Dubai Women's Tennis Championships 2006

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Sania Mirza, Martina Hingis, Maria Vento-Kabchi
Sania Mirza - US Open 2005
Pride of India - Sania Mirza

 

1. Runde:   Sania Mirza - Martina Hingis (W)   3:6 5:7
(Mehr Infos zu dieser Partie gibt es im Bericht zu Martina Hingis.)

Wieviele indische Sportlerinnen kennt ihr? - Genau. In etwa so viele kenne ich auch!?

Vor Jahresfrist ging der Stern von Sania Mirza am Tennishimmel auf. Nach dem Erreichen der dritten Runde an den Australian Open gewann sie im Februar 2005 in ihrer Heimatstadt Hyderabad als Nummer 134 der Weltrangliste ihr erstes WTA-Turnier. Bei dem Tier IV-Turnier war die bestklassierte Spielerin, die sie auf dem Weg zum Sieg bezwang, Jie Zheng als 61. der Weltrangliste.
Mit diesem Erfolg im Rücken bezwang sie danach in Dubai Jelena Kostanic (WTA 36) und in der zweiten Runde sensationell Svetlana Kuznetsova, die Nummer 7 der Welt.

Bei der Auslosung war klar, dass Mirza-Hingis der Publikumsmagnet von allen Erstrundenpartien sein würde. Und tatsächlich war das Stadion am Dienstagabend auch prall gefüllt. Der Rückkehrerin Martina Hingis, welche die erste Austragung des Turniers in Dubai im Jahr 2001 gewonnen hatte, kam die Ehre zu teil, sich vor der Partie auf dem Center Court einspielen zu dürfen (Bild 1). Mit ihrer Mutter Melanie Molitor an ihrer Seite machte ihr das Einspielen vor den vollen Rängen sichtlich Spass. Molitor hatte eigentlich angekündigt gehabt, ihre Tochter nicht mehr auf Turnieren rund um den Globus begleiten zu wollen. Seit dem Turnier in Tokio nach den Australian Open war sie nun aber an den Turnieren von Martina jeweils mit dabei.

Alleine für die Stimmung während dieser Partie hatte sich die Reise nach Dubai bereits gelohnt!
Der Münzwurf: Sania Mirza gewinnt ihn, der Schiedsrichter zeigt mit seinem Arm in ihre Richtung. Und was passiert? - Ein ganzes Stadion bricht in grenzenlosem Jubel aus!? Das war eine wunderbare Szene.
Und wie so viele andere Spielerinnen in dieser Woche traf Mirza nach dem gewonnenen Münzwurf die Entscheidung "receive". Sie wollte also als erstes returnieren. Das scheint zur Zeit sehr beliebt zu sein auf der WTA-Tour. Freiwillig auf die Möglichkeit, als Erster aufzuschlagen, zu verzichten, das erlebt man hingegen bei den Herren der ATP-Tour praktisch nie.

Die Stimmung hatte auf beide Spielerinnen ihren Einfluss. Sania Mirza wurde dadurch natürlich enorm angespornt, auf der 19-jährigen Inderin lastete andererseits aber auch ein grosser Druck. In der Vorwoche war sie im indischen Bangalore (das Turnier wurde in diesem Jahr nicht in Hyderabad ausgetragen) beispielweise als Titelverteidigerin und an Nummer 1 gesetzt bereits in der zweiten Runde an Camille Pin gescheitert, konnte aber immerhin zusammen mit Liezel Huber den Titel in der Doppelkonkurrenz gewinnen. Martina Hingis war die Begeisterung ab der guten Stimmung anzusehen. Aber sie legte auch eine gestiegene Nervosität an den Tag. Der Schweizerin unterliefen einige Doppelfehler mehr als gewohnt. Ob Punktgewinn für Mirza oder Fehler von Hingis, selbst die Doppelfehler der 25-jährigen wurden bejubelt. Da zeigt sich dann doch, dass im Mittleren Osten immer noch etwas Entwicklungsarbeit in Sachen Tennis zu leisten ist. Aber man darf so das nicht zu ernst nehmen und ich denke das tat auch Martina nicht. Denn auch ihre Punkte wurden vom begeisterten Publikum immer beklatscht. Hingis bezeichnete ihre Eindrücke zur Atmosphäre im Interview nach dem Spiel sympathisch mit "First I was like: 'Wow'.".

Sania Mirzas Stärke ist ihre Vorhand. Dank ihrer "Schleuder-Technik", die ich anhand der Bilder der nächsten Partie (siehe unten) genauer erklären werde, spielte sie die Bälle exzellent crosscourt, also diagonal. Gewisse Aufschläge von Hingis versenkte die Inderin mit einem sehr kurzen Ball mit viel Winkel crosscourt.

Martina Hingis spielte deshalb auf Sania Mirzas Rückhand. So bot sie der 19-jährigen nicht die Gelegenheit, mit der Vorhand Druck zu erzeugen. Die fünfmalige Grand Slam-Siegerin lag von Beginn weg vorne und bekam die Partie gegen Ende des ersten Satzes definitiv in den Griff. Und als sie auch im zweiten Satz mit 1:0 und 3:1 in Führung lag, war es etwas ruhiger geworden im Stadion. Doch Hingis verpasste es mit einem Break zum 4:1 die Vorentscheidung herbeizuführen. Stattdessen verlor sie anschliessend auch noch ihr eigenes Servicegame. Sania Mirza glich zum 3:3 aus und die Stimmung brodelte wieder. Doch die Inderin kassierte ihrerseits das Re-Break und Hingis zog bei eigenem Aufschlag wieder auf 5:3 davon. Doch Mirza konnte auf 4:5 verkürzen und während des Seitenwechsels ertönten nun erneut die lautstarken "Sania, Sania"-Rufe. Martina Hingis "musste" zum Matchgewinn aufschlagen, was in so einer Situation alles andere als eine leichte Aufgabe ist. Prompt fiel der Ausgleich zum 5:5. Eine so erfahrene Spielerin wie Martina Hingis dürfte sich in solch' einer Situation gegen eine schwächer eingestufte Gegnerin die Butter eigentlich nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Doch dank dem Aufschlagverlust von Mirza zum 6:5 erhielt sie die erneute Chance, die Partie zu beenden. Und diese liess sich die Schweizerin nun nicht mehr entgehen.

Es schien so, als bekäme Schiedsrichter Roland Herfel jeweils die heissen Matches zugeordnet. Und so war es wohl auch geplant. Am ersten Tag schiedste er die umkämpfte Partie zwischen Hantuchova und Li. Die Slowakin ist bekannt dafür, oft Linienrichterentscheidungen zu kritisieren. Weiter ging es mit einem Doppel zwischen den Publikumslieblingen Mirza und Hantuchova. Und auch beim Finale zwischen Henin-Hardenne und Sharapova sass der erfahrene Deutsche auf dem Stuhl.
Im Match zwischen Sania Mirza und Martina Hingis traf Herfel eine Entscheidung, die mich etwas überraschte. Während eines Ballwechsels rief ein Zuschauer "out", als er einen Ball der Schweizerin hinter der Grundlinie sah. Mirza beschwerte sich nach dem Ballwechsel, dass sie von diesem Ruf irritiert worden sei. Aber normalerweise ist da Nichts zu machen. Der Schiedsrichter ermahnt das Publikum, doch bitte während den Ballwechseln ruhig zu sein und weiter geht es. Doch in diesem Fall gab er Sania Mirza recht und liess den Punkt wiederholen. Am Vortag hatte es im Match zwischen Zheng und Myskina die gleiche Szene gegeben. Dort allerdings wies Sandra De Jenken die Reklamationen der Chinesin zurück und liess weiter spielen.

 


(ca. 3 MB)

 

Doppel 2. Runde:   Maria Vento-Kabchi/Sania Mirza - Daniela Hantuchova/Ai Sugiyama (3)   3:6 2:6
(Mehr Infos und Bilder zu dieser Partie gibt es im Bericht zu Hantuchová/Sugiyama.)

Sania Mirza wusste, was sie ihren Fans schuldig war. Sogar ihre Trainingsjacke war in orange (wobei das "orange" in der indischen Flagge safranfarbig ist und nicht orange) gehalten und an deren Ende waren Ringe in den indischen Landesfarben safranfarbig, weiss und grün angebracht (Bild 1).

Kommen wir also nun zu Sania Mirzas "Schleuder-Technik": Wie auf Bild 2 zu sehen ist holt die 19-jährige Inderin weit hinter dem eigenen Körper aus und klappt dabei ihr Racket auch noch nach hinten ab. Bild 3 zeigt dann die Endposition nach einem Schlag. Die Spielerinnen befanden sich hier erst beim Einschlagen und im eigentlich Match wäre diese Haltung noch etwas deutlicher erkennbar gewesen. Da aber bereits die Dämmerung hereinbrach, musste ich mit Blitzlicht fotografieren, was während des Matches nicht mehr erlaubt gewesen wäre. Es ist aber trotzdem gut zu erkennen, dass Sania Mirza eine Art "Rundschlag" praktiziert. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr diagonal gespielter Ball viel gefährlicher ist als ihr Ball der Linie entlang. Von ihrer natürlichen Spielanlage her liegen ihr crosscourt gespielte Bälle viel besser.

In der ersten Runde hatte das venezulanisch-indische Doppel überrascht und die russische Paarung Kirilenko/Myskina ausgeschaltet. Gegen Hantuchova/Sugiyama blieben die beiden in der vom Regen unterbrochenen Partie aber chancenlos.

Sania Mirzas Stil und Taktik im Doppel sind sehr unkonventionell: Ihr Lieblingsschlag beim Return ist es, den Ball longline durchzuziehen. Dort steht zwar die gegnerische Spielerin bereit und müsste eigentlich nur gerade auf diesen Ball gewartet haben, doch aus irgend einem Grund versagten die Spielerinnen am Netz überraschend oft. So gelangen der Inderin entweder Passierbälle an der Gegnerin vorbei oder sie spielte direkt auf ihre Kontrahentin, welche den Ball nicht mehr kontrollieren konnte. Man könnte dem auch "die Gegnerin abschiessen" sagen, aber auf dem Niveau müsste die Spielerin am Netz eigentlich im Vorteil sein und den Punkt dank einem guten Volley zu ihren Gunsten entscheiden können.

Die Volleys von Sania Mirza wirkten technisch nicht gerade sauber. Sie sind etwas "abgehackt" gespielt, waren aber durchaus effektiv. Immerhin hat die 19-jährige mit dieser Technik in den Jahren 2004 und 2006 jeweils an der Seite der südafrikansichen Doppelspezialistin Liezel Huber bereits die Turniersiege in Bangalore eingefahren. Ihre Partnerin in diesem Match, die 31-jährige Maria Vento-Kabchi, bringt es in ihrer Karriere bisher auf insgesamt vier Turniersiege im Doppel.

 

 

In der Online-Ausgabe der Zeitung "Die Welt" (http://www.welt.de) wurde am 20. Januar 2006 ein ausführlicher Artikel zu Sania Mirza veröffentlicht, den ich hier gerne aufführen möchte:

Der Vorhand folgt der Bann

Sania Mirza ist die beste Tennisspielerin Indiens. Jugendliche bewundern die 19jährige wegen ihres modernen Lebensstils. Religiöse Führer fürchten sie deshalb.

Die Frau, die unsere Welt verändern soll, spielt auf Show Court Nummer drei und das eher mäßig. Ein paar hundert Zuschauer verfolgten gestern ihre 35 unnötigen Fehler, nach 81 Minuten hatte die Inderin Sania Mirza gegen die Niederländerin Michaella Krajicek, Nummer 43 der Welt, mit 3:6 und 5:7 verloren. Tennisalltag, ein trister noch dazu, nicht mehr. Die zweite Runde der Australian Open, wo sie vor einem Jahr als erste Inderin überhaupt die dritte Runde erreichte, bestätigte nicht den Eindruck von Englands renommiertem "New Statesman Magazine". Die 19jährige, hieß es dort kürzlich, sei einer von zehn Menschen, die den Planeten verändern könnten.

Doch einige tausend Kilometer weiter westlich in Indien, dem mit 1,08 Milliarden Menschen nach China zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt, geriet das Spiel der Weltranglisten-34. einmal mehr zum nationalen Großereignis. Regelmäßig mehr als zehn Millionen Zuschauer verfolgen die Auftritte Mirzas, die selbst die Beachtung für die populären Kricket-Stars in den Schatten stellt - mit dem Unterschied, daß ihre Spiele neben einer sie vergötternden Jugend von hinduistischen und moslemischen Führern kritisch beobachtet werden. "Es ist schwierig geworden, das Haus zu verlassen, ohne bedrängt zu werden", erzählt Mirza der WELT, "ich schätze, das ist der Preis des Ruhms."

Der ist ungewöhnlich hoch, hat ihr sportlicher Aufstieg doch vor allem gesellschaftliche Dimension in einem Land, wo Frauen und Religionen gleichermaßen ihren Platz im Umfeld von Bollywood-Filmen und westlicher Öffnung zu behaupten suchen. Mächtige Frauen gab es hier freilich schon vor Jahrzehnten. Indira Gandhi, Tochter von Jawaharlal Nehru, dem ersten indischen Ministerpräsidenten, war insgesamt 16 Jahre lang Premierministerin. Doch ähnlich wie die Frauen, die zeitweise die islamisch geprägten Länder Sri Lanka, Bangladesch, Indonesien und die Philippinen regiert haben, tat sie wenig für ihre Geschlechtsgenossinnen. Mirza, für ihre modischen Sonnenbrillen und frechen Sprüche bekannt, könnte da mehr Einfluß nehmen. "Wir Inder neigen dazu, Sportler zu idolisieren", hat sie längst erkannt.

Und das Volk lechzt wegen der Dauerkrise der Kricket-Nationalmannschaft nach Helden des Sports. Vor 46 Jahren gewann Ramanathan Krishnan im Queen's Club London als erster Inder ein großes Tennisturnier. Aber seit Vijay Amritraj, Anfang der achtziger Jahre die Nummer 16 der Welt, gab es keinen Weltklasse-Einzelspieler mehr. Die beiden mehrfachen Grand-Slam-Sieger im Doppel, Leander Paes (32) und Mahesh Bhupathi (31) haben den Zenit ihrer Karriere längst überschritten. Mirza profitiert von dieser Entwöhnung und ist mit Sponsorenverträgen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro nach Kricket-Legende Sachin Tendulkar die bestbezahlte indische Sportlerin.

Je öfter die erste indische Siegerin eines WTA-Turnieres (Hyderabad) aber in Umfragen zur Jugendikone Nummer eins gewählt wird, um so nervöser verfolgten die religiösen Führer die selbstbewußte sunnitische Moslemin. "Ich muß jedes Wort auf die Goldwaage legen. Plötzlich ist die Länge meiner Hosen eine tagelange Diskussion wert. Dabei bin ich alles andere als eine Rebellin", sagt Mirza, die zu den sunnitischen Moslems zählt, die mit 130 Millionen Menschen in Indien eine Minderheit darstellen, aber nur in Indonesien zahlreicher vertreten sind - dort folgen 200 Millionen der größten Glaubensrichtung des Islam.

Doch Mirza spielt mit auf der Tour de Glamour, auch wenn sie fünfmal am Tag betet. Ihre Kleidung ist figurbetont, sie trägt einen Nasen- und mehrere Ohrenringe, für Werbeaufnahmen posiert sie in eleganter Abendkleidung. Die klunkerbehangenen Williams-Schwestern lächeln über so etwas müde. Moslemische Führer, die Sportlerinnen das Spiel im langen Mantel samt Tschador empfehlen oder Sprinterinnen bei Olympischen Spielen im Hejab, der den ganzen Körper bedeckt, antreten lassen, reagierten anders. Hasheeb-ul-Hasan Siddiqui, Kleriker des "Rats Sunnitischer Rechtsgelehrter", verurteilte ihre Kleidung im vergangenen September in der "Hindustan Times" als "unislamisch". Ihr Dreß überlasse "nichts der Phantasie". Man wolle diesen Einfluß auf junge Frauen unterbinden.

Damit sei eine Fatwa ausgesprochen, vermeldete das Blatt. Dieses islamische Rechtsgutachten gegen die junge Frau aus Hyderabad - eine Hochburg islamischer Fundamentalisten - ist eine dringende Aufforderung, den Lebensstil den Vorgaben der Religion anzupassen. Anders als bei der bekanntesten Fatwa, die der iranische Ayatollah Khomeini gegen den in England lebenden Schriftsteller Salman Rushdie wegen Gotteslästerung verhängte und in der er zum Mord gegen ihn aufforderte, blieben die Konsequenzen offen. Doch auch wenn keine Gewalt droht, dann doch sozialer Boykott - einige von Mirzas Cousins empfahlen ihr dringend, die Bestimmungen einzuhalten.

Sania Mirza spricht nicht gern über die Fatwa. Eigentlich habe es sich damals nur um ein Statement einer "religiösen Figur" gehandelt, die von einem "übereifrigen Nachrichtenmann" befragt wurde. "Er wollte eine nicht vorhandene Geschichte zur Sensation aufbauschen." Tatsächlich existieren keine allgemein akzeptierten Bestimmungen darüber, wer eine solche Fatwa überhaupt aussprechen darf. Größere moslemische Organisationen kritisierten das Urteil scharf, in anderen Fällen erscheint sie sogar sinnvoll. Nach den Terrorakten auf die Londoner U-Bahn erklärte der Londoner Rat der Sunniten in dieser Form, Anschläge seien nicht mit dem Islam vereinbar.

Für Indien, meint Mirza, sei der Sport doch gar nicht so uninteressant, zum Beispiel ihr Training mit Roger Federers Coach Tony Roche, der im Dezember drei Wochen lang an ihrem Aufschlag und Netzspiel gearbeitet habe. Toll sei doch auch, daß in Indien Tausende Kinder plötzlich mit dem weißen Sport angefangen hätten. "Ich bin Tennisspielerin." Sie bekam trotzdem zwei Leibwächter vom Staat zur Verfügung gestellt.

Sechs Wochen lang, bis zu den Australien Open, hat sie kein einziges Interview gegeben. "Es muß ein wenig Ruhe einkehren", hatte ihre Managerin mitgeteilt. Mirza hatte sich nach einer Interview-Frage zu Sex vor der Ehe nicht klar dagegen ausgesprochen und sich auch noch auf die Seite der umstrittenen Schauspielerin Khushboo gestellt. Sie befürwortete Verhütung und behauptete, Männer könnten von Frauen nicht erwarten, daß sie bei der Heirat noch Jungfrau sind. Diesmal war die prüde Hindu-Mehrheit im Land entsetzt. Strohpuppen mit den Gesichtern beider Frauen standen in Brand, vor Mirzas Haus fanden Demonstrationen statt. "Ich möchte klar betonen", teilte die Tennisheldin kurz darauf mit, "daß ich vorehelichen Geschlechtsverkehr in keiner Weise rechtfertige, da er im Islam eine Sünde darstellt und von Allah nicht gerechtfertigt würde."

Tennis, sie will sich auf Tennis konzentrieren. Der mäßige Jahresstart - am Abend schied sie auch noch im Doppel aus - soll kein schlechtes Omen werden. Die Welt verändern? Im Moment nicht. "Ich will keine Geschichte schreiben. Das treibt mich nicht an. Ich bin Tennisprofi, weil ich dieses Spiel leidenschaftlich liebe."

 

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