Hot (S)Pot Miami - Nadal, Verdasco, Seppi, Dolgopolov

Im Hot Spot Miami pulsieren die Emotionen und gleichzeitig wird dem Körper im Hot Pot alles abverlangt.

Fernando Verdasco/Rafael Nadal (ATP Doppel 139/178) - Simone Bolelli/Andreas Seppi (ATP Doppel 22/80)   6:3 6:4
Stimmungsvoll ging es auf dem Grandstand zu und her. Denn die ganz grossen des Tennissports kann man normalerweise nur im allergrössten Station bewundern. Miami gehört mit etwas Einschränkung zu den Turnieren, wo die besten Einzelspieler dann und wann auch im Doppel antreten. Die in den letzten Jahren beliebtesten Destinationen für Doppeleinsätze bei Djokovic, Federer oder Nadal waren die erste Woche des Jahres zum Beispiel in Doha, das nach einem Monat Pause nach den Australian Open nächste grosse Turnier in Indian Wells wo im Einzel nur fünf Siege in eineinhalb Wochen bis zum Sieg notwendig sind, ein Vorbereitungsturnier auf Wimbledon wie zum Beispiel in Halle um möglichst viel Spielpraxis in der kurzen Rasensaison zu sammeln, das Masters-Turnier in Kanada nach der Juli-Pause zwischen Wimbledon und der US Open Series in Nordamerika, im Asian Swing im Herbst in Peking damit sich die lange Reise nach der Pause nach den US Open auch lohnt plus eingeschobene Einsätze zur Vorbereitung auf den Davis Cup oder die Olympischen Spiele. Indian Wells ist klar beliebter als das darauffolgende Miami, aber auch in Miami haben die gesetzten Einzelspieler nur fünf Matches in eineinhalb Wochen bis zum Turniersieg zu absolvieren, wodurch man einen Doppeleinsatz in Betracht ziehen kann. In diesem Jahr trat nur Nadal im Doppel an. Die grössten Erfolge im Doppel erreichten übrigens nicht Djokovic oder Murray, sondern Federer mit den Siegen in Miami 2003 mit Mirnyi und 2008 an den Olympischen Spielen mit Wawrinka sowie Nadal mit seinen beiden Turniersiegen in Indian Wells 2010 und 2012 mit Marc Lopez und dem Erfolg 2008 in Monte Carlo mit Robredo. Der Fokus liegt aber eindeutig auf dem Einzel und so gaben Verdasco/Nadal nach Nadals Aufgabe im Einzel auch im Doppel Forfait.

Nachtrag August 2016: Rafael Nadal und Marc Lopez durften sich an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Goldmedaille umhängen lassen.

Damir Dzumhur (ATP 94) - Rafael Nadal (ATP 5)   2:6 6:4 3:0 ret.
Am heissen Samstag hat es sogar Nadal erwischt. Er hatte wohl mit einem Zweisatzsieg gerechnet und als die Energie schwand, ging im dritten Satz gar nichts mehr. Ein Pulsmessen vom Doktor bei 0:2 ergab zwar Entwarnung, so dass Nadal weiterspielen konnte. Aber er fühlte sich miserabel und gab nach dem nächsten verlorenen Game auf. In den Konditionen von Miami kann es selbst den härtesten Krieger wie einen Nadal erwischen. An diesem Tag haben auch der Brasilianer Bellucci und der Ukrainer Stakhovsky ihre Partien im Einzel vorzeitig aufgeben müssen. Sein 23-jähriger bosnischer Gegner spielte couragiert und folgte den Bällen hin und wieder gar ans Netz. Schade für ihn, dass es mit einem Abbruchsieg enden musste, denn er hat den Sieg keineswegs gestohlen.

Fernando Verdasco (ATP 65) - Gilles Muller (ATP 44)   7:6 6:3
In der ersten Runde zwischen Verdasco und Muller gab es zwar vereinzelt Breakmöglichkeiten (fünf für Muller, drei für Verdasco) und im zweiten Satz auch ein Break. Das Spiel war aber vom Aufschlag dominiert. Verdasco hätte im Turnierverlauf weitere Erfolge feiern können, unterlag in der dritten Runde aber an Lucky Loser Zeballos. Dieser musste Lückenbüsser spielen im mit Spannung erwarteten Zweitrundenduell zwischen Federer und Rückkehrer Del Potro. Da Federer krankheitsbedingt zurückziehen musste und es der erste Einsatz des Schweizers gewesen wäre, rückte Zeballos nach. Der spielte dann sogleich den Spielverderber und nahm auch Del Potro aus dem Turnier und in der Folge Verdasco.

Alexandr Dolgopolov (ATP 29) - Andreas Seppi (ATP 43)   6:4 6:4
Ich bin jeden Morgen nach Key Biscayne gerannt und jedesmal waren die Bedingungen unterschiedlich. Der Samstag war der heisseste Tag, dafür brannte es die Luftfeuchtigkeit etwas weg. Dolgopolov und Seppi war die Herausforderung bei ihrem um 11 Uhr am Samstag gestarteten Match anzusehen. Beim talentierten Ukrainer ist es ohnehin immer ein auf und ab und auch etwas ein Kampf gegen sich selber. Im ersten Satz meisterte er dies gut. Im zweiten Satz hatte es mit 1:4 zwischenzeitlich böse ausgesehen.

Kei Nishikori (ATP 6)
Im Crandon Tennis Park sind nur die grossen Tennisstars wie ein Nishikori durch Sicherheitspersonal begleitet. Alle anderen Tennisspieler nehmen recht unbehelligt ihren Weg zu den Trainingsplätzen und erfüllen zwangsläufig den einen oder anderen Autogramm- oder Fotowunsch. Nishikori schaltete in der dritten Runde Dolgopolov aus und musste sich erst im Final Djokovic geschlagen geben, der das Indian Wells- und Miami-Double schaffte. Genau wie auch Azarenka, Mahut/Herbert und Mattek-Sands (in Indian Wells mit Vandeweghe, in Miami mit Safarova).

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