BNP Parisbas Masters, Paris 2008 |
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Würdiger Abschied mit 36 Jahren - Jonas Björkman |
1993 stand er erstmals in den Top 100 der Weltrangliste. 3x hat er in den 90er-Jahren mit Schweden den Davis Cup-Titel gewonnen. Im Einzel feierte er sechs Turniersiege und schaffte es an den US Open 1997 sowie in Wimbledon 2006 zweimal bis ins Halbfinale eines Grand Slam-Turniers. Am erfolgreichsten spielte Jonas Björkman aber im Doppel, wo er 9 Grand Slam-Triumphe feiern konnte. Bei seinem letzten Auftritt vor dem abschliessenden Tennis Masters Cup in Shanghai war ihm in Paris im Doppel Turniersieg Nummer 54 vergönnt.
Am früheren Samstagabend spazierte in der Nähe des Stadions auf einmal Jonas Björkman zusammen mit seinem Sohn an uns vorbei. Das Privileg, sich frei in der Öffentlichkeit bewegen zu können, hat sich der Schwede trotz 14,5 Mio. US-Dollar Karrierepreisgeld bewahren können. Vielleicht ist ein Leben als Doppelspezialist also doch nicht so verkehrt. Körperlich lässt sich diese Disziplin sogar länger auf professionellem Niveau durchhalten als das Einzel. Björkman hatte die Australian Open zweimal geschwänzt. Nämlich in den Jahren 2003 und 2008, als jeweils im Januar seine Kinder zur Welt kamen.
Doppel | ||||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Fyrstenberg/Matkowski - Lopez/Verdasco 7:6 6:2 |
Fyrstenberg/Matkowski - Bryan/Bryan (1) 6:4 4:6 10-5 |
Fyrstenberg/Matkowski - Aspelin/Knowle (7) 6:3 6:4 |
Coetzee/Moodie (6) - Fyrstenberg/Matkowski 6:4 6:3 |
Ullyett/Björkman (5) - Coetzee/Moodie (6) 6:2 6:2 |
Coetzee/Moodie (6) - bye . |
Coetzee/Moodie (6) - Vizner/Murray 7:5 7:5 |
Coetzee/Moodie (6) - Monaco/Nadal w.o. |
||
Ullyett/Björkman (5) - bye . |
Ullyett/Björkman (5) - Arnold Ker/Nalbandian 7:6 6:4 |
Ullyett/Björkman (5) - Melo/Sa 6:4 3:6 10-7 |
Ullyett/Björkman (5) - Llodra/Clement (6) 6:3 6:2 |
|
Ram/Soares (8) - bye . |
Ram/Soares (8) - Simon/Monfils 6:1 7:6 |
Llodra/Clement (6) - Ram/Soares (8) 6:2 7:6 |
||
Llodra/Clement (6) - Lindstedt/Söderling 7:6 5:7 10-8 |
Llodra/Clement (6) - Zimonjic/Nestor (2) 6:4 7:5 |
Michael
Llodra/Arnaud Clement -
Andy Ram/Bruno Soares (Bilder 1-2)
Als Doppelspieler ist man nicht nur von sich selbst
abhängig. Das erlebt gerade Andy Ram, dessen Standardpartner und Landsmann
Jonathan Erlich, mit dem er amtierender Australian Open-Titelhalter ist, seit
den US Open mit einer Ellbogenverletzung ausfällt. Der Israeli mit dem kopierenswerten Jump-Service
(falls man denn Serve & Volley spielen möchte), hat sich für dieses Turnier
erstmals mit dem Brasilianer Bruno Soares zusammengefunden. Er unterlag aber
Michael Llodra und dessen Standardpartner Arnaud Clement. Die Woche zuvor hatten
Ram und Llordra noch zusammengespannt und gemeinsam das Turnier in Lyon
gewonnen.
Jeff
Coetzee/Wesley Moodie -
Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski (Bilder
3-5)
Der Grössenunterschied im südafrikanischen Team zwischen Coetzee (172cm)
und Moodie (195cm) ist beachtlich. Nicht zuletzt deshalb versuchten es ihre
polnischen Gegner immer wieder mit Lobversuchen über Coetzee hinweg.
Fyrstenberg ist ein Linkshänder, Matkowski ein Rechtshänder. Beim Return steht
Fyrstenberg auf der Einstandseite, so dass beide aussen die Rückhand und in der
Mitte die Vorhand haben. Bei Grundlinienduellen cross ist das ein Nachteil. Für
denjenigen Spieler am Netz vorne allerdings ein Vorteil. Matkowski servierte wie
immer stark. Trotzdem verlor er seinen Aufschlag zu Beginn des zweiten Satzes.
Kevin Ullyett/Jonas Björkman -
Michael Llodra/Arnaud Clement (Bilder 1-2)
Dank den Titelgewinnen in Metz und Lyon war Llodra
diesen Herbst im Doppel auf französischem Boden noch ungeschlagen. Dass er aber
in beiden Sätzen früh seinen Aufschlag abgab, trug in einer Partie ohne weitere
Breaks massgeblich dazu bei, dass seine Siegesserie in Frankreich nach 11
Matches in Folge riss.
Kevin
Ullyett/Jonas Björkman -
Jeff Coetzee/Wesley Moodie (Bilder 3-8)
Würde Schweden in Afrika liegen, hätten wir ein rein afrikanisches
Doppelfinale erlebt. Aber selbst so ist es doch bemerkenswert, dass mit dem
Zimbabwer Ullyett und dessen südafrikanischen Gegnern gleich drei Finalisten aus
dem (südlichen) Afrika stammen.
Björkman genoss seinen letzten ATP Masters Series-Titel sichtlich und wurde von
Cedric Pioline beglückwünscht und verabschiedet (Bild 7). Auch beim ebenfalls
36-jährigen Ullyett war viel Wehmut mit dabei. Wer weiss, ob er im nächsten Jahr
mit 37 Jahren und einem neuen Doppelpartner nochmals ein Masters Series-Turnier
gewinnen oder in das Finale eines Grand Slam-Turniers (wie dieses Jahr in
Wimbeldon) einziehen kann.