Rabble-GrandSlam-Reise nach Paris 2007

zurück zur Übersicht         Last updated: 28.04.2016

alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Tamira Paszek, Justine Henin, Barbora Zahlavova Strycova, Laura Granville, Natalie Grandin
Tamira Paszek - Fed Cup AUT-AUS 2007
Justine Henin - Dubai 2006
Tamira Paszek - Tamira Paszek

 

2. Runde:   Tamira Paszek - Justine Henin (1)   5:7 1:6

Tamira Paszek erhält als einzige Spielerin dieser French Open einen eigenen Bericht. Ihre Karriere werde ich ganz genau verfolgen und Euch dann tausend Mal unter die Nase reiben, dass ich schon seit je her wusste, dass aus ihr mal was wird.

Tamiras Grand Slam-Debüt fand ihren Höhepunkt im Auftritt auf dem Court Suzanne Lenglen gegen die Titelverteidigerin und Weltranglistenerste Justine Henin. Und die Belgierin legte los wie die Feuerwehr. Da ist kein Kraut gewachsen, wie sie während den gesamten zwei Wochen bei ihrem vierten Titelgewinn eindrücklich unter Beweis stellte.

20 Minuten benötigte die 16-jährige in einem Stadion voller Henin-Fans, um ihre Nervosität abzulegen und ins Spiel zu finden. Ich war der einzige unter zirka 10'000 Zuschauern, der "Tamira" aufs Feld schrie. Das Schöne bei ihr ist ja, dass man mal auf Schweizerdeutsch rufen kann. Im Verlauf der Partie kamen dann einige Tamira-Rufe mit französischem Akzent hinzu.

Nach diesen 20 Minuten stand es leider schon 0:5. Doch dann kam der grosse Auftritt von Tamira. Sie erspielte sich fünf Games in Folge und glich zum 5:5 aus. Ein absolutes Highlight! Das brachten in diesem Jahr weder eine Serena Williams, eine Jelena Jankovic noch eine Ana Ivanovic zu Stande. Die scheiterten alle kläglich an Publikumsliebling Henin. Doch Tamira haute ihr 20 Minuten lang die Bälle um die Ohren.

Leider ist der Rest der Geschichte dann schnell erzählt. Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen in Dubai reichte es der 16-jährigen Österreicherin nicht zu einem Satzgewinn.

Im zweiten Satz musste die Partie bei 0:3 wegen Regens unterbrochen werden (Bild 3). Bei Wiederaufnahme schwappte während des Einspielens die Laola-Welle durchs Stadion (Bild 4).

Ein maximaler Aufschlag von 165km/h reicht natürlich gegen eine Justine Henin bei Weitem nicht aus. Da muss sich die 65. der Weltrangliste unbedingt steigern. Das ist bei einer Körpergrösse von 165cm aber natürlich leichter gesagt als getan.

Bei Rückhandduellen entgegnet Tamira dem tiefen Slice ihrer Gegnerin mit einem Top Spin-Schlag cross. Da spielt sie kaum je einen Slice. Tut sie dies doch einmal, weil der Ball wirklich schon zu tief ist, dann spielt sie den Slice longline. Der dreht sich dank dem Linksdrall dann sogar noch etwas aus dem Feld heraus und zwingt die Gegnerin zum Laufen. Nachteil an diesem Schlag ist allerdings, dass das Netz an dieser Stelle sehr hoch ist. Der Schlag ist technisch also schwieriger als der Cross-Slice. Ausserdem ist Tamiras eigene Vorhandseite dann plätzlich ganz offen. Es ist aber dennoch ein guter Weg, um die Seite zu wechseln und das Spiel zu öffnen.

 

1. Runde:   Tamira Paszek - Aiko Nakamura   6:4 6:0
1. Runde:   Justine Henin (1) - Elena Vesnina   6:4 6:3
3. Runde:   Justine Henin (1) - Mara Santangelo (28)   6:2 6:3
4. Runde:   Justine Henin (1) - Sybille Bammer (20)   6:2 6:4
Viertelfinale:   Justine Henin (1) - Serena Williams (8)   6:4 6:3
Halbfinale:   Justine Henin (1) - Jelena Jankovic (4)   6:2 6:2
Finale:   Justine Henin (1) - Ana Ivanovic (7)   6:1 6:2

 

 

Doppel 1. Runde:   Barbora Zahlavova Strycova/Tamira Paszek - Laura Granville/Nathalie Grandin   4:6 2:6

Das war wahrlich keine Glanzvorstellung im Doppel. Das lag im Falle von Tamira Paszek sicherlich daran, dass sie in ihrer Karriere zuvor erst ein einziges Doppel auf WTA-Niveau bestritten hatte. Und zwar Ende 2005 in Linz.

Das lag aber auch an ihrer Doppelpartnerin Barbora Zahlavova Strycova. Die beste Juniorin des Jahres 2002 hat den Durchbruch bei den Profis nie geschafft. Im Jahr 2004 rangierte sie im Einzel zwischenzeitlich auf Rang 55 der Weltrangliste, befindet sich seither aber wieder weit ausserhalb der Top 100. Im Doppel belegt sie Position 77. Die 21-jährige Tschechin ärgerte sich sehr über ihr eigenes Spiel. Sie hatte auch Grund dazu, war sie doch die schwächste Spielerin auf dem Platz.

Granville/Grandin spielten das routiniert herunter. Sie verfügten über die besseren Volleys. Ausserdem legten sie Zahlavova Strycova/Paszek mit einem geschickten Lob lahm, wenn diese für einmal ans Netz kommen wollten. Gegen Schluss fehlte dann auch Tamira Paszek das Selbstvertrauen. Sie hätte viel mehr Druck machen müssen mit ihren Schlägen. So konnte die gegnerische Spielerin am Netz ohne grossen Aufwand in die Cross-Bälle hineingehen und diese ziemlich unbedrängt abvollieren.

An diesem Donnerstag ist mir aufgefallen, dass der Fitnesswahn unter den Tennisspielerinnen umgreift. Kateryna Bondarenko hat abgenommen (und hat Erfolg). Ana Ivanovic hat abgenommen (und hat Erfolg). Barbora Zahlavova Strycova hat abgenommen. Auf der einen Seite ist das Mass übertrieben, wenn man sich die normale Statur der Spielerinnen anschaut. Auf der anderen Seite ist es aber wohl auch ein Muss, will man die gesamte lange Saison auf hohem Niveau durchspielen können. Ich habe mir meine Gedanken dazu gemacht, wann es wohl bei Tamira Paszek so weit sein wird. Ich denke sie spielt ihre erste komplette Saison im Profizirkus in diesem Jahr durch. Und in der Winterpause wird dann wohl Fitness gebolzt, um noch stärker in die Saison 2008 gehen zu können.

 

Doppel 2. Runde:   Laura Granville/Nathalie Grandin - Rennae Stubbs/Kveta Peschke   1:6 6:7

 

 

Auf der Homepage der WTA (http://www.sonyericssonwtatour.com) werden in der Rubrik "Getting To Know..." Spielerinnen vorgestellt. Tamira Paszek wurde letzten Herbst nach ihrem ersten WTA-Turniersieg in Portoroz interviewt. Da sind viele interessante Infos dabei, die ich an dieser Stelle gerne abdrucken möchte:

"PORTOROZ, Slovenia - Having shown flashes of brilliance in her first two main draw attempts on the Sony Ericsson WTA Tour, reaching second rounds at Linz last year and Istanbul this year, Tamira Paszek was due for a breakthrough, but few expected it so soon after an exhausting run to the US Open girls’ final. In Portoroz last week, the Austrian caused a stir at the Banka Koper Slovenia Open, making a run that would etch her name into the history books as one of the youngest ever to win a title, as well as one of the lowest-ranked. Needless to say, she is one of the brightest prospects in the sport.

sonyericssonwtatour.com recently caught up with Tamira.

Tell us a little bit about how you started playing tennis.
I started when I was four and a half. My mom was playing tennis at a club and I went to watch, and said I wanted to try it out. I began in a group of three players and it started off more as fun; slowly I began giving up all of my other hobbies because it got too busy balancing them all with school. Then, around 10 or 11, I decided I wanted to try to play professionally, and start playing tournaments. But, I still play for fun; I enjoy the travel, I enjoy going to tournaments and competing with other players. That motivates me.

Talk about your family a little bit. What do your parents do?
My mother stays at home with my eight year old brother. My father is always traveling. If there’s something wrong with him, my mother will travel with me. I have two dogs, one rabbit and some fish.

You’ve got a fairly diverse heritage. Talk to us about that.
My dad was born in Tanzania and grew up in Kenya, and in 1979 he went to Canada and lived there for about 15 years, and in 1994 he went to Austria. My mom was born in Chile, and when she was small she went to Austria because her mom was from Austria and her father was half-Polish, half-French; that’s why I have a Polish name. My father’s grandparents were Indian. So I’m a mixture!

Tell us a little bit about your coaching.
I had one coach from when I was five until last year, but since the middle of this March, I have been working with Larry Passos (former coach of former ATP world No.1 Gustavo Kuerten).

What are your favorite surfaces and your favorite tournaments?
I like all different types of surfaces. I grew up on clay courts, but I don’t mind what type of court I play on. I like all of the Grand Slam tournaments; each one has something special. But in general, for me, all of the tournaments I play are as important as each other.

Austria has had its fair share of top tennis players. Have you met any of them and if so, how have they been able to influence you?
I am in contact with Barbara Schett and Patricia Wartusch. But I admire many players, like Muster, he was such a fighter, and I’ve been lucky enough to get to know him. I also admire Federer a lot.

What do you enjoy doing during your time off, outside of tennis?
I like to go shopping. I also like fashion, going to the movies, hanging out with friends and spending time with my family whenever I’m at home, as well as watching handball matches. Just the normal stuff, really. My favorite stuff to shop for is clothes.

Who has been your toughest opponent so far? Are there any players you really want to play at some point?
I’ve played many different players and everybody has such a different game, so it’s hard to tell who was my toughest opponent. And the same for wanting to play someone; everybody is different, they all have different games and personalities. I want to play them all.

What was the highlight of your career, prior to Portoroz?
Playing the Orange Bowl. It was the beginning for me of playing international tournaments. I made the Under 12 final and won the Under 14. But also making the finals of junior Wimbledon last year and US Open this year. I won a $25,000 ITF Women’s Circuit event too, which was great, playing against the women.

What are your career goals?
I never say what my goals are, because if I don’t reach it, it looks bad. I know what I want but I don’t talk about it, they are personal.

You had a big tournament in Linz last year, gaining a main draw wild card and reaching the second round. What was that like?
It was a big experience for me. It was my first Sony Ericsson WTA Tour event, and it was in Austria so it was great. I learned a lot. From that time until now, I’ve improved my game so much. I’ve been working on my forehand and my serve. It’s all getting better, and I’m really happy with my game now.

You’re just 15; what is it like playing on the Sony Ericsson WTA Tour, going up against people who are so much older than you?
I’m getting used to that now. I was always one of the youngest in the juniors. I really don’t think the age matters. It’s your game, and how you perform. I’m sure other players are not that happy to lose to someone younger, but I can’t read their minds!

How do you feel about winning your first title in Portoroz?
It’s only my third Sony Ericsson WTA Tour main draw, and I won the title, so that’s unbelievable. This is just a great feeling. I don’t know what to say. I just go on my way, work hard on myself and we’ll see how it goes. I just tried to focus on my game and end the tournament this way. It’s just a perfect ending."

 

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