French Open 2012, Paris |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Frankreich - Clement, Benneteau, Rezai, Kirilenko |
Sogar House-DJ und Tennisfan Bob Sinclair war bei France Television am Abend im Studio zur Analyse. Immerhin war er auch bei Roger Federers Geburtstagsparty zum Dreissigsten eingeladen. In Frankreich dreht sich in den zwei Wochen von Roland Garros vieles oder gar alles um Tennis. Mit 18 Herren und 12 Damen sind die Franzosen bei ihrem Heimturnier im 128er-Feld auch gut vertreten. Mit Clement trat ein Grosser zum letzten Mal an. Tsonga hielt sich mit dem Erreichen des Viertelfinals von den Einheimischen am längsten im Rennen.
Herren Einzel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Arnaud Clement (W) - Alex Bogomolov Jr. 6:2 3:6 4:6 7:6 5:4 ret. |
David Goffin (L) - Arnaud Clement (W) 3:6 7:6 0:6 6:2 6:1 |
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Julien Benneteau (29) - Mischa Zverev (Q) 6:2 6:7 6:4 6:4 |
Julien Benneteau (29) - Dmitry Tursunov 6:4 6:4 6:4 |
Janko Tipsarevic (8) - Julien Benneteau (29) 6:3 7:5 6:4 |
Arnaud Clement
(ATP 139) -
Alex Bogomolov Jr. (ATP
46)
Der 34-jährige Clement spielte seine fünfzehnten
und letzten French Open. Dabei durfte er in der ersten Runde noch einen
hart erkämpften Sieg feiern. Nun wird der Australian Open-Finalist des Jahres
2001 und Doppelchampion von Wimbledon 2007 als heisser Kandidat für die
Nachfolge von Guy Forget als neuer
Davis Cup-Captain
Frankreichs gehandelt.
Die Partie gegen Bogomolov endete mit einem Drama. Den Russen plagten beim
ersten Matchball Clements Krämpfe im Bein. Eine Verletzungspause durfte er
gemäss Reglement nicht nehmen, da es sich bei Krämpfen nicht um eine Verletzung handelt.
Bogomolov war ausser Stande das Bein zu belasten um nochmals aufzuschlagen und
machte sich deshalb auf zum Netz um Clement seine Aufgabe mitzuteilen und ihm
zum Sieg zu gratulieren. Eine extrem harte Auslegung der Regeln durch den
Schiedsrichter, die ich aber eigentlich immer fordere. Wenn es immer so
durchgezogen würde, dann wäre es fair für alle. Ausnahmen gibt es leider zu oft.
Zum Beispiel wenn man gut schauspielern kann wie
Serena Williams.
Julien Benneteau
(ATP 32) -
Mischa Zverev (ATP
212)
Beim dreissigjährigen Benneteau machten sich bereits
zum Ende des vierten Satzes Krampferscheinungen bemerkbar. Er konnte das Match
aber zeitig genug siegreich beenden, um davon nicht in Mitleidenschaft gezogen
zu werden. Da Benneteau seit dem Turnier in Monte Carlo verletzt gewesen war,
fehlte es ihm an der absoluten Fitness und Spielpraxis.
Dinah Pfizenmaier
(WTA 198) -
Caroline Garcia (WTA
133)
Pfizenmaier spielt mit viel Selbstvertrauen. Als
Nummer 271 in das Jahr gestartet gewann sie erst ein ITF 10'000$-Turnier im
deutschen Kaarst. Danach ein ITF 25'000$-Turnier auf der Ferieninsel Phuket. Als
Nummer 198 in Roland Garros angetreten siegte sie in ihren drei
Qualifikationsmatches und überstand danach die erste Runde im Hauptfeld. Nach
Roland Garros findet sich die 20-jährige bereits auf Weltranglistenposition 139
wieder.
Im engen Spiel gegen die 18-jährige Garcia auf Court 2 sahen wir im dritten Satz den Vorteil
immer leicht auf der Seite von Pfizenmaier. So war es dann auch. Auf den Bilder
1-2 sahen sich Azarenka-Trainer Samuel Sumyk und dessen Ehefrau und ehemalige
Spielerin Meilen Tu,
die er früher auch gecoacht hatte, die nächste Gegnerin der weissrussischen
Weltranglistenersten an.
Irina-Camelia Begu
(WTA 59) -
Aravane Rezai (WTA
130)
Der Blick von Court 3 hinab auf Court 2. So tief war
im ersten Halbjahr 2011 auch der Absturz der 25-jährigen Französin aus den Top
20 heraus bis ausserhalb der Top 100. Seither hat Rezai ihr tiefes
Niveau gehalten und spielt ein Jahr danach immer noch in den Regionen zwischen
Platz 100 und 150. Auch sie ist eine Spielerin für die grossen Gelegenheiten.
Ein absolute Kämpferin voller Feuer, aber unter dem Jahr viel zu unkonstant und wohl auch
nicht fokussiert genug. Ausserdem hat sie einen dieser ganz schwierigen
Tennisväter. Ihr Absturz fällt mit der Abnabelungsphase vom dominanten Vater Arsalan zusammen, zu dem sie mittlerweile keinen Kontakt mehr
hat.
Begu's erfolgreichster Belag ist Sand und damit sind die French Open auch ihr
erfolgreichstes Grand Slam-Turnier. An allen anderen drei Majors hat sie je
einmal mitgespielt und noch keine Partie gewonnen. Bei den French Open war die
21-jährige Rumänin zum zweiten Mal mit dabei und hat zum zweiten Mal die zweite
Runde erreicht.
Maria Kirilenko
(WTA 17) -
Victoria Larriere (WTA
175)
Die mit einer Wild Card gestartete Französin war von
der Aufgabe überfordert. Sie wirkte auf dem Platz auch nicht wie eine
20-jährige. Larriere hatte Blasen an den Füssen. Aber wen kümmert das schon.
Erst bei 0:5 im zweiten Satz begann sie ihre mentale Blockade abzuwerfen und
spielte voll auf. Besser spät als nie. Aber mit ihrer Grand Slam-Premiere auf
Court 3 kann
sie nicht zufrieden sein.