US Open 2019, New York City

zurück zur Übersicht         Last updated: 24.01.2023

Mixed Doppel Konkurrenz - H.C.Chan/Venus, Klaasen/Venus, Krawczyk/Salisbury, Krawczyk/Pegula

Desirae Krawczyk, Alexa GuarachiAlexa Guarachi, Desirae Krawczyk
Trainingssonntag: Desirae Krawczyk (WTA Doppel 42), Alexa Guarachi (WTA Doppel 86), Dalila Jakupovic (WTA Doppel 73), Sabrina Santamaria (WTA Doppel 74)
Die Doppelpartnerinnen von Krawczyk und Guarachi stehen im Einzel im Hauptfeld und waren deshalb für Doppeltraining am Sonntag vor Turnierbeginn nicht abkömmlich. So taten sich die beiden zusammen um nach einer Stunde gemeinsamem Trainings anschliessend in der nächsten Stunde gegen Jakupovic/Santamaria ein Testmatch zu spielen. Jakupovic hatte in der Qualifikation im Einzel verloren und konnte sich somit auf das Doppel zusammen mit Spezialistin Santamaria fokussieren.
Die 26-jährige Santamaria hatte dieses Jahr zwei Turniere mit der um ein Jahr jüngeren Krawczyk (Erstrundenniederlagen in Indian Wells und Miami) und sogar acht Turniere mit der um zwei Jahre älteren Guarachi gespielt (unter anderem Istanbul-Final, Nürnberg-Halbfinal und erste Runde in Wimbledon hauchdünn gegen Krawczyk/Olmos verloren).
Die Qualität des Trainingsspiel war sehr durchzogen, weil am meisten Desirae gefolgt von Alexa während den Pausen die Zeit nur mit dem Mobiltelefon verbrachten und die Konzentration fehlte. Der abschliessende Tie-Break hatte dann immerhin mehr Intensität und einige schöne Ballwechsel inne.

Desirae KrawczykDesirae KrawczykJessica PegulaKaitlyn Christian, Desirae Krawczyk
Desirae Krawczyk/Jessica Pegula (WTA Doppel 42/107), Kaitlyn Christian (WTA Doppel 63)
.


Donnerstag: Caroline Dolehide/Vania King (WTA Doppel 114/198) - Desirae Krawczyk/Jessica Pegula (WTA Doppel 42/107)   5:7 6:4 6:2
Die Ausgangslage auf den Aufschlagspielen, die sich so durch das Match hindurch zog, war folgende:
- Pegula: Mit Pegula hinten und Krawczyk vorne liefen die Games relativ einfach zu Gunsten der Aufschlägerinnen.
- Dolehide: Mit viel Schmackes von Dolehide beim Aufschlag und an der Grundlinie und der erfahrenen Netzspielerin King vorne waren die Aufschlägerinnen nahezu unantastbar.
- Krawczyk: Aufschlagspiel in Gefahr. Die Gegnerinnen spielten im Spielverlauf mehr und mehr ab dem Return auf Pegula am Netz, die zwar fehlerlos aber ohne Druck in ihren Volleys blieb. Dolehide war in den Grundlinienduellen gegen Krawczyk überlegen.
- King: Aufschlagspiel in Gefahr. Im Verlauf der Partie wurde die neue Doppelpaarung aber immer sicherer auf ihrem Aufschlagspiel.
In ihrem zweiten gemeinsamen Turnier (nach Roland Garros 2019) legten Krawczyk/Pegula bei Aufschlag Jess gut los. Beim ersten Aufschlag von Dolehide ging die zweifache Grand Slam-Siegerin King (Wimbledon und US Open 2010 mit Shvedova) am Netz vorne gleich hinein und vollierte ab. Das hilft einer 20-jährigen in einer neuen Doppelpaarung natürlich, wenn ihre 30-jährige Doppelpartnerin - die von Februar bis Juli keine Partien hatte bestreiten können - beim ersten Ball gleich zeigt dass sie ihr den Rückhalt geben kann und wird. Vom Spielerischen her hat Dolehide mit ihren kraftvollen und technisch versierten Schlägen sicherlich das grösste Potential. Sie steigerte sich im Verlauf der Partie und wurde auch am Netz auf tiefe Bälle zu einer Bank. Technisch spielten King und Dolehide beide einen saubereren und druckvolleren Volley als Desirae. Und die vier US-Amerikanerinnen waren vorbereitet, dass es nicht nur Standtennis mit langen Crossrallies geben würde. So fehlte der Vorteil das aktivere Teams am Netz zu sein für Krawczyk/Pegula. Des verlor ihren Aufschlag zum 1:2, aber sie konnten das Re-Break gegen King gleich zu Null erobern. Das war natürlich ein gutes Zeichen und nach dem weiteren Satzverlauf ohne Aufschlagdurchbrüche konnten sie King bei 6:5 erneut breaken.
Der schöne Vorhandvolley, mit dem Des in den Crossreturn von Dohehide ging und zum Gewinn des ersten Satz abvollierte, blieb allerdings für lange Zeit das letzte positive Ausrufezeichen. Mit einem Aufschlagverlust gegen Jess folgte gleich die Negativüberraschung zu Beginn und nach einer Rotation lagen Krawczyk/Pegula mit 0:4 zurück. So eine halbe Stunde ohne positive Signale frisst viel Energie weg. Ein erstes Break gegen King zum 3:5 brachte sie etwas zurück ins Spiel, doch Dolehide servierte den zweiten Satz bei 5:4 gekonnt aus.
Der dritte Satz hatte ein Schlüsselgame: Des schlug bei 1:1 auf und beging zwei Doppelfehler. Diese verteilten sich immerhin etwas, da in diesem Game 14 Punkte gespielt wurden. Doch Des und Jess besassen keinen einzigen Spielball und hatten insgesamt fünf Breakbälle gegen sich. Üblicherweise hatten sie auf der Einstandseite gegen King punkten können und waren auf der Vorteilseite gegen Dolehide in Bedrängnis gewesen. Doch hier schafften sie es nicht, um gegen King zu reüssieren und standen immer mit dem Breakball auf dem Aufschlag gegen Dolehide unter grösstem Druck. Des zauberte Mal für Mal sensationelle Linkshänderaufschläge nach aussen aus dem Ärmel und Jess konnte am Netz vorne den Crossreturn abfangen. Ich war unter Schock wie viele Male das gut ging, aber ein fünftes Mal nacheinander ging es dann halt leider nicht mehr gut.
Die Gegnerinnen spielten das bessere Doppel an diesem Tag. Auch beim zweiten Break gegen Des bei 2:5 zum Matchverlust massierten sie ab dem Return Jess am Netz, die ihre Sache gut machte, aber sich in dieser Konstellation natürlich nicht durchsetzen konnte. Bei Desirae fielen zwei Defizite auf diesem Tag: Da waren mindestens ein halbes Dutzend Überkopfbälle mit denen sie und Jess ein Zeichen hätten setzen können. Aber anstatt diese mit Schmackes zu verwerten, brachten sie diese nicht mit genügend Tempo unter und verloren teilweise sogar noch den Ballwechsel. Selten versuchte sie auf dem Return den direkten Schuss auf die Spielerin am Netz. Aber selbst dieses "selten" war gegen Dolehide/King noch zu oft. Diese Taktik ist gegen mittelprächtige Gegnerinnen sehr erfolgreich, weil sie neben dem Punktgewinn die Gegnerin auch noch gleich aus dem Konzept bringt. Aber auf Grand Slam-Level oder auf Premier-Level funktioniert das irgendwann nicht mehr. Auf International-Level der WTA kann man damit hingegen Turniere gewinnen.
In den vier Turnieren zwischen Wimbledon und den US Open scheiterte eine für mich hoffnungsvolle Partnerschaft leider kapital. Auf meinem Rückflug aus Acapulco im Februar hatte ich mir überlegt, dass wenn ich Desirae eine Doppelpartnerin empfehlen könnte, ich ihr
Alicja Rosolska empfehlen würde. Sie hat Erfahrung, spielt eine gute Taktik, ich mag ihre Energie auf dem Platz und ihre Ranglistenposition ist nicht so viel besser als diejenige von Des. Ich teilte ihr das zwar nicht mit, aber mir fielen dann doch fast die Augen aus dem Kopf als ich sah, dass Krawczyk/Rosolska für die ganze US Open Series miteinander eingeschrieben waren. In San Jose reichte es nach einem Freilos in der ersten Runde zu einem knappen Sieg über schwächer eingestufte Gegnerinnen und damit bereits zu 185 WTA-Punkten dank der Halbfinalqualifikation. Danach setze es bei diesen Premier-Events aber Niederlagen in San Jose, Toronto und Cincinnati ab. In Cincinnati hatten Grönefeld/Schuurs im zweiten Satz acht Doppelfehler serviert und so kamen Krawczyk/Rosolska in den Match-Tie Break. Dort servierten Grönefeld/Schuurs erneut vier Doppelfehler und gewannen dennoch mit 10:8. Sie beendeten die Woche gar mit dem Endspiel in Cincinnati, nachdem sie bereits in der Vorwoche in Toronto das Endspiel erreicht hatten. Diese Niederlage von Cincinnati war zu viel für die neue Partnerschaft Krawczyk/Rosolska . Sie änderten ihre Meldung für die US Open zehn Tage vor Turnierbeginn und schrieben sich mit neuen Partnerinnen für das letzte Grand Slam-Turnier dieses Jahrzehnts ein. Desirae fand einen guten Ersatz in Jessica Pegula, die im Einzel in der ersten Augustwoche überraschend ihren ersten WTA-Titel in Washington hatte feiern können. Krawczyk/Rosolska bestritten beim WTA-Turnier in der Bronx in der Woche vor den US Open noch ihr viertes gemeinsames Turnier, aber da setzte es auch auf International-Level eine Erstrundenniederlage ab. Mit einer 1:4-Negativbilanz endete also diese Partnerschaft. Soweit ich das in zwei Matches im Live Stream mitverfolgt hatte, sah ich folgende Probleme: Des musste auf der Vorteilseite spielen, was ihr nicht so behagt. Rosolska war auf dem Return nicht so stark und so konnten sie insgesamt zu wenig Druck auf die Aufschläge der Gegnerinnen ausüben. Der zweite Aufschlag von Rosolska gibt die Partnerin am Netz zum Abschuss frei und da konnte sich Des zu wenig behaupten. Des ist sich gewohnt die Kommandos zu geben. Mit einer acht Jahre älteren und erfahreneren Doppelpartnerin muss sie aber auch von ihr lernen wollen und mindestens auf deren Aufschlag deren Taktik umsetzen. Vermutlich ist Desirae aber eine bessere Taktikerin und fühlt sich dort auch in ihren Schlägen wohl, als dass sie über so viel spielerisches Können verfügen würde um alle Anforderungen perfekt umsetzen zu können.

Joe SalisburyDesirae Krawczyk, Joe SalisburyJoe Salisbury, Desirae KrawczykHailey BaptisteDesirae KrawczykJoe Salisbury
Freitag: Desirae Krawczyk/Joe Salisbury (WTA Doppel/ATP Doppel 42/25) - Hailey Baptiste/Jenson Brooksby (WTA Doppel/ATP Doppel 798/1421)   6:2 6:2
Ich muss gestehen: Joe Salisbury hatte ich noch nie spielen sehen respektive ich hätte nicht einmal gewusst wie er aussieht oder bisher seine Resultate gross wahrgenommen. Dass er Brite ist, das wusste ich. Er war der überlegene Spieler auf Court 6 an diesem Freitag und der schlanke und daher grösser als 183cm wirkende Londoner konnte schalten und walten wie er wollte. Bis zu dieser Saison war er nicht über ein Jahr hinweg mit einem fixen Doppelpartner unterwegs gewesen. Der 27-jährige steht mit Rajeev Ram, seinem Partner seit Saisonbeginn, nun aber auf dem achten Platz in der Jahreswertung und könnte es sogar an die ATP Finals schaffen.
Das war somit ein Schaulaufen zum Geniessen für Desirae nach der harten Niederlage von gestern. So nett das im gemischten Doppel auch sein mag: Im Damen Doppel geht es immer noch darum genügend Erfolge zu sammeln um in der Weltrangliste so platziert zu sein um alle Turniere mit guten Doppelpartnerinnen bestreiten zu können. Sind es im Einzel die besten 100 Spielerinnen, so muss man im Doppel unter den besten 50 Spielerinnen stehen, um seine Turnierplanung nicht immer von Monat zu Monat anpassen zu müssen. Ein gutes Gefühl, einige Dollars, mehr an Erfahrung und neue Kontakte aus dem Mixed sind da aber durchaus willkommen. Ich hätte Desirae im Damen Doppel stärker eingeschätzt als im gemischten Doppel, weil sie an der Grundlinie mit dem schnelleren Tempo, welches auch die Damen im gemischten Doppel spielen, nicht mithalten kann. Mixed wir nur an Grand Slams gespielt und im 32er-Feld spielen auch die Damen einen sehr druckvollen Ball. Ihre Auftritte mit Kyrgios in Wimbledon und jetzt Salisbury an den US Open haben aber gezeigt, dass sie bei den ATP-Doppelspielern durchaus eine beliebte Wahl sein kann, weil sie deren Taktik mitspielen kann und nicht an der Grundlinie und an einem fixen Punkt am Netz angewachsen stehen bleibt.
Gegen die 17-jährige Baptiste und den 18-jährigen Brooksby konnte Des sogar ihre Lieblingsschläge anbringen um sie longline am Netz zu passieren oder longline direkt den Spieler am Netz zu testen. Morgen gegen die an Nummer 1 gesetzten Chan/Venus wird das wieder nicht mehr funktionieren. Die jungen US-Amerikaner servierten ihr auch auf die starke Rückhand, weil ihnen da die Informationen fehlten. Desirae musste auf der Vorteilseite returnieren, was nicht ihre bevorzugte Wahl ist. Im gemischten Doppel mit einem starken Spieler am Netz wird sie aber nicht oft in lange Vorhand cross-Duelle verwickelt werden und somit dürfte das nicht so ein Problem darstellen.
Im ersten Satz breakten sie Baptiste beide Male, was bereits zum 6:2 reichte. Der zweite Satz startete mit dem Break gegen Brooksby noch besser. Nun stieg mein Plus aber deutlich an, denn Salisbury warf sein Aufschlagspiel unvorsichtig zum 1:1 weg, weil alles zu einfach gelaufen war. Einen Ball am Netz hatte er mit viel Winkel nach aussen volliert anstelle denn Ball einfach mit Tempo zu verwerten. Dass tat er später noch einmal und in beiden Fällen ging der Punkt verloren. Ich meinte zu einer Kollegin von Desirae, dass er wohl nicht auf Hailey ("the girl") habe smashen wollen und deswegen so einen geschobenen Ball gespielt hatte. Das hörte sie dann gar nicht gern und sagte postwendend, dass er auf sie hätte smashen sollen. Ich stimmte ihr zu. Wenn Baptiste bei 1:1 ihren Aufschlag nun halten könnte, dann benötigten die Wild Card-Spieler nur ein inspiriertes Break gegen Krawczyk und schon wären wir 1:3 hinten und im gemischten Doppel wird anstelle eines dritten Satzes nur ein Match-Tie Break gespielt... Doch der Entscheidungspunkt bei Aufschlag Baptiste und Einstand ging an Krawczyk/Salisbury und so rollten sie auch im zweiten Satz durch. Sie konnten alle drei Entscheidungspunkte in dieser Begegnung für sich entscheiden.

Jenson BrooksbyJenson BrooksbyNikoloz BasilashviliNikoloz BasilashviliNikoloz Basilashvili
Donnerstag: Nikoloz Basilashvili (ATP 18) - Jenson Brooksby (ATP 394)   3:6 7:6 7:5 6:2
Der 18-jährige Brooksby hatte sich erfolgreich durch die Qualifikation gespielt und in der ersten Runde den ins Alter geratenen Berdych in vier Sätzen geschlagen. Auch gegen den an Nummer 17 gesetzten Basilashvili lag er mit Satz und Doppelbreak vorne. So wollte ich mir auf Court 10 ansehen wie der Gegner im gemischten Doppel von Des für so viel Aufsehen sorgt. Er hat keine brachialen Schläge, sondern spielt mit dem Tempo des Gegners. Er kann die beidhändige Rückhand kurz vor dem Schlag zu einem Slice abdrehen. So erwischte er Basilashvili auch mit Stoppbällen, mit den ATP-Spieler sonst wohl nicht oft konfrontiert ist. Sein Ballwurf bleibt sehr tief und anstelle von hohem Tempo versetzt er den Ball wohl mit einem gewissen Seitwärtsdrall.
Sah man demgegenüber die hammerharten Schläge des georgischen Siegers des ATP 500-Turniers von Hamburg der letzten beiden Jahre, so war es schwer zu verstehen - aber interessant anzusehen - wie sich der 18-jährige Brooksby dem erwehren konnte. Mit insgesamt vier Breaks im zweiten Satz und sieben Breaks im dritten Satz war es ein hin und her in einer stimmungsvollen Atmosphäre.

Desirae Krawczyk, Joe SalisburyMichael Venus
Samstag: Hao-Ching Chan/Michael Venus (WTA Doppel/ATP Doppel 16/9) - Desirae Krawczyk/Joe Salisbury (WTA Doppel/ATP Doppel 42/25)   6:4 6:3
Gestern gegen die Wild Cards verkam das Spiel zum netten Aufgalopp. Heute gegen die Topgesetzten ging es ans Eingemachte. Das heisst ich setzte mich für das Spiel an die Position auf Desirae's Return und nicht mehr in die Gruppe von Freunden und Familie. Die Energie und der Zugriff auf das Spiel war da um Chan/Venus herauszufordern. Etwas überrascht war ich schon dass die Nummer 16 der Damen und die Nummer 9 der Herren mit insgesamt 25 Ranglistenpunkten die Nummer 1 der Mixed Doppel-Konkurrenz besetzen konnten. Da fehlten diesmal einige Spielerinnen und Spieler im Tableau. Der Grund bei den Damen dürfte sein dass die Spielerinnen der Top 10 der Doppelweltrangliste, die auch in der Einzelkonkurrenz mitspielten, auf ein Antreten im Mixed verzichteten (Strycova, Mladenovic, Babos, Siniakova, Mertens und Barty). Bei den Herren erschliesst sich mir nicht, warum die acht bestklassierten Doppelspieler (Cabal, Farah, Bryan, Kubot, Melo, Mahut, Zeballos und Klaasen) nicht antraten. Hier könnte es tatsächlich mit Aufwand und Ertrag zusammenhängen, dass der Fokus auf das Herren Doppel (Teampreisgeld R1 17'000$, R2 30'000$, R3 50'000$, QF 91'000$, SF 175'000$, RUP 370'000$, WIN 740'000$) gelegt wurde und die Doppelbelastung durch das Mixed (Teampreisgeld R1 5'900$, R2 11'400$, QF 19'975$, SF 38'000$, RUP 76'000$, WIN 160'000$) nicht lukrativ genug erschien.
Auf dem Aufschlag von Salisbury lief das nicht immer reibungslos ab. Im gemischten Doppel erfolgreich Aufschlag-Volley zu spielen ist eine Herausforderung. Am einfachsten geht es wenn man nur "Aufschlag" spielen muss. Gleich im ersten Aufschlagspiel bei 0:1 konnte ein 15:40 noch gerettet werden. Bitter war dann aber der Satzverlust mit Break gegen Salisbury zum 4:6, nachdem sich Krawczyk/Salisbury nach Aufschlagverlust Krawczyk zuvor bei 3:5 das Re-Break gegen Venus gekrallt hatten und auf 4:5 verkürzen konnten und das Momentum auf ihrer Seite hatten.
Vor allem aber bei Aufschlag Chan fehlte der Zugriff für Des und Joe. Die Taiwanesin konnte alle ihre Aufschlagspiele halten. Die 25-jährige war voll auf der Höhe und ihr Doppelpartner Venus las am Netz vorne die Returns der Gegner und vollierte einen nach dem anderen ab. Beim 31-jährigen Neuseeländer war diesbezüglich die grössere Erfahrung und das bessere Gespür zu erkennen als beim 27-jährigen aufstrebenden Briten. Auf beiden Positionen waren Chan/Venus letztendlich stärker. Im zweiten Satz reichte ihnen ein Break gegen Des zum 5:3, nachdem der Satz bis dahin ohne Breakbälle verlaufen war.

Raven Klaasen, Michael VenusMiomir Kecmanovic, Casper RuudCasper RuudCasper RuudCasper Ruud
Samstag: Miomir Kecmanovic/Casper Ruud (ATP Doppel 216/445) - Raven Klaasen/Michael Venus (ATP Doppel 8/9)   6:4 0:6 6:4
Ich benötigte drei Games - im zweiten Satz von 0:2 inklusive einem sehr zähen Aufschlagspiel von Kecmanovic über fünfmal Einstand zum 0:5 - um festzustellen, dass die jungen Kecmanovic und Ruud in diesem Doppel völlig abgemeldet waren und trotz gewonnenem ersten Satz von den Dritten der Setzliste nun überfahren wurden. Die Überraschung war gross als ich später das Schlussresultat sah!
Da musste später am Tag ein Ventil her für den Neuseeländer Venus. Nach dieser bitteren Niederlage im Einzel servierte er später im gemischten Doppel bei 5:3 zum Satzgewinn und liess sich breaken. Nur zwei Punkte später motzte er frustriert die Freunde von Desirae, die diesmal gegenüber von mir sassen, an mit "could you stop cheering like crazy" und beschwerte sich beim Schiedsrichter. Sein nächster Ball: Ein Longlinepassierballgewinnschlag auf den Aufschlag von Salisbury und wenige Punkte später das Break zum Satzgewinn gegen dem Briten.

roehampton 2015 u18 gleiche paarung.

Brayden SchnurAntoine HoangMikael Ymer
Trainingssonntag: Casper Ruud (ATP 54), Brayden Schnur (ATP 92), Antoine Hoang (ATP 104), Mikael Ymer (ATP 107)
Die 20-jährigen Skandinavier Ruud und Ymer ballerten die Bälle so hart es ging über das Netz in den wenigen Minuten in denen ich dort war an diesem Trainingssonntag auf Court 7. Ymer nahm nach seiner Niederlage in der finalen Qualifikationsrunde den dritten Platz auf der Lucky Loser-Liste ein und konnte auf ein Nachrücken ins Hauptfeld hoffen. Doch mehr als zwei Lucky Loser wurden es diesmal nicht.
Die weiteren trainierenden Spieler Hoang aus Frankreich und Schnur aus Kanada sind mit 23 und 24 Jahren etwas älter.

Gilles Simon, Adrian MannarinoMichael Venus, Raven KlaasenGilles Simon, Adrian MannarinoAdrian MannarinoGilles SimonMichael Venus, Raven KlaasenMichael Venus, Adrian Mannarino, Gilles Simon, Raven Klaasen
Freitag: Raven Klaasen/Michael Venus (ATP Doppel 8/9) - Adrian Mannarino/Gilles Simon (ATP Doppel 200/226)   6:2 6:1
Ich freue mich wenn die Doppelspieler an den Grand Slam-Turnieren gegen die Einzelspieler die Oberhand behalten können. Ausser die Einzelspieler können das gewisse Händchen für das Doppel aufbringen. Das war in dieser Partie allerdings bei weitem nicht der Fall. Der 34-jährige Simon schlägt zwar oft so auf, aber dieser Aufschlag wirkte mehr wie ein phlegmatischer Einwurf. Da fehlt völlig der Esprit und letztendlich spielten die beiden Franzosen nicht viel mehr als zwei Einzel gegen das zweitbeste Doppelteam des Jahres. Der Südafrikaner Klaasen und der Neuseeländer Venus haben in ihrer zweiten gemeinsamen Saison bislang das Halbfinal in Wimbledon erreicht, die Turniersiege in Halle und Washington errungen und sind in das Endspiel in Rom vorgestossen.

 

 Herren Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde
 Jenson Brooksby (Q) -
 Tomas Berdych
 6:1 2:6 6:4 6:4
 Nikoloz Basilashvili (17) -
 Jenson Brooksby (Q)
 3:6 7:6 7:5 6:2
 Dominik Köpfer (Q) -
 Nikoloz Basilashvili (17)
 6:3 7:6 4:6 6:1
 Nikoloz Basilashvili (17) -
 Marton Fucsovics
 3:6 6:4 6:2 3:6 6:3
 Antoine Hoang (W) -
 Leonardo Mayer
 3:6 6:2 6:7 6:1 6:3
 Nick Kyrgios (28) -
 Antoine Hoang (W)
 6:4 6:2 6:4
 
 Benoit Paire (29) -
 Brayden Schnur
 6:2 6:4 6:4
 
 Jan-Lennard Struff -
 Casper Ruud
 6:4 6:4 6:2

 

 Herren Doppel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde
 Kecmanovic/Ruud -
 
Duran/Paes
 7:5 6:2
 Kecmanovic/Ruud -
 Klaasen/Venus (3)
 6:4 0:6 6:4
 Marach/Melzer (16) -
 Kecmanovic/Ruud
 6:0 6:3
 Klaasen/Venus (3) -
 
Mannarino/Simon
 6:2 6:1

 

 Damen Doppel
 1. Runde
 Dolehide/King -
 Krawczyk/Pegula
 5:7 6:4 6:2

 

 Gemischtes Doppel
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 H.C. Chan/Venus (1) -
 Klepac/K. Skupski
 7:6 7:6
 H.C. Chan/Venus (1) -
 Krawczyk/Salisbury
 6:4 6:3
 H.C. Chan/Venus (1) -
 Peschke/Koolhof (8)
 6:3 7:6
 H.C. Chan/Venus (1) -
 L. Chan/Dodig (4)
 7:6 7:5
 Mattek-Sands/J. Murray (W) -
 H.C. Chan/Venus (1)
 6:2 6:3
 Krawczyk/Salisbury -
 Baptiste/Brooksby (W)
 6:2 6:2

 

zurück zur Übersicht