French Open 2009, Paris

zurück zur Übersicht         Last updated: 02.07.2009

alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Sorana Cirstea, Jelena Jankovic, Alize Cornet, Magdalena Rybarikova
Rumänischer Durchbruch - Sorana Cirstea   (Jankovic, Cornet)

 

Einen dreifachen Durchbruch feierte die 19-jährige Cirstea mit ihrem Viertelfinale in Paris: 1) Erstmals kam sie über die zweite Runde eines Grand Slam-Turniers hinaus. 2) Mit 187'185$ kassierte sie mehr als das fünffache ihres bisher höchsten Turnierpreisgeldes und stockte ihre bisheriges Karrierepreisgeld gleich um +38% hoch! 3) Unbezahlbar sogar, dass sie nach dem Ausscheiden Ivanovic's zum neuen Publikumsliebling avancierte.

Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde  Viertelfinale
 Jelena Jankovic (5) -
 Petra Cetkovska
 6:2 6:3
 Jelena Jankovic (5) -
 Magdalena Rybarikova
 6:1 6:2
 Jelena Jankovic (5) -
 Jarmila Groth
 6:1 6:1
 Sorana Cirstea -
 Jelena Jankovic (5)
 3:6 6:0 9:7
 Samantha Stosur (30) -
 Sorana Cirstea
 6:1 6:3
 Magdalena Rybarikova -
 Kristina Mladenovic (W)
 6:1 2:6 8:6
 Alize Cornet (21) -
 Maret Ani
 6:4 7:5
 Sorana Cirstea -
 Alize Cornet (21)
 6:3 6:2
 Sorana Cirstea -
 Caroline Wozniacki (10)
 7:6 7:5
 Sorana Cirstea -
 Carly Gullickson (Q)
 6:2 6:4

Jelena JankovicSorana Cirstea
Sorana Cirstea - Jelena Jankovic
Die ersten beiden Sätze war es ein langweiliges Match, das im Entscheidungssatz viel an spielerischer Klasse und an Dramatik gewann. Jankovic ging davon aus, dass sie die Partie mit "mitspielen" gewinnen würde. Jedoch hätte die Serbin von ihrer Niederlage beim letztjährigen Fed Cup gegen Cirstea wissen müssen, dass sie die Rumänin nicht unterschätzen darf. Ab Mitte des ersten Satzes baute Cirstea immer mehr Druck auf und Jankovic hatte Mühe mit dem Tempo. Sowohl von der Schlaghärte her wie auch im läuferischen Bereich. Sie deutete auf ein Problem am Fuss hin und liess den zweiten Satz deshalb sausen.
Im dritten Satz brachte Cirstea 21 Gewinnschläge unter gegenüber 7 von Jankovic. Die 19-jährige Rumänin machte das Spiel und hatte den Sieg verdient, kämpfte aber auch mit den eigenen Nerven und gegen eine Gegnerin, welche dafür bekannt ist, nie aufzugeben. Bei 4:4 hatte sich Cirstea breaken lassen und Jankovic war anschliessend bei 5:4 und 30:0 nur noch zwei Punkte vom Sieg entfernt gewesen.
Cirstea spielte öfters "halbe Stoppbälle". Das waren unterschnittene, tiefe Bälle mit einer Länge bis an die T-Linie. Eine ungewöhnliche Aktion, aber so zwang sie ihre Gegnerin zu agieren und lockte diese etwas aus der Reserve. Eine Macke hat sie auch, die Rumänin: Sie nimmt ihr Handtuch beim Seitenwechsel nie auf die andere Seite mit. Wenn es dann wichtig wird (oft z.B. bei 40:30) lässt sie es sich von einem Ballkind bringen oder geht es sich selbst holen. Eine taktische Pause, um die Gegnerin aus dem Konzept zu bringen. Sowohl Cirstea wie auch Jankovic tupfen ihr Gesicht ja "make-up-schonend" nur ein bisschen ab, falls sie ihr Handtuch verwenden.
Die Jubel- und Anfeuerungspose von Cirstea (Bild 7) ernenne ich zur "Barkeeper-Faust". Da nimmt sie den linken Arm hoch und bewegt ihn hin und her wie beim Cocktail shaken. Einen spielerischen Kritikpunkt hätte ich auch noch anzubringen: Ihre Vorhand (Bild 5) schwingt sie nicht schön aus.


Sorana Cirstea - Alize Cornet   (Bilder 1-2)
In der ersten Reihe hätte es bei diesem Match wahrlich mehr zu sehen gegeben, als hoch oben auf der Tribüne des Stade Suzanne Lenglen. Von weit weg war es kein berauschendes Match. Alize Cornet steckt ausgerechnet in der Sandplatzsaison in einer Formkrise und kam mit einer Negativbilanz von 1:6 auf Sand nach Paris. Noch im letzten Jahr hatte sie auf dieser Unterlage die Finals in Rom und Acapulco sowie die Halbfinals von Amelia Island und Charleston erreicht. Cirstea machte sich diesen Umstand zu nutzen und warf die gesetzte Cornet aus dem Turnier. Mit dem Sieg in der nächsten Runde über die an 10 gesetzte Wozniacki und dem späteren Erfolg gegen Jankovic legte die Rumänin eine beachtenswerte Serie an den Tag.

Jelena Jankovic - Magdalena Rybarikova   (Bilder 3-5)
Das Resultat fiel mit 6:1 6:2 sehr deutlich aus, ist letztendlich aber doch gerechtfertigt. Häufig ging es über Einstand und die Matchdauer betrug lange 1h 24min für diese nur 15 Games. Bei den Gewinnschlägen lag Jankovic mit 19 zu 17 nur knapp vor Rybarikova. Deutlicher sieht es bei den unerzwungenen Fehlern aus, wo die Slowakin mit 29 viel fehlerhafter agierte als die Serbin mit nur 8. Bei Rybarikova sehe ich Potential, den guten Rückhandslice als Angriffsball einzusetzen, um ans Netz vorzustossen. Das tat sie bereits vereinzelt.

 

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