US Open 2011, New York City |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Briten/-innen - Watson, Robson, Fleming/Hutchins, Delgado/Marray (Sharapova, Pennetta, Mirnyi/Nestor) |
Das britische Tennis geht nach einer jahrelangen Krise mit
fehlender Qualität und fehlender Quantität besseren Zeiten entgegen. Da gab es
in diesem Jahrtausend eigentlich nur Rusedski und Henman gefolgt von Murray. Die
erst 24-jährige Nummer 4 der Welt aus Schottland bliebt vorerst die grosse
Hoffnung auf einen Grand Slam-Sieg.
Bei den Damen ist das britische Team mit den drei Top 100-Spielerinnen Baltacha,
Keothavong und Watson nicht allzu schlecht aufgestellt. Hoffnungsträgerinnen
sind die 19-jährige Watson und die 17-jährige Robson, welche etwas weiter hinten
klassiert ist.
Die Doppel spielenden Herren konnten in jüngster Vergangenheit immer wieder
positiv auf sich aufmerksam machen. So auch an den US Open 2011. Sieben Spieler
befinden sich innerhalb der Top 100 der Weltrangliste, wobei keiner von ihnen um
die grossen Titel mitspielt.
Die vielversprechendsten Aussichten bieten aber die britischen Junioren: Oliver
Golding gewann die US Open 2011. Liam Brody stand im Finale von Wimbledon 2011.
Im Doppel in Wimbledon 2011 siegte George Morgan über Oliver Golding. George
Morgan gewann die Orange Bowl 2010. Oliver Golding stand im Doppelfinale der US
Open 2010. Im rein britischen Doppelfinale in Wimbledon 2010 gewannen Tim
Farquharson und Liam Broady über George Morgan und Lewis Burton. Im Herbst 2011
gewann die U16-Truppe Grossbritanniens mit Evan Hoyt und Kyle Edmund den
Junioren-Davis Cup. Das sind viele breit abgestützte Erfolge auf Juniorenebene,
die sich zweifelsohne in wenigen Jahren auf ATP-Level auswirken werden.
Damen Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinale |
Chanelle Scheepers - Anne Keothavong 7:5 6:3 |
||||
Flavia Pennetta (26) - Aravane Rezai (W) 6:1 6:4 |
Flavia Pennetta (26) - Romina Oprandi (Q) 6:0 6:3 |
Flavia Pennetta (26) - Maria Sharapova (3) 6:3 3:6 6:4 |
Flavia Pennetta (26) - Shuai Peng (13) 6:4 7:6 |
Angelique Kerber - Flavia Pennetta (26) 6:4 4:6 6:3 |
Maria Sharapova (3) - Heather Watson 3:6 7:5 6:3 |
Maria Sharapova (3) - Anastasiya Yakimova 6:1 6:1 |
|||
Anabel Medina Garrigues (30) - Karin Knapp (Q) 6:7 6:4 6:3 |
Anabel Medina Garrigues (30) - Laura Robson (Q) 6:2 6:3 |
Vera Zvonareva (2) - Anabel Medina Garrigues (30) 6:4 7:5 |
||
Laura Robson (Q) - Ayumi Morita 7:6 1:0 ret. |
Maria Sharapova -
Heather Waston
In einem insgesamt starken Spiel beider Akteurinnen setzte
Sharapova zum Schluss einen drauf. Die 24-jährige Russin spielte die letzten
beiden Games der Partie unwiderstehlich. Das Publikum mochte Watson und sie
erhielt viel Unterstützung und grossen Applaus. Als einzige eine schwache
Leistung zeigte
Schiedsrichterin Lynn Welch. Zwei klare Bälle hat sie
einmal nicht überstimmt und einmal falsch überstimmt. Das Hawk Eye liess sie
auffliegen.
Flavia Pennetta -
Maria Sharapova
Matches von der Promenade (dem obersten Bereich im Ashe Stadium) herab zu
verfolgen ist sehr schwer. Um einen herum passiert andauernd etwas und deswegen
wird man immer wieder abgelenkt. Wenn eine Sharapova so viele unerzwungene
Fehler einstreut wie in dieser Partie, dann wird es noch schwerer, konzentriert
dem Spiel zu folgen. Die Wimbledonfinalistin konnte den Kopf nicht mehr aus der
Schlinge ziehen und unterlag Pennetta überraschend.
Auf Bild 2 schreitet übrigens diejenige Spielerin die Treppe hinauf, die in den
letzten beiden Jahren Venus Williams in Wimbledon bezwingen konnte:
Tsvetana Pironkova.
Laura Robson
- Ayumi Morita
Ich habe mittlerweile von der Einstandseite den Linkshänder
Vorhand inside out Return à la Robson erfolgreich in mein Repertoire
aufgenommen. Damit lässt sich punkten. Was Robson lernen muss, ist den Kopf
auszuschalten. Man sieht ihr geradezu an, wie sie auf dem Platz überlegt. Sie
spricht vor sich hin und möchte sich dabei ihrem Coach mitteilen. Das darf man
nie tun, da es einen selbst nur Konzentration kostet. Der Coach darf ja ohnehin
nicht antworten.
Morita schafft es immer wieder, Doppelfehler zur absoluten Unzeit zu produzieren.
Im ersten Satz war ihr keine Handicapierung anzumerken. Zu Beginn des zweiten
Satzes gab sie dann recht überraschend aufgrund von Schulterproblemen auf.
Anabel Medina
Garrigues -
Laura Robson
Robson startete gut ins Match. Aber wenn es nicht läuft, dann
fällt bei ihr alles auseinander. So geschah es in dieser Partie. Sie hat keinen
Plan B, mit dem sie sich wieder aufrappeln könnte. Doch das ist mir bei ihrer
Spielanlage eigentlich egal. Sie soll sich auf ihren Plan A fokussieren. Wenn
sie diesen genügend konstant und erfolgreich spielen kann, benötigt sie nicht
mehr als das. Gegen Ende des Matches spielte die in Australien geborene Britin
doch tatsächlich einen Vorhandvolley auf einem Meter Höhe an die Wand hinter der
Grundlinie. Da kann man sich wirklich nur noch verstecken, wie sie das auf Bild
6 tut.
Anne Keothavong
Die 27-jährige Londonerin hat
in diesem Jahr noch keine Top 50-Spielerin bezwingen können.
Colin Fleming/Ross
Hutchins -
Radek Stepanek/Martin
Damm
Mit 26 (Hutchins) respektive 27 Jahren (Fleming) sind die beiden
Briten für Doppelspieler noch recht unerfahren. Fleming kam in acht Grand
Slam-Turnieren nie über die zweite Runde hinaus. Bei Hutchins war es in fünfzehn
Teilnahmen nur eine dritte Runde. Zuletzt in Wimbledon spielten sich aber beide
bis ins Viertelfinale.
Der 32-jährige Stepanek hat sich mit seinem 39-jährigen Landsmann Damm mit einem erfahrenen Doppelspieler zusammen getan. Damm hat in diesem Jahr
nur die Grand Slam-Turniere in Roland Garros, Wimbledon und an den US Open
bestritten. Ansonsten war er auf der ATP-Tour nicht aktiv.
Colin Fleming/Ross
Hutchins -
Max Mirnyi/Daniel
Nestor
Das auf diese Saison hin neu formierte Doppel Mirnyi/Nestor konnte
in Roland Garros triumphieren. Der 34-jährige Weissrusse beendete damit eine
Durststrecke von fünf Jahren und holte seinen insgesamt fünften Grand Slam-Titel.
Erfolgsverwöhnter ist da der siebenfache Grand Slam-Sieger Nestor. Der
38-jährige Kanadier hat in den letzten fünf Jahren in jedem Jahr einen grossen
Titel sammeln können. In den Jahren 2008 bis 2010 jeweils mit Zimonjic.
Zwei Zweitrundenniederlage in Folge in diesem Jahr in Wimbledon und bei den US
Open genügen den Ansprüchen dieses Doppels aber keineswegs.
Jamie Delgado/Jonathan
Marray -
Bruno Soares/Marcelo
Melo
Die britischen Aussenseiter hatten im letzen Tie-Break das nötige
Glück auf ihrer Seite. Ihr Sieg war aber verdient. Zuvor hatten sie nämlich
bereits zwei Matchbälle im Tie-Break des zweiten Satzes und zwei Matchbälle bei
6:5 im dritten Satz und Aufschlag Melo vergeben. Das wäre sonst eine bittere
Niederlage geworden. Das einzige Break der Partie hatte Melo im ersten Satz
kassiert.