Zurich Open 2007 |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Agnieszka Radwanska, Kateryna Bondarenko, Eleni Daniilidou, Shahar Peer, Sybille Bammer, Amelie Mauresmo, Greta Arn, Maria Elena Camerin, Kira Nagy, Nathalie Dechy, Ai Sugiyama, Alicia Molik, Anabel Medina Garrigues, Amra Sadikovic, Severine Bremond, Catalina Castano |
Über die Qualifikation ins Hauptfeld - Agnieszka Radwanska, Kateryna Bondarenko, Eleni Daniilidou |
Qualifikation: Erstes Viertel | |||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Qualifikantin |
Agnieszka Radwanska (1) | Agnieszka
Radwanska (1) 6:1 4:6 6:2 |
Agnieszka
Radwanska (1) 6:3 7:5 |
Karin
Knapp 6:4 6:3 |
Maria Emilia Salerni | |||
Maria Elena Camerin | Greta Arn 6:4 7:6 |
||
Greta Arn | |||
Kaia Kanepi | Karin
Knapp 6:3 7:5 |
Karin
Knapp 6:2 7:5 |
|
Karin Knapp | |||
Elena Vesnina | Meilen Tu
(8) 7:5 6:3 |
||
Meilen Tu (8) |
Hauptfeld 1. Runde: Karin Knapp (Q) - Vera Zvonareva 7:5 2:6 2:6
Hauptfeld 1. Runde: Agnieszka Radwanska (L) - Shahar Peer 6:4 6:3
Hauptfeld 2. Runde: Agnieszka Radwanska (L) - Daniela Hantuchova (7) 6:3 6:3
Hauptfeld Viertelfinale: Agnieszka Radwanska (L) - Justine Henin (1) 4:6 2:6
Agnieszka
Radwanska - Greta Arn (Bilder 1-4)
Da Radwanska ihre erste Qualifikationsrunde als Einzige erst am
Sonntagmorgen spielte, kam sie am Abend bereits zum zweiten Einsatz am selben Tag.
Sie wurde von den Top Spin-Schlägen Arns zwar weit hinter die Grundlinie
gedrängt, behielt in den entscheidenden Situationen aber doch die
Oberhand.
Greta Arn - Maria Elena Camerin (Bilder
5-6)
Das erste (und einzige) Mal, dass ich etwas von Greta Arn gehört
hatte, war 2001 oder 2002 als sie nach überstandener Qualifikation in der
ersten Runde der Australian Open antreten durfte und gewann. Damals
übertrug noch die ARD die Matches und der Kommentator (Waldemar
Hartmann?...) war begeistert von der neuen deutschen Hoffnung, die sich
ohne grosse Hilfe des DTB nach oben kämpft. Nach Weltranglistenposition
81 im Juli 2002 folgte aber eine lange Durststrecke und zwischenzeitlich
sogar eine Tennispause. In diesem Frühjahr gab es mit 28 Jahren in
Estoril als Qualifikantin überraschend den ersten WTA-Turniersieg für
die in Budapest geborene und lebende Arn zu feiern. Wenn man ihren Top
Spin sieht, ist es kein Wunder, dass sie ihre besten Resultate auf Sand
erzielt.
Agnieszka
Radwanska - Shahar Peer
Falls es so angedacht war, dann war es ein sehr cleverer Schachzug der
18-jährigen aus Krakau. Nach ihren zwei gewonnen Qualifikationsmatches am
Sonntag war nach der Absage Sharapovas klar, dass Radwanska als
bestklassierte Spielerin der letzten Qualifikationsrunde im Hauptfeld
antreten kann. Sie unterlag in dieser am Montag gegen Karin Knapp,
schaffte den Sprung ins Hauptfeld aber als Lucky Looser. Während die vier
Qualifikantinnen ihre Matches am Dienstag allesamt verloren, konnte Lucky
Looser Radwanska dank dem Schongang am Montag nun "in aller
Frische" überzeugen.
Shahar Peer ist mit ihren 20 Jahren auf Rang 16 besser klassiert als die
zwei Jahre jüngere Radwanska auf Rang 31. Auch die beiden bisherigen
Duelle gewann die Israelin im laufenden Jahr. Doch beim direkten Vergleich
war zu sehen, dass Radwanska das grössere Potential aufweist. Die
ehemalige Weltranglistenerste der Juniorinnen hat ein variantenreicheres
Tennis zu bieten und kann mit dem Powertennis Peers wenn nötig mitgehen.
Überdies war das Spiel der Israelin in dieser guten Partie zu
fehlerhaft.
Für die Familie Radwanska (Bild 8 mit Vater und Coach Robert, Mutter
Marta und Schwester Urszula, der aktuellen Weltranglisten der
Juniorinnen...) gab es im Verlauf der Woche einen weiteren Erfolg zu feiern.
Mit Hantuchova warf Radwanska in der zweiten Runde eine Top 10-Spielerin
in zwei Sätzen aus dem Turnier, ehe sie an der späteren Turniersiegerin
Henin scheiterte.
Hauptfeld 1. Runde: Kateryna Bondarenko (Q) - Sybille Bammer 2:6 2:6
Kateryna Bondarenko - Nathalie Dechy (Bilder
5-7)
Für die Qualifikation war dies ein auf sehr gutem Niveau geführtes
Match. Dank druckvollem Spiel setzte sich die ukrainische Nummer 44 der
Weltrangliste verdient durch. Dechy haderte zuweilen mit sich und ihrem
Spiel, was ich zuvor noch nie von ihr gesehen hatte. Hatte die 28-jährige
Französin ihr bestes Jahr 2005 noch als 12. der Weltrangliste
abgeschlossen, stand sie Ende 2006 nur noch auf Position 51. Noch tiefer
klassiert hatte sie eine Saison zuletzt im Jahr 1997 beendet. Aktuell
belegt Dechy sogar nur Rang 63. Zwei Erfolge gelangen ihr in den
vergangenen zwei Jahren allerdings: Überraschend gewann sie die
Doppelkonkurrenz der US Open, 2006 mit Zvonareva und 2007 mit Safina.
Ai Sugiyama - Alicia Molik
Beide Spielerinnen belegten im Einzel-Ranking einst Platz 8 als beste
Klassierung. Bei Sugiyama war dies vor 3,5 Jahren der Fall, bei Molik vor
2,5 Jahren. An den Zurich Open musste die 32-jährige Japanerin aufgrund
ihrer Weltranglistenposition 40 in die Qualifikation und wurde dort an
vierter Stelle gesetzt. Alicia Molik, die australische Zurich
Open-Siegerin von 2004, ist gar nur auf Rang 69 zu finden. Das Match wogte
hin und her und beide Akteurinnen zeigten zeitweise, was in ihnen steckt.
Allerdings schlichen sich in bei unkonstanter Leistung beiderseits
zahlreiche Fehler ein. Dank einer etwas solideren Leistung und
überraschenden fünf Assen der 163cm kleinen Japanerin gegenüber keinem
Ass der 182cm grossen Molik, setzte sich die ehemalige Weltranglistenerste
im Doppel verdient durch.
Sybille
Bammer - Kateryna Bondarenko
Das vierte Spiel in vier Tagen und eine starke Gegnerin waren zu viel für
Bondarenko. Schläger schmeissen hatte ich die Ukrainerin bislang noch nie
gesehen. Doch die Müdigkeit und eine Verletzung am rechten Arm machten
ihr arg zu schaffen.
Sybille Bammer, die während den Seitenwechseln und in den
Konzentrationsphasen zwischen den Punkten jeweils immer ihre Augen
schliesst und bei ihren Rückhandschlägen den Kopf jeweils stark senkt,
hat 2007 das mit Abstand beste Jahr ihrer Karriere gespielt. Die Mutter
einer 6-jährigen Tochter spielte sich in dieser Saison von Rang 53 auf
Weltranglistenposition 21. Damit macht sie Patty Schnyder (WTA 17) so
langsam aber sicher den Rang als beste Linkshänderin streitig. Wobei ich
noch nicht davon überzeugt bin, dass die 27-jährige Österreicherin der
ein Jahr älteren Baslerin auch tatsächlich den Rang ablaufen wird bzw.
kann. Im Rennen um den Titel der besten Linkshänderin spielt nach Jahren
Schnyder'scher Dominanz auch die 20-jährige Lucie Safarova mit. Die
Tschechin ist aktuell auf Rang 22 klassiert. Im Match gegen Bondarenko
spielte Bammer den "Linkshänder-Vorteil" vor allem dank ihrem
starken Service aus.
Hauptfeld 1. Runde: Eleni Daniilidou (Q) - Amelie Mauresmo (8) 4:6 6:4 3:6
Severine Bremond - Catalina Castano (Bilder
4-6)
Die 28-jährige Französin agierte mit guten Aufschlägen und vielen
Rückhand-Slices. Im entscheiden Satz genügte ihr ein Break, wobei sie bei
eigenem Service zum Matchgewinn trotz einem 40:0 insgesamt vier Matchbälle
benötigte. Oft verteidigte sie sich mit Mondbällen. Der Sieg war lang
erduldet, hat sie seit März doch eine Negativbilanz von 4 Siegen bei 18
Niederlagen aufzuweisen. Während dieser Zeit fiel sie von ihrem Allzeithoch von
Rang 34 bis auf Rang 98 des WTA Rankings. Für Castano war die Niederlage eine
Unglückliche, hatte die Kolumbierin doch mit 6:1 geführt und den zweiten Satz
erst im Tie-Break verloren.
Amelie
Mauresmo - Eleni Daniilidou
Aufgrund einer Blinddarmentzündung im März und einer Adduktorenverletzung im August sowie den entsprechenden Startproblemen bei
der Rückkehr auf die WTA-Tour fiel die zweifache Grand Slam-Siegerin des
letzten Jahres vom Tennisthron. In der Jahreswertung belegt die
28-jährige Französin nur den 18. Rang. Gegen Daniilidou spielte sie auf
einem guten Niveau. Mit sicheren und starken Schlägen drängte sie die
Griechin vor allem dank ihrem Top Spin aus dem Platz und liess die
Qualifikantin arbeiten. Insofern war es für Mauresmo kein Unglück, drei
Sätze spielen zu müssen. Während ihre Gegnerin zwar ihr Niveau halten
konnte, beim vierten Spiel in vier Tagen aber sicherlich etwas an Substanz
verlor, nahm Mauresmo die zusätzlich Spielpraxis nach dem
verletzungsgeprägten Jahr "gerne" entgegen.
So klar war es allerdings nicht, dass die ehemalige Weltranglistenerste
die Partie gegen die 25-jährige Griechin gewinnen würde. In Zürich (und
früher in Kloten) hatte Mauresmo noch nie überzeugt und bei den
vergangenen Teilnahmen nur zwei von fünf Matches gewonnen. So kam denn
auch in diesem Jahr bereits in der zweiten Runde das Aus in drei Sätzen
gegen Alona Bondarenko.
Ein netter Schnappschuss der in Genf lebenden Französin gelang mir, als
sie nach der Partie am Nikon-Stand für eine kurze Fotosession auftauchte.