Fed Cup Europa/Afrika-Zone I 2012

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Luxemburg, Griechenland, Kroatien, Bosnien/Herzegovina - Abstiegsdrama 64 Jahre gegen 34 Jahre

 

Griechenlands Eleni Daniilidou und Luxemburgs Mandy Minella wollten nicht antreten. Die Griechin spielte in der darauffolgenden Woche in Pattaya City in Thailand. Die Luxemburgerin in Cali in Kolumbien. Verletzt waren sie also nicht. Ihre Absagen versetzten die verbliebenen Teammitglieder in akute Abstiegsgefahr. Bei den Helleninnen fehlte zudem auch Georgatou, die zweitbeste Spielerin des Landes. So mussten die verbliebenen Juniorinnen um ihr Schicksal kämpfen. Für Luxemburg waren Spielerinnen auf der anderen Seite der Tennisalterspyramide im Einsatz.

Ausgewählte Platzierungsspiele
Pl.  Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
9
 .
 Kroatien - Bosnien/Herzegovina
 2:0
 Vekic - Husaric
 6:2 6:0
 Mrdeza - Tinjic
 1:0 ret.
 not played
 
12
 .
 Luxemburg - Griechenland
 2:1
 Schaul - Stefanou
 6:4 6:2
 Kremer - Papamichail
 7:5 4:6 5:7
 Kremer/Schaul - Papamichail/Sakkari
 3:6 6:2 7:6

Griechenland steigt in die Europa/Afrika-Zone II ab.
 

Vorrunde Gruppe B
 Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
 Schweden (2) - Bosnien/Herzegovina
 3:0
 Arvidsson - Stanivuk
 6:1 6:0
 Larsson - Husaric
 6:2 6:1
 Larsson/Arvidsson - Tinjic/Stanivuk
 6:2 6:3
 Ungarn - Griechenland
 3:0
 Jani - Sakkari
 6:4 7:5
 Babos - Papamichail
 6:4 6:0
 Marosi/Babos - Papamichail/Stefanou
 6:2 6:4
 Schweden (2) - Ungarn
 2:1
 Arvidsson - Jani
 6:4 6:3
 Larsson - Babos
 5:7 5:7
 Larsson/Arvidsson - Babos/Jani
 7:6 2:6 6:4
 Griechenland - Bosnien/Herzegovina
 0:3
 Sakkari - Husaric
 4:6 4:6
 Papamichail - Tinjic
 6:7 2:6
 Papamichail/Sakkari - Tinjic/Stanivuk
 4:6 7:5 0:6
 Schweden (2) - Griechenland
 2:1
 Allgurin - Sakkari
 6:1 6:2
 Melander - Papamichail
 4:6 4:6
 Melander/Allgurin - Papamichail/Stefanou
 6:1 6:2
 Ungarn - Bosnien/Herzegovina
 2:1
 Jani - Husaric
 3:6 6:1 6:2
 Babos - Tinjic
 4:6 2:6
 Babos/Jani - Tinjic/Stanivuk
 6:1 6:4

Tabelle:   1. Schweden 3/3,   2. Ungarn 2/3,   3. Bosnien/Herzegovina 1/3,   4. Griechenland 0/3.
 

Vorrunde Gruppe D
 Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
 Polen (4) - Luxemburg
 3:0
 U. Radwanska - Schaul
 6:2 6:2
 A. Radwanska - Kremer
 6:1 6:1
 Rosolska/Linette - Cornelius/Correia
 6:1 6:1
 Rumänien - Kroatien
 2:1
 Halep - Mijacika
 6:2 6:2
 Begu - Martic
 4:6 6:1 3:6
 Begu/Halep - Martic/Mijacika
 7:6 7:6
 Polen (4) - Kroatien
 3:0
 U. Radwanska - Vekic
 6:3 6:3
 A. Radwanska - Martic
 6:0 6:3
 Rosolska/Linette - Mijacika/Vekic
 7:5 7:5
 Rumänien - Luxemburg
 3:0
 Buznarescu - Cornelius
 6:0 6:0
 Begu - Kremer
 6:3 6:2
 Begu/Buznarescu - Kremer/Schaul
 6:3 6:3
 Polen (4) - Rumänien
 2:1
 U. Radwanska - Halep
 6:7 4:6
 A. Radwanska - Begu
 6:1 6:3
 Radwanska/Radwanska - Begu/Halep
 4:6 6:0 6:0
 Kroatien - Luxemburg
 2:1
 Mijacika - Schaul
 6:1 2:6 6:4
 Martic - Kremer
 5:7 2:3 ret.
 Mijacika/Mrdeza - Kremer/Schaul
 6:1 6:3

Tabelle:   1. Polen 3/3,   2. Rumänien 2/3,   3. Kroatien 1/3,   4. Luxemburg 0/3.

Despina Papamichail
2:1   LUX-GRE   Anne Kremer/Claudine Schaul (WTA 280/-) - Despina Papamichail/Maria Sakkari (WTA 641/-)
Das Drama fand um 22:40 Uhr ein Ende. Die Zuschauer bestanden zu gleichen Teilen aus noch jeweils 10 Teammitgliedern von Luxemburg und Griechenland zusammen, 10 Turnierverantwortlichen sowie 10 Fans und zusehenden Ballkindern zusammen. Aber die Stimmung in der kalten Wüstennacht war am Kochen. Roland hatte sich mit französischen Zwischenrufen auf die Seite der Luxemburgerinnen geschlagen, nachdem Schaul schon in ihren Einzelpartien auf die Zähne hatte beissen müssen. Ich lasse mich meistens von der ambitionierten Jugend inspirieren und stimmte in die "Pame"-Anfeuerungsschreie der Griechen ein. Die griechischen Aussenseiterinnen hatten es bis in das entscheidende Doppel geschafft und mühten sich dort sowohl heissblütig wie auch naiv ab. Die 18-jährige Papamichail und die 16-jährige Sakkari lagen im dritten Satz mit 1:5 in den Games gegen die erfahrene 36-jährige Kremer und 28-jährige Schaul zurück. Nach einem halben Dutzend abgewehrter Matchbälle, einem davon von den Luxemburgerinnen zwanzig Zentimeter hinter die Grundlinie gesmasht, waren die Griechinnen im Tie-Break auch zu einem Matchball gekommen. Kremer/Schaul gewannen die Nervenprobe aber mit 10:8 im Tie-Break des dritten Satzes.
Vom Niveau her hätte das beste Doppelteam unserer 1. Liga-Interclubmannschaft der Herren hier auch mitmischen können. Dank dem vielen Herzblut war diese Begegnung aber ein emotionaler Abschluss des Turniers, den ich gerne in Erinnerung behalte.

Agni StefanouClaudine Schaul
1:0   LUX-GRE   Claudine Schaul (WTA -) - Agni Stefanou (WTA 797)
Mit einer besseren Physis und einem kühlen Kopf hätte Stefanou der Aussenseitersieg gelingen können. Die mit 22 Jahren älteste Griechin verzweifelte fast an den vermeintlichen Fehlentscheiden des Stuhlschiedsrichters. Dieser hatte an diesem Turnier an den Längslinien insgesamt nur zwei Linienrichter zur Verfügung. Zugegebenermassen eine schwere Aufgabe. Doch der Stuhlschiedsrichter selbst agierte unglücklich. Er überstimmte Entscheidungen, wo es nichts zu überstimmen gab und konnte Bälle nicht eindeutig erkennen, wo er aufgrund einer fragwürdigen Linienrichterentscheidung gefragt gewesen wäre. Im Doppel war der selbe Schiedsrichter gleich nochmals im Einsatz und die Diskussionen gingen weiter. Doch die heissblütigen Griechinnen dürfen sich nicht so aus dem Konzept bringen lassen. Das ist völlig unprofessionell. Stefanou spielte klassisches Sandplatztennis und versuchte Schaul mit langen Ballwechseln zu zermürben. Denn diese hatte schon am Vortag ihre Reserven anzapfen müssen und lief im roten Bereich. Dass die Luxemburgerin zudem jede Rückhand zu umlaufen versuchte, verschärfte die Situation zusätzlich. Der Aufschlag von Stefanou ist unzulänglich. Sie baut kurz vor dem Schlag einen Pseudo-Hüpfer ein. Beim Treffpunkt des Balles ist sie aber bereits wieder mit beiden Füssen vollständig auf dem Boden. Ich verstehe nicht, dass dies bei der 22-jährigen noch nie ein Trainer korrigiert hat. Vom Resultat her gewann Schaul mit 6:4 6:2 letztendlich recht klar.


1:1   LUX-GRE   Anne Kremer (WTA 296) - Despina Papamichail (WTA 372)
Mit 67 Begegnungen und 108 Matches ist die 36-jährige Kremer die Rekordspielerin im Fed Cup. Gegen die um fast hundert Plätze hinter ihr klassiertes aber stark aufspielende Papamichail konnte sie den über ihrem Team kreisenden Abstiegsgeier aber noch nicht endgültig vertreiben.

Maria SakkariEllen Allgurin
1:0   SWE-GRE   Ellen Allgurin (WTA 936) - Maria Sakkari (WTA 701)
Da Schweden bereits als Gruppensieger feststand, pausierten Larsson und Arvidsson am Freitag und die beiden anderen Teammitglieder bekamen eine Einsatzgelegenheit. Mit starken Aufschlägen und druckvollen Schlägen hatte Allgurin die Parte im Griff. Ihre griechische Gegnerin half ihr dabei allerdings auch, da diese über die meiste Zeit hinweg kein Gefühl für die Länge in ihren Schlägen hatte. Überraschend oft traf Sakkari die Filzkugel auch am Rahmen. Im zweiten Satz lief es der 16-jährigen Griechin dann besser. Ich war recht erstaunt als ich in der Nachbetrachtung des Matches sah, dass Sakkari sogar ein Jahr jünger ist als Allgurin. Die Schwedin konnte sich im zweiten Satz mit einer stärkeren Gegnerin ebenfalls steigern.


1:1   SWE-GRE   Hilda Melander (WTA 519) - Despina Papamichail (WTA 372)
In ihrer Gruppe hatten sich die Griechinnen nur gegen Bosnien/Herzegovina Chancen ausrechnen können. Aber auch gegen die Aufsteigerinnen wuchsen sie nicht über sich heraus. Vor dem abschliessenden Gruppenspiel gegen Schweden stand der letzte Rang und der Gang in das Relegationsmatch bereits fest.


2:1   SWE-GRE   Hilda Melander/Ellen Allgurin (WTA 749/-) - Despina Papamichail/Agni Stefanou (WTA 641/-)
Die Griechinnen waren aufgrund der taktischen Varianten ihrer Gegnerinnen immer einen Schritt zu spät. Nachdem sie gegen die schwedischen Ersatzspielerinnen so klar unterlegen waren, kam ihre harte Gegenwehr gegen die Luxemburgerinnen tags darauf für mich recht überraschend.

Ani Mijacika
1:0   CRO-LUX   Ani Mijacika (WTA 203) - Claudine Schaul (WTA -)
Schaul war lange verletzt und ist deshalb auch unklassiert. Ihre Fitness ist noch nicht auf dem gewünschten Stand. Deshalb musste sie sich im Dreisatzmatch gegen Mijacika richtig durchbeissen. Für die Kroatinnen war aufgrund der Teamstärke ein Platz im Mittelfeld vorprogrammiert. Sie holten sich gegen Luxemburg den benötigten Pflichtsieg.

 

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