1. Runde:
Tsvetana Pironkova (Q) - Jelena Jankovic 6:3 4:6 1:6
Warum kassiert man auf
Servicedurchbrüche so viele Re-Breaks? Beinahe hätte Tsvetana Pironkova
deswegen den ersten Satz abgeschenkt, obwohl sie sich in Sachen
Doppelfehler gegenüber der Qualifikation stark verbessert zeigte. Sie
holte sich ihr erstes Break zum 2:0, gab aber postwendend zum 2:1 ab. Es
folgte der nächste Returngewinn zur 3:1-Führung und wiederum das
Re-Break zum 3:2. Als die 19-jährige zum 4:2 wiederum vorlegen konnte,
blieben dann auch endlich die erneuten Aufschlagverluste aus.
Im Gegensatz zu den klaren Siegen in der
Qualifikation, wo Tsitsi die Matches mit sehr druckvollem Tennis
dominieren wollte, spielte sie gegen die Weltranglisten-14. Jankovic
cleverer. Nun nahm sie ab und zu etwas Härte aus den Schlägen und
platzierte die Bälle dafür umso genauer, vor allem mit der Vorhand.
Jelena Jankovic begann fehlerhaft. Seit
ihrem ersten Aufschlaggewinn zum 3:5 im ersten Satz wurde ihr Spiel aber
besser und sie brachte ihre Aufschlagspiele ab diesem Zeitpunkt gut durch.
Das Spiel der 21-jährigen Serbin basiert darauf, die Gegnerin links und
rechts auf dem Platz umherzuscheuchen. Typische Zeichen für die
Bollettieri-Schule. Ihr Paradeschlag aber ist die Rückhand longline.
Der Paradeschlag Pironkovas ist eindeutig
die von der Grundlinie aus geschlagene Vorhand, bei der 180cm grosse
Bulgarin den Ball auf Kopfhöhe nimmt und ihn ins gegnerische Feld
zimmert. Ausserdem zeigte sie auch starke Lobs.
Im zweiten Satz hielten die Spielerinnen
ihre Aufschläge bis plötzlich völlig überraschende und unnötige
Breaks auftraten. Da Jankovic nach dem 4:2 ihre Gegnerin mit dem 4:3
wieder ins Match brachte, hatten diese Aufschlagverluste aber keine
vorentscheidende Wirkung.
Es wurde auf dem Nebenplatz gespielt, was
abgesehen von wenig Publikum manchmal weitere Unannehmlichkeiten mit sich
bringt. Genau zum Ende des zweiten Satzes war die Partie auf dem
Nebenplatz beendet und Lautsprecherdurchsagen erklangen und laute Musik
wurde eingespielt. Tsvetana Pironkova fokussierte sich zwar auf ihr
Aufschlagspiel, gab dieses aber trotzdem zum 4:6 ab.
Die entscheidende Phase der Partie war
der Beginn des dritten Satzes. Pironkova startete mit einem Break,
allerdings holte sich Jankovic sofort das 1:1. Ein weiteres Break
Jankovics zum 3:1 brachte die Entscheidung. Man sah der Körpersprache
Pironkovas nun klar an, dass sie nicht mehr in die Partie zurückfinden
würde. Es war für die Qualifikantin immerhin das vierte Match innerhalb
von vier Tagen. Demgegenüber hatte Jankovic nun besser in ihre erste
Partie in Zürich gefunden. Ein Aufeinandertreffen in der ersten Runde
zwischen Qualifikantin und Favoritin, wie man es öfters zu sehen bekommt.
Die Vorentscheidung konnte Jelena
Jankovic auch dank ihrer Rückhand herbeiführen. Einige Male duellierten
sich die beiden Kontrahentinnen mit Longline-Ballwechseln. Dabei blieb
Jankovic mit ihrer Rückhand longline Siegerin gegenüber der Vorhand
longline von Pironkova.
"Enough is enough. You make so many
mistakes." Das sagte Jelena Jankovic während dem Spiel zum Schweizer
Schiedsrichter Thomas Michel. Das darf er aber nicht zu persönlich
nehmen, denn so oder ähnlich tritt Jelena Jankovic anscheinend ab und zu
gegenüber den Offiziellen auf. Zwar hatte Michel im Verlauf der Woche
beim Spiel Sharapova-Peer einen Patzer begangen, der am TV zur Genüge
wiederholt wurde. Im Spiel Jankovic-Pironkova jedoch war Jankovics
Leistung schwächer als die des Unparteiischen.
Jelena Jankovic war sehr schlecht in die
Saison 2006 gestartet. Nach dem Zweitrundenaus in Melbourne kassierte sie
von Anfangs Februar bis Mitte Mai 9 Erstrundenniederlagen in Folge. Danach
blieb sie aber in den nächsten 16 Turnieren bis und mit Zürich kein
einziges Mal mehr in der ersten Runde hängen. Dabei feierte die in
Florida lebende Belgraderin 40 Siege bei 16 Niederlagen und erreichte das
Finale in Los Angeles sowie das Halbfinale bei den US Open.
2. Runde:
Jelena Jankovic - Svetlana Kuznetsova (3) 6:7 5:7
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