WTA Championships 2012, Istanbul |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Sight Seeing - Istanbul |
Ich war gespannt auf das aufstrebende Istanbul. Den Brückenkopf zwischen der Islamischen und der Westlichen Welt. Der neben Tokio und Madrid dritten Kandidatenstadt für die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2020. Doch Istanbul befindet sich für mich noch lange nicht auf der Höhe, auf welche es hochgejubelt wird.
Flug Zürich - Istanbul
Turkish Airlines führt den Werbefeldzug des Landes an. Die zu 49% vom
Staat gehaltene Fluggesellschaft sponsert den FC Barcelona, Manchester United
und ist Namensgeberin für die Turkish Airlines Euroleague Basketball. Wir
flogen mit Turkish Airlines nach Istanbul, um das Angebot etwas zu testen. Der Höhepunkt war eine kleine Menükarte, in der die beiden Menüs des
Fluges aufgeführt waren. Die Negativpunkt war die Anflugroute auf den Flughafen
Istanbul, die über das Schwarze Meer weit in den Osten über Istanbul hinaus
führte. Das ist alles andere als effizient, liegt aber wohl eher am Flughafen
als an der Airline.
Aksaray, Laleli Üniversite, Beyazit
Unser Hotel lag in Aksaray. Dieser Stadtteil liegt einerseits an der
Endstation der Metro und bot so den Anschluss zu dem am Westende der Stadt
gelegenen Sinan Erdem Spor Salonu, wo ab dem späteren Nachmittag jeweils die WTA
Championships ausgetragen wurden. Andererseits gibt es dort auch einen
Tramanschluss, der in Richtung Osten in das Stadtzentrum führte.
Fünf Minuten nachdem wir in Aksaray angekommen waren und auf dem Fussmarsch zum
Hotel waren, wies mich mein Bruder auf die Männergesellschaft in Istanbul hin.
Mir war das noch nicht aufgefallen, aber er hatte recht. Vier von fünf Personen
auf den Strassen waren Männer. Am Flughafen oder im Hotel wurden viele Aufgaben
von Männern erledigt, die bei uns durch Frauen besetzt wären. Die Restaurants
und Bars hinter dem Hotel gefüllt mit russischen und sonstigen Prostituierten
zeigten dann das unausgewogene Gesellschaftsbild schonungslos auf.
Goldenes Horn, Galataturm
Am späteren Nachmittag und gegen Abend taucht die Sonne den Anblick vom
Südufer des Goldenen Horns aus über die Galatatbrücke zum Galataturm im Norden
in ein wunderbares Licht.
Eminönü, Galataturm
Auf den Bildern sehe ich zwar keine Menschenmassen, aber mir kam es
besonders in der Region Eminönü bei der Endstation des Trams so vor. Dazu kommt
die lautstarke Beschallung durch die Minarette. Eine Stadt mit 13 Millionen
Einwohnern, die über ein unzureichendes Transportsystem verfügt. Die Bucht
des Goldenen Horns und die Meerenge des Bosporus verschärfen dieses
Problem zusätzlich.
Galatabrücke
Über die Fischqualität in der Metropole Istanbul möchte ich hier nicht
spekulieren. Die Angler auf der Galatabrücke geben jedenfalls ein eindrückliches
Bild ab.
Galataturm
Mit Bild 2 in Richtung Südosten gestartet, blicken wir bis Bild 11 im
Uhrzeigersinn von der Blauen Moschee über das Goldene Horn zu den neuen
Hochhäusern im Norden und weiter über den Bosporus in den weiter entfernt
gelegenen asiatischen Teil der Stadt.
Hagia Sophia
Im Jahr 660 vor Christus gründeten die Griechen die Stadt Byzanz. Nachdem
die Römer die Stadt eingenommen hatten, benannten sie diese im Jahr 330 nach
Christus in Konstantinopel um. Die Stadt wurde zur Hauptstadt des Oströmischen
Reiches. Zwei Jahrhunderte später wurde die Kirche Hagia Sophia gebaut. Im Jahr
1453 eroberten die Osmanen die Stadt, die daraufhin ihren heutigen Namen
Istanbul erhielt. Die Hagia Sophia wurde in eine Moschee umfunktioniert. Seit
dem Jahr 1931 ist die Hagia Sophia ein Museum.
Hagia Sophia
Auf der linken Seite wurde die Hagia Sophia renoviert. Auf der rechten
Seite blieb der Glanz abgeblättert.
Blaue Moschee
Die Sultan-Ahmet-Moschee haben wir uns nur von aussen betrachtet. Das
Prozedere mit Schuhe ausziehen und hineingehen haben wir uns erspart. Ins Auge gestochen sind
mir die Postkarten auf Bild 8: Wie schnell es doch möglich ist einen
wolkenlosen Himmel in einen mit Schäfchenwolken übersäten Himmel zu verwandeln.
Kabatas, Besiktas
Wir erkundeten etwas den Norden Istanbuls bevor es mit der Fähre auf den
asiatischen Teil gehen sollte.
Taksim-Platz
Ich musste meinem Bruder recht geben, dass es in der Region um Besiktas
und Kabatas nicht viel zu sehen gab. Dennoch wollte ich den Hügel hinauf, denn
da waren auf meinem Stadtplan Grünflächen, Parks und ein Platz eingezeichnet. Die Parks waren sehr unspektakulär und vornehmlich einfach grün, aber keine
richtigen Parks. Den Taksim-Platz fand ich dann doch noch eine lohnende Errungenschaft nach einem so
langem Fussmarsch.
Nachtrag Mai 2013: Wer konnte denn schon ahnen, dass nur ein halbes Jahr danach durch grosse Proteste gegen Bauvorhaben rund um diesen Taksim-Platz eine türkische Staatskrise ausgelöst würde und der Taksim-Platz in keiner Nachrichtensendung fehlen würde.
Kabatas, Bosporus (Europa)
Mit dem regulären Fährverkehr kann man für wenig Geld die Überquerung auf
den anderen Kontinent vornehmen.
Üsküdar, Bosporus (Asien)
Die Bosporus-Brücke (Bilder 4 und 5 sowie im oberen Abschnitt Bild 6) ist
eine von nur zwei Brücken, die den westlichen und den östlichen Teil Istanbuls
miteinander verbindet. Neben diesen beiden Brücken für den Strassenverkehr sind die einzigen
Alternativen Passagierfähren oder Frachtschiffe. Dem Verkehrsproblem soll der
Bosporus-Tunnel "Marmaray" Abhilfe schaffen. Es handelt sich dabei um einen
Eisenbahntunnel, der tagsüber Passagiere mit der S-Bahn und nachts die Fracht in
Fernverkehrszügen durch die Meeresenge zwischen den Kontinenten schleusen soll.
Mit dem Bau wurde im Jahr 2004 begonnen. Die Fertigstellung soll nach dem
ursprünglich für das Jahr 2008 angedachten Termin nun in 2013 stattfinden.
Üsküdar, Bosporus, Eminönü
Das reizvolle am asiatischen Teil ist aus touristischer Sicht die
Tatsache, dass man gerade von Europa nach Asien überschifft hat. Abgesehen vom
Leanderturm (Bild 5), den Blicken auf die europäische Seite und der netten
Schiffsfahrt gibt es an der Promenade von Üsküdar nicht so viel zu erkunden.
Topkapi-Palast
Am tennisfreien Montag nahmen wir uns Zeit für die Besichtigung des Wohn-
und Regierungssitzes der ehemaligen Sultane. Ich würde es nett nennen, aber
Wörter wie atemberaubend kommen mir nicht über die Lippen.
Transportsysteme, Infrastruktur
Da stehen Handkarren an den Strassen herum und junge Männer warten darauf,
bis sie von der Baustelle oder einem Geschäft einen Auftrag erhalten, um etwas
zu transportieren. Eine aufstrebende Wirtschaftsmetropole stelle ich mir anders
vor.
Flug Istanbul - Zürich
Beim Anflug auf den Flughafen Zürich sind die Wasserdampfsäulen von zwei
Kernkraftwerken über der mit leichtem Schnee bedeckten Schweiz zu erkennen.