Zurich Open 2008 |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Monica Niculescu, Anna Chakvetadze, Sorana Cirstea |
Autogramme - Monica Niculescu |
Zu Turnierbeginn war ich
ziemlich enttäuscht, dass
Stefanie Vögele
und Tamira
Paszek beide krankheitshalber nicht antreten konnten. Da habe ich den
Qualifikationssamstag gleich mal sausen lassen. Dank der Nummer 3 in meiner
persönlichen Favoritenliste gab es dann aber doch noch ein Highlight. Ich bin nicht der grosse Autogrammjäger. Das ist viel zu mühsam (für mich und für den/die Spieler/in) und meistens fehlt einem dann doch der Bezug zur Unterschrift auf dem Papier. Wenn, dann lasse ich mir bei guter Gelegenheit ein selbst geschossenes Foto signieren. Bei Monica Niculescu schien es mir das mal wieder wert zu sein. Dank ihrem ungewöhnlichen Spiel ist sie eine meiner Lieblingsspielerinnen. Das erste Foto ist von ihrer knappen Niederlage gegen Szavay in Wimbledon. Das zweite vom Sieg gegen Chakvetadze an den Zurich Open (siehe unten). In Zürich wurde sie nach ihrem Sieg über Chakvetadze für die Homepage der Sony Ericsson WTA Tour in einem "Getting to know..."-Interview befragt. Dieses habe ich am Ende dieses Berichts angefügt. |
Haupttableau: Monica Niculescu | |
1. Runde | 2. Runde |
Victoria
Azarenka - Amelie Mauresmo 6:2 6:1 |
Victoria
Azarenka - Monica Niculescu (Q) 6:0 6:0 |
Monica
Niculescu (Q) - Anna Chakvetadze 3:6 6:3 6:2 |
(für den Bericht und die Bilder zum 2. Tableauviertel bitte hier klicken)
Monica Niculescu
- Anna Chakvetadze
Mit ihren Vorhand-Slicebällen Niculescu Tennis zum Erlebnis. Langsam habe
ich auch ihr Spielmuster entschlüsselt. Vorhand-Slice geht grundsätzlich immer
longline mit einem zusätzlichen Drall nach aussen versetzt. Vorhand-Top Spin
hingegen spielt sie ausschliesslich cross. Hier fehlt der Rumänin die
Longline-Variante im Repertoire, um noch effektiver zu sein. Beim zweiten
Aufschlag der Rumänin überkam mich jedesmal das Grausen. Kontinuierlich
servierte sie den Ball direkt in Chakvetadzes Vorhand, ohne dass die auch nur
einen Schritt hätte machen müssen!?
Insgesamt war es für mich vom Unterhaltungswert her aber wieder ein
sensationelles Spiel! Niculescu gehört zu meinen Lieblingsspielerinnen. Auch
wenn sie aber dem Platz immer aussieht, als ob sie "lätschät". Ist sie schwer
ausser Atem und ring um Luft, sieht sie sogar immer ein bisschen danach aus, als
ob sie weinen würde. ;-) Das einzige, was ich an der 21-jährigen Rumänin nicht
mag, ist ihr ständiges Zeitverzögern vor dem Return. Sie hebt immerzu das
Racket, um der aufschlagenden Spielerin zu signalisieren, dass sie noch nicht
bereit ist.
Zur Partie gehörten auch die vielen
Fehler Chakvetadzes. Aber die werden durch die Rumänin durch ihr ungewohntes
Spiel und ihren Kämpferwillen natürlich auch provoziert. Trotzdem dürfte man von
einer Weltranglisten-12. erwarten, dass sie eine solche
Herausforderung meistern kann. Das fand auch Chakvetadzes Vater, der bei 1:4 im
dritten Satz kurzerhand die Spielerbox verliess. Vielleicht machte er sich
bereits auf, um die Hotelreservierung zu stornieren und den Rückflug zu
buchen...
Victoria Azarenka -
Monica Niculescu
Da gab es für die 66. der Weltrangliste nicht das Geringste auszurichten.
Spielt ihre Gegnerin viel druckvoller und mit der nötigen Sicherheit, kann
Niculescu ihre Kunstschläge gar nicht erst anbringen. Azarenka war stark genug
und hatte die richtige Taktik. So kürzte sie in den wichtigen Phasen die
Ballwechsel durch Netzvorstösse ab. Bei 0:1 im ersten Satz mit eigenem Aufschlag
sowie bei 0:4 im zweiten Satz beim Return hatte Niculescu jeweils ein 40:0 zu
ihren Gunsten. Trotzdem kassierte sie mit 6:0 6:0 die Höchststrafe.
Qualifikation | ||
1. Runde | 2. Runde | Finalrunde |
Monica
Niculescu - Sorana Cirstea (3) 6:4 6:4 |
Monica
Niculescu - Kathrin Woerle 6:1 6:2 |
Monica
Niculescu - Kateryna Bondarenko 6:1 6:1 |
Monica Niculescu - Sorana Cirstea
Niculescu stand am Samstag im Doppel-Halbfinale des
Kremlin Cups in Moskau. Deshalb konnte ihr erstes Qualifikationsspiel hier in
Zürich erst am Sonntag ausgetragen werden. Die Siegerin würde am Nachmittag
bereits zur zweiten Runde antreten müssen. Das war mit der 21-jährigen Niculescu
dann schliesslich die um drei Jahre ältere der beiden Rumäninnen, die hier in
Zürich im Doppel übrigens Seite an Seite antreten.
Cirstea kennt kennt das Schnippeltennis à la Santoro ihrer Fed Cup-Kollegin
Niculescu natürlich nur zu gut. Wohl deshalb regte sie sich immer wieder auf und
sprach fast durchwegs zu ihrer Trainerin auf der Tribüne. Dafür hätte sie eine
Verwarnung für unerlaubtes Coaching kriegen müssen, zumal sie ab und zu auch
Antworten von draussen erhielt. Aber in der Qualifikation werden oftmals
Nachwuchs-Schiedsrichter eingesetzt, was in diesem Fall ihr Glück war. Nichts
desto trotz fand Cirstea kein Mittel gegen die in der Weltrangliste rund 30
Ränge schlechter platzierte Niculescu.
Doppel | |
1. Runde | Viertelfinale |
Niculescu/Cirstea
- Medina Garrigues/Ruano Pasqual (3) 2:6 6:2 10-6 |
Pennetta/Kirilenko
- Niculescu/Cirstea 2:6 6:2 10-6 |
Pennetta/Kirilenko
- Uhlirova/Hrdinova 6:4 6:2 |
Monica
Niculescu/Sorana Cirstea - Anabel Medina Garrigues/Virginia Ruano Pasqual
Im Doppel bringt Niculescu ihren Slice kaum zum Einsatz, aber am Netz
reagiert sie sehr stark und ihre Top Spin-Lob sind ebenfalls stark. Das
rumänische Fed Cup-Doppel zusammen mit
Sorana Cirstea ist ein eingespieltes Team. Die Bälle auf die am Netz stehende
Cirstea zu spielen, ist eine gute Variante für die Gegnerinnen. Denn der Volley der
18-jährigen ist noch keineswegs ausgereift. Niculescu hingegen hat im Moment
einen guten Lauf. Das strahlt sie auf dem Platz auch aus. Erst letzte Woche
stand sie in Moskau im Doppel-Halbfinale.
Die Roland Garros-Siegerinnen Medina Garrigues und Ruano Pasqual spielten
fehlerhaft. Eine Spielerin spielt Grundlinienduelle cross, die andere wartet am
Netz, um ab und zu hineinzugehen. Wenn dann aber Fehler passieren, geht die
Taktik natürlich nicht auf.
Flavia
Pennetta/Maria Kirilenko - Monica Niculescu/Sorana Cirstea
Nachdem Cirstea/Niculescu und Kirilenko beim Einzel von Pennetta gegen Jankovic
zuvor noch brav nebeneinander gesessen hatten (Bild 1), gingen die beiden Teams
zu Beginn des Doppels gleich auf Konfrontationskurs. Kirilenko
schoss mit ihren Returns jeweils die am Netz stehende Cirstea ab, die ihrer
Aufgabe vorne nicht gewachsen war. Kurz darauf versuchte Cirstea mit ihren
Returns selbiges bei der erfahreneren Kirilenko, welche die Bälle jedoch sauber
abvollierte. Als die Rumäninnen wieder kühleren Kopf behielten, gewannen sie den
ersten Satz dann relativ deutlich. Aber ab 3:2 im zweiten Satz für Kirilenko/Pennetta
hatte die russisch-italienische Kombination die Partie im Griff. Dank drei Games in Folge gingen sie mit dem Momentum auf ihrer Seite in den
Match-Tie-Break. Dort wurde es wieder knapper, aber die zwölftbeste
Doppelpaarung dieser Saison gab sich keine Blösse mehr.
Getting to Know... Monica Niculescu (from www.sonyericssonwtatour.com)
Monica Niculescu boasts one of the most unorthodox, crafty and just plain entertaining playing styles around. Since the age of 14 she has struck the ball with two hands off both wings, especially when extra pace is required, but more fascinating is her dedication to underspin and slice - and not just as an act of defense or as an entrée to the net. This, she employs with one hand or two, depending on circumstances; it follows she has a mean drop shot, deft touch at the net, and useful lob. It is almost impossible for opponents to guess what's coming next.
"Everybody is hitting straight, so I think my style is confusing and it is helping me," agrees the 21-year-old Romanian, who currently enjoys a career-high ranking in the mid-60s. The winner of an impressive 15 titles on the ITF Circuit, Niculescu reached her first Tour quarterfinal at Tashkent recently, and last week earned her best win to date at Zürich, where she upset Anna Chakvetadze in the first round. Given the array of shots at her disposal - she has been described as a female counterpart to Fabrice Santoro - the best is surely yet to come.
If you could play against one player from the past, who would it be?
MN: Definitely Steffi Graf. I know she also hit the backhand with a
slice, so I think it would be great to play a match against her. I liked Martina
Hingis very much too because she had fun on court. She was able to relax and you
could see on her face she was enjoying it.
Among the current players on Tour, who would you most like the
opportunity to play?
MN: I've never played against one of the Williams sisters, and I would
love to. It was a possibility in the second round of the Australian Open this
year, I had a great chance to play Venus but I lost in the first round to
Camille Pin in three sets. I was a little bit disappointed.
What's the best thing about life on the Tour?
MN: It's a great opportunity to travel and see the world, and speak
other languages - English, French - with the other players. It's also great just
to be near all the top players like Jelena Jankovic and Venus - you can learn a
lot from watching them.
Do you have a favorite city? What do you do in your spare time?
MN: Right now I like Zürich very much, because I had good wins over Top
50 players in qualies and then beat Chakvetadze in three sets the first round.
Before I came away my dad loaded lots of movies on my laptop and I also like to listen to music. It depends, but I don't like sightseeing so much – I mean, I don’t like to look at rocks in a museum. But I enjoy a zoo or acquarium… and shopping. A mall is perfect for me.
Several young Romanians - including Sorana Cirstea and Ioana Raluca
Olaru - are doing well on the circuit. Does it help to have compatriots on the
Tour?
MN: It's great to have people from home around when you are travelling.
I'm always asking Sorana to play doubles with me. We reached the final at New
Haven and had a good win over Medina Garrigues and Ruano Pascual at Zürich. I
also have a good relationship with Olaru. Sometimes we'll all practice in
Bucharest if we are there at the same time. We're competitive as well, but in a
good way. Sorana is doing better at the moment and we want to be like her.
I'm friends with lots of the players. Marina Erakovic is very nice - we were runners-up in the Wimbledon junior doubles together in 2005. Jankovic is always nice to me too.
In the past you've said you like to travel alone. Why is that?
MN: Mostly I have my coach with me now but sometimes I think it's good
to be alone, because when you have to do everything for yourself it makes you
stronger, whether it's organizing travel or doing stretches.
You turned 21 a few weeks ago. How did you celebrate?
MN: I was very happy because I was at home in Bucharest. I was supposed
to play a tournament but I needed a small operation on my nose, which meant I
was able to spend the day with my family. We went out to eat and it was a very
nice evening. Most of my friends are in tennis, so when I'm in Bucharest I like
to spend as much time as possible with my family and a couple of good friends I
have there.
Around that time there was a Davis Cup tie in Bucharest; Romania played India. I was able to go and watch the tennis and support our team. They won, so it was very exciting.
What are your favorite tennis memories?
MN: Beating Chakvetadze is certainly one of them. And, even though I
lost, I played a good close first set against Jankovic at Roland Garros this
year. At New Haven, I came back from a set down to beat Kirilenko, which was a
good win for me also.
What's your next goal, tennis-wise?
MN: My next goal is to be in the Top 50, and to reach the fourth round
of a Grand Slam. That's the kind of result that earns you bigger points and you
start to become better known. I think my best chance might be at the Australian
Open, which is a tournament I like very much. I like the surface and the weather
is usually great. I think grass is also a good surface for me, because I can use
the slice, and come into the net.
My game has improved quite a lot, so I think I have a chance.