4.
Runde: Nicole Vaidisova (26) - Nadia Petrova (9)
6:7 5:7
Es
kam zum Duell zweier starken Aufschlägerinnen. Petrova servierte in
diesem Match ihren härtesten Aufschlag mit 186 km/h, Vaidisova brachte es
auf 183 km/h.
Es
war die erfahrenere Russin, welche zu Beginn der Partie zu fehlerhaft
spielte. Ausserdem unterliefen ihr im ersten Satz einige Doppelfehler.
Dadurch konnte Vaidisova dank einem Break einen Blitzstart
zum 3:0 hinlegen. Und diesen Vorsprung hielt sie auch bis zum 5:3. In
dieser wichtigen Situation aber kassierte Vaidisova das Break und es
kam in der Folge zum Tie-Break. Wiederum legte die Tschechin vor und
führte 4:1 dank einem Minibreak. Nun war es aber die 23-jährige Petrova,
welche in den wichtigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrte. Ein
Vorteil der Russin war sicherlich, dass gegen Ende des ersten Satzes wie
auf Knopfdruck ihre ersten Aufschläge wie gewünscht kamen. Sie gewann
sechs Punkte in Folge zum 7:4 im Tie-Break.
Nicole Vaidisova war genervt und warf nach dem Satzverlust ihr Racket in
Richtung ihres Platzes, wie auf Bild 4 zu sehen ist.
Im
zweiten Satz hatte ich trotz ausgeglichenem Spielstand immer das Gefühl,
dass die an Nummer 9 gesetzte Moskowiterin die Sache im Griff hat. Es gab
je ein Break und gegen Ende des Satzes spitzte sich die Situation dann
natürlich zu.
Bei Nicole Vaidisova zeigte sich eine negative Auswirkung ihres Ehrgeizes.
Wenn es nicht läuft, kritisiert sie an sich herum. Das ist soweit zwar in
Ordnung, aber sie sollte ihrer Gegnerin auch einmal einen schönen Punkt
zugestehen können. Selbst bei den schönsten Winnern ihrer Gegnerin
suchte sie den Fehler bei sich, anstelle diesen Punkt einfach abzuhaken.
"Stay cool, Nicole", wie ich ihr mal auf den Platz rief. Da muss
sie einfach ruhiger bleiben und sich auf den nächsten Punkt
konzentrieren.
Es
gibt neben dem übertriebenen Ehrgeiz noch einen zweiten Punkt, den die
Pragerin unbedingt verbessern muss. Trotz ihres exzellenten Aufschlags
gibt sie in wichtigen Situationen ihre Servicegames ab, so wie dies zum
Beispiel im ersten Satz bei 5:3 der Fall war. Diese Nervenschwäche
könnte sie in Zukunft vielleicht am Gewinn von Grand Slam-Turnieren
hindern.
Denn auch im zweiten Satz kassierte
Vaidisova das entscheidende Break. Beim Stand von 5:6 konnte sie ihren
Aufschlag nicht durchbringen.
Nun
kam eine Szene, die nicht ins Profitennis gehört. Und die ist wieder auf
den übertriebenen Ehrgeiz Vaidisovas zurückzuführen: Sie ist eine
extrem schlechte Verliererin!
Nach dem verlorenem Matchball hat sie mit voller Wucht einen Ball etwa in die achte Reihe der Zuschauer
hinaus geknallt. Sie kann von Glück sprechen, hat sie nur eine Mauer
getroffen!
Danach haben
wir die kleine Göre vom Platz gebuht. So etwas gehört sich nicht. Mit
solchen Aktionen kann man sich viele Feinde schaffen.
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