ATP World Tour Finals 2014, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Einzel Vorschau - ATP Race 2014 |
Seit dem Australian Open-Sieg 2005 von Safin hatten sich lediglich Del Potro (US Open 2009) und Murray (US Open 2012 und Wimbledon 2013) Grand Slam-Titel schnappen können, die nicht an die Dauersieger Federer (13 Titel seit 2005, Total 17), Nadal (14 Titel) und Djokovic (7 Titel) gingen. In diesem Jahr wurde diese schon fast zementierte Tennisordnung durch Wawrinka (Australian Open 2014) und Cilic (US Open 2014) durchbrochen.
Analysiert man die Anzahl der gespielten Turniere in dieser Saison, so liegt die erste Zäsur zwischen den Top 5 und Andy Murray. Der Brite spielte im Tennisherbst bis zum letzten Turnier in Paris innert sechs Wochen an sechs Turnieren, wovon er deren drei gewann. Es waren seine einzigen drei Turniersiege des Jahres. Das Mammutprogramm wurde nötig, weil der Brite sonst die Qualifikation für das Saisonfinale in London nicht geschafft hätte. Nach der spannenden Qualifikation für London liegen die Ränge vier bis zehn der Weltrangliste nahe beisammen, so dass durch die je 200 ATP-Punkte, die für einen Sieg in einem Gruppenspiel in London zu gewinnen sind, noch Verschiebungen möglich für die Jahresendrangliste.
ATP Einzel Race 2014 | ||||||||||
Novak Djokovic (SRB) | Roger Federer (SUI) |
Rafael Nadal (ESP) -> Blinddarm |
Stanislas Wawrinka (SUI) | Kei Nishikori (JPN) | Andy Murray (GBR) | Tomas Berdych (CZE) | Milos Raonic (CAN) | Marin Cilic (CRO) |
David Ferrer (ESP) -> Ersatzspieler |
|
GRAND SLAM 2000 |
Sieg: Wimbledon Final: French Open Halbfinal: US Open |
Final:
Wimbledon Halbfinal: AusOpen, US Open |
Sieg: French Open Final: AusOpen |
Sieg: AusOpen | Final: US Open | Halbfinal: French Open | Halbfinal: AusOpen | Halbfinal: Wimbledon | Sieg: US Open | |
Anz. Turniere (beste 4 zählen) |
4 | 4 | 3 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Punktemaximum: 8000 |
4280 | 2820 | 3380 | 2730 | 1570 | 1800 | 1530 | 1350 | 2495 | 855 |
MASTERS SERIES 1000 |
Sieg: Indian Wells, Miami, Rom, Paris |
Sieg: Cincinnati, Schanghai Final: Indian Wells, Monte Carlo, Toronto |
Sieg: Madrid Final: Miami, Rom |
Sieg: Monte Carlo | Final: Madrid | Final: Paris | Final: Cincinnati | |||
Anz. Turniere (beste 8 zählen) |
8 | 8 | 6 | 9 | 5 | 9 | 9 | 9 | 8 | 8 |
Punktemaximum: 8000 |
4900 | 4170 | 2435 | 1650 | 1375 | 1170 | 1280 | 2140 | 425 | 2130 |
ATP 500 | Sieg: Peking | Sieg: Dubai, Basel | Sieg: Rio de Janeiro | Sieg: Barcelona, Tokio | Sieg: Valencia | Sieg: Rotterdam | Sieg: Washington | |||
Anz. Turniere (beste 3-5 zählen) |
2 | 2 | 4 | 2 | 2 | 4 | 5 | 3 | 3 | 6 |
Punktemaximum: 1500 |
830 | 1310 | 770 | 175 | 1000 | 1005 | 1255 | 905 | 390 | 660 |
ATP 250 | Sieg: Halle | Sieg: Doha | Sieg: Chennai | Sieg: Memphis, Kuala Lumpur | Sieg: Shenzhen, Wien | Sieg: Stockholm | Sieg: Zagreb, Delray Beach, Moskau | Sieg: Buenos Aires | ||
Anz. Turniere (beste 0-2 zählen) |
0 | 2 | 2 | 2 | 5 | 4 | 4 | 3 | 7 | 6 |
Punktemaximum: 500 |
0 | 400 | 250 | 340 | 680 | 500 | 400 | 45 | 840 | 400 |
Anz. Turniere Total |
14 | 16 | 15 | 17 | 16 | 21 | 22 | 18 | 22 | 24 |
Anz.
Turniersiege Total |
6 | 5 | 4 | 3 | 4 | 3 | 2 | 4 | 4 | 1 |
Punkte Total | 10010 | 8700 | 6835 | 4895 | 4625 | 4475 | 4465 | 4440 | 4150 | 4045 |
Anz. Teilnahmen "Finals" |
7 2007-2013 |
12 2002-2013 |
6 06-07, 09-11, 13 |
1 2013 |
0 - |
5 2008-2012 |
4 2010-2013 |
0 - |
0 - |
4 2007, 2010-2013 |
Alter | 27 | 33 | 28 | 29 | 24 | 27 | 29 | 23 | 26 | 32 |
O2 Arena
Durch den kurzen Aufenthalt in London beschränkte sich
mein Sightseeing auf eine Durchfahrt in Hounslow (Bild 8) sowie ein nicht ganz
royales Foto (Bild 6). Wichtiger war natürlich das Treffen mit meinen guten
Tennisfreunden Michael und Bob (Bild 7).
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Einzel Gruppe A - Weltrangliste setzt sich durch |
Einzel Gruppe A | ||||
Spieltag |
Novak Djokovic (SRB, 1) |
Stanislas Wawrinka (SUI, 3) |
Tomas Berdych (CZE, 6) |
Marin Cilic (CRO, 8) |
Montag |
Cilic 6:1 6:1 |
Berdych 6:1 6:1 |
Wawrinka 1:6 1:6 |
Djokovic 1:6 1:6 |
Mittwoch |
Wawrinka 6:3 6:0 |
Djokovic 3:6 0:6 |
Cilic 6:3 6:1 |
Berdych 3:6 1:6 |
Freitag |
Berdych 6:2 6:2 |
Cilic 6:3 4:6 6:3 |
Djokovic 2:6 2:6 |
Wawrinka 3:6 6:4 3:6 |
Siegesbilanz | 3:0 | 2:1 | 1:2 | 0:3 |
Gruppenrang | 1. | 2. | 3. | 4. |
Tomas
Berdych
(ATP 7)
-
Marin Cilic
(ATP 9) 6:3
6:1
Bei Cilic ist zu erkennen, was er "anrichten"
kann, wenn bei ihm alles zusammenpasst. Dazu muss aber sehr Vieles
zusammenpassen wie bei seinem überraschenden US Open-Triumph. Von den Bewegungen
her ähnelt der Kroate
Del Potro, der im nächsten Jahr nach einer verpassten Saison wegen
Handgelenksproblemen wieder zurückkehren wird. Bereits im Jahr 2010 hatte der
Argentinier wegen seinem Handgelenk fast die komplette Saison pausieren müssen.
Der Spielzug, der sowohl bei Berdych als auch bei Cilic am erfolgreichsten
funktioniert, ist der Aufschlag gefolgt von einem Vorhandgewinnschlag auf den zu
kurz geratenen Return des Gegners. Es ist aber nicht sehr aufregend, wenn sich
das Spiel in schlechten Phasen wie hier zu Beginn der Begegnung auf diese
monotone eins-zwei-Kombination reduziert.
Novak Djokovic
(ATP 1)
-
Stan Wawrinka
(ATP 4) 6:3
6:0
Die ATP World Tour Finals bieten die
Gelegenheit zur Wiederauflage der grossen Matches des Jahres. Ein solches
grosses Match war der Fünfsatzsieg Wawrinkas mit 9:7 über Titelverteidiger
Djokovic im Viertelfinal der Australian Open, nachdem er im Vorjahr in der
vierten Runde noch hauchdünn mit 10:12 unterlegen war.
Die Partie startete verheissungsvoll. Im ersten Aufschlagspiel lag Djokovic mit
15:0 vorne und griff danach auf Wawrinkas Vorhand an. Dieser roch den Braten,
war schnell genug zur Stelle und hämmerte einen Longlinepassierball ins Eck. Ab
diesem Zeitpunkt antizipierte der Schweizer das Spiel seines Gegners und
Djokovic hatte keine Waffen zum Punktgewinn. Der Lausanner kam zur 2:0-Führung.
Doch plötzlich war der Zauber vorbei beziehungsweise er wechselte die Seite. Der
27-jährige Belgrader rollte in der Folge über das Spiel und überliess Wawrinka nur
noch ein einziges Game.
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Einzel Gruppe B - Big Four waren und sind nur Big Three |
Einzel Gruppe B | |||||
Spieltag |
Roger Federer (SUI, 2) |
Kei Nishikori (JPN, 4) |
Andy Murray (GBR, 5) |
Milos Raonic (CAN, 7) |
David Ferrer (ESP, 9) |
Sonntag |
Raonic 6:1 7:6 |
Murray 6:4 6:4 |
Nishikori 4:6 4:6 |
Federer 1:6 6:7 |
- |
Dienstag |
Nishikori 6:3 6:2 |
Federer 3:6 2:6 |
Raonic 6:3 7:5 |
Murray 3:6 5:7 |
- |
Donnerstag |
Murray 6:0 6:1 |
Ferrer 4:6 6:4 6:1 |
Federer 0:6 1:6 |
- |
Nishikori 6:4 4:6 1:6 |
Siegesbilanz | 3:0 | 2:1 | 1:2 | 0:2 | 0:1 |
Gruppenrang | 1. | 2. | 3. | - | 4. |
Kei Nishikori
(ATP 5)
-
David Ferrer (ATP
10) 4:6
6:4 6:1
Nach zwei Niederlagen hatte sich Raonic vor
seinem dritten Gruppenspiel verletzt und musste durch Ferrer ersetzt werden.
Nishikori und der Spanier spielten in diesem Match als einzigem der zwölf Spiele
beider Gruppen einen dritten Satz. Die aufregendsten Partien der diesjährigen
Austragung waren sicherlich die beiden Halbfinalspiele über
drei Sätze.
Dass Nishikori und Ferrer sich über drei Sätze bekämpfen würden, war aufgrund
der bisherigen Direktbegegnungen zu erwarten. 2008 sorgte der
damals 18-jährige Japaner mit dem Fünfsatzsieg an den US Open für Aufsehen. Nur
in Tokio 2011, an den Australian Open 2013 und in Miami 2014 gewann Ferrer klar
und ohne Satzverlust. Dazwischen konnte sich Nishikori an den Olympischen
Spielen in London 2012 in drei Sätzen durchsetzen. Bei jedem seiner Siege musste
der Japaner jeweils über die volle Distanz gehen. Vor dem Aufeinandertreffen in
der O2 Arena hatte Nishikori im laufenden Jahr bereits in Miami, Madrid und
Paris gesiegt. Miami 2014 war mit 7:6 (7:5), 2:6 und 7:6 (9:7) sicherlich sein
knappster Sieg gewesen. In Madrid hatte er den Spanier sogar auf Sandplatz
besiegen können.
Roger Federer
(ATP 2)
-
Andy Murray
(ATP 6) 6:0
6:1
Gegen Djokovic verfügte Wawrinka immerhin
über eine 2:0-Führung, bevor er eingestampft wurde. Bei Murray war es gerade mal
ein 0:0 0:30 bei Aufschlag Federer, bevor der Brite mit 0:6 0:5 niedergetreten
wurde. Er musste wohl der ausgiebigen Punktejagd in den Wochen vor London Tribut
zollen, die ihn erst zur Teilnahme in der O2 Arena berechtigte. Bei seinen sehr
tiefen Geschwindigkeiten beim zweiten Aufschlag befürchte ich, dass sein Rücken
eine Mitschuld trägt. An selbigem hatte er sich Ende 2013 operieren lassen. So
möchte niemand eine Saison beenden und in die sieben Wochen andauernde
matchfreie Zeit gehen. Beim kurzfristig angesetzten Schaukampf gegen Djokovic am
Finalsonntag gewann er immerhin fünf Games beim 5:8 gegen den Sieger der Barclay
ATP World Tour Finals, der aufgrund der Verletzung Federers den Finalsieg per
Forfait gewann. Murray wird anfangs Dezember auch bei der International
Premier Tennis League in Asien antreten, was allerdings auch nur ein Schaukampf
ist. Es bleibt festzuhalten, dass die lange gepriesenen Big Four bei genauerem
Hinsehen nur eine Big Three bestehend aus Federer, Nadal und Djokovic sind. Denn
Murray befindet sich auch von den Erfolgen her nicht auf diesem Niveau.
Federer trat mit vollstem Selbstvertrauen und Sicherheit auf. Dem Davis Cup sei
Dank. Die im Davis Cup erfolgreichen Spieler überzeugen im gleichen Jahr durch
die Extramotivation oft auch auf der Herrentour.
Das durch die Abfertigung Murrays geschockte Publikum lieferte für britische
Verhältnisse auch einen Schocker: Es buhte Chelsea-Trainer Jose Mourinho (Bild
4) bei beiden Einblendungen auf dem Grossbildschirm knallhart aus. Bei der
zweiten Einblendung war es bereits ein kleiner Running Gag und selbst die nur
drei Plätze neben ihm sitzende Pippa Middleton konnte sich das Lachen darüber
nicht verkneifen.
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Einzel Halbfinal & Final - Halbfinal Federer-Wawrinka von der ATP zum Match des Jahres gekürt |
Einzel Halbfinal & Final | ||
Vorrunde | Halbfinale | Finale |
Gruppensieger A: Novak Djokovic (1) |
Novak Djokovic (1) - Kei Nishikori (4) 6:1 3:6 6:0 |
Novak Djokovic (1) - Roger Federer (2) w.o. |
Gruppenzweiter B: Kei Nishikori (4) |
||
Gruppenzweiter A: Stanislas Wawrinka (3) |
Roger Federer (2) - Stanislas Wawrinka (3) 4:6 7:5 7:6 |
|
Gruppensieger B: Roger Federer (2) |
Das Halbfinalduell zwischen Federer und Wawrinka, bei dem der Romand vier Matchbälle nicht nutzen konnte, wurde von der ATP zum Match des Jahres gekürt. Auf Grand Slam Ebene fiel die Wahl auf den Wimbledonfinal, den Djokovic gegen Federer gewann. Auf Platz zwei landete der Viertelfinalsieg von Wawrinka über Djokovic an den Australian Open. Durch den samstagabendlichen Grosskampf der beiden Schweizer fühlte sich Federer am späteren Sonntagnachmittag nicht in der Lage, um im Endspiel gegen Djokovic antreten zu können. Der Rücken und das bevorstehende Davis Cup Endspiel in fünf Tagen waren das Problem. So gewann der 27-jährige Serbe seinen vierten Titel an den ATP World Tour Finals und den Dritten in Folge. Aufgrund der klaren Resultate in den Gruppenspielen hatten sich alle auf das Finalspiel zwischen der Nummer 1 und 2 der Welt gefreut, da sich Djokovic und Federer als beste Spieler herauskristallisiert hatten.
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Tennisvorhersage 2015 - So wird das nächste Jahr |
Vorhersage des Tennisjahres 2015
2014 brachte im fünften Anlauf den ersten Sieg für Michael (Bild 1). Bei den Top
10 und Cups waren er und ich gleichauf. Die gegenüber den letzten Jahren stärkere
Entwicklung vieler junger Spieler/-innen brachte ihm aber einen deutlichen Sieg
ein und somit den Gewinn eines Abendessens. Unsere Einschätzungen für 2015 sind
auf den Bildern 2 und 3 einzusehen. Im Bewertungssystem (Bild 4) habe ich den
Einfluss der jungen Spieler/-innen reduziert. Auch mit dem für 2015 angepassten
Punktesystem hätte Michael in 2014 deutlich gewonnen.