garrigues musste sie zweimal über
drei Sätze gehen. Gegen die "spanische" Russin Svetlana
Kuznetsova (sie lebt seit einigen Jahren in Valencia und trainiert in
der Sanchez/Casal-Akademie) hatte sie sogar zwei Matchbälle gegen sich.
Russinnen brachten ihr aber Glück. Danach schaltete problemlos Sharpova
und Petrova aus. Insgesamt drei Top 10-Spielerinnen (alles Russinnen)
mussten dran glauben.
Mary Pierce weist in diesem Jahr eine 18:8-Siegesbilanz auf, 13:4 auf
Sand. In Paris zeigte sich die 30-jährige in Sarasota (Florida) lebende
französisch-amerikanische Doppelbürgerin seit Beginn des Turniers
stark. Nach Douchvina und Kostanic eleminierte auch sie mit Zvonareva,
Schnyder (in drei Sätzen) und Davenport drei Top 10-Spielerinnen. Im
Halbfinal liess sie mit Likhovtseva der insgesamt dritten Russin auf
ihrem Weg ins Finale keine Chance.
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Herren
Doppel Finale:
Für
Jonas Bjorkman ist es der achte, für Max Mirnyi (SWE/BLR,
Setzliste 2) der dritte Grand Slam-Sieg. Der Schwede komplettiert mit
Paris seine Sammlung und hat nun mindestens je einen Titel an allen vier
Major-Turnieren gewonnen, nachdem er hier bereits 1994 zum bislang
einzigen Male im Finale gestanden hatte. Für die Bryan-Zwillinge Bob
und Mike (USA/USA, Setzliste 3) findet eine schlechte Bilanz ihre
Fortsetzung: In fünf Finalteilnahmen an Grand Slam-Turnieren waren sie
bislang erst ein einziges Mal erfolgreich. Das war vor zwei Jahren in
Paris.
Resultate: Wie
schon in den vergangenen zwei Jahren (Henin-Clijsters und Myskina-Dementieva)
gab es erneut einen sehr einseitigen Final im Turnier der Damen:
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Justine
Henin-Hardenne gegen Mary Pierce im Satz-Ticker:
Satz 1 mit 6:1 an Henin-Hardenne: Mary Pierce brachte ihr erstes
Aufschlagspiel zur 1:0-Führung durch, danach blieb ihr aber kein Game
mehr. Die 30-jährige möchte keine langen Ballwechsel eingehen und
versucht, den schnellen Punkt zu erzielen. Da kann Justine
Henin-Hardenne aber problemlos dagegenhalten und dank ihrem kompletteren
Spiel jeweils im Verlauf des Ballwechsels den Vorteil zu ihren Gunsten
drehen.
Satz 2 mit 6:1 an Henin-Hardenne
und damit auch der Sieg: Es waren meist hart umkämpfte Games. Vor allem
die Servicegames von Pierce. Dabei unterliefen ihr vor allem in den
wichtigen Phasen kapitale Eigenfehler. Zwei, drei Punkte am Netz waren
wirklich wie verschossene Elfmeter. Hinzu kamen Doppelfehler in den
wichtigen Situationen.
Mit der 23-jährige Henin-Hardenne siegte die klar bessere Spielerin am
heutigten Tag und holte sich nach 2003 zum zweiten Mal den Titel in
Paris. Hier, wo sie als kleines Mädchen 1992 mit ihrer Mutter den Final
Seles-Graf sah und ihr prophezeihte, dass sie sie auch einmal hier im
Final spielen sehen würde. Leider ist ihre Mutter aber vor einigen
Jahren gestorben, so dass sie die beiden Titelgewinne ihrer Tochter hier
nicht mehr miterleben konnte.
Bei der Siegerehrung gab es eine weinende Mary Pierce. Sie hatte sich
insgeheim halt doch viel mehr erwartet für dieses Finale und hätte nur
zu gerne den grossen Coup geschafft.
Justine Henin-Hardenne ist seit der Rückkehr auf die Tour nach ihrer
langwierigen Verletzung wieder das Mass aller Dinge.
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Tag 12
Fr. 03. Juni 2005
Halbfinale
Herren Einzel
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Vorschau: Im
Halbfinale des Herren Einzels stehen sich alles Spieler gegenüber, welche
in dieser Sandplatzsaison bereits exzellente Ergebnisse erzielt haben:
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Roger
Federer (SUI, 1) gegen Rafael Nadal (ESP, 5) ist für die meisten wohl
das vorweggenommene Finale. In Doha, Rotterdam, Dubai, Indian Wells,
Miami (im Final in fünf Sätzen gegen Nadal) und auf Sand in Hamburg
ist Roger Federer in diesem Jahr bereits zum Titel gestürmt. Er hat
2005 eine 46:2-Siegesbilanz vorzuweisen, 14:1 auf Sand und hat eine
aktuelle Siegesserie von 11 Spielen.
Rafael Nadal dominierte das Sandplatzgeschehen dank Titelgewinnen in
Costa do Sauipe, Acapulco, Monte Carlo, Barcelona und Rom. In diesem
Jahr weist er eine 46:5-Siegesbilanz auf, 36:2 auf Sand. Ungeschlagen
ist er aktuell seit 22 Spielen. Der Linkshänder wird heute 19 Jahre
alt. Schlechtes Omen: Marat Safin hatte bei seinem Halbfinalsieg über
Federer in Melbourne an diesem Tag ebenfalls Geburtstag...
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Nikolay
Davydenko (RUS, 13) und Mariano Puerta (ARG, 39) können mit den
superlativen der beiden Spieler im anderen Halbfinal nicht ganz
mithalten. Der Russe hat eine 32:14-Siegesbilanz in diesem Jahr, 15:6
auf Sand. Dank dem Titelgewinn in St. Pölten ist der gestern 24-jährig
gewordene Davydenko seit nunmehr 10 Spielen ungeschlagen.
Mariano Puerta, mit 26 Jahren der älteste der vier Halbfinalisten, hat
sich in dieser Saison einen Turniersieg auf Sand in Casablanca erspielt.
22:8 lautet seine Siegesbilanz auf der ATP-Tour in 2005. Er hat in
dieser Saison bisher ausschliesslich Sandplatzturniere bestritten. Seine
Siegesserie von 5 an der Zahl ist auf die Erfolge hier in Paris
zurückzuführen, die ihm zum Einzug ins Halbfinale verhalfen.
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Mixed
Doppel Finale:
- Daniela Hantuchová und Fabrice Santoro (SVK/FRA) treffen auf Martina
Navratilova und Leander Paes (USA/IND, Setzliste 6). Die 22-jährige
Slowakin ist eine exzellente Teamspielerin. Sie hat die Mixed-Titel in
Wimbledon 2001 und bei Australian Open 2002, den Fed Cup 2002 sowie den
Hopman Cup 2005 gewonnen. Sie fühlt sich wohl, wenn sie Spass auf dem
Platz hat und die Fans hinter ihr stehen. Und das ist in Paris dank
ihrem französischen Partner Fabrice Santoro ganz sicher der Fall.
Martina Navratilova ihrerseits könnte wieder mal einen neuen Rekord
aufstellen. Dank dem Titelgewinn im Mixed bei den Australian Open 2003
zusammen mit ihrem jetztigen Partner Leander Paes erhielt sie als
älteste Spielerin, die je einen Titel gewonnen hat, einen Eintrag in
den Geschichtbücher ein. Diesen Rekord kann die mittlerweile
48-jährigen Linkshändern nun nochmals höher schrauben.
Resultate: Zwei
Linkshänder stehen im Einzelfinal der Herren:
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Mixed
Doppel Final:
Der dritte Grand Slam-Titel für Daniela Hantuchová dank dem
Dreisatzsieg zusammen mit Fabrice Santoro über Paes/Navratilova
ist perfekt. Damit endet die über dreijährige Durststrecke seit dem
letzten Grand Slam-Titelgewinn in Melbourne 2002.
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Roger
Federer gegen Rafael Nadal
im Satz-Ticker:
Satz 1 mit 3:6 an Nadal: Sechs Breaks in einem Satz sind ein Zeichen
für die grosse Bedeutung dieses Matches und den nervösen Start der
beiden Turnierfavoriten. Beide konnten die Handbremse noch nicht lösen.
Rafa hat den besseren Start erwischt. Bei ihm fehlt mir aber noch die
sonst so dominante Härte in seinen Schlägen. Roger Federer zeigt vor
allem am Netz und beim Aufschlag Schwächen. Gut ist, dass er die
Grundlinienduelle gegen den Linkshänder Nadal grundsätzlich auf dessen
Rückhand halten kann. Allerdings begeht der Schweizer zu viele wirklich
unerzwungene Fehler.
Satz 2 mit 6:4 an Federer: Seit Beginn des zweiten Satzes läuft es rund
für den Weltranglistenersten. Die Netzangriffe funktionieren nun und
generell sank Federers Fehlerquote. Es ist immer noch kein offener
Schlagabtausch. Beide folgen ihrer Taktik, wobei die des erfahreneren
Federer weit ausgereifter wirkt. Zwischenzeitlich wurde es wirklich
gefährlich für Nadal, weil das Selbstvertrauen bei Federer voll da
war. Zudem Nadal spielte bei weitem nicht sein bestes Tennis. Dank des Doppelbreaks begann der Basler zu zaubern. Mit einem Break
gegen Ende des Satzes fand Nadal aber wieder in die Partie zurück.
Satz 3 mit 4:6 an Nadal: Den ausgelichenen und wichtigen Satz holt sich
der Spanier. Rafa konnte seine Vorhand endlich mehr einsetzen und somit
mehr Druck ausüben als zuvor. In den
vierten Satz können sie sich nun beide nochmals voll hineinknien. Es
ist bereits halb neun Uhr. Sollte Federer den Satzausgleich schaffen,
wird das Match wohl wegen Dunkelheit auf morgen verschoben.
Satz 4 mit 3:6 an Nadal und damit auch der Sieg: Wie in Satz drei legt
Roger Federer das Break vor. Beim Stand von 3:2 holt sich Nadal aber das
Break zurück. Und bei 3:4 aus Sicht Federer schaffte der Spanier den
zweiten Servicedurchbruch in Folge. In der wichtigen Phasen wirkte das
Geburtstagskind gelöster, da er "nichts zu verlieren hatte".
Klar war Nadal als ein Topfavorit in das Turnier gegangen, aber als
19-jähriger zum ersten Mal in einem Grand Slam-Halbfinal hat man gegen
die Weltnummer Eins grundsätzlich nie etwas zu verlieren. In den
Sätzen drei und vier spielte Federer nicht auf dem selben Niveau wie im
Zweiten. Schade für
Roger, denn mit seinen diesjährigen Leistungen in Paris hätte er
sich den letzten ausstehenden Grand Slam-Titel in seiner
Trophäensammlung verdient gehabt.
Zwei Mal Halbfinal. Safin und Nadal. Zwei Mal Geburtstagskinder. Zwei
Mal verloren. Soweit die Grand Slam-Bilanz von Roger Federer in diesem
Jahr. Ich werde schon mal zu schauen beginnen, wer am 1. Juli Geburtstag
hat. Das ist der Termin für das Halbfinale in Wimbledon...
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Mariano
Puerta dreht einen 1:2-Satzrückstand zum Sieg um. Nikolay Davydenko
hatte beim Auf und Ab im vierten und fünften Satz durchaus seine
Chancen, aber Puertas Top-Spin-Schläge brachten dem Argentinier wohl
den Sieg ein. Gegen Ende des Matches schwanden Davydenkos Kräfte etwas,
da er einen grossen Aufwand betreiben musste, um gegen die Schläge des
Linkshänders ankämpfen zu können. Puerta holt den Finalplatz für
Argentinier, nachdem seine Landsmänner Gaudio, Coria, Canas und
Nalbandian, die alle in den Top 10 der Setzliste zu finden waren,
ausgeschieden sind.
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Damen
Doppel:
Patty Schnyder und Corina Morariu (SUI/USA, Setzliste 8) sind im
Halbfinal klar an Cara Black und Liezel Huber (ZIM/RSA) gescheitert.
French Open-Game '05: Röbi
hat es geschafft. Mit 605 Punkten hat er bereits 39 Punkten Vorsprung auf
seine Verfolger. Dank drei der vier möglichen Finalisten, die er noch in
seinem Team hat, führt er uneinholbar.
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Tag 11
Do. 02. Juni 2005
Halbfinale
Damen Einzel
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Vorschau: Henin-Hardenne
(Jahr 2003) und Pierce (Jahr 2000) haben bereits jeweils einen French
Open-Siegestrophäe zu Hause stehen. Das macht sie in ihren Halbfinals zu
Favoritinnen. Doch auch ein rein russisches Finale ist kein Ding der
Unmöglichkeit:
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Nadia
Petrova (RUS, WTA 9) gegen Justine Henin-Hardenne (BEL, 11) ist das wohl
stärkere Halbfinale. Die ehemalige Weltranglistenerste aus Belgien
kehrte nach ihrer langwierigen Verletzung in diesem Frühjahr mit Siegen
in Charleston, Warschau und Berlin imposant zurück. Sie hat in diesem
Jahr nun 25 Spiele gewonnen bei nur einer einzigen Niederlage. Nach dem
Schlüsselspiel gegen Kuznetsova zeigte sie im Halbfinal gegen Sharapova
eine sehr starke Leistung. Nadia Petrova hat eine Halbfinalqualifikation
in Amelia Island und die Finalniederlage von Berlin (in drei Sätzen
gegen Henin-Hardenne) vorzuweisen.
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Mit
Elena Likhovtseva (RUS, 19) und Mary Pierce (FRA, 24) stehen sich zwei
Spielerinnen älteren Semesters gegenüber. Während die 30-jährige
Französin bereits 1995 den Titel bei den Australian Open feiern konnte,
schaffte es die zwei Jahre jüngere Russin in ihren bisher 45 (!) Grand
Slam-Turnieren erst zwei Mal ins Viertelfinale. Es Doppelspielerin war
sie in den letzten Jahren sehr erfolgreich, konnte aber trotz einigen
Hablfinal- und Finalqualifikationen bei Grand Slam-Turnieren noch nie
einen Titel gewinnen. Likhovtseva hat das unscheinbarere Spiel als
Pierce, ist aber wohl solider und macht die bessere Laufarbeit.
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Schweizer:
- Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) Chancen auf eine
Finalqualifikation stehen vom Tableau her gut. Dazu muss Timi im
Viertelfinale nun Raluca-Ioana Olaru (ROM, 14)
eliminieren.
Resultate:
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Juniorinnen:
- eine Enttäuschung setzte es für Timea Bacsinszky ab. Mit
2:6 3:6 unterlag sie gegen Raluca-Ilona Olaru deutlich. Somit
bleibt ihre bisher besten Grand Slam-Leistungen die Halbfinalteilnahmen
bei letzten beiden Australian Open-Teilnahmen sowie im letzten Jahr hier
in Paris. Da fehlt der entscheidende Schritt nach oben. Im Fed Cup Ende
April gegen die Slowakei hätte sie den eigentlich gezeigt gehabt...
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Mixed
Doppel:
Erfreuliches (finde ich) gibt es dafür aus der Mixed-Konkurrenz im
Doppel zu vermelden. Nach der Halbfinalqualifikation im letzten Jahr
steht Daniela Hantuchová mit ihrem diesjährigen Partner Fabrice
Santoro im Finale! Sie besiegten Stewart/Perry, Stubbs/Nestor
(Setzliste 1), Huber/Ullyett (Setzliste 5) und im Halbfinale nun Myskina/Bjorkman
(Setzliste 4). Im Finale trifft das ungesetzte Doppel auf die Paarung
Navratilova/Paes (Setzliste 6).
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Tag 10
Mi. 01. Juni 2005
Viertelfinale
Herren Einzel (Untere Tableauhälfte)
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Vorschau: In
den beiden letzten Viertelfinalbegegnungen versuchen die vier Spieler, ihre
grosse Chance zu packen:
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Guillermo
Canas (ARG, 10) ist gegen seinen Landsmann Mariano Puerta (ARG, 39) zu
favorisieren. Beide konnten bisher von einer guten Auslosung und einem
für sie angenehmen Turnierverlauf profitieren.
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Schweizer:
- Für Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) steht in der dritten Runde
(Achtelfinale) des Turniers der Juniorinnen mit der um ein Jahr
jüngeren Caroline Wozniacki (DEN, 12) eine erste grössere
Bewährungsprobe auf dem Programm.
Resultate:
Es
gab zwei spannende Fünfsatzmatches in den Viertelfinals der unteren
Tableauhälfte. Doch als Favorit ist ganz klar der Gewinner des
Federer-Nadal-Halbfinales zu sehen.
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Nikolay
Davydenko powert etwas mehr mit seinen Grundschlägen als Tommy Robredo.
Läuft alles zusammen, kann er mit den häufig von ihm gespielten
Cross-Bällen, die er abwechselnd nach links und rechts verteilt, das
Spielgeschehen bestimmen. Der 23-jährige aus Barcelona hingegen ist
etwas cleverere Sandplatzspieler. Er kann gegen die Schläge des Russen
bestehen und bringt seinerseits ein etwas variantenreicheres Spiel mit.
Die ersten drei Druchgänge wurden durch hart umkämpfte Games zu
Satzbeginn entschieden, aufgrund welcher der Sieger anschliessend
jeweils wegziehen konnte. Robredo machte den Auftakt, danach gewann
Davydenko die Sätze zwei und drei. Im vierten sowie im fünften Satz
blieb das Spiel dann durchgehend ausgeglichen. Robredo schaffte den
Satzausgleich. Doch der Russe, der morgen seinen 24. Geburtstag feiert,
hatte im fünften Satz die Vorteile eher auf seiner Seite. Zum Schluss
wurde es nochmals eng, der Davydenko konnte sich durchsetzen. Nach dem
Viertelfinale in Australien diesen Januar konnte Davydenko nun sein
neues Bestresultat erzielen.
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Mariano
Puerta gewann in diesem Jahr in Casablanca und stand im Finale in
seiner Heimatstadt Buenos Aires. Der Fünfsatzerfolg über Guillermo Canas
zum Halbfinaleinzug in Roland Garros ist aber der klar grösste Erfolg
in der Karriere des 26-jährigen. Aber auch bei ihm gibt es wie bei den
beiden letztjährigen Finalisten Gaudio und Coria den Kritikpunkt
"Dopingsünder". Wegen einem positiven Test auf die Substanz Clenbuterol
war er ab Saisonende 2003 für 9 Monate gesperrt worden. Er viel in der
Weltrangliste zurück, da er an der Sandplatzsaison 2004 nicht
teilnehmen konnte. Paris ist nun das erste Grand Slam-Turnier, an dem er
dank seinem wiedererspielten, genug guten Ranking teilnehmen darf. In 15
Grand Slam-Teilnahmen (fünf davon in Roland Garros) schaffte er es erst
einmal bis in die dritte Runde. Nämlich im Jahre 2000 in Paris. Bei
seiner sechsten Teilnahme am Bois de Boulogne gelingt ihm dank dem Sieg
über den Top 10-Spieler Canas der grosse Erfolg.
French Open-Game '05: Da
waren es nur noch zwei aus dem Führungstrio: Luzia
führt dank 522 Punkten und 4 Spielern mit 9 Punkten Vorsprung und einem
Spieler mehr auf Röbi.
Siegeschancen hat aber auch noch Raphael
auf Rang 4.
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Tag 9
Di. 31. Mai 2005
Viertelfinale
Damen Einzel
Herren Einzel (Obere Tableauhälfte)
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Vorschau: Die
Damen spielen alle vier Partien um die Halbfinalqualifikation:
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Schweizer:
- Roger Federer (SUI, ATP 1) - Victor Hanescu (ROM, 82). Siegchance: 99%
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Maria
Sharapova (RUS, WTA 2) gegen Justine Henin-Hardenne (BEL, 12) ist wohl die
hochkarätigste Partie im Viertelfinale der Damen. Ob die aktuelle
Wimbledonsieger oder die Gewinnerin von Roland Garros 2003 siegt? - Ich
weiss es nicht.
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Auch
bei der Partie zwischen Lindsay Davenport (USA, 1) und Mary Pierce (FRA,
24) treffen zwei Spielerinnen aufeinander, die Grand Slam-Titel die
ihren nennen dürfen. Wer gewinnt? - Ich weiss es nicht.
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Bei
Petrova-Ivanovic und Likhovtseva-Karatantcheva heisst es zwei Mal
erfahrenere Favoritin gegen junge Aufsteigerin. Wer gewinnt? - Ich weiss
es nicht. Aber das erste Match der beiden genannten ist sicher das
spielerisch Stärkere.
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Nadal(70%)-Ferrer
könnte ein heisser Tanz werden. Rafa ist aber favorisiert.
Resultate:
Die
bestklassierte Spielerin im Halbfinal befindet sich in der Weltrangliste auf
Rang 9. Ich frage mich, wann es das zuletzt gab...
Bei den Herren wird der von allen herbeigesehnte Traum-Halbfinal
Wirklichkeit:
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Roger
Federer und Rafael Nadal
werden nach ihren heutigen
starken Auftritten gegen Hanescu
bzw. Ferrer
im Halbfinal aufeinandertreffen. Beide blieben im
Viertelfinal ohne Satzverlust.
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Wie
war das mit dem gestrigen Schlüsselspiel für Justine Henin-Hardenne
(siehe Resultate Tag 8 weiter unten auf dieser Seite)? Heute spielt sie
dank ihrer bisher besten Leistung im Turnier Maria Sharapova
in
zwei Sätzen an die Wand.
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Lindsay
Davenport hat Hüftprobleme und kann sich als Hardcourt-Spielerin
auf dem Sand sowie nicht gut bewegen. Sie läuft alle Bälle aus anstatt
zu rutschten. Ausserdem bereiten ihr die tiefen Bälle Probleme. Mary Pierce
ist mit 30 Jahren zwei Jahre älter als die US-Amerikanerin. Sie nimmt
sich immer sehr lange Pausen zwischen den Punkten heraus und ist beim
Richtungswechsel auf dem Court sehr langsam und unbeweglich. Nein, vom
athletischen Gesichtspunkt her war diese Partie ein Graus. Beide
versuchen ihr Glück deshalb mit agressiven und präzisen Schlägen, um
sich mit vertretbarem Aufwand den Winner zu sichern. Ich habe im zweiten
Satz mitgezählt: Kein Ballwechsel ging mehr als 7 mal über das Netz!
Gewinnschläge und unerzwungene Fehler hielt sich zwar die Waage, doch
es war kein Rhythmus im Spiel, wodurch das Match für mich als Zuschauer
ziemlich zerfahren und nicht wirklich hochstehend wirkte. Es ging also
nur die Frage, wer die Bälle besser trifft. Und das war eindeutig die
Französin. Die Weltranglistenerste fand wie in allen vorhergehenden
Partien nicht ins Match. Doch bevor sie eine Aufholjagd hätte starten
können, hatte sie die Partie gegen Mary Pierce, die Gewinnerin von
Roland Garros aus dem Jahr 2000, verloren.
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Nadia
Petrova (RUS, 9) spielte ihr Match gegen Ana Ivanovic
(SCG,
32) souverän herunter. Die 17-jährige Serbin machte Petrova das Leben
dank 33 unerzwungenen Fehlern bei nur 10 Winner zwar leicht, doch die
Berlin-Finalistin liess dank ihrem soliden Spiel nichts anbrennen.
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Auch
im letzten Viertelfinale konnte sich die ältere Spielerin durchsetzen.
Zwar letzte Sesil Karatantcheva
(BUL,
101) los wie die Feuerwehr und gewann den ersten Satz mit 6:2. Doch dann
setzte sich die mit 29 Jahren beinahe doppelt so alte Elena Likhovtseva
(RUS, 19) in drei Sätzen durch. Einzig Karatantchevas Quote von 72%
beim ersten Aufschlag lässt sich sehen. Ansonsten machte die Russin
doppelt, die Bulgarin drei Mal so viele unerzwungene Fehler wie
Gewinnschläge.
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Juniorinnen:
- Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) benötigt in der zweiten Runde
gegen Agnieszka Radwanska POL wiederum drei Sätze zum Sieg.
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Tag 8
Mo. 30. Mai 2005
Achtelfinale
Herren Einzel (Untere Tableauhälfte)
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Vorschau: Aufgrund
des einsetzenden Regens am Sonntag gibt es am nun wieder ein vollgestopftes
Programm zu sehen am ersten Tag ohne Schweizer Beteiligung im Einzel:
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Es
ist der Tag der Herrenmatches in Paris: Safin(Siegchance: 75%)-Robredo,
Gaudio(65%)-Ferrer, Coria(70%)-Davydenko, Canas(85%)-Kiefer,
Puerta(50%)-Acasuso.
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Bei
Kuznetsova(60%)-Henin Hardenne treffen zwei Titelanwärterinnen
aufeinander. Ausserdem spielen noch Schiavone(40%)-Ivanovic.
Resultate:
Titelverteidiger
Gaudio und Vorjahresfinalist Coria mussten heute Niederlagen einstecken.
Somit bleiben von den meistgenannten Favoriten nur noch Nadal und Federer
übrig. Unter den letzten Acht stehen drei Spanier und zwei
Argentinier.
Eine grosse Ausnahme im Vergleich zu sonstigen Turnieren ist, dass im Damentableau der Ausgang völlig offen ist.
Unter der riesigen Chance bzw. dem Druck, effektiv Ambitionen auf den
Turniersieg zu haben, gestalten sich viele Spiele sehr ausgeglichen. Es sind
noch drei Russinnen mit dabei:
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Nikolay
Davydenko (RUS, 13) spielt ein starkes Turnier und hat seine
bisherigen Leistungen heute mit dem Sieg gegen den letztjährigen
Sandplatzkönig und French Open-Finalisten Guillermo Coria
(ARG,
9) gekrönt. Nach verlorenem Startsatz setzte sich der in Monte Carlo
lebende Russe doch relativ sicher durch.
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Über
vier Stunden bekämpften sich mit Gaston Gaudio (ARG, 6) und
David Ferrer (ESP, 21) zwei äusserst starke
Sandplatzspezialisten. Es war ein hin und her. Den ersten Satz holte
sich der Titelverteidiger klar. Die nächsten beiden Sätze gingen an
den 23-jährigen aus Valencia. Im vierten Satz konnte Gaudio dank einer
Aufholjagd mit dem 7:5 den Kopf aus der Schlinge ziehen. Im fünften
Satz zog der Argentinier auf 4:0 weg und sah wie der sichere Sieger aus.
Doch David Ferrer gelangen tatsächlich sechs Games in Folge, mit denen
er das Match entschied. Verlierer Gaudio hatte während des Matches zwei
Rackets zertrümmert und dafür sogar einen Punktabzug kassiert.
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Es
gibt oft ein Schlüsselspiel auf dem Weg zum Turniersieg. 2003 war es
Henin-Hardenne, die im Halbfinal mit Serena Williams die damalige Sieger
der vorhergehenden vier Grand Slam-Turniere mit 6:2 4:6 7:5 besiegte. In
2004 drehte Anastasia Myskina das Achtelfinalmatch gegen Svetlana
Kuznetsova noch mit 1:6 6:4 8:6 um. Nun trafen Svetlana Kuznetsova
(RUS, 6) und Justine Henin-Hardenne (BEL, 10) aufeinander. In der
3h 15min andauernenden Partie waren die beiden Kontrahentinnen nahezu
gleich auf und hatten beide ihre Möglichkeiten zum Sieg. Trotz zwei Matchbällen für Kuznetsova siegte Henin-Hardenne 7:6 4:6 7:5. Je 2
Asse bei jeweils 10 Doppelfehlern. Ein Zeichen für den grossen Druck,
der auf den Spielerinnen lag. Die je ungefähr 35 Winner bei ca. 65
unforced Errors sind auch etwas auf den langsamen Untergrund
zurückzuführen. Der drehende Wind kam ebenfalls noch dazu. Dennoch ist
die Fehlerquote ist viel zu hoch. Aber das haben wir in diesem Jahr hier
bereits bei so vielen (ausgeglichenen Damen-)Matches gesehen.
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Marat
Safin (RUS, 4) und Tommy Robredo
(ESP, 16) lieferten sich
vor allem im vierten und fünften Satz ein grossartiges Match. Der
23-jährige Spanier war im vierten Satz nahe am Sieg, doch der aktuelle
Australian Open-Sieger glich nach Sätzen aus. Im dritten Satz hatte der
Russe sein Racket zertrümmert und sein Pausenbänkchen malträtiert.
Wer aber denkt, der 25-jährige sei kein fairer Sportsmann, liegt
falsch. Im vierten Satz akzeptierte er eine sehr spätes Overruling
gegen ihn diskussionslos und machte sogar noch ein Spässchen mit dem
Schiedsrichter. Und bei 6:7 im entscheidenden Satz überstimmte er einen
Fault-Ruf des Linienrichters bei Aufschlag Robredo und gab den Ball gut.
Der Spanier durfte den ersten Aufschlag nochmals wiederholen. Dieses
Servicegame holte sich Robredo anschliessend und siegte mit 8:6. Dank
einer vor allem auch läuferisch sehr starken Leistung hat er sich
diesen Sieg durchaus verdient.
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Rafael
Nadal (ESP, 5) liess Sebastien Grosjean
(FRA, 24) keine
Chance. Nachdem die Partie gestern turbulent begonnen hatte, setzte sich
der 18-jährige Spanier heute mit einem wieder etwas kühlerem Kopf klar
durch und warf den letzten Franzosen aus dem Turnier.
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Ana
Ivanovic (SCG, 32) packt ihre Chance und setzt sich in einem
äussert knappen Match mit 6:4 6:7 6:3 gegen die sieben Jahre ältere
Francesca Schiavone (ITA, 25) durch.
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Im
Schnelldurchgang holt sich Maria Sharapova (RUS, 2)
gegen Nuria Llagostera Vives
(ESP, 44) die letzten drei Games im auf
heute vertagten Match.
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Da
konnte Stanislas Wawrinka in der Runde zuvor gegen Mariano Puerta
(ARG, 39) also mehr Gegenwehr leisten als die heute Roddick-Bezwinger
Jose Acasuso (ARG, 69) bei seiner glatten Dreisatzniederlage tat.
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Guillermo
Canas (ARG, 10) zog aufgrund einer Nackenverletzung von Nicolas Kiefer
(GER, 29) kampflos ins Viertelfinale ein.
French Open-Game '05: Die
drei Führenden der letzten Runde haben sich weiter abgesetzt: Tobias
führt mit 429 Punkten und 8 Spielern vor Luzia
(427 Punkte, 7 Spieler) und Röbi
(415 Punkte, 6 Spieler). Danach tut sich ein Abstand von weiteren 32 Punkten
zu den Verfolgern auf.
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Tag 7
So. 29. Mai 2005
Achtelfinale
Damen Einzel
Herren Einzel (Obere Tableauhälfte)
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Vorschau:
-
Schweizer:
- Roger Federer (SUI, ATP 1) - Carlos Moya (ESP, 15). Siegchance: 65%
Nach der Leistung gegen Gonzalez traue ich dem Schweizer zumindest die
Halbfinalqualifikation (gegen Nadal?) zu. Carlos Moya blieb diese Saison
hinter seinen Bestleistungen zurück. Für den Sieger in Roland Garros
1998 und ehemaligen Weltranglistenersten spricht aber vor allem seine
Erfahrung.
- Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Mary Pierce (FRA, 24). Siegchance: 75%
Patty Schnyder sollte dank ihrem Repertoire die Schläge ihrer Gegnerin
neutralisieren und sich durchsetzen können.
- Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Sesil Karatantechva (BUL,
101).
Siegchance: 50%
Der erste Auftritt für die 15-jährige Bolletieri-Schülerin nach dem
Sieg gegen Venus Williams. Wie beeinflusst sie der Medienrummel? - Eine
mögliche Chance für Gagliardi.
-
Gaudio(Siegchance:
65%)-Ferrer, Nadal(80%)-Grosjean und Nalbandian(90%)-Hanescu sind die
weiteren Partien bei den Herren.
-
Bei
den Damen werden sämtliche Achtelfinalpartien gespielt: Davenport(30%)-Clijsters,
Sharapova(90%)-Lllagostera Vives, Dementieva(60%)-Likhovtseva,
Kuznetsova(60%)-Henin Hardenne, Petrova(65%)-Bovina,
Schiavone(40%)-Ivanovic.
Resultate:
Bei
den US Open bemängle ich jeweils den übertriebenen Patriotismus, was aber
hier bei den French Open abgeht, das ist pure Arroganz der französischen
Zuschauer. Die 15'000 Zuschauer bei Grosjean-Nadal waren schlichtweg eine
Katastrophe. Zum x-ten Mal in dieser Woche unfairste Bedingungen!
Wegen Regen konnten einige Partie nicht gespielt werden. In den
ausgetragenen Matches ging es den (Mit-)Favorit(inn)en an den Kragen:
-
1:6
6:1 nach zwei Sätzen aus Sicht von Patty Schnyder.
Mary Pierce dominierte
den ersten Satz dank ihren druckvollen und offensiven Schlägen. Im
zweiten Satz erzwang die 26-jährigen Schweizerin längere Ballwechsel,
welche sie dank ihrer starken Laufarbeit dominieren konnte. Doch die
30-jährige Roland Garros-Siegerin des Jahres 2000 legte im dritten Satz
wieder zu und konnte sich auf ihre druckvollen Schläge sowie ihren
Service verlassen. Bei 5:2 und eigenem Aufschlag konnte Pierce
allerdings fünf Matchbälle nicht verwerten. Bei 5:3 und Aufschlag
Schnyders bleiben auch die Matchbälle sechs bis neun ungenutzt! Doch
bei 5:4 war die grossartige Gegenwehr von Patty Schnyder mit dem elften
Matchball gebrochen. Eine letztendlich unglückliche Niederlage und
aufgrund des offenen Draws sicherlich eine grosse, verpasste Chance...
-
Kim
Clijsters (BEL, 17) holte sich den ersten Satz gegen Lindsay Davenport
(USA, 1) locker in 20 Minuten mit 6:1. Danach beging aber auch die
Belgierin mehr Fehler als Gewinnschläge zu produzieren. Davenport
zeigte in allen drei Sätzen ein fehlerhaftes Spiel. Am Ende standen bei
der Weltranglistenersten 18 Gewinnschläge 42 unerzwungenen Fehlern
gegenüber. Und dennoch drehte die 28-jährigie Kalifornierin das Match
nach verlorenem Startsatz noch um. Genau wie in den drei Partien zuvor
zog sie unfassbarerweise nochmals den Kopf aus der Schlinge!
-
Rafael
Nadal (ESP, 5) hatte im Hexenkessel Philippe Chatrier gegen
Sebastien Grosjean (FRA, 24) anzutreten. Im ersten Satz lief
alles nach Wunsch. Im zweiten Satz schaltete sich das Publikum ein. Wie
Ivanovic gestern musste der 18-jährige Nadal unter dem riesengrossen
Druck bei 2:1 und 3:2 jeweils Re-Breaks in Kauf nehmen. Bei 3:4 aus
Sicht von Nadal gelang dem nun aufgeputschten Grosjean das in dieser
Phase durchaus verdiente Break. Nadal hatte durchaus Chancen gehabt,
anschliessend auf 4:5 heranzukommen. Ich meine, das wäre das
vorentscheidende Game im ganzen Spiel für den Spanier gewesen. Der
Franzose konnte seinen Service aber halten und nach Sätzen ausgleichen.
Im dritten Satz behält der junge Spanier aus Manacor einen kühlen Kopf
und zieht mit dem frühen Break auf 3:0 weg, bevor das Spiel wegen
Regens unterbrochen werden muss.
-
Victor
Hanescu (ROM, 82) kann David Nalbandian
(ARG, 11) im
vierten und fünften Satz den Zahn ziehen. Für den 23-jährigen aus
Bukarest ist die Viertelfinalqualifikation sein bisher grösster Erfolg.
Und den hat er sich mit dem heutigen Spiel sowie den Siegen zuvor gegen
Chela und Horna redlich verdient.
-
Je
11 Breaks (und somit nur je 7 durchgebrachte Aufschlaggames) gab es im
russischen Duell zwischen Elena Dementieva
(RUS, 5) und Elena Likhovtseva
(RUS, 19). In einer fast drei Stunden (wobei Dementieva nach Satzende
immer extrem lange Umziehpausen einlegt...) andauernden, zu nahezu jedem
Zeitpunkt ausgeglichenen Partie, bezwang die 29-jährige starke
Doppelspielerin Likhovtseva die Vorjahresfinalistin Dementieva mit 7:6
5:7 und 7:5.
-
Roger
Federer kann sich mühelos für die Viertelfinals qualifizieren.
Carols Moya war aufgrund einer Schulterverletzung beim Service arg
limitiert.
-
Emmanuelle
Gagliardi unterlag Sesil Karatantcheva, der
Junioren-French Open-Siegerin 2004, mit 3:6 5:7.
-
Ein
grosses Stück Arbeit zu erledigen hatte Nadia Petrova (RUS, 9) gegen
Elena Bovina (RUS, 14). Nur dank dem späten Doppelbreak konnte sie den
ersten Satz mit 7:5 zu ihren Gunsten entscheiden. Im zweiten Satz liess
sie Bovina nach erneutem Breakvorsprung die Butter nicht vom Brot
nehmen. Im ausgeglichenen dritten Satz setzte sich Petrova durch.
-
Über
zwei Tage hinweg bekämpften sich Guillermo Canas
(ARG, 10) und
Paul-Henri
Mathieu (FRA, 67) insgesamt über fünf Stunden lang. Canas musste seine
harterkämpfte 2:0-Satzführung vom Vortag wieder abgeben. Der wie so viele französische Tennisspieler in Genf wohnhafte
Mathieu besass im fünften Satz bei 5:4 und eigenem Aufschlag zwei
Matchbälle, welche der 23-jährige allerdings nicht verwerten konnte.
Der 27-jährige aus Buenos Aires hingegen nutzte seine zweite Breakchance zum 8:6-Erfolg.
-
Nicolas
Kiefer (GER, 29) setzte sich im weitergeführten Drittrundenmatch
von gestern Abend in vier Sätzen gegen Igor Andreev (RUS, 38) durch.
-
Im
wegen Regen unterbrochenen Match führt Maria Sharapova (RUS, 2)
gegen Nuria Llagostera Vives (ESP, 44) mit 6:3 3:3
-
Junioren:
- Die 15-jährige Timea Bacsinszky (SUI, Setzliste 5) bezwang Yaroslava Shvedova
RUS in drei Sätzen.
- Der 17-jährige Robin Roshardt SUI hatte gegen Australian Open-Finalist
Sun-Yong Jr. Kim (KOR, 3) ein hartes Los und unterlag in seinem
ersten Junioren-Grand Slam in zwei Sätzen.
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Tag 6
Sa. 28. Mai 2005
3. Runde
Untere Tableauhälfte
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Vorschau:
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Schweizer:
- Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, Q) - Mariano Puerta (ARG, 39. Siegchance:
33%
Der argentinische Linkshänder hat in dieser Saison einen Turniersieg in
Casablanca sowie die Finalqualifikation in Buenos Aires vorzuweisen. Er
ist ein Sandplatzspezialist.
- Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Emilie Loit (FRA, 83).
Siegchance: 50%
Das Match wird beim Stand von 4:6 6:3
weitergeführt.
-
Der
aktuelle Australian Open-Titelhalter trifft auf den Roland
Garros-Champion von 2003. An die Partie zwischen Marat Safin (RUS, 4)
und Juan Carlos Ferrero (ESP, 34) habe ich hohe Erwartungen.
-
Die
untere Hälfte hat sich bereits etwas mehr gelichtet. In folgenden
Matches wird es wohl aber heiss her gehen:
Mauresmo-Ivanovic, Bovina-Golovin, Davydenko-Haas, Schiavone-Groenefeld,
Volandri-Acasuso, Kiefer-Andreev.
Resultate:
6
Russinnen unter den letzten 16 Damen. Die Französinnen mussten heute Federn
lassen. Mary Pierce hat als einzige von 6 Französinnen die dritte Runde
überstanden. Schweizerinnen (!) und Belgierinnen sind dagegen noch zwei mit
dabei.
Bei den Herren sind es voraussichtlich 6 Argentinier, 4 Spanier und 2
Russen.
Drei Schweizer/innen in den Achtelfinals, das hat es bisher noch nie
gegeben.
-
Ana
Ivanovic (SCG, 32) hat in diesem Jahr bereits drei Mal gegen
Amelie Mauresmo (FRA, 3) gespielt. In ihrem ersten grossen Match
in der Rod Laver Arena in der dritten Runde der Australian Open, in Doha
und in Miami. In Doha war sie über drei Sätze nahe am Sieg dran.
Bisher blieb die 17-jährige Serbin aber sieglos. In Paris wollte sie
die Chance gegen die unter enormem Erfolgsdruck stehende Französin
nutzen. Es war ein spannendes und vor allem zu Beginn von Nervosität geprägtes Spiel.
Ana Ivanovic musste bei ihrem zweiten Grand Slam-Turnier zudem gegen die
15'000 phrenetischen bzw. unfairen, französischen Zuschauer antreten.
Unter diesem Druck verlor sie nach 6:4 und 3:1-Führung den zweiten Satz
mit 3:6. Im dritten Satz wirkte Amelie Mauresmo athletischer, Ana
Ivanovic hielt aber dagegen. Ihr Vorteil war, dass sie bis auf das Ende
des zweiten Satzes nie einem Rückstand hinterherlaufen musste. Und sie
machte das Ding im dritten Satz tatsächlich mit 6:4 klar! Wir kennen
Ana schon lange, jetzt kennt auch Paris die junge Dame, die in Zürich
und Belgrad lebt.
-
In
den ersten drei Sätzen gab es jeweils das schnelle Break für Juan
Carlos Ferrero. Doch es schien, als ob Marat Safin sich
die wichtigen Punkte holen kann, wenn er will. Und der Russe wollte.
Ferrero brachte seinen Aufschlag bei 5:4 nicht durch und Marat holte
sich den Tie-Break. Im zweiten Satz schaffte Safin sogar zwei Breaks und
drehte den Rückstand in ein 7:5 um. Auch im dritten Satz gelang dem
Spanier das frühe Break zum 2:0. Diesmal wollte der in Monte Carlo
lebende Russe gleich das Re-Break. Aber er schaffte es nicht. Und
schwups konnte der 25-jährige aus Villena anschliessend das Doppelbreak
realisieren und seine Führung ausbauen. Ferrero holte sich Satz drei
mit 6:1.
Safin lässt schon mal einen Satz sauen, um sich wieder voll auf den
nächsten zu konzentrieren. Das Break liess auf sich warten, aber es war
wiederum Ferrero, der es vorlegte. Doch Safin konterte postwendend zum
3:3. Der 25-jährige Russe hatte sogar Breakball zum 5:3, den Ferrero
abwehren konnte. Die beiden ehemaligen Weltranglistenersten trugen im
vierten Satz nun die wohl entscheidende Phase des Matches aus. Es
ging in den Tie-Break und wie in allen wichtigen Phasen dieses Match
behielt Marat Safin die Oberhand und siegte verdient.
Safin ist the man! Er spart sich seine guten Leistungen wirklich für die wichtigen Spiele
in den wichtigen Turnieren auf.
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Emmanuelle
Gagliardi gab im heute weitergeführten Match von gestern gegen
Emilie Loit gleich zu Beginn ihr Aufschlagspiel zum 0:1 im dritten Satz
ab. Sie breakte ihrerseits aber zum 2:2 und 5:3. Dann bei 5:3 und 15:40
nochmals zwei Breakbälle abwehren und das Match nach Hause servieren.
Das hat die Genferin stark gemacht gegen die französische
Linkshänderin. Das Spiel hatte ein gutes Niveau in Anbetracht der
Wichtigkeit des Matches. Bei zwei Top 100-Spielerinnen fehlte natürlich
etwas das Tempo, aber die Ballwechsel waren ansehnlich. Erstmals steht
die Genferin im Achtelfinale bei einem Grand Slam, wo sie nun auf
Karatantcheva tritt. Sie hat wirklich auch Turnierglück mit ihrer
Auslosung.
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6:1
nach 26 Minuten für Stanislas Wawrinka. Der zweite Satz war
lange Zeit ausgeglichen. Mariano Puerta
gelang das entscheidende
Break zum 5:3. In Satz drei und vier war der um fünfzig
Weltranglistenpositionen besser klassierte Argentinier präsenter und
Wawrinka baute ab. 6:1 5:1. Der Waadtländer liess sich aber nicht
unterkriegen und holte gegen den nun etwas müden Gegner zwei Breaks
zurück um kam bis auf 4:5 heran. Leider brachte er im Anschluss sein
Servicegame nicht durch und musste den Match abgegeben. Erst an Tag 6
müssen wir die erste Schweizer Niederlage zur Kenntnis nehmen. Wer
hätte das gedacht! Dank den Leistungen der letzten Monate wird
Qualifikant Wawrinka in Zukunft die direkte Aufnahme ins Hauptfeld der
Grand Slam-Turniere schaffen.
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Nathalie
Dechy (FRA, 16) vergibt eine grosse Chance gegen Nuria Llagostera
Vives (ESP, 44). 5:2 führte sie im ersten Satz, verlor diesen aber
noch im Tie-Break. Die schwache Phase der 26-jährigen aus Tournai hielt
an und sie lag im zweiten Satz schnell mit 0:3 zurück. Dechy konnte
sich nicht mehr zurückkämpfen und die um ein Jahr jüngere Spanierin
gewann in zwei Sätzen.
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Tatiana
Golovin (FRA, 20) musste auf dem Court Philippe Chatrier Lehrgeld
zahlen. Nicht das Elena Bovina (RUS, 14) ihr derart überlegen
gewesen wäre. Vielmehr war es wohl der Druck, dass die 17-jährige
Französin nicht ihr bestes Tennis abrufen konnte. Von den Schlägen her
wäre sie die komplettere Spielerin gewesen, spielte aber zu wenig
abgeklärt.
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Nikolay
Davidenko (RUS, 13), der St. Pölten-Sieger der Vorwoche, setzte
sich in drei Sätzen gegen Tommy Haas (GER, 22), den Gewinner des
World Team Cups der Vorwoche, durch.
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Wimbledon-Siegerin
Maria Sharapova (RUS, 2) zeigt ihre bisher beste Leistung in
dieser Woche. Gegen die gleichaltrige Anna Chakvetadze (RUS, 60), die im
bisherigen Turnierverlauf mit den Siegen gegen Koukalova und Suarez zwei
starke Partien gezeigt hatte, lässt sie nichts anbrennen.
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Anabel
Medina-Garrigues (ESP, 42) legte los wie die Feuerwehr und überfuhr
eine zu fehlerhafte Justine Henin-Hardenne
(BEL, 12) mit 5:0.
Doch die Belgierin wehrte Satzball um Satzball ab, ehe sie den ersten
Satz doch noch mit 4:6 abgeben musste. 6:2 6:3 gewann Henin-Hardenne die
folgenden Sätze gegen eine starke Gegnerin. Die Championesse von 2003
wirkte aber trotz allen Schwierigkeiten präsent konnte auf dem Platz
ihre Favoritenrolle behaupten.
-
US
Open-Siegerin Svetlana Kuznetsova (RUS, 7) musste beim 6:1 2:6
6:0 eine Ehrenrunde drehen, um den Sieg einzufahren. Ich muss ihrer
Gegnerin Marissa Irvin (USA, 87) noch ein Lob aussprechen. Sie ist
bereits im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr die einzige der
US-amerikanischen Delegation, welche in Roland Garros im Vergleich zu
ihrem Ranking jeweils überzeugen kann.
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Nadia
Petrova (RUS, 9) zeigt gegen Shahar Peer (ISR, 96) nach
hartumkäpften Startminuten eine souveräne Leistung.
-
Wie
Golovin fehlte es auch Anna-Lena Groenefeld (GER, 46) in der Partie
gegen Francesca Schiavone (ITA, 25) an der nötigen Erfahrung.
Trotz Führung in beiden Sätzen unterlag die 19-jährige Deutsche mit
6:7 5:7.
-
Filippo
Volandri (ITA, 28) muss gegen Roddick-Bezwinger Jose Acasuso
(ARG, 69) bereits nach 0:3 im ersten Satz verletzungsbedingt aufgeben.
-
Guillermo
Coria (ARG, 9) marschierte gegen Jürgen Melzer (AUT, 47) in 51
Minuten zum 6:1 6:1. Für den Gewinn des dritten Satzes im Tie-Break
benötigte er dann allerdings mehr als eine Stunde.
-
Tommy
Robredo (ESP, 16) setzt sich problemlos gegen David Sanchez (ESP,
129) durch.
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Zwei
Matches mussten wegen Dunkelheit abgebrochen werden: Kiefer-Andreev 2:1
nach Sätzen, Canas-Mathieu bei 2:0-Satzführung für den Argentinier.
French Open-Game '05: Dank
dem Ivanovic-Exploit liegen Röbi
und Tobias mit 245 bzw.
232 Punkten bei 10 Spielern in Führung. Dahinter folgt Luzia
mit ebenfalls 10 verbliebenen Spielern und 230 Punkten.
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Tag 5
Fr. 27. Mai 2005
3. Runde
Obere Tableauhälfte
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Vorschau:
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Schweizer:
- Roger Federer (SUI, ATP 1) - Fernando Gonzalez (CHI, 26). Siegchance:
51%
Ich sage nur so viel: Der Chilene ist sicherlich mindestens so
gefährlich wie es Gustavo Kuerten im letzten Jahr war. Und damals
verlor der Weltranglistenerste in Runde 3... Hoffen wir auf einen Sieg
von Roger. Dann können wir auch den "Troja-Style" von
Gonzalez besser geniessen.
- Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Flavia Pennetta (ITA, 35). Siegchance:
75%
Die 23-jährige Mailänderin hat im Februar nacheinander die
Sandplatzturniere von Bogota und Acapulco gewonnen.
- Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Emilie Loit (FRA, 83).
Siegchance: 20%
-
Für
die Topspiele des Tages gebe ich meine Einschätzung ab:
Clijsters(Siegchance: 90%)-Hantuchova, Nadal(85%)-Gasquet,
Zvonareva(35%)-Pierce, Davenport(30%)-Razzano, Grosjean(55%)-Stepanek,
V. Williams(70%)-Karatantcheva, Nalbandian(70%)-Ancic, Moya(55%)-Vicente,
Gaudio(80%)-Mantilla, Dementieva(65%)-Morigami,
Farina-Elia(70%)-Likhovtseva
Resultate:
Die
grossen Namen Federer und Nadal überzeugen weiterhin. Bei den Damen
hingegen wird die Angelegenheit immer offener:
-
15
Jahre ist sie alt und heute kam der erste grosse Durchbruch für Sesil Karatantcheva
(BUL, 101). Normalweise ist die Juniorensiegerin des Vorjahres (die uns
damals in der Metrostation Porte d'Auteuil über den Weg gelaufen ist)
auch eine Kandidatin für mein RAON-Team. In diesem Jahr hat sie aber
bei den Profis auf der WTA- oder der ITF-Tour noch keine Resultate auf
Sand vorzuweisen. Im ersten Satz spielte sie frech und stark auf und
holte ihn sich mit 6:3 gegen Venus Williams (USA, 13). Im
zweiten Satz war sie platt und Williams beging weniger Fehler mehr. Wie
Phönix aus der Asche kam sie nach dem 1:6 zurück und setzte sich im
dritten Satz letztendlich klar mit 6:1 gegen Venus Williams durch! Die
Leistung der US-Amerikanerin war sicherlich nicht das gelbe vom Ei. Der
Sieg der 15-jährigen ist aber eine Sensation. Vor allem, wie sich die
Bolletieri-Schülerin anfangs des dritten Satzes nochmals steigern und
dank einigen wichtigen Games davonziehen konnte.
-
Ein
exzellenter Auftritt von Roger Federer. Er stand unter Druck
gegen Gonzalez' Vorhand und war in den Rallies nicht unbedingt
favorisiert. Aber in den wichtigen Punkten war der Schweizer da. Mit dem
11:9 im Tie-Break des ersten Satzes ebnete er den steinigen Weg zum
Sieg. Die beeindruckende Stärke des Chilenen ist gleichzeitig auch
seine grösste Schwäche. Bei Gonzalez gibt es kein Taktieren, sondern
nur rohe Gewalt.
-
Den
ausgeglichenen ersten Satz konnte Flavia Pennetta für sich entscheiden.
Danach fehlte der Italienerin aber die Kraft und das Durchsetzungsvermögen, um gegen
Patty Schnyder bestehen zu können. Als die Schweizerin ins Match
gefunden hatte und ihre Fehlerquote reduzierte, bliebt ihrer müden Gegnerin
nur noch ein Spielgewinn in den restlichen beiden Sätzen.
-
Emmanuelle
Gagliardi versucht, die sich ihr bietende Chance zu packen. Die Partie
gegen Emilie Loit wurde beim Stand von 4:6 6:3 wegen Dunkelheit
unterbrochen.
-
Zum dritten Mal geht Lindsay
Davenport (USA, 1) über drei Sätze. Beinahe sechs Stunden
stand die Kalifornierin, die im Vorfeld mit Hüftproblemen zu kämpfen
hatte, insgesamt schon auf dem Platz. Dass Srebotnik die Klasse fehlte und Peng mit ihren 19 Jahren die
Erfahrung, ist noch verständlich. Aber das Virginie Razzano (FRA, 37) den Sack trotz 4:1-Führung in Satz 1 und 2 nicht zumachen
kann, dass verstehe ich nicht. Davenport müsste doch mittlerweile müde
sein und Razzano spielte bisher eine sehr starke Sandplatzsaison.
Trotzdem kann sich die 28-jährige Weltranglistenerste aus Laguna Beach
mit 7:5 4:6 6:4 durchsetzen.
-
Nach
einer Aufholjagd beim Stand von 2:5 im ersten Satz setzte sich Mary Pierce
(FRA, 24) gegen Vera Zvonareva (RUS, 11) knapp in zwei Sätzen
durch.
-
In
zwei knappen Sätzen besiegte Elena Likhovtseva (RUS, 19) die auf
Sand eigentlich etwas höher einzustufende Silvia Farina Elia (ITA, 21).
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Kim
Clijsters (BEL, 14) wirkte gegen Daniela Hantuchova (SVK,
23) nicht mehr so souverän wie in den Runden zuvor. Mir fehlten etwas
die Gewinnschläge auf Seiten der Belgierin. Auch den Spreizschritt
zeigte sie in Anbracht ihrer Knieverletzung nur wenn unbedingt nötig.
Insgesamt setzte sich die 21-jährige aus Bree aber sicher durch gegen
eine Daniela Hantuchova, die auf dem von ihr ungeliebten sandigen
Untergrund ein gutes Turnier spielte. Vielleicht auch, weil die Bälle
in diesem Jahr relativ schwer sind. Dadurch nehmen sie den Spin und
Slice nicht so gut an, was dem geradlinigen Spiel der Slowakin
entgegenkommt.
-
Ganz
Paris sprach vom grossen Teenagerduell zwischen Rafael Nadal
(ESP,
5) und Richard Gasquet (FRA, 32). Es war abzusehen, dass der Franzose
gegen den in dieser Saison bisher erfolgreichsten Sandplatzspieler keine
grosse Chance haben würde. Ich sehe ein einziges Risiko bei Nadal: Es
spielt fantastisch, strotzt vor Selbstvertrauen und will allen zeigen,
dass er der Beste ist. Dabei könnte er sich aber verausgaben. Er würde
besser daran tun, mit seinen Kräften hauszuhalten. Wobei er bisher noch
ohne Satzverlust dasteht und im Moment sicherlich noch genügend
Reserven hat.
-
David
Nalbandian (ARG, 11) besiegt Mario Ancic (CRO, 19) in drei engen
Sätzen. Mit Baghdatis und Berdych hatte er bereits zuvor starke Gegner
erhalten. Bisher gab sich der Argentinier keine Blösse.
-
Sebastien
Grosjean (FRA, 24) setzt sich in einem emotionsgeladenen Spiel
nach vier Stunden und einer Minute gegen den höher gesetzten Radek Stepanek
(CZE, 17) durch. Im fünften Satz machte der Franzose auch physisch den
stärkeren Eindruck. Der Tscheche hatte mit seinen Gesten das
französische Publikum provoziert. Und das dieses sehr böse werden
kann, haben wir schon einige Male erlebt. Der 26-jährige aus Prerov
bekam dies zu spüren.
-
Ich
wollte schon schreiben, dass Carlos Moya
(ESP, 15) endlich gut
ins Turnier gefunden hat. Das war als
er im dritten Satz gegen Fernando Vicente (ESP, 155, Q) fünf (!) Matchbälle
besass. Doch das Endergebnis von 6:4 7:6 6:7 0:6 und 6:4 zu Gunsten
Moyas gegen den Qualifikanten wirkt nicht mehr sehr glanzvoll...
-
Elena
Dementieva (RUS, 5) bleibt weiterhin glanzlos. In drei Sätzen
setzt sie sich gegen Akiko Morigami (JPN, 76) durch.
-
Gaston
Gaudio (ARG, 6) kassierte gleich zu Beginn zwei Breaks und lag
mit 1:4 hinten. Danach lief es für den Titelverteidiger aber nach Mass
und er besiegte Felix Mantilla (ESP, 89) in drei Sätzen.
-
David
Ferrer (ESP, 21) setzte sich glatt gegen Hyung-Taik Lee (KOR, 58)
durch. Victor Hanescu (ROM,
82) tat es ihm gegen Luis Horna (PER, 60) gleich.
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Tag 4
Do. 26. Mai 2005
2. Runde
Untere Tableauhälfte
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Vorschau:
-
Schweizer:
- Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, Q) - James Blake (USA, 132, Q). Siegchance:
60%
Aufgepasst auf die extrem schnell geschlagene Vorhand des
US-Amerikaners, der seine Verletzungen aus dem Jahr 2004 überwunden
hat. Auf roter Asche und in der aktuellen Verfassung hat der Schweizer
aber hoffentlich die Nase vorne.
-
Während
es in der ersten Runde vor allem bei den Frauen Überraschungen gegeben
hat, stehen in der zweiten Runde nun eher die gesetzten Herren unter
Druck: Roddick-Acasuso, Canas-Montanes, Davydenko-O. Rochus,
Kiefer-Clement, Schiavone-Vaidisova, Youzhny-Melzer
Resultate:
Keine
Amerikaner unter den besten 32 der Herren. Genau so wie letztes Jahr. Paris
ist wahrlich kein gutes Terrain für die US-Boys. Dagegen gehen die
erfolgreichen Schweizer Tage in Roland Garros weiter: Vier von vier
gestarteten Schweizer/innen stehen in Runde 3!
Canas, Ferrero, Haas und Volandri legten in den ersten beiden Runden einen
Blitzstart hin. Die beiden Französinnen Mauresmo und Golovin sorgen für
Furore. Daneben auch Ivanovic:
-
Stanislas
Wawrinka verlor den Tie-Break des ersten Satzes nach fünf
vergebenen Satzbällen. Im zweiten Satz schlug er bei 5:4 zum Satzgewinn
auf. Ihm unterliefen aber zwei Doppelfehler. Und schon waren die ersten
beiden Sätze weg. Immerhin kann er nun sein erstes Häkchen beim
"ich habe einen 0:2-Satzrückstand noch in einen Sieg
umgedreht" in seinem Palmares machen. Denn ab dem dritten Satz
spielte er konstanter und bei Blake schwanden die Kräfte.
-
Andy
Roddick (USA, 3) kam auch in seinen fünften French Open nicht
über die dritte Runde hinaus. Beim zweiten Auftritt waren die
Voraussetzung eigentlich gut. Dank dem heissen Wetter war der Platz
trockener und somit schneller als in den Tagen zuvor. Das nutzte der
22-jährige aus Boca Raton zur 2:0-Satzführung gegen Jose Acasuso
(ARG, 69). Doch der Argentinier schaffte die Wende und setzte sich im
fünften Satz mit 8:6 durch.
-
Nach
Kuerten eliminiert David Sanchez (ESP, 129) auch Thomas Johansson
(SWE, 20). Der Schwede hatte beim World Team Cup in Düsseldorf in der
Vorwoche starke Leistungen gezeigt, war heute aber etwas angeschlagen.
-
Anabel
Medina-Garrigues (ESP, 42) nutzte ihre Chancen gegen Magdalena Maleeva
(BUL, 27) und siegte in zwei Sätzen.
-
Gisela
Dulko (ARG, 33) hat als Südamerikanerin beim Grand Slam auf Sand
wohl die grössten Ambitionen. Trotzdem unterlag sie auf dem roten Sand
heute Marissa Irvin (USA, 87). Diese schaffte bereits in den
beiden Vorjahren jeweils den Einzug in die dritte Runde.
-
Jürgen
Melzer (AUT, 47) bezwingt Mikhail Youzhny (RUS, 31) in
drei Sätzen.
French Open-Game '05: Grossartig,
immer noch sind 8 der 28 Teilnehmer ohne Ausfall. Harris,
Luzia, Michael
und Stefan M. führen
dank einen Bonuspunkt mehr vor Urs,
Röbi, Annrita
und Freddy.
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Tag 3
Mi. 25. Mai 2005
2. Runde
Obere Tableauhälfte
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Vorschau:
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Schweizer:
- Roger Federer (SUI, ATP 1) - Nicolas Almagro (ESP, 78). Siegchance: 85%
Die erste Runde war zum Aufwärmen. Will er den Titel, folgen für Roger
Federer nun wohl sechs Duelle gegen Sandplatzspezialisten. Da ist der
19-jährige Almagro im Vergleich zu den ab Runde drei folgenden
absoluten Spitzenspielern nur ein kleiner Fisch. Trotzdem muss sich der
Schweizer gegen den Mann aus Murcia in acht nehmen. Unter anderem auch
wegen den dieses Jahr etwas schwereren Bällen müssen die Punkte noch
härter erarbeitet werden als ohnehin schon.
- Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Sandra Kloesel (GER, 138, Q). Siegchance:
99%
- Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Maria Sanchez Lorenzo (ESP, 111).
Siegchance: 33%
-
Für
einige gesetzte Spieler/innen wird bereits der erste Tag zur
Bewährungsprobe: Davenport-Peng, Henman-Horna, V. Williams-Zuluaga,
Likhovtseva-Diaz Oliva, Ancic-Hernandez,
Hantuchova-Castano, Frazier-Loit
Resultate:
Aus
der oberen Tableauhälfte haben in den ersten beiden Runden Nadal, Federer,
Gaudio und Grosjean überzeugt. Bei den Damen ist es allen voran Kim
Clijsters sowie die Französinnen Pierce und Razzano:
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6:3
7:6 6:2, eine gute Runde für Roger Federer. Gegen einen starken
Gegner konnte er sich auf die nächsten Runden vorbereiten. Ich denke es
ist gut, dass er von Almagro ein bisschen gefordert wurde. Er kann sein
Spiel besser ausrichten und das bringt ihm sicherlich mehr als die
lockere Startrunde gegen Dudi Sela.
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Bei
ihrem neunten Auftritt in Paris stösst Emmanuelle Gagliardi
erstmals in die dritte Runde vor. Überhaupt ist es in ihrem 33. Grand
Slam-Turnier erst die vierte 3. Rundenqualifikation für die in Monte
Carlo lebende Schweizerin. Weiter kam sie ohnehin noch nie. Ein 6:3 6:3
gegen Sanchez Lorenzo legt nochmals die schwache Leistung von Anastasia
Myskina offen, welche der Spanierin in der ersten Runde unterlag. Aber
nichts desto trotz: Gut gemacht, Emmanuelle Gagliardi. Gratulation.
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2004
hat uns Tim Henman (GBR, 8) mit der Halbfinalqualifikation alle
überrascht. Und tatsächlich konnte er dank seiner Erfahrung sein
Angriffstennis auch auf dem langsamen Belag verbessern. Luis Horna
(PER, 60) stoppte den Briten nun aber in vier Sätzen.
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Noch
knapper als in der ersten Runde gegen Srebotnik setzte sich Lindsay Davenport
(USA, 1) gegen Shuai Peng (CHN, 47) durch. Im gesamten Match lief sie
gegen die Chinesin einem Rückstand hinter. Die 19-jährige servierte
bei 5:4 im zweiten Satz zum Matchgewinn. Bei 30:15 spielte sie anstelle
eines Winners den Ball knapp unter die Netzkante. Das wären zwei
Matchbälle gewesen. Mit einigen Linienbällen und in der Folge dann mit
viel Erfahrung und konstanterem Spiel setzte sich die
Weltranglistenerste aus Kalifornien schliesslich doch noch mit 3:6 7:6
und 6:0 durch.
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Juan
Ignacio Chela (ARG, 33) spielt nicht auf dem Niveau des
Vorjahres. Dass es ihn aber gleich schon gegen Victor Hanescu
(ROM, 82) erwischt, hätte ich nicht gedacht.
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Zwar
gesetzt, aber dennoch nicht mit den hohen Erwartungen traten Amy Frazier
(USA, 30) und Karolnia Sprem (CRO, 34) an. Gegen Emilie Loit
(FRA, 83)
bzw. Akiko Morigami (JPN,76) kam heute für beide das Aus.
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Gegen
Verdasco konnte sich Robin Soderling (SWE, 35) trotz
0:2-Satzrückstand überraschend durchsetzen. Gegen Hyung-Taik Lee
(KOR, 58) kam für den an 33 gesetzten Schweden das Aus in drei Sätzen.
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Tag 2
Di. 24. Mai 2005
1. Runde
Untere Tableauhälfte
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Vorschau:
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Als
einziger Schweizer steht ein Talent mit intakten Aussenseiterchancen im
Einsatz:
- Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, Q) - Nicolas Massu (CHI, 23). Siegchance:
20%
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Wiederum
stehen für die Gesetzen einige schwere Aufgaben an: Agassi-Nieminen,
Canas-Monfils, Ljubicic-Puerta, Jankovic-Smashnova Pistolesi,
Kiefer-Karlovic, Bartoli-Peer
Resultate:
Heute
gibt es einiges Interessantes zu berichten. Einige der Partien aus der
Vorschau hatten es in sich:
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Bravo
Stanislas Wawrinka (SUI, 88)! Dank einer starken Leistung wirft
er den chilenischen Sandplatzspezialisten und Doppelolympiasieger von
Athen, Nicolas Massu (CHI, 23), in vier Sätzen aus dem Turnier.
Der Waadtländer zeigte sich bei seinem ersten Grand Slam-Auftritt sehr
abgeklärt. Einzig im vierten Satz, wo ihm bei eigenem Aufschlag und 5:4
drei Doppelfehler unterliefen, hätte er Massu beinahe nochmals ins
Spiel kommen lassen.
Vier von vier angetretenen Schweizer/innen überstehen die erste Runde.
So etwas hatte es zuvor noch nie gegeben.
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Wegen
wieder aufgetretenen Hüftbeschwerden und einem eingeklemmten Nerv im
Rücken sah man in den Sätzen vier und
fünf beim 1:6 0:6 gegen Jarkko Nieminen (FIN, 98) nur noch einen
sich über den Platz quälenden Andre Agassi (USA, 7). Agassi den
Tränen nahe, ein
trauriges Bild. Das war wohl sein letzter Auftritt in Paris, wo er mit
dem Sieg 1999 seine Laufbahn mit dem einzig noch fehlenden der vier
Grand Slams-Titel krönte. Für mich bleibt ein Trost: An den Australian
Open habe ich ihn erstmals live gesehen. In einem unglaublichen Match
gegen Joachim Johansson und anschliessend im Viertelfinale gegen Roger
Federer. Von mir aus kann der 35-jährige aus Las Vegas nun
zurücktreten. Einen Auftritt bei den US Open im Herbst wird er sich
aber trotz allem wohl nicht nehmen lassen.
Ein weiterer, der bereits seit Jahren mit Hüftbeschwerden kämpft ist
Gustavo Kuerten (BRA, 97), 3-facher Sieger in Roland Garros 1997,
2000 und 2001. Der 28-jährige aus Florianapolis unterlag heute David
Sanchez (ESP, 129) klar. Auch bei ihm ist fraglich, wie lange er sich
das noch antun will...
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Ivan
Ljubicic (CRO, 14) ist anfangs des Jahres dank seinen
Finalqualifikationen und knappen Niederlagen gegen Roger Federer (vor
allem in der Schweiz) bekannt geworden. Nahezu im Alleingang hat er im
Davis Cup die USA mit Roddick und Agassi eliminiert. Diese Erfolge
feierte er aber alle auf Hardcourt. Auf Sand sieht es für den
Aufschlagsspezialisten etwas anders aus. Gegen den starken Mariano Puerta
(ARG, 39) schied er heute klar aus.
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Die
eigentlich formstarke Jelena Jankovic (SCG, WTA 15) unterlag Anna Smashnova-Pistolesi
(ISR, 49) glasklar. Die Israelin ist in der Weltrangliste
zurückgefallen, hat dank viel Top-Spin auf Sand ein sehr effektives
Spiel. Ihre Erfahrung half ihr beim Sieg über die 8 Jahre jüngere
Gegnerin sicherlich ebenfalls.
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Nach
der Halbfinalqualifikation im letzten Jahr gegen Sharapova
verabschiedete sich Paola Suarez (ARG, 29) nun in der ersten
Runde. Sie kommt von einer Verletzung zurück und unterlag Anna Chakvetadze
(RUS, 60) mit einer unkonstanten Leistung 5:7 6:1 0:6.
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Chancenlos
verabschiedete sich Feliciano Lopez (ESP, 25) in vier Sätzen
gegen Paul-Henri Mathieu (FRA, 67) aus dem Turnier.
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Marion
Bartoli (FRA, 31) kriegt bei ihrem Heimturnier einfach kein Bein
auf den Boden. In all ihren fünf Auftritten gewann sie erst ein
einziges Einzelmatch. Heute scheiterte sie an der 18-jährigen Shahar Peer
(ISR, 96).
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Wie
schon bei den Australian Open im Januar kassiert Ai Sugiyama (JPN,
26) wiederum eine Erstrundenniederlage. Sie unterlag Nuria Llagostera
Vives (ESP, 44) in drei hartumkämpften Sätzen.
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Nach
6:0 im ersten Satz musste Topfavoritin Justine Henin-Hardenne
(BEL, 12) gegen Conchita Martinez (ESP, 43), die Finalistin des Jahres
2000, doch noch über drei Sätze gehen. Die 33-jährige Spanierin
kämpfte gut mit, spielbestimmend war aber die belgische Championesse
von 2003. Dieser unterliefen aber oft viel zu viele Fehler. Nach 5:1 im
dritten Satz kam Martinez nochmals gefährlich bis auf 5:4 heran.
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Auch
Maria Sharapova (RUS, 2) musste ein hartes Auftaktmatch
absolvieren. Gegen die mit 18 Jahren gleich alte Evgenia Linetskaya (RUS,
29) konnte sie sich erst nach knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit
durchsetzen.
French Open-Game '05: 10
der 28 Teilnehmer haben die erste Runde verlustpunktlos überstanden. Dies
trotz einigen nahmhaften Ausfällen. Eine starke Leistung.
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Tag 1
Mo. 23. Mai 2005
1. Runde
Obere Tableauhälfte
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Vorschau:
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Schweizer:
- Roger Federer (SUI, ATP 1) - Dudi Sela (ISR, 245, Q). Siegchance: 99%
- Patty Schnyder (SUI, WTA 10) - Yoon Jeong Cho (ITA, 85). Siegchance: 95%
- Emanuelle Gagliardi (SUI, 112) - Tatiana Perebiynis (UKR, 80).
Siegchance: 25%
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Für
einige gesetzte Spieler/innen wird bereits der erste Tag zur
Bewährungsprobe: Myskina-Sanchez Lorenzo, Grosjean-Monaco,
Safina-Razzano, Moya-Martin, Nalbandian-Baghdatis, Hantuchova-Krajicek,
Soderling-Verdasco
Resultate:
Bei
einigem Wind, aber ansonsten guten Bedingungen verabschiedete sich heute
bereits ein grosser Name:
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Vorjahressiegerin
Anastasia Myskina (RUS, 6) hat diese Saison noch keine
vernünftigen Resultate vorzuweisen. Die Krönung im negativen Sinne ist
nun das Erstrundenaus an der Stätte ihres bisher grössten Erfolges.
Und das gegen Maria Sanchez Lorenzo, die ihrerseits innerhalb
eines Jahres aus den Top 50 auf Rang 111 der Weltrangliste abgestürzt
ist. Das sieht nicht sehr austrainiert aus, wie sich die 27-jährige aus
Barcelona präsentiert. Sie hat ein ziemliches Bäuchlein. Dennoch
unterlag Myskina der Spanierin im entscheidenden Satz mit 0:6. Tragischer Hintergrund für die schwachen Leistungen
der Russin:
Ihre Mutter ist schwer krank und die 23-jährige kriegt deshalb den Kopf
nicht mehr frei für das Tennisspiel.
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Dominik
Hrbaty (SVK, 18) musste sich im fünften Satz mit 6:8 gegen Janko
Tipsarevic (SCG, 113) geschlagen geben.
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Die
formstarke Virginie Razzano (FRA, 37) eliminierte Dinara Safina
(RUS, 28) in zwei Sätzen.
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Erfreuliches
gibt es von Emmanuelle Gagliardi zu vermelden.
Hauchdünn schlägt sie Tatiana Perebiynis in drei Sätzen.
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Patty
Schnyder gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Gegen
Yoon Jeong Cho war das aber noch nicht das gelbe vom Ei. Auf
Court 3, auf dem wir sie im letzten Jahr in der zweiten Runde gegen
Asagoe ausscheiden sahen, setzte sie sich in zwei Sätzen durch. Die
Baslerin lag zwar nie zurück, dennoch hatte ich aber das
Schreckensgespenst vor Augen, dass die Partie wie diejenige im Vorjahr
kippen könnte.
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Um
Lindsay Davenport (USA, 1) musste man sich nach dem verlorenen
Startsatz bis zum 2:2 im zweiten Satz wirklich Sorgen machen. Doch
danach fand sie ins Spiel. Die Fehlerquote sank und sie dominierte das
Match gegen Katarina Srebotnik (SLO, 48) bis zum Schluss letztendlich deutlich.
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Nach
verlorenem ersten Satz in vier Sätzen gewonnen haben Nalbandian,
Moya, Ferrer, Novak und Gasquet. Wobei der Argentinier Nalbandian im
ersten gegen Baghdatis gleich mit im 0:6 unterlag. Bei David Ferrer (ESP,
21) dauerte es am Längsten, bis er ins Spiel fand. Erst mit 10:8
Tie-Break konnte er gegen Jiri Vanek (CZE, 81) den Satzausgleich zum 1:1
bewerkstelligen.
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Tag 0
So. 22. Mai 2005
French Open-Game '05
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Roger Federer, Guillermo Coria
und
Rafael Nadal
sind die heissesten Kandidaten auf den Titel in
Roland Garros. Vorjahressieger Gaudio erhielt aufgrund seiner guten
Klassierung nur wenige Stimmen.
Bei den Frauen gibt es viele verschiedene Namen. Ganz oben sind Maria Sharapova,
Amelie Mauresmo, Patty Schnyder und Venus Williams
sowie Lindsay Davenport, Kim Clijsters und Justine Henin-Hardenne
zu
finden. Ein sehr breiter Favoritinnenkreis. Nur mit Vorjahressiegerin Myskina rechnet in diesem Jahr niemand.
Das sind die Favoriten der 28 Teilnehmer des French Open-Game '05:
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Men's
Singles gemäss Setzliste:
1-5: Federer (24), Nadal (17), Safin (7), Roddick (3), Gaudio (3)
6-10: Coria (24), Canas (10), Nalbandian (8), Agassi (7), Henman (3)
11-... (alle >3): Moya (10), Ljubicic (9), Ferrer (7), Ferrero (7),
Robredo (5)
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Women's
Singles gemäss Setzliste:
1-5: Sharapova (17), Mauresmo (17), Davenport (14), Dementieva (4),
Myskina (-)
6-10: Schnyder (19), Henin-Hardenne (13), Kuznetsova (8), Petrova (8),
Zvonareva (3)
11-... (alle >3): V. Williams (19), Clijsters (16), Dechy (8), Bovina
(4), Hantuchova (4)
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Tag -1
Sa. 21. Mai 2005
Qualifikation:
Herren Einzel
Damen Einzel
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Die
Schweizer in der Qualifikation:
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Stanislas Wawrinka (SUI, ATP 88, an 2 gesetzt) hat dank der
erstmaligen Qualifikation für ein Grand Slam-Turnier seinen Nummer 2-Status
im Schweizer Team gefestigt. Thomas Summerer (GER, 181), Daniel Elsner (GER,
195) und Nicolas Deviler (FRA, 200), die er auf dem Weg ins Hauptfeld auf
dem Weg geräumt hat, sind nicht die ausgewiesenen Sandplatzspieler.
Trotzdem ist das Weiterkommen des Juniorensiegers der French Open vor zwei
Jahren als schöner Erfolg zu werten.
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Marco
Chiudinelli (SUI, 162) ist für mich die Nummer 3 der Schweiz. Er
verlor in der Auftraktrunde gegen Marc Lopez (ESP, 179) knapp in drei
Sätzen.
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Ivo
Heuberger (142, an 22 gesetzt)
bekam es mit den Südamerikanern zu tun. Gegen Nicolas Todero (ARG, 247)
konnte er sich noch durchsetzen, ehe er Marcos Daniel (BRA, 197)
unterlag.
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Die
Leistung von Chiudinelli ist im Vergleich zu George
Bastl (146, an 26 gesetzt) besser aufzuzeigen. Der Romand gewann
zwar in der ersten Runde gegen Todd Reid (AUS, 212), bezog dann aber in
der zweiten Runde gegen Chiudinelli-Bezwinger Lopez eine klare
Niederlage.
Schweizerinnen
gab es leider keine in der Qualifikation. Timea Bacsinszky (SUI, WTA
279) konzentriert nach ihrer glatten Niederlage in der ersten Runde der
Qualifikation für die Australian Open gegen Voskoboeva dieses Mal wohl
nochmals auf das Turnier der Juniorinnen.
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