Madrid Open 2011 |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
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The Open Party - Safin, Qureshi/Bopanna, Melo/Soares, Knowles/Roddick |
Zum zehnjährigen Jubiläum des Turniers gab es Tickets für "The Open Party" zu kaufen, die zugleich auch die Players Party war. Allerdings bekamen die Spieler natürlich einen separaten Bereich, zu dem Normalos wie ich keinen Zutritt hatten. Deshalb hatte ich dann auch keine Skrupel, neben den Fotografen am Eingang auch Paparazzo zu spielen. Die normalen Gäste wurden natürlich dazu benötigt, um die Diskothek Kapital voll zu kriegen und eine gute Stimmung zu haben. Es wurde letztendlich auch zu einer super Party.
Niemand der am nächsten Tag im Einsatz steht, wird an eine Players Party gehen,
die ab 22 Uhr öffnet und eigentlich erst um Mitternacht so richtig beginnt.
Grundsätzlich wird das sogar niemand tun, der noch im Turnier steht. Für viele
Tennisspieler gehört Disco aufgrund des geregelten Trainings- und Turnieralltags
auch gar nicht so zu den Gewohnheiten. Wenige Stars liessen sich die
Gelegenheit aber nicht entgehen:
Marat Safin (Bilder 1 und 2): Ich war überrascht, als Safin kurz nach seinem
Rücktritt bekannt gab, auch in Zukunft etwas mit Tennis machen zu wollen. Ich
hatte erwartet, dass er von der Bildfläche verschwindet und sein Leben geniesst.
Aber ihm war wohl bereits nach kurzer Zeit schlicht und einfach langweilig.
Partyscheu ist der 31-jährige Russe nicht. Und gern gesehen war der vor
eineinhalb Jahren zurückgetretene Gast auch.
Alize Cornet (Bild 3): Sich rausputzen und hübsch präsentieren
ist ganz im Sinne der
21-jährigen Französin. Da kam es schon beinahe gelegen, dass sie am Nachmittag
im Doppel ausgeschieden war.
Stanislas Wawrinka (Bild 4): Der 26-jährige Lausanner tauchte ziemlich gut
gelaunt auf, dafür dass er am Nachmittag eine Erstrundenniederlage kassiert
hatte. Nach seiner Ehetrennung zum Jahreswechsel ist er ja wieder zu haben und
schaut sich wohl etwas um.
Jarmila Gajdosova (Bild 5): Ebenfalls wieder zu haben ist die 24-jährige
Australierin. Erst im letzten Monat hatte sie ihren Namen wieder vom
verheirateten australischen Groth in ihren slowakischen Mädchennamen Gajdosova
umschreiben lassen. Spielen wird sie aber weiterhin für Down Under. Am nächsten
Tag hatte sie spielfrei.
Marcel Granollers (Bild 6): Als Einheimischer kann man sich so eine Gelegenheit
natürlich nicht entgehen lassen, auch wenn man noch im Turnier ist. Am nächsten
Tag stand kein Match auf dem Programm. Doch halt: Der 25-jährige ist ja aus
Barcelona und gar kein Madrilene.
Vania King (Bild 7): Es wird keinem, der nicht Tennisexperte
ist, bewusst sein und deshalb sage ich es
gerne: Die 22-jährige ist amtierende Grand Slam-Siegerin im Doppel von Wimbledon
und den US Open. Sie bezwang am Nachmittag vor der Party im Einzel Nadia
Petrova.
Aisam-Ul-Haq Queshi, Rohan Bopanna, Mark Knowles (Bilder 1, 2, 6 und 7): Nachdem
Knowles am Nachmittag im Doppel ausgeschieden war, begleitete der 39-jährige aus
den Bahamas seine Doppelkollegen Qureshi/Bopanna an die Party. Der Pakistani und
der Inder hatten im letzten Jahr zusammen das US Open-Finale erreicht. Hier
zeigt der Sport der Politik mal wieder, wo es lang geht. Obwohl sie am Dienstag
ihren ersten Einsatz hatten, feierten die beiden am Sonntagabend bis weit in die
Nacht hinein. Erwähnenswert übrigens - aber natürlich reiner Zufall - dass Qureshi
mit einem makaberen T-Shirt (Bild 7) an dem Tag feierte, an dem Osama Bin Laden
in seinem Heimatland aufgespürt und vernichtet wurde. Qureshi ist ja der
absolute Discomaniac, wie ich feststelle. Die beiden Doppelpartner und ich sind
ja alle 31 Jahre alt. Doch die beiden waren um 2:45 Uhr immer noch am Feiern,
als ich die Disko verliess.
Bob Sinclair (Bild 4): Kein Tennisspieler sondern DJ. Obwohl: Wenn ihr bei Youtube "Hello" und "Bob Sinclair" eingebt, dann findet ihr den sensationellen
Song und
Videoclip von Martin Solveig und Dragonette mit dem Titel Hello und einem
tennisspielenden Bob Sinclair in Roland Garros.
Die erfrischende Nebelsäule, die von der Decke vom sechsten Stock mit Vollgas
herunterblasen wurde, traf unten im Zehnmeterdurchmesser auf der Tanzfläche auf. Echt
cool, wenn du da unten stehst und es unverhofft losgeht.
Bruno Soares/Marcelo Melo - Mark
Knowles/Andy Roddick
Den beiden Brasilianern schaue ich immer gerne zu.
Das scheint das spanische Publikum auch zu tun. Überhaupt fand ich die Stimmung
auf den Plätzen der Caja Magica sehr südamerikafreundlich. Bei den US Open zum
Beispiel werden auch immer die Südamerikaner unterstützt. Die Spanier aber kaum.
Das hat wohl mit den Migrationsströmen zu tun. Aus Sicht der Südamerikaner nimmt
Spanien eher die Rolle des nicht immer so geliebten grossen Bruders ein.
Nach dem für ihn spielfreien April und dem frühen Aus zuvor in Miami hatte sich
Roddick in Madrid gleich auch im Doppel angemeldet, um zu mehr Spielpraxis zu
kommen. Auf Sand muss er auch immer damit rechnen, dass er im Einzel nicht lange
dabei sein wird. Wobei das mit der Matchpraxis im Doppel auch nicht so einfach
ist. Es gibt nur kurze Ballwechsel und die müssen sitzen. Falls nicht, kann man
kaum neues Vertrauen hinzugewinnen. Im Doppel hat es gegen starke Gegner nicht
zu einem Sieg gereicht. Im Einzel zog Roddick in der ersten Runde gegen den
Italiener Cipolla ebenfalls den Kürzeren.
Was Marcelo Melo (Bild 9) beim abendlichen Spiel von Zvonareva und Vesnina
gesucht hat, weiss ich nicht genau. Eventuell gibt es da eine Liaison mit einer
der beiden Russinnen.