Great North City
Games 2013, Newcastle |
zurück zur Hauptseite Last updated: 30.01.2023 |
Olympische Spiele 2012 |
13.-15. September 2013 |
Dank etwas BBC schauen habe ich einerseits dazugelernt und mich andererseits inspirieren lassen. Es war ein Sonntagmorgen im September 2009, als ich zum ersten Mal auf den Great North Run stiess. Ein Halbmarathon mit Athleten von Weltklasse, aber auch ein Volkslauf. Als Starter fungierte Sting, einer meiner absoluten Lieblingsmusiker. Fortan verfolgte ich die Veranstaltung jedes Jahr wenn es ging und plante auf dieses Jahr eine eigene Teilnahme. In England läuft so etwas oft über eine Ballot, also eine Verlosung. Ausser man rennt für eine Charity und generiert Hunderte oder Tausende von Pfund. Bei der Ballot war ich erfolgreich und sicherte mir so meinen Startplatz. Bei der Ballot für den London Marathon im nächsten April hingegen war ich leider nicht erfolgreich. Aber man kann nicht alles haben. Bei der Recherche nach einer Teilnahme am Great North Run in Newcastle stiess ich auf die Great North City Games. Ein Mini-Leichtathletikmeeting mit freiem Eintritt für jedermann am Vortag des Halbmarathon. Ausserdem wurde mir bewusst, dass es sich beim Great North Run mit 56'000 Teilnehmern und gemäss Resultatübersicht knapp 41'000 Finishern um den von der Teilnehmerzahl her zweigrössten Halbmarathon der Welt (nach Göteborg) handelt.
Newcastle upon Tyne
Von Newcastle werden mir wohl die Brücken über die
Tyne am meisten in Erinnerung bleiben.
Damen 100m Hürden |
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Rang |
Athletin |
Nation |
Zeit |
1. |
Sally Pearson |
AUS |
12.67s |
2. | Tiffany Porter | GBR | 12.85s |
3. | Dawn Harper-Nelson | USA | 12.98s |
4. | Reina-Flor Okori | FRA | 13.49s |
Mehr als eine Stunde vor Beginn stellte ich mich
beinahe als Erster an die Bahn. Diese Wartezeit fand ich sehr verhältnismässig
im Hinblick auf das zu Erwartende. Mit den 100m Hürden der Damen stand ein
erstes Highlight auf dem Programm und es war interessant den Athletinnen bei
ihren Vorbereitungen zuzusehen. Mit persönlichen Jahresbestzeiten
zwischen 12.48s bis 12.55s belegen Harper (Rang 3), Pearson (Rang 5) und Porter
(Rang 8) Spitzenplätze im ausgeglichenen Feld des Jahres 2013. Überfliegerin in
diesem Jahr war die 22 Jahre junge Brianna Rollins aus den USA in ihrer
Debütsaison auf der Weltbühne.
Pearson - die Olympiasiegerin von London 2012 und Silbermedaillengewinnerin von
Peking 2008 - setzte sich nach einem anfänglichen Kopf an Kopf Rennen gegen
Harper-Nelson - die Olympiasiegerin von Peking 2008 und
Silbermedaillengewinnerin von London 2012 - deutlich durch, da die
US-Amerikanerin an einer Hürde strauchelte. Ihr Zeitverlust von Bild 8 auf Bild
9 ist deutlich zu erkennen, da sie an der Hürde auf Bild 8 mit dem hinteren Bein
anhängte.
Damen 1 Meile |
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Rang |
Athletin |
Nation |
Zeit |
1. |
Morgan Uceny |
USA |
4m 33.97s |
2. | Laura Weightman | GBR | 4m 34.63s |
3. | Hannah England | GBR | 4m 35.12s |
4. | Emma Jackson | GBR | 4m 35.34s |
5. | Susan Kuijken | NED | 4m 35.81s |
6. | Hellen Obiri | KEN | 4m 35.86s |
7. | Milcah Chemos | KEN | 4m 36.66s |
8. | Laura Crowe | IRL | 4m 38.36s |
9. | Charlene Thomas | GBR | 4m 42.32s |
10. | Eilish McColgan | GBR | 4m 43.02s |
11. | Zoe Buckman | AUS | 4m 49.05s |
12. | Sarah McDonald | GBR | 4m 50.90s |
13. | Jenny Meadows | GBR | 4m 56.17s |
Um die Zuschauermassen etwas zu verteilen, wurden der Stabhochsprung und der Weitsprung am gegenüberliegenden Ufer der Tyne ausgetragen. Am Samstag wurden in der Stadt auch Breitensportveranstaltungen des Great North Runs ausgetragen mit den Kinderläufen, den 5km- und den 10km-Läufen. "Nur" der Halbmarathon findet als Hauptveranstaltung des Wochenendes am Sonntag statt. Die 1 Meilen-Läufe der Great North City Games starteten in Newcastle/Gateshead und endeten auf der selben Zielgeraden wie die Sprintdisziplinen. Die am meisten dekorierten Läuferinnen im Feld waren die Kenianerinnen Obiri als Dritte über 1500m an der WM in Moskau 2013 und Chemos, die Weltmeisterin über 3000m Hindernislauf von Moskau 2013.
Herren 150m |
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Rang |
Athlet |
Nation |
Zeit |
1. |
Michael Rodgers |
USA |
14.90s |
2. | Kim Collins | SKN | 15.03s |
3. | James Ellington | GBR | 15.32s |
4. | Chris Clarke | GBR | 29.89s |
Mit 37 Jahren lief Collins in diesem Jahr in Lausanne mit 9.97s die schnellste 100m-Zeit seiner Karriere. Er war eine Hundertstelsekunde schneller als im Jahr 2002, als er dreimal 9.98s gelaufen war. Der Weltmeister von 2003 aus Saint Kitts and Nevis unterlag in Newcastle Rodgers, dessen persönliche 100m-Bestzeit bei 9.85s aus dem Jahr 2011 liegt und der in diesem Jahr bereits 9.90 gelaufen war.
Damen 100m |
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Rang |
Athletin |
Nation |
Zeit |
1. |
Ashleigh Nelson |
GBR |
11.50s |
2. | Aleen Bailey | JAM | 11.56s |
3. | Margaret Adeoye | GBR | 11.68s |
4. | Bianca Williams | GBR | 11.76s |
Nominell war dies das am Schwächsten besetzte Rennen. Bei Nelson ist interessant, dass sie als 17-jährige im Jahr 2008 bereits eine 11.37s gelaufen ist. In dem Jahr wurde sie auch Zweite der Juniorenweltmeisterschaften über 100m. Wir schreiben nun das Jahr 2013 und als 22-jährige hat die Britin ihre Bestleistung erst auf 11.33s senken können.
Herren 1 Meile |
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Rang |
Athlet |
Nation |
Zeit |
1. |
Garrett Heath |
USA |
4m 01.56s |
2. | Leonel Manzano | USA | 4m 01.79s |
3. | Collis Birmingham | AUS | 4m 02.28s |
4. | Bethwell Birgen | KEN | 4m 06.45s |
5. | Asbel Kiprop | KEN | 4m 07.12s |
6. | Richard Weir | GBR | 4m 07.25s |
7. | Ryan Gregson | AUS | 4m 08.52s |
8. | Mukhtar Mohammed | GBR | 4m 08.96s |
9. | Michael Rimmer | GBR | 4m 09.11s |
10. | Kyle Langford | GBR | 4m 21.73s |
11. | Andrew Osagie | GBR | 4m 26.03s |
Heath schnappte sich den Sieg vor Manzano - Silbermedaillengewinner über 1500m an den Olympischen Spielen in London 2012 - und dem mit Rückstand eintreffenden Weltjahresbesten Kiprop, dem Olympiasieger in Peking 2008 und Weltmeister in Daegu 2011 und Moskau 2013 über 1500m.
Herren IPC T44 100m |
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Rang |
Athlet |
Nation |
Zeit |
1. |
Jonnie Peacock |
GBR |
11.08s |
2. | Richard Browne | USA | 11.14s |
3. | Roland Hertog | NED | 11.90s |
4. | David Prince | USA | 12.27s |
Der einheimische Paralympicsieger von London 2012 Peacock setzte sich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaften in Lyon 2013 auch bei den Great North City Games in Newcastle durch. Bereits in London und in Lyon hatte der Weltrekordhalter den US-Amerikaner Browne jeweils auf den zweiten Platz verwiesen. Hertog hatte in London 2012 die Bronzemedaille im Speerwurf gewonnen und hat nun auf die Disziplin Sprint umgesattelt. Prince hatte in London 2012 die Bronzemedaille über 400m gewonnen.
Herren 110m Hürden |
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Rang |
Athlet |
Nation |
Zeit |
1. |
David Oliver |
USA |
13.37s |
2. | Ryan Wilson | USA | 13.43s |
3. | Aries Merritt | USA | 13.56s |
4. | William Sharman | GBR | 13.57s |
Wie bereits die Damenkonkurrenz war auch diejenige der Herren über 110m Hürden mit der Nummer 1 (Oliver), der Nummer 3 (Wilson) und der Nummer 5 (Merritt) der Weltjahresbestenliste exzellent besetzt. In dieser Reihenfolge liefen die drei Hürdensprinter angeführt vom Weltmeister von Moskau 2013 Oliver vor dem zweiten der WM in Moskau 2013 Wilson und dem Weltrekordhalter und Olympiasieger von London 2012 Merritt über die Ziellinie.
Herren 100m |
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Rang |
Athlet |
Nation |
Zeit |
1. |
James Dasaolu |
GBR |
10.17s |
2. | Dwain Chambers | GBR | 10.28s |
3. | Ryan Bailey | USA | 10.38s |
4. | Harry Aikines-Aryeetey | GBR | 10.48s |
16 Sprinter sind in diesem Jahr unter 10.00s geblieben. Negativ in Erinnerung bleiben die Dopingfälle angeführt vom US-Amerikaner Gay und vom Jamaikaner Powell. Von den 14 weiteren Athleten kommen vier aus Jamaika und sechs aus den USA. Die restlichen Nationen werden vom Briten Dasaolu angeführt vor dem Franzosen Vicaut, Collins aus Saint Kitts and Nevis und Mvumvure aus Zimbabwe. Chambers war von 2003-2006 wegen Dopingmissbrauchs gesperrt.
Damen 150m |
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Rang |
Athletin |
Nation |
Zeit |
1. |
Sally Pearson |
AUS |
17.20s |
2. | Natasha Hastings | USA | 17.21s |
3. | Christine Ohuruogu | GBR | 17.60s |
4. | Shana Cox | GBR | 17.70s |
100m Hürden-Spezialistin Pearson sprang als Ersatz ein und trat gegen die 400m-Spezialistinnen Hastings, Ohuruogu und Cox an. Die Britin Ohuruogu - über 400m Olympiasiegerin in Peking 2008, Olympiazweite in London 2012 und Weltmeisterin in Osaka 2007 und Moskau 2013 - packt jeweils erst auf der Schlussgeraden ihren Turbo aus. Deshalb kam sie über 150m in Newcastle nicht in Fahrt. Für Pearson war es das zweite Rennen an diesem Tag und das Längste der ganzen Saison wie sie im anschliessenden Interview entkräftet erklärte. Die in wenigen Tagen 27 Jahre alt werdende Australierin war für mich mit ihren beiden Siegen die Athletin des Tages.
Zum Abschluss des Meetings präsentierten sich alle Teilnehmer nochmals dem Publikum. Trotz der grauen Wolken blieb es den ganzen Samstag über trocken.
Junior, 5km, 10km
Am Samstag fanden sowohl die Great North City Games als
auch die Breitensportbewerbe des Great North Runs für die Junioren sowie über die
kürzeren Distanzen statt. In Grossbritannien ist der Charity-Gedanke bei diesen
Laufbewerben sehr verankert. Viele Läufer sammeln im Sinne eines Sponsorenlaufs
Geld für einen guten Zweck und verkleiden sich dazu auch oft. Wer für eine Charity läuft, bekommt einen garantieren Startplatz und muss sich nicht anhand
seines Leistungsausweises qualifizieren oder via der Verlosung ausgewählt
werden.
Das Abendessen im Luigi Khan's (indische Küche, Bild 5) kann ich nur jedem bestens empfehlen.
Herren Halbmarathon |
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Rang |
Athlet |
Nation |
5km | 10km | 15km | 21.1km |
1. |
Kenenisa Bekele |
ETH |
14m 24s | 28m 59s | 43m 01s | 1h 00m 09s |
2. | Mo Farah | GBR | 14m 23s | 28m 58s | 43m 01s | 1h 00m 10s |
3. | Haile Gebrselassie | ETH | 14m 23s | 28m 57s | 43m 00s | 1h 00m 41s |
4. | Arata Fujiwara | JPN | 14m 38s | 29m 59s | 44m 41s | 1h 02m 44s |
5. | Tomohiro Tanigawa | JPN | 14m 45s | 29m 59s | 44m 40s | 1h 02m 48s |
6. | Ryuji Fujiwara | JPN | 14m 49s | 29m 58s | 44m 40s | 1h 02m 58s |
7. | Mark Kenneally | IRL | 14m 51s | 30m 22s | 45m 33s | 1h 04m 06s |
8. | Yuki Kawauchi | JPN | 14m 52s | 30m 32s | 45m 34s | 1h 04m 08s |
9. | Yared Hagos | GBR | 14m 52s | 30m 32s | 45m 34s | 1h 04m 14s |
10. | Collis Birmingham | AUS | 14m 37s | 29m 59s | 44m 59s | 1h 04m 28s |
2185. | Urs Stutz | SUI | 22m 58s | 46m 46s | 1h 09m 01s | 1h 36m 30s |
Mit dem Teilnehmerfeld der Herren im Halbmarathon
präsentierte der Great North Run in Newcastle mit den 10000m-Siegern der
vergangenen fünf Olympischen Spiele einen vielbeachteten Dreikampf:
- Mo Farah (30 Jahre, 5000m und 10000m Olympiasieger in London 2012, 5000m
Weltmeister 2011+2013 und 10000m Weltmeister 2013)
- Kenenisa Bekele (31 Jahre, 10000m Olympiasieger in Athen 2004 und Peking 2008,
5000m Olympiasieger in Peking 2008, 10000m Weltmeister 2003+2005+2007+2009 und
5000m Weltmeister 2009)
- Haile Gebrselassie (40 Jahre, 10000m Olympiasieger in Atlanta 1996 und Sydney
2000, 10000m Weltmeister 1993+1995+1997+1999, Marathon Weltrekordhalter
2007-2011)
Gebreselassie's Sportlerkarriere hat den Zenith leicht überschritten. Der Halbmarathon ist wohl noch seine beste Disziplin. Hier lassen sich auch mehr Veranstaltungen absolvieren als im Marathon, wo Spitzenathleten oft nur zweimal pro Jahr antreten. Als beliebtes Sportidol hat Gebrselassie so eine gute Nische gefunden. Farah hingegen könnte sich wie auch Bekele mit steigendem Alter auf die längeren Distanzen konzentrieren und damit zum Marathon wechseln. Diesen April hat Farah beim London Marathon den Halbmarathon gelaufen. Newcastle ist sein zweiter Halbmarathon. Im nächsten Jahr soll er sein Debüt beim London Marathon über die volle Distanz geben. Die Sponsoren in Grossbritannien reissen sich natürlich um einheimische Auftritte des Leichtathletikstars. Für Bekele stellte der Great North Run das Halbmarathondebüt dar. Wobei der Äthiopier als 11-facher Crossweltmeister (von 2002 bis 2006 blieb er jeweils 5x über die Kurz- und Langdistanz ungeschlagen) durchaus auch andere Beläge als die Tartanbahn kennt.
Gebrselassie diktierte das Tempo in diesem Dreikampf von Beginn weg, da er sich die längeren Distanzen gewohnt ist und in einem Endspurt gegen die beiden jüngeren Kontrahenten, deren Hauptdisziplin immer noch die 10000m sind, kaum bestehen würde. Bei der stark abfallenden Passage zum Meer kurz nach 19km setzte Bekele zum Endspurt an. Die daraufhin folgende leicht abfallende Schlussgerade in South Shields ist noch über 1,5km lang. Bekele hielt Farah auf der langen Geraden mit bis zu zwanzig Metern Abstand im Schach. Doch auf den letzten 300m spurtete sich Farah in einem Herzschlagfinale noch bis auf einen Meter an Bekele heran! Der Äthiopier verteidigte seine Spitzenposition und gewann verdient. Gebrselassie konnte im Schlussfeuerwerk nicht mehr mithalten.
Great North Run
Es gibt viele Breitensportlaufveranstaltungen bei
uns in der Schweiz, welche vom eigenen Erfolg überrollt wurden. Die
Kapazitätsgrenzen sind erreicht. In Newcastle hatte ich trotz der 56'000
Teilnehmer das Gefühl, dass sogar noch mehr Läufer starten könnten. Die
Organisation sämtlicher Veranstaltungen am Wochenende war vorbildlich. Natürlich
muss man einiges an Zeit einplanen und Vorgaben einhalten, damit die Abläufe
gewährleistet sind. Anderthalb Stunden vorher sollte man sicherlich beim
Startgelände sein. Ich war bei meiner Premiere sogar etwas früher da. Mindestens
eine Stunde vor dem Lauf muss man das Gepäck abgegeben haben. Eine halbe Stunde
vor dem Lauf muss man im Startblock sein. Das ginge bei einem kleinen Wald- und
Wiesenlauf natürlich viel unkomplizierter zu und her. Selbst bei einem
angenehmen Tag verliert man im nordenglischen Septemberwetter an Energie und
kühlt etwas aus. Seine letzte Toilettenpause muss man lange Zeit vor dem Start
ansetzen. Da es sich aber "nur" um einen Halbmarathon und nicht um einen
Marathon handelte und ich ja als Tourist unterwegs war, störte mich das nicht.
Vielmehr genoss ich die freudige Stimmung.
Damen Halbmarathon |
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Rang |
Athletin |
Nation |
5km | 10km | 15km | 21.1km |
1. |
Priscah Jeptoo |
KEN |
16m 22s | 32m 25s | 47m 28s | 1h 05m 45s |
2. | Meseret Defar | ETH | 16m 21s | 32m 25s | 47m 28s | 1h 06m 09s |
3. | Tirunesh Dibaba | ETH | 16m 22s | 32m 25s | 47m 33s | 1h 06m 56s |
4. | Christelle Daunay | FRA | 16m 24s | 33m 15s | 49m 39s | 1h 09m 49s |
5. | Jelena Prokopcuka | LAT | 16m 24s | 33m 22s | 49m 56s | 1h 10m 14s |
6. | Misaki Kato | JPN | 16m 43s | 33m 39s | 50m 15s | 1h 10m 44s |
7. | Lisa Stublic | CRO | 16m 43s | 33m 58s | 51m 26s | 1h 13m 00s |
8. | Ayaka Hitomi | JPN | 17m 04s | 34m 32s | 51m 41s | 1h 13m 09s |
9. | Jessica Augusto | POR | 17m 00s | 34m 44s | 52m 16s | 1h 13m 51s |
10. | Jilly Woodthorpe | GBR | 17m 23s | 35m 18s | 52m 44s | 1h 14m 31s |
Auch bei den Damen lief es auf einen
prestigeträchtigen Dreikampf heraus:
- Priscah Jeptoo (29 Jahre, Marathon Olympiazweite in London 2012,
Weltmeisterschaftszweite 2011 und Siegerin London Marathon 2013)
- Meseret Defar (29 Jahre, 5000m Olympiasiegerin in Athen 2004 und London 2012,
5000m Weltmeisterin 2007+2013)
- Tirunesh Dibaba (27 Jahre, 10000m Olympiasiegerin in Peking 2008 und London
2012, 5000m Olympiasiegerin in Peking 2008, 10000m Weltmeisterin 2005+2007+2013
und 5000m Weltmeisterin 2003+2005)
Wie bei den Herren war es auch hier der Kampf zwischen einer
Marathonläuferin und zwei Langstreckenläuferinnen von der Bahn, die sich auf der
mittleren Distanz treffen. Dibaba hätte in diesem April beim London Marathon ihr
Marathondebüt geben wollen. Wegen einer Verletzung verschob sie dieses aber auf
den London Marathon 2014. Im letzten Jahr gab Dibaba ihr Halbmarathondebüt beim
Great North Run und siegte.
Zwischen den Äthiopierinnen Defar und Dibaba herrscht eine grosse Rivalität.
2006 stellte Defar den Weltrekord über 5000m auf. Seit 2008 hat Dibaba diesen
Weltrekord inne. Sie gehen sich zumeist aus dem Weg und treffen nur an
internationalen Meisterschaften aufeinander. Aber selbst dies wurde an den
Weltmeisterschaften in Moskau 2013 (vom äthiopischen Verband) umgangen. Defar
startete nur über 5000m und wurde Weltmeisterin. Dibaba startete nur über 10000m
und wurde ebenfalls Weltmeisterin. Bei Leichtathletikmeeting Weltklasse Zürich
kurz nach der WM starteten sie aber beide über 5000m als Defar im ersten
Vergleich des Jahres siegte.
Wie in diversen Sportarten (z.B. auch im Langlauf) zu beobachten ist, laufen die Damen früh ihr eigenes Rennen, während die Herren über längere Zeit in einer Gruppe zusammenbleiben. Ein Alleinflüchtiger würde sich der Meute aussetzen, was ein zu grosses Risiko darstellt. Bei den Damen scheint dies aber zu funktionieren. Kurz vor 15km hängte Jeptoo Titelverteidigerin Dibaba ab. Nur wenig später auch Defar. Die Kenianerin verpasste den Streckenrekord von Marathonweltrekordhalterin Paula Radcliffe aus dem Jahr 2003 um winzige fünf Sekunden. Die Zeiten des Great North Runs finden allerdings keine Aufnahme in die Rekordbücher des internationalen Leichtathletikverbands IAAF, da das Ziel in South Shields tiefer liegt als der Start in Newcastle.