XX Commonwealth Games 2014, Glasgow |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Badminton | Mixed Team | Gold: Malaysia | Silber: England | Bronze: Singapur |
Badminton | Herren Einzel | Gold: Kashyap Parupalli IND | Silber: Derek Wong SIN | Bronze: R V Gurusaidutt IND |
Badminton | Damen Einzel | Gold: Michelle Li CAN | Silber: Kirsty Gilmour SCO | Bronze: P V Sindhu IND |
Badminton | Herren Doppel |
Gold:
Wee Kiong Tan MAL Gold: Wee Shem Goh MAL |
Silber:
Danny Chrisnanta SIN Silber: Chayut Triyachart SIN |
Bronze:
Chris
Langridge ENG Bronze: Peter Mills ENG |
Badminton | Damen Doppel |
Gold:
Vivian Kah Mun Hoo MAL Gold: Khe Wei Woon MAL |
Silber:
Jwala Gutta
IND Silber: Ashwini Ponnappa IND |
Bronze:
Gabrielle Adcock ENG Bronze: Lauren Smith ENG |
Badminton | Mixed Doppel |
Gold:
Gabrielle Adcock ENG Gold: Chris Adcock ENG |
Silber:
Heather Olver ENG Silber: Chris Langridge ENG |
Bronze:
Imogen Bankier SCO Bronze: Robert Blair SCO |
Gleich bei der ersten Veranstaltung gab kriegte ich eine
volle Breitseite an Commonwealth ab. Bei der Betrachtung des Spielplans war ich
erst etwas schockiert, aber das ist es wohl, worum es beim Commonwealth of
Nations geht. In der Vorrunde gibt es natürlich noch ein grosses
Leistungsgefälle. Aber ist es doch belebend wenn die Norfolkinseln mit ihren
knapp über 2000 Einwohnern mit einem eigenen Team im Badminton-Wettbewerb in
Glasgow teilnehmen können. |
FACT SHEET |
Badminton
Gleich bei meiner Ankunft in Glasgow zog ein
Strassenmusiker die Aufmerksamkeit auf sich. Es war ein Dudelsackspieler (Bild 1).
Auf englisch ein Lone Piper. Beim Weg zur Badminton-Veranstaltung in Emirates
Arena neben dem Celtic Park sorgten Volunteers für Stimmung. Die "Absurdist Pipe
Band" (Bild 3) begleitete uns in der U-Bahn und auf dem Weg zur Arena.
Indien
– Kenia
5:0
Aus meiner Perspektive waren die Spielfelder von
links nach rechts von 1 bis 5 durchnumeriert. Court 3 in der Mitte stellte den
"Centre Court" dar. Die nächstbesten Partien wurden auf den Courts 2 und 4
ausgetragen. Danach folgten die Begegnungen ganz aussen auf 1 und 5 angesetzt.
Als renommiertes Team wurde Indien auf dem Platz 3 angesetzt. In Glasgow sollten
sie vier Medaillen gewinnen. Im Teamwettbewerb gingen sie mit dem vierten Rang
aber leer aus. Für die Kenianer waren die Inder viel zu stark. Im Herren Doppel
beispielsweise schlugen die Inder nur hin und wieder hart auf den Shuttle. Denn
sie begnügten sich damit ihre Gegner auszuspielen statt abzuschiessen.
Kenia hatte die weiteren Gruppenspiele gegen Ghana und Uganda jeweils mit 2:3
verloren obwohl sie eine bessere Weltranglistenposition aufwiesen. Indien
hingegen gewann alle Partien mit 5:0.
England –
Jersey
5:0
In diesem Match erwartete ich das beste Niveau, da
an diesem Tag mit England auf Weltranglisteposition 13 und Indien auf Rang 10
nur zwei grosse Badminton-Nationen im Einsatz standen. Englands Gegner Jersey
hatte am Vortag entgegen der Weltranglistenposition Mauritius überraschend
deutlich mit 5:0 besiegt.
Doch die Insulaner hatten letztendlich
keine Chance gegen die Engländer. Im Halbfinal sollten die Engländer und die
Inder im Direktduell aufeinandertreffen. Die Europäer gewannen vorzeitig mit 3:0.
Die Vormachtstellung im seit 1978 ausgetragenen Teamwettbewerb musste das bis
dahin unbesiegte England aber im Jahr 2006 an Malaysia
abtreten, das in Glasgow das dritte Gold in Folge gewinnen konnte.
Nordirland –
Mauritius
4:1
4
Wie die Abfolge der
Matches innerhalb einer Begegnung ist, ist mir nicht bekannt. Die meisten
Begegnungen wurden mit dem gemischten Doppel begonnen. Gewissermassen als
Auftakt vor den beiden Einzeln, gefolgt von den beiden verbleibenden Doppeln.
Nur bei Nordirland-Mauritius wurde mit den Einzeln begonnen. Dennoch fiel durch
die Abfolge der Matches zwischen dem Damen Doppel und dem gemischten Doppel eine
Ruhepause an.
Wie die
Weltranglistenpositionen der Nationen vermuten liessen, kam es zu einer engen
Begegnung.
Im Damen Einzel obsiegte die 17-jährige
Stephenson erst nach drei Games (ein Game wird auf 21 Punkte mit zwei Punkten
Vorsprung gespielt). Im ersten Satz hatte die Nordirin ein 17:19 zu einem 21:19
gedreht.
Jamaika –
Norfolkinsel
5:0
Die nächstgelegenen Nachbarn der leicht über 2'000
Einwohner Norfolkinsel sind Neukaledonien 1000km im Norden, Neuseeland 1000km im
Süden und Australien 1500km im Westen. Ein Drittel ihrer Bevölkerung sind
Nachfahren der Bounty-Meuterer, die von den Pitcairninseln stammen sind.
Die Norkfolkinsel sendete Delegationen im Lawn Bowls (10 Teilnehmer/innen),
Schiessen (7), Badminton (5) und Squash (2) an die Commonwealth Games nach
Glasgow. So spezialisieren sich kleine Staaten in gewissen Sportarten. So ist
der Insel Nauru beispielsweise auf Gewichtheben spezialisiert. Der erste
Goldmedaille im Jahr 1990 löste ein Boom aus, der Nauru bis heute 28 Medaillien
- davon 10 goldene - an den Commonwealth Games gebracht haben. Notabene alle im
Gewichtheben. Der erste Sieger 1990 und insgesamt siebenfache
Goldmedaillengewinner an den Commonwealth Games Marcus Stephen wurde 2007 sogar
zum Präsidenten gewählt! Er nahm an drei Olympischen Spielen teil und wurde 1999
Vizeweltmeister.
Die älteren Teilnehmer waren die stärkeren in der Mannschaft der Norfolkinseln.
Sie haben den Sport auf der Insel wohl auch etabliert. Die beste Technik wies
die 50-jährige Gray auf. Auch der 52-jährige Donohoe zeigte gute Ansätze. In
diesem Alter lässt sich auf internationaler Ebene aber glücklicherweise nichts
mehr ausrichten. Der 43-jährige Cribb war ebenfalls fit für sein Alter. Die
Spieler der nachfolgenden Generation mit der 36-jährigen Snell und dem
26-jährigen Quintal haben leider einen ungenügenden Fitnessstand, so dass diese
realistischerweise nur im Doppel eingesetzt werden. So kam es denn auch, dass
der klare Sieg von Jamaika über die Norfolkinseln diejenige Begegnung markierte,
welche an diesem Nachmittag als erste beendet war. Indien folgte als
zweitschnellster Sieger über Kenia.
Ghana –
Uganda
3:2
In diesem afrikanischen Aufeinandertreffen
wurde ein sehr angriffiges und weniger taktisches Badminton gespielt. Es wurden
nicht so oft Clears zur Neutralisation des Ballwechsels eingesetzt. Die Athleten
flogen auch öfters durch die Luft und auf den Boden. Die ghanaischen Spieler im
Herren Doppel gaben sich in ihren Teamgesprächen teilweise sehr impulsiv (Bild
3). Als einzige Partie in dieser Session endete sie nicht mit der schnellen
Entscheidung von 3:0 sondern ging bei 2:2 gar in ein entscheidendes fünftes
Match. Unter Anbetracht der bisherigen Gruppenresultate folgerichtig, da beide
Teams 0:5 gegen Indien verloren und 3:2 gegen Kenia gewonnen hatten. Das
entscheidende Damen Doppel wäre sehr spannend geworden. Es kam sogar zum
Showdown zum Ende des dritten Games. Aber Court 5 war doch zu weit von meinem
Sitzplatz entfernt, um das Match ablenkungsfrei mitverfolgen zu können.
Ausserdem wollte ich die Abendveranstaltung beim
Judo nicht verpassen und
entschied mich zum Verlassen der Arena. Obwohl sich Ghana den zweiten
Gruppenrang sicherte, erreichten sie die Viertelfinals nicht. Bei sechs
Vorrundengruppen qualifizierten sich lediglich die zwei besten Zweitplatzierten
für die K.O.-Runde. Die 0:5-Niederlage und die zwei 3:2-Siege verunmöglichten
dieses Unterfangen für Ghana.
Mixed Team Vorrunde | |||||||||||
Gruppe A | Siege | Gruppe B | Siege | Gruppe C | Siege | Gruppe D | Siege | Gruppe E | Siege | Gruppe F | Siege |
Malaysia | 2 | Indien | 3 | Schottland | 3 | Kanada | 3 | Singapur | 3 | England | 3 |
Sri Lanka | 1 | Ghana | 2 | Neuseeland | 2 | Australien | 2 | Südafrika | 2 | Jersey | 2 |
Barbados | 0 | Uganda | 1 | Guernsey | 1 | Wales | 1 | Jamaika | 1 | Nordirland | 1 |
Kenia | 0 | Seychellen | 0 | Falklandinseln | 0 | Norfolkinsel | 0 | Mauritius | 0 |
Mixed Team K.O.-Runde | ||
Viertelfinal | Halbfinal | Medaillenspiele |
Malaysia 3:1 Schottland | Malaysia 3:2 Singapur |
Gold: Malaysia 3:1 England Bronze: Singapur 3:2 Indien |
Singapur 3:0 Australien | ||
Indien 3:1 Kanada | England 3:0 Indien | |
England 3:0 Sri Lanka |