2. Runde:
Agnes Szavay (Q) - Anna Chakvetadze (9) 4:6 7:6 4:6
Mit 192km/h schob sich Agnes Szavay
hinter V. Williams, Ivanovic und S. Williams auf den vierten Platz in der
Rangliste der schnellsten Aufschlägerinnen am diesjährigen Turnier. Der
erste Aufschlag ist eine ihrer Stärken, was sie mit vier Assen
unterstrich. Gleichzeitig wackelte der zweite Aufschlag der Ungarin aber
sehr. Chakvetadze griff diese Bälle beim Return gnadenlos an und die
18-jährige Szavay produzierte unter diesem Druck insgesamt zehn
Doppelfehler.
Anna Chakvetadze servierte ebenfalls gut
(ein Ass bei keinem Doppelfehler). Das sah bei ihr früher auch schon anders
aus. Aber mittlerweile ist sie eine Top 10-Spielerin und auch ihr
Aufschlag hat sich entsprechend verbessert. Aus diesem Grund gab es in der
ersten Hälfte dieser Partie praktisch keine Breaks zu sehen.
Je schneller die Bälle daher kamen,
desto besser konnte die 20-jährige Chakvetadze damit umgehen und selbst
Druck machen. Junioren-French Open-Siegerin 2005 Szavay war also gut
beraten, ihre Bälle mit viel Drall zu versehen.
Es war ein flaues Match bis Mitte des
zweiten Satzes. Das zeigt auch die Winnner/unforced Errors-Bilanz, die im
ganzen Match für Szavay bei 10:53 und für Chakvetadze bei 8:52 steht.
Bei 3:3 stand die 102. der Weltrangliste kurz vor dem Einbruch. Hatte sie
bislang nur ein einziges Break im ersten Satz kassieren müssen, so
unterliefen ihr nun in ihrem Aufschlagspiel drei Doppelfehler sowie ein
unnötiger Fehler bei einem Vorandvolley cross. Dennoch wehrte sie sich
erfolgreich und hielt ihren Aufschlag.
Bei 4:4 stand Agi vor einer ähnlichen
Situation. Mal um mal wehrte sie Breakbälle ab. Bis bei Einstand der
Regen einsetzte und somit auch Unruhe im Publikum. Regenjacken wurden
angezogen, Regenschirme aufgespannt. Szavay wartete angespannt ab (Bild
6), verlor aber die nächsten zwei Punkte zum (vorentscheidenden?) 4:5.
Danach wurde die Partie wegen heftig einsetzenden Regenfällen
unterbrochen (Bild 7).
Nach der Regenpause waren höchstens noch
200 Zuschauer zugegen und ich durfte in den unteren Bereich des Court
numéro un. Vor der Pause hatten wir Agi schon
applaudiert, nach Pause
übernahm ich das Fan-Kommando. ;-) Alles oder nichts hiess es beim
Aufschlagspiel Chakvetadzes. Agi schaffte das Re-Break zum 5:5 und das
Spiel stand nun in seiner spielerisch besten Phase.
Szavay war schon so gut wie ausgeschieden
gewesen und entsprechend locker versuchte sie nun ihre unerhoffte Chance
zu nutzen. Zoltan Kuharszky stellte seinen Schützling gut auf die
Wiederaufnahme des Matches ein, liess Szavay härter und mit noch mehr Top
Spin und manchmal einem Slice agieren.
Entgegen dem bisherigen Spielverlauf
waren Aufschlaggewinne im dritten Satz Fehlanzeige. Einzig die russische
Weltranglistenneunte brachte ihr Servicegame zum 2:1 durch, was
letztendlich die Entscheidung brachte. Szavay hatte bei eigenem Aufschlag
und 4:5 dank einem Spielball die Möglichkeit zum Ausgleich, musste aber auch in diesem Game das
Break und somit den Matchverlust hinnehmen.
Die von Patty Schnyders Ehemann Rainer
Hoffmann gecoachte Chakvetadze hätte das Match in zwei Sätzen gewinnen
können. Nur 7 ausgenutzte von 18 Breakchancen (1 von 8 im zweiten Satz)
waren dazu aber zu wenig. Szavay dagegen brachte es auf kaltblütige 5 von
6 Breakchancen. Die Aufschlagspiele der Ungarin waren viel umkämpfter als
diejenigen der Russin. Das zeigt auch die Anzahl Punkte, die gespielt
wurden. Bei Aufschlag Szavay wurden 130 Punkte ausgetragen, bei Aufschlag
Chakvetadze nur 101.
Letztendlich scheiterte die Grand
Slam-Debütantin wohl an der
Kulisse. Sonst hätte sie ihren Service im dritten Satz öfter halten können.
Nach der Regenpause began ich vor
Chakvetadzes Aufschlägen ein rhythmisches Klatschen für Agi zu
lancieren. Das unterstützt die retournierende Szavay einerseits und
belastet die sich in der Aufschlagsvorbereitung befindende Chakvetadze
andererseits. Chakvetadze drückt zwischen den Punkten nämlich immer aufs
Tempo. Sie ist bei der Ballauswahl nie wählerisch, nimmt immer den
erstbesten zugeworfenen Ball und will damit gleich aufschlagen. Szavay
versuchte dieses Prozedere nach der Regenpause etwas zu unterbrechen.
Andererseits jedoch lancierte Agis Clan bei ihren Aufschlägen jeweils auch ein
unterstützendes Klatschen. Das setzte sie wohl aber mehr unter Druck, als
sie zu beruhigen und anzufeuern. Entsprechend gingen auf beiden Seiten die
Aufschlagspiele im dritten Satz verloren.
1. Runde: Agnes Szavay
(Q) - Anne Kremer 7:5 6:2
1. Runde: Anna Chakvetadze (9) - Alicia Molik 6:2
6:3
3. Runde: Anna Chakvetadze (9) - Ai Sugiyama (21)
6:4 6:4
4. Runde: Anna Chakvetadze (9) - Lucie Safarova (25)
6:4 0:6 6:2
Achtelfinale: Anna Chakvetadze (9) - Maria Sharapova (2)
3:6 4:6
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