Swiss Indoors 2011, Basel |
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5. November 2011 |
Einzel: Der Weg der Halbfinalisten | ||||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Novak
Djokovic (1) - Xavier Malisse 6:2 4:6 7:5 |
Novak
Djokovic (1) - Lukasz Kubot (Q) 6:1 6:2 |
Novak
Djokovic (1) - Marcos Baghdatis 2:6 6:2 6:3 |
Kei
Nishikori (W) - Novak Djokovic (1) 2:6 7:6 6:0 |
Roger Federer (3) - Kei Nishikori (W) 6:1 6:3 |
Kei Nishikori
(W) - Tomas Berdych (4) 3:6 6:3 6:2 |
Kei Nishikori
(W) - Andreas Seppi 6:3 7:6 |
Kei
Nishikori (W) - Mikhail Kukushkin (L) 6:4 5:7 6:4 |
||
Roger Federer
(3) - Potito Starace 7:6 6:4 |
Roger Federer
(3) - Jarkko Nieminen 6:1 4:6 6:3 |
Roger
Federer (3) - Andy Roddick (7) 6:3 6:2 |
Roger
Federer (3) - Stanislas Wawrinka 7:6 6:2 |
|
Stanislas
Wawrinka - Ivan Dodig 6:4 6:4 |
Stanislas
Wawrinka - Robin Haase (Q) 4:6 6:1 6:2 |
Stanislas
Wawrinka - Florian Mayer 6:2 6:2 |
Roger Federer -
Stanislas Wawrinka
Ich musste feststellen, dass Wawrinka bei meinen "normal" Tennis
interessierten Freunden das Bad Boy-Image hat. Dies seit seinem Alleingang
gegenüber Frau und Kind und dazugehörigen Blick-Schlagzeilen zu Beginn des
Jahres. Auch findet man gemeinhin, dass Trainer Lundgren Schuld daran gewesen
sei. Mittlerweile zurück bei seiner Familie und ohne Trainer konnte er die Rolle
des Bösewichts noch nicht ganz abschütteln. Für die Beobachter in Basel blieben
die Meinungen wohl entzweit. Da rief der 26-jährige Romand doch tatsächlich
lautstark ins Publikum hinaus, als eine Frau zu früh vom Sitz aufstand und zum
Ausgang lief. Recht hatte er zwar, aber das war schon recht forsch. Die Sache
mit dem mehrfach zertrümmerten Racket (Bild 4) war auch ziemlich gewalttätig und
keinesfalls vorbildlich. Ein Game später hätte er es aber ohnehin gewechselt.
Das tut er jedesmal, wenn es neue Bälle gibt.
Es war Federers zehnter Sieg im elften Duell mit Wawrinka. Seine Waffe gegen
Wawrinka ist der Slice. Damit neutralisiert er das Spiel seines Landsmanns.
Wawrinka spielte diesmal gut und Beging keine taktischen Fehler wie
beispielsweise noch im Januar an den Australian Open. Dort hatte er versucht,
Federer mit Zauberbällen zu überlisten. Das schlug damals mächtig fehl.
Kei Nishikori -
Novak Djokovic
Es ist etwas paradox, denn trotz seines Sieges über
den dominierenden Spieler des Jahres hat mich Nishikori enttäuscht. Er spielt zu
oft zwei Meter hinter Grundlinie. Das ist Gift für sein Spiel, da seine Schläge
nicht hart genug sind, um von so weit hinten genügend Druck ausüben zu können.
Wenn er den zweiten Aufschlag von einem Meter innerhalb des Feldes retournierte,
dann war er am gefährlichsten. Das tat er aber nur selten. Ausserdem war mir
seine Vorhand zu langsam. Er versetzt sie mit so viel Spin, dass sie recht viel
an Tempo verliert. Die Rückhand schlägt er so flach wie erwartet. Der Japaner
spielte sehr präzis an die Linien. Hätte er noch etwas mehr Power, könnte er
beim Platzieren etwas Marge einbauen.
Im ersten Satz traf Nishikori nichts. Bei 2:5 erhielt er dann einen neu
bespannten Schläger. Gegen Ende des zweiten Satzes war Nishikori nahe am Break
und konnte sich dann im Tie-Break durchsetzen. Djokovic hatte etwas nachgelassen
und Nishikori sich gleichzeitig gesteigert. Djokovic hatte sich bereits zuvor am
der Schulter des Schlagarms behandeln lassen. Was im dritten Satz passierte, war
wohl aber mehr Kopfsache als in der Verletzung begründet. Es war eine lange und
äusserst erfolgreiche Saison für Djokovic mit 67 Siegen bei nur 3 Niederlagen.
Nach sechs Wochen Pause war das Halbfinale in dieser Woche aber bereits das
dritte Match, in dem der Weltranglistenerste über drei Sätzen gehen musste.
Nishikori spielte nun mit viel Selbstvertrauen und Djokovic ohne Geduld. Er
hielt voll drauf, traf aber nicht mehr ins Feld. Mit einer kaputten Schulter
würde ich nicht noch extra hart auf die Bälle dreschen... Sehen wir es
realistisch: Das 500er-Turnier in Basel gehört in Djokovics Turnierplan neben
dem 500er in Dubai und dem 250er in Belgrad zu den drei unbedeutendsten
Turnieren seines Tennisjahres 2012. Da ging es nun halt mal nicht auf und er hat
seine vierte Saisonniederlage kassiert.
Nenad Zimonjic/Michael
Llodra
- Viktor Troicki/Ivan
Dodig
Für die ATP-Tour etwas ungewöhnlich spielt der Rechtshänder Zimonjic auf
der rechten Seite und der Linkshänder Llodra auf der linken Seite. Das
serbisch-franzöische Doppel war spielbestimmend, benötigte im zweiten Satz aber
viele Anläufe zum Matchgewinn. Bei 5:4 und Aufschlag Troicki liessen sie drei
Matchbälle ungenutzt. Bei 6:5 und Aufschlag Dodig gar deren Vier. Im Tie-Break
vergaben sie nochmals einen Matchball, bevor sie den insgesamt Neunten - den
ersten bei eigenem Aufschlag - verwerten konnten.
Max Mirnyi/Daniel
Nestor -
Xavier Malisse/Dick
Norman
Es war das Turnier der Premieren: Malisse und Norman
spielten erstmals in dieser Saison zusammen. Mirnyi kam in seinem 16. Jahr als
Tennisprofi zum ersten Mal nach Basel!
Dass die seit diesem Jahr zusammen antretenden Mirnyi/Nestor ein gut
eingespieltes Team sind, ist bereits zwischen den Ballwechseln zu sehen. Dort
bewegen sich beide ähnlich auf dem Platz parallel hin und her. Der Rhythmus
stimmt. Der 34-jährige Weissrusse und der 39-jährige Kanadier liessen im
Halbfinale nichts anbrennen.