Zurich Open 2008 |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Ana Ivanovic, Marion Bartoli, Agnes Szavay |
Weitere Matches 4. Tableauviertel - Ana Ivanovic, Marion Bartoli, Agnes Szavay |
Haupttableau: 4. Tableauviertel | |||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale |
... | ... | ... | Venus
Williams (3) - Ana Ivanovic (2) 4:6 6:3 6:4 |
Petra Kvitova (Q) - Patty Schnyder (6) 6:4 3:6 6:4 |
Petra Kvitova (Q) - Sofia Arvidsson (Q) 6:2 6:1 |
Ana
Ivanovic (2) - Petra Kvitova (Q) 6:1 6:4 |
|
Sofia Arvidsson (Q) - Sybille Bammer 0:6 7:5 6:4 |
|||
Marion
Bartoli - Agnes Szavay 6:4 6:0 |
Ana
Ivanovic (2) - Marion Bartoli 6:2 6:4 |
||
Ana Ivanovic (2) - bye . |
(für den Bericht und die Bilder zu Petra Kvitova bitte hier klicken)
Marion Bartoli -
Agnes Szavay (Bilder 1-2)
Marion Bartoli ist für ihre Verhältnisse wieder besser austrainiert, was
sich auch in ihrem Spiel bemerkbar macht. Ihr Handgelenk ist allerdings immer
noch abgetapt. Agnes Szavay hat 2008 ihre Resultate auf Sand (14:7), Rasen (3:1)
und Teppich (4:2) gebracht. Die Hartplatzsaison (5:13) von Januar bis März und
August bis Saisonende hat sie aber verpatzt. Deshalb fiel sie in der
Weltrangliste von ihrem Höchststand mit Rang 13 auch auf 27 zurück. Sobald die
19-jährige Ungarin auf Winner gehen wollte, verschlug sie den Ball. Da fehlt es ihr
momentan an der Sicherheit. Und den Ball nur zurückzuspielen, reicht gegen die
aggressiv spielende Bartoli natürlich nicht aus. Aufgefallen ist mir, dass sich
Szavay den Ball beim Aufschlag extrem in den Rücken wirft. Schon fast Edberg-like. Vor allem beim zweiten Aufschlag. Allerdings spielt
sie den Schlag
aus dieser Ausgangslage dann trotzdem nicht mit einem extremem Kick. Weniger
(ein senkrechterer Ballwurf) wäre an dieser Stelle wohl mehr und brächte ihr
zusätzliches Tempo und Rhythmus.
Ana Ivanovic -
Marion Bartoli (Bilder 3-7)
Trotz ihrer "Krise" seit dem French Open-Sieg und dem Verlust der
Weltranglistenspitze spielte Ivanovic bei ihrem ersten Auftritt stark auf. Ihre
Gegnerin setzt sie schon dank ihren aggressiven Return stark unter Druck.
Bartoli lieferte im Vergleich zu ihrem Erstrundenmatch eine schwache Leistung
ab.
Ana Ivanovic -
Petra Kvitova
Ivanovic überzeugte mit einem starken Aufschlag. Zwischen den beiden
Spielerinnen war auch ein deutlicher Unterschied im Fitnessstand zugunsten der
Serbin zu erkennen. Auf dem Platz hat Ivanovic einige Macken. (Mindestens) Eine
davon mag ich überhaupt nicht. Nämlich, dass man als eine der Protagonistinnen
der WTA-Tour im Match gegen eine nahezu unbekannte Gegnerin bei deren Fehler wie
wild die Faust ballt. Das verstehe ich nicht. Ivanovic ist aber übrigens
nicht die einzige, die das tut. Einzigartig ist da schon eher, dass sie vor
ihrem eigenen Aufschlag jeweils mit ihrem Fuss über die Linie streicht, um den
Sand wegzuwischen. Aber es hat ja keinen Sand dort!? In diesem Jahr spielte
Ivanovic 12x auf Sand, aber 32x auf anderen Belägen... Die dritte Macke ist,
dass sie vor ihrem Return die aufschlagende Gegnerin oft zu irritieren versucht.
Sie steht einen Meter weiter ins Feld hinein oder nimmt bereits die Position
ein, als ob sie Vorhand spielen würde (die Rückhand umlaufen wird). Auch
nervöses Herumtänzeln ist beliebt bei ihr. Beginnt die Gegnerin dann mit dem
Ballaufwurf, nimmt Ivanovic aber praktisch immer ihre "zurückgezogene"
Standardposition ein. Das ganze ist also ein reines Täuschungsmanöver an der
Grenze der Fairness.
Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen in Montreal
Ende Juli hatte Kvitova immerhin einen Satz gewinnen können. Das hatte sie auch
beim Meet and Greet erwähnt und sich somit wohl einige Hoffnungen für das Match
gegen die Weltranglistenvierte ausgerechnet. Die Nerven machten der
Qualifikantin dann aber einen grossen Strich durch die Rechnung. Sie begann die
Partie mit einigen Doppelfehlern und hatte vor allem mit langen, hohen Bällen
auf ihre Vorhand grosse Probleme. Erst beim Stand von 1:6 1:4 und 0:40, als
schon alles verloren schien, konnte sie aufdrehen. Sie glich im zweiten Satz auf
4:4 aus. Bei diesem Spielstand kehren die Ambitionen in den Kopf zurück. Und
prompt war es um Kvitova wieder geschehen... "Erfahrung" heisst hier das
Zauberwort.
Venus Williams -
Ana Ivanovic
In der einzigen Partie zwischen zwei Top
10-Spielerinnen war der Klassenunterschied zu den bisherigen Partien deutlich zu
erkennen. Mit Williams und Ivanovic traten die aktuelle Wimbledon- gegen die
aktuelle French Open-Siegerin an. Ein fehlerhafter Beginn Ivanovic's brachte sie
mit 0:3 gleich stark unter Druck, wobei die Serbin danach aufdrehte und den
ersten Satz doch noch gewinnen konnte. Der Schlüssel zum Erfolg für die
20-jährige waren ihre Longline-Gewinnschläge. Zum Ende der Partie hätten diese
Schläge noch etwas besser sitzen müssen. Dann hätte es wohl zum Sieg gereicht.
Beide Spielerinnen schlagen hart auf. Williams über 200 km/h, Ivanovic über 190
km/h. Wobei mir der starke Ballwurf nach rechts (Bild 4) bei Ivanovic nicht
gefallen will. Teilweise landet Ivanovic nach ihrem Aufschlag einen halben Meter
im Feld drin, wobei dies ein Vor- oder Nachteil sein kann. Beide Spielerinnen versuchen auch aggressiv in die Returns zu gehen. Während
Williams aber vor der Grundlinie stehen bleibt, tänzelt Ivanovic während des
Aufschlags ihrer Gegnerin dann jeweils immer noch etwas zurück (Bilder 1 und 2).
Doppel |
1. Runde |
Black/Huber
(1) - Hantuchova/Szavay (W) 6:2 6:3 |
Cara Black/Liezel
Huber - Daniela Hantuchova/Agnes Szavay
Läuft es im Einzel nicht nach Wunsch, ist das Doppel eine beliebte
Alternative, um zu mehr Spielpraxis zu kommen. Das gilt aktuell für
Hantuchova/Szavay, die in Zürich im Einzel beide bereits in der ersten Runde
gescheitert waren. Im Einzel weist die 25-jährige Slowakin seit April eine
9:14-Negativbilanz auf. Der 19-jährigen Ungarin läuft es mit einer 3:8-Bilanz
seit August auch nicht besser.
Deshalb spielten die beiden an und für sich auch starken Doppelspielerinnen an
den Turnieren von Tokio, Stuttgart und Zürich zusammen. Allerdings reichte es
nur in Japan zu einem Matchgewinn. Mit Raymond/Stosur, Williams/Williams und nun
Black/Huber bekamen sie bei ihren Niederlagen allerdings auch harte Brocken
vorgesetzt. Die grossen Turniere im Tennisherbst weisen auch im Doppel eine sehr
starke Besetzung auf. In Zürich 2008 sogar die nominell stärkere als in der
Einzelkonkurrenz.