US Open 2009, New York City |
zurück zur Übersicht Last updated: |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Alize Cornet, Maria Kirilenko, Monica Niculescu, Monique Adamczak, Na Li, Jie Zheng, Raquel Kops-Jones, Jeff Coetzee, Simon Aspelin, Elena Vesnina, Carly Gullickson, Alexa Glatch, Shenay Perry, Zi Yan, Mariusz Fyrstenberg, Andrei Pavel |
Sehenswerte Spielerinnen - Alize Cornet, Maria Kirilenko, Monica Niculescu |
Vielleicht hat Alize Cornet nur ein jugendlich aufbrausendes
Temperament. Vielleicht ist die 19-jährige Französin aber auch total verrückt.
Jedenfalls ist immer etwas los, wenn die Roland Garros-Siegerin der Juniorinnen
des Jahres 2007 auf dem Platz steht.
Maria Kirilenko könnte sich ihren Lebensunterhalt als hübscheste Spielerin der
Damentour verdienen. Die 22-jährige Russin hat aber andere Pläne, auch wenn ihr
wohl das Potential fehlt, um ihre WTA-Höchstplatzierung von Rang 18 vom letzten Jahr
übertreffen zu können. Immerhin hat sich die US Open-Siegerin der Juniorinnen des
Jahres 2002 auf der WTA-Tour bereits fünf Turniersiege erspielt.
Monica Niculescu hat einen aussergewöhnlichen Spielstil und auch sie scheint mir
ziemlich verrückt zu sein. Deshalb hoffe ich auch, dass sich die 21-jährige
Rumänin in den Top 100 halten können wird.
Damen Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinale |
Shenay Perry (Q) - Monica Niculescu 6:4 6:2 |
Kateryna Bondarenko - Shenay Perry (Q) 6:1 6:1 |
|||
Jie
Zheng (21) - Anna-Lena Grönefeld 6:3 6:2 |
Jie Zheng (21) - Alize Cornet 1:6 6:3 6:3 |
Nadia Petrova (13) - Jie Zheng (21) 6:4 6:1 |
||
Alize Cornet - Monique Adamczak (Q) 4:6 6:4 7:5 |
||||
Na
Li (18) - Ioana Raluca Olaru 7:6 6:3 |
Na
Li (18) - Michelle Larcher De Brito 6:1 6:3 |
Na Li (18) - Maria Kirilenko 6:4 6:2 |
Na Li (18) - Francesca Schiavone (26) 6:2 6:3 |
Kim Clijsters (W) - Na Li (18) 6:2 6:4 |
Maria Kirilenko - Mariya Koryttseva (Q) 6:2 6:1 |
Maria Kirilenko - Agnieszka Radwanska (12) 6:4 2:6 6:4 |
Mixed Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale |
Kops-Jones/Coetzee - Cornet/Aspelin 6:4 7:5 |
Raymond/Matkowski (3) - Kops-Jones/Coetzee 6:2 6:0 |
|
Yan/Fyrstenberg - Niculescu/Pavel 6:7 6:4 10-4 |
Yan/Fyrstenberg - Grönefeld/Knowles (4) 6:3 6:3 |
Hsieh/Ullyett (5) - Yan/Fyrstenberg 7:6 7:6 |
Damen Doppel | |||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Viertelfinale |
Gullickson/Glatch (W) - Vinci/Hercog 4:6 6:2 7:6 |
Gullickson/Glatch (W) - Hsieh/Peng (7) 7:5 6:3 |
Kirilenko/Vesnina (10) - Gullickson/Glatch (W) 7:6 6:2 |
Kleybanova/Makarova (13) - Kirilenko/Vesnina (10) 6:3 2:6 6:4 |
Kirilenko/Vesnina (10) - Zalameda/Rolle (W) 2:6 6:4 7:5 |
Kirilenko/Vesnina (10) - Petkovic/Malek 6:4 6:3 |
Alize Cornet - Monique Adamczak (Bilder 1-4)
Nach dem Lapentti-Wawrinka-Match strömten viele der
Zuschauer zum nächsten Platz, auf dem noch gespielt wurde. Dort hatte gerade der
dritte Satz begonnen, in dem Cornet mit 1:2 zurücklag. Die vielen Zuschauer
brachen wohl Adamczaks Rhythmus, während sich Cornet bei der grossen
Aufmerksamkeit wohlfühlte. Eine "Drama Queen" nennt man eine wie Cornet, sagte
mein Banknachbar auf Court 7. Da stimme ich ihm zu. Mit der Unterstützung des
Publikum setzte sich die Französin auf 5:2 ab. Doch sie ist auch bekannt dafür,
dass sie Probleme hat, ein Spiel zu beenden. Die
Zurich Open 2008 waren ein
Paradebeispiel dafür. Genauso wie die Viertrundenniederlage an den Australien Open 2009
gegen die spätere Finalistin Safina nach 5:2-Führung im dritten Satz und zwei
vergebenen Matchbällen.
Kurz vor dem vermeintlichen Ende hatte Adamczak nichts mehr zu verlieren und
auch die Unterstützung des Publikum schlug auf die Seite der Australierin um.
Nach zwei Games in Folge stand es aus Sicht der 26-jährigen plötzlich 4:5 und
40:30 bei eigenem Aufschlag. Leider schenkte sie das Match nun ab, obwohl sie
den Sieg wirklich verdient gehabt hätte. Mit zwei Doppelfehlern in Folge
offerierte sie Cornet einen Matchball. Auch hier kam ihr erster Aufschlag
wiederum nicht. Was also tun, wenn der Aufschlag völlig versagt? Man serviert
einfach einen ersten Aufschlag als Zweiten! Das tat Adamczak auch und sie
brachte den Ball ins Feld. Trotzdem verlor sie den Punkt und damit auch das
Match.
Jie Zheng - Alize Cornet (Bilder 5-8)
Seit den Australian Open im Januar und dem Sieg
gegen Hantuchova hat Cornet keine Spielerin der Top 25 mehr besiegen können.
Dieser Effort blieb auch gegen Zheng aus.
Raquel Kops-Jones/Jeff Coetzee -
Alize Cornet/Simon Aspelin
Die letzten acht Doppelturniere spielte Cornet mit
acht verschiedenen Partnerinnen. Sie belegt in der Weltrangliste im Doppel nur
Rang 144. Als gute Einzelspielerin hat man im Mixed Doppel aufgrund der
Schlaghärte aber mindestens so gute Chancen wie eine reine Doppelspezialistin.
Allerdings wirkte sie in dieser Konstellation viel zu impulsiv und ungestüm, um
mit den abgeklärten Doppelspezialisten der ATP-Tour mithalten zu können.
Na Li - Maria Kirilenko
Der Sieg gegen die Weltnummer 12, Agnieszka
Radwanska, in der zweiten Runde war für Kirilenko der beste seit eineinhalb
Jahren. Zuletzt hatte sie eine höher klassierte Spielerin an den Australian Open
2008 mit der damals Weltranglistensechsten, Anna Chakvetadze, geschlagen. Der
Sieg gegen solche Topspielerinnen an Grand Slam-Turnieren ist ein höherer
Leistungsausweis als anderswo. Trotzdem ging sie als Aussenseiterin in die Partie
gegen Li und wurde dort ihrer Rolle auch gerecht.
Maria Kirilenko/Elena Vesnina - Carly
Gullickson/Alexa Glatch
Keine der Spielerinnen hatte Skrupel, ans Netz
vorzurücken. So ist Damendoppel sehr ansehnlich. Glatch in lila stach durch
ihren starken Service heraus. Die untrainiert wirkende Gullickson in grau-pink
nutzte ihre Wild Cards aus. Im Damendoppel erreichte sie damit die dritte Runde. Im
Mixed Doppel gewann sie an der Seite von Travis Parrott sogar den US Open-Titel.
Nach einem umkämpften ersten Satz setzten sich in dieser Partie die Russinnen in
violett und pink durch.
Shenay Perry - Monica Niculescu (Bilder 1-4)
Vom 3:1 zum 4:6 0:5 gegen Qualifikantin Perry war
eine sehr enttäuschende Angelegenheit für Niculescu. Ihr Problem ist, dass die
Spielerinnen bzw. deren Trainer langsam wissen, wie die Rumänin spielt und wie
man gegen sie zu spielen hat. Perry zog ihr mit ihrem Rückhandslice auf der
einhändigen Rückhand den Zahn. Die 25-jährige US-Amerikanerin wartete geduldig
ab, bis sich die Gelegenheit bot, um draufzuhauen. Perry streute auch Stoppbälle
ein oder kam ans Netz mit guten Volleys. Insgesamt besass sie die
spielerischen Mittel, um Niculescu jeweils einen Schritt voraus zu sein.
Zi Yan/Mariusz Fyrstenberg - Monica
Niculescu/Andrei Pavel (Bilder 5-9)
Ich dachte eigentlich, dass Pavel seine Karriere im
Februar 2008 beendet hatte. In diesem Jahr hat er bis zu den US Open aber wieder
acht Turniere gespielt, wobei er im Hauptfeld der Einzelkonkurrenzen allerdings
keinen Sieg mehr landen konnte. Im Doppel aber stand er mit seinem Landsmann
Tecau immerhin im Finale von Kitzbühl. Für eine Niculescu ist so ein Mixed
Doppel eine tolle Möglichkeit, von der Erfahrung des 35-jährigen zu profitieren.
Denn im Doppel ist die Rumänin mit Weltranglistenplatz 31 mittlerweile um
einiges besser klassiert als im Einzel.
Im Mixed Doppel finde ich das Funktionieren zwischen chinesischen oder
taiwanesischen Doppelspielerinnen mit ihren Partnern immer sehr reserviert. Da
fliesst nicht die positive Energie, wie es bei anderen Paarungen der Fall ist.
Das Zusammenspiel und Auftreten von Yan und Fyrstenberg allerdings klappte für
meine Begriffe sehr gut.