Georgien 2021

zurück zur Übersicht         Last updated: 07.07.2022

Chiatura - Uplisziche - Gori - Gudauri - Stepanzminda     530km,  10.25h,  2. April 2021


Chiatura
Bevor wir Tschiatura verliessen, fuhren wir noch einmal auf anderem Weg in Richtung des Zentrums. So kamen wir unverhofft zum FC Chiatura und dessen altehrwürdigem Stadioni Temur Maghradze.


Chiatura
Beim Verlassen der Stadt auf die Ostseite hinaus sahen wir dann doch noch eine Seilbahn in Aktion. Es war allerdings nur ein Gütertransport und kein Personentransport.


Sachkhere - Gomi - Gori
Im Nieselregen und Nebel ging unsere Fahrt weiter über eine kleine Passhöhe.

Für die Reise nahm ich mir vor das georgische Alphabet zu lernen. Es sieht zwar sehr ungewohnt aus, aber letztendlich entspricht jeder georgische Buchstabe einem Buchstaben oder Laut, der uns bekannt ist. Ausserdem gibt es in der georgischen Schrift keine Gross-/Kleinschreibung, sondern nur immer ein Symbol. Bei der kyrillischen Schrift war das mit etwas Systematik auch kein Problem gewesen. Leider begann ich aber erst am Tag der Abreise und in Georgien kam man gut zurecht auch ohne das georgische Alphabet zu kennen. So bleib mein Wissensstand bei einigen wenigen Buchstaben hängen: Der "Haken" (wird wohl am häufigsten benutzt, daher sehr kurz und schwungvoll) ist ein a. Das m ist ein o. Das o ist ein i. Das umgedrehte c ist ein e. Das a ist ein m. Also wenn es wirklich sein müsste, könnte man sich das georgische Alphabet innert 48 Stunden dank genügend kreativer Eselsbrücken einprägen...


Uplisziche
In der Höhlenstadt von Uplisziche waren die früheren Bewohner gut beraten, die Öffnungen ihrer Behausungen auf die vom Wind abgewandte Seite nach Osten anzulegen.


Uplisziche
Seit der Bronzezeit (ca. 6. Jahrhundert vor Christus) war Uplisziche bewohnt. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die wichtige Festung an der Kura und somit Handelsstation an der Seidenstrasse erweitert und ausgebaut. Im dazugehörigen Museum konnten wir uns einen kurzweiligen und informativen Filmbeitrag mit englischen Untertiteln ansehen.


Gori
Mit Gori kann man es sich einfach machen: Man stempelt es als den Geburtsort von Stalin ab und kann dann gleich noch das Stalin-Museum besuchen.
Oder man kann sich in Erinnerung rufen, dass mit Uplisziche gleich vor den Stadttoren ein Jahrtausende altes Erbe besteht oder beispielsweise der Gori Women's Choir seit einigen Jahren immer wieder mit der Popsängerin Katie Melua auf Tournee geht.
Ausgerechnet während der Fahrt von Uplisziche nach Gori sah ich dieses eine einzige Mal in Georgien einen Kleber wie auf Bild 1 an der Ortstafel.

Nachtrag Juli 2022: In einer Dokumentation habe ich gesehen dass der grüne Eisenbahnwagen auf Bild 2 der gepanzerte Eisenbahnwagen von Stalin war. Und dass innerhalb des Gebäudes daneben das hölzerne Geburtshaus von Stalin aufgebaut sei. An diesem Ort befindet sich also das Museum.


alle Wege führen durch Mzcheta
Die Ortsnamen auf den Autobahnschildern zeigen es: Wir waren wieder auf der Hauptverkehrsroute zwischen Schwarzem Meer (Poti) und Kaspischem Meer (Baku) unterwegs. Ab Mzcheta drehten wir in Fahrtrichtung Russland nach Norden.


Zhinvali Reservoir
Die gut ausgebaute georgische Heerstrasse in Richtung Skigebiet Gudauri wies immer mal wieder Verkaufsstände oder Restaurants am Wegrand auf.


Ananuri
Von der Burg Ananuri aus blickten wir auf das breite Flussbett des Flusses Aragwi.


Georgische Heerstrasse
Bei so einem Arsenal an Oldtimern könnte deren Inhaber in Passanauri ein Museum eröffnen.


Gudauri
Über eine gut ausgebaute Serpentinenstrasse ging es nun ab in die Höhe.


Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft
Das bisschen Tiefschnee sollte mich nicht davon abhalten, dieses Monument aus der Nähe zu betrachten. Die anderen Besucher von meinem Mitreisenden aus St. Gallen bis hin zu anderen Touristen aus Dubai blieben am Strassenrand stehen.


Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft
Mütterchen Russland und König Georg thronen gross auf dem Denkmal aus Sowjetzeiten. Die Freundschaft hat heutzutage noch Steigerungspotential. Nur wenige Kilometer westlich des Denkmals liegt auf der nächsten Bergkuppe die Grenze zu Südossetien. Ganz im Nordwesten Georgiens bis auf weniger als zwanzig Kilometer an das russische Sotschi grenzend liegt zudem Abchasien. Sowohl Südossetien als auch Abchasien sind abtrünnige georgische Teilrepubliken. Nur Russland und in deren Schlepptau vier weitere Staaten haben deren Unabhängigkeit bisher anerkannt.


Jvari Pass
Am Dschiwari Pass konnten wir hinter einigen LKW gleich noch anschliessen, bevor ein Fahrzeug der Polizei den Abschluss bildete. Nach dem Tunnel sahen wir überrascht, dass auf der Gegenseite viele LKW auf die Durchfahrt nach Süden warteten. Und noch viel verblüffender war, dass wir danach kilometerlange Warteschlangen mit LKW sahen, welche weiter nach Norden in Richtung Russland fahren wollten.


Transitachse
Die Kontrollschilder verrieten, dass die meisten LKW aus Georgien, Russland, der Türkei, Armenien oder Aserbaidschan kamen. Aber auch solche aus Usbekistan, Kasachstan, Kirigistan, Turkmenistan und Tadschikistan machten wir aus. Wenn wir das im Ausschlussverfahren betrachten, so sahen wir keine Kennzeichen aus dem Iran, China, der Ukraine oder dem restlichen Europa.

Im Hotel trafen wir einen jungen Russen, der seit morgens um vier Uhr am Pass gearbeitet hatte, um die Strasse passierbar zu machen. Es war in der Nacht etwas Neuschnee gefallen. Das war wohl der Grund für die einspurige Verkehrsführung, in welche wir auch geraten waren. Er schein eine leitende Funktion inne zu haben oder ein Facharbeiter zu sein. Ich fragte ihn, was die Lastwagen denn alles transportieren. Er meinte dass es sich hauptsächlich um Lebensmittel handle.


Stepanzminda
In Stepanzminda versuchten wir noch ein Kätzeli zu retten, welches zu hoch auf einen Baum geklettert war. Erfolglos, aber es würde mit seinen Katzen-Fähigkeiten in der Folge auch problemlos in der Lage sein, um sich selber zu befreien wenn denn die Panik etwas nachgelassen hatte. Beim Rückweg nach dem Nachtessen bemerkten wir dann auch, warum sich das Kätzeli immer in luftigen Höhen bewegen musste. Denn auf dem Boden machten ihr die streunenden Hunde das Leben schwer.


Stepanzminda
Die Dreifaltigkeitskirche vor dem Kasbek ist übrigens das meistfotografierte Sujet Georgiens.

 

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