Wimbledon 2011, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Die Favoriten - Nadal, Federer, Djokovic, Murray |
Das Halbfinale in Roland Garros war ein Treffen der Top 4 gewesen. Bei den Australian Open war es nur durch Nadals Verletzung im Viertelfinale verhindert worden. Die Top 4 sind auch die Favoriten für Wimbledon. Wer von ihnen die Nase vorn hat, ist sehr schwer zu beurteilen. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Halbfinals und das Finale abzuwarten.
Herren Einzel | ||||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Rafael
Nadal (1) - Michael Russell 6:4 6:2 6:2 |
Rafael
Nadal (1) - Ryan Sweeting 6:3 6:2 6:4 |
Rafael
Nadal (1) - Gilles Muller (W) 7:6 7:6 6:0 |
Rafael
Nadal (1) - Juan Martin Del Potro (24) 7:6 3:6 7:6 6:4 |
Rafael
Nadal (1) - Mardy Fish (10) 6:3 6:3 5:7 6:4 |
Rafael
Nadal (1) - Andy Murray (4) 5:7 6:2 6:2 6:4 |
Novak
Djokovic (2) - Rafael Nadal (1) 6:4 6:1 1:6 6:3 |
Andy
Murray (4) - Daniel Gimeno-Traver 4:6 6:3 6:0 6:0 |
Andy
Murray (4) - Tobias Kamke 6:3 6:3 7:5 |
Andy
Murray (4) - Ivan Ljubicic 6:4 4:6 6:1 7:6 |
Andy
Murray (4) - Richard Gasquet (17) 7:6 6:3 6:2 |
Andy
Murray (4) - Feliciano Lopez 6:3 6:4 6:4 |
||
Ivan
Ljubicic - Marin Cilic (27) 7:6 3:6 6:3 6:4 |
Ivan
Ljubicic - Sergiy Stakhovsky 6:4 6:4 6:2 |
|||||
David
Nalbandian (28) - Julian Reister 7:5 6:2 6:3 |
David
Nalbandian (28) - Andreas Haider-Maurer 6:3 3:6 6:4 6:4 |
Roger
Federer (3) - David Nalbandian (28) 6:4 6:2 6:4 |
Roger
Federer (3) - Mikhail Youzhny (18) 6:7 6:3 6:3 6:3 |
Jo-Wilfried
Tsonga (12) - Roger Federer (3) 3:6 6:7 6:4 6:4 6:4 |
Novak
Djokovic (2) - Jo-Wilfried Tsonga (12) 7:6 6:2 6:7 6:3 |
|
Roger
Federer (3) - Mikhail Kukushkin 7:6 6:4 6:2 |
Roger
Federer (3) - Adrian Mannarino 6:2 6:3 6:2 |
|||||
Marcos
Baghdatis (32) - James Blake 6:4 6:2 6:7 4:6 6:4 |
Marcos
Baghdatis (32) - Andreas Seppi 6:4 7:6 7:5 |
Novak
Djokovic (2) - Marcos Baghdatis (32) 6:4 4:6 6:3 6:4 |
Novak
Djokovic (2) - Michael Llodra (19) 6:3 6:3 6:3 |
Novak
Djokovic (2) - Bernard Tomic (Q) 6:2 3:6 6:3 7:5 |
||
Novak
Djokovic (2) - Jeremy Chardy 6:4 6:1 6:1 |
Novak
Djokovic (2) - Kevin Anderson 6:3 6:4 6:2 |
Rafael Nadal -
Michael Russell
Der Titelverteidiger darf das Turnier am Montag auf
dem Centre Court eröffnen. In 2009 konnte dies Nadal nicht tun, weil er an einer
Knieverletzung litt. Damit hatte Federer das Turnier seit 2004 immer eröffnet.
In diesem Jahr war es aber am spanischen Titelverteidiger, als Erster auf dem
jungfräulichen Rasen anzutreten. Er tat dies souverän. Sein Gegner streute ab
und zu Flugeinlagen ein und gestaltete die Angelegenheit unterhaltsam. Nadal ist
in Wimbledon seit der Finalniederlage 2007 gegen Federer unbesiegt.
Roger Federer -
Mikhail Kukushkin
Kukushkin war mit seinem Sieg über Wawrinka
im letzten September mitverantwortlich gewesen für den Davis Cup-Abstieg der
Schweiz ohne Federer in Kasachstan. Federer selbst zeigte gegen Kukushkin in
Wimbledon keine Blösse und bot eine unterhaltsame Vorstellung. Auch der Kasache
machte seine Sache gut.
Roger Federer -
David Nalbandian
Auf der ATP-Tour stand es vor dem Match 10:8
für Federer gegen Nalbandian im Duell der beiden 29-jährigen. Der Argentinier
hatte die ersten fünf Matches zwischen den Beiden in den Jahren 2002 und 2003
gewonnen und war oder ist ein Angstgegner Federers. Doch während Nalbandian
nicht immer den fittesten Eindruck macht und oft verletzt war, hat Federer
während seiner Karriere viele Glanzpunkte setzen können. Erfolgreich war der
Schweizer bereits als Junior gewesen. 1998 gewann er in Wimbledon im Einzel und
auch im Doppel an der Seite von Olivier Rochus. Bei den US Open 1998 unterlag er
im Final der Junioren allerdings gegen Nalbandian. Der letzte Schweizer Juniorensieger
in Wimbledon ist übrigens nicht Federer, sondern das war Roman Valent im Jahr
2001 (Bild 3).
Federer spielte druckvoll und überlegen. Ich hatte ein engeres Match erwartet.
Das einzige, was einen bei Federer für die kommenden wichtigen Matches
beunruhigen könnte, waren die vielen Rahmenbälle, die ihm unterliefen.
Novak Djokovic -
Jeremy Chardy
Nach seinem Traumjahr und der bisher erst einen
Niederlage im French Open-Halbfinale gegen Federer wird Djokovic in Kürze die
Nummer 1 der Weltrangliste von Nadal übernehmen. Vermutlich sogar bereits nach Wimbledon.
Auf Rasen sprechen nun aber doch wieder alle vom zweimaligen Sieger Nadal und
dem sechsfachen Champion Federer. Djokovic wird trotz seiner fast perfekten
Saison nicht als Hauptfavorit genannt. Vielleicht auch, weil er dieses Jahr kein
Vorbereitungsturnier auf Rasen bestritten hat. Gegen Chardy war er überlegen.
Auch der 24-jährige Franzose befindet sich übrigens auf der
Wimbledon-Siegerliste der Junioren (Bild 5).
Novak Djokovic -
Marcos Baghdatis
Djokovics Auftritt gegen Baghdatis hat mich nicht
überzeugt. Der 24-jährige Serbe spielte kein echtes Rasentennis. Er
konzentrierte sich auf Grundlinienduelle und spielte diese erst noch zu
defensiv. Denn Baghdatis ist ein Spieler für die grossen Matches. Der 26-jährige
talentierte Zyprer ist kein harter Arbeiter, der Woche für Woche gute Resultate
erzielt. Aber bei entsprechender Gelegenheit vor grossem Publikum ruft er
jeweils seine Bestform ab.
Andy Murray -
Daniel Gimeno-Traver
Murray gibt seinem Rückhandslice immer einen
Drall nach links mit. Das ist zwar nicht gemäss Lehrbuch, aber kann sehr
effektiv sein. Gimeno-Traver verfügt trotz seinem spanischen Pass über ein gutes
Spiel auf den Rasenbelag. Bis Murray ihn zum ersten Mal breaken konnte, stellte
er mehr und mehr eine Gefahr dar. Danach war es aber um Gimeno-Traver geschehen und er
verlor die letzten 15 Games der Partie. Zum Ende hin versuchte er die Punkte
abzukürzen. Als es für den Schotten lief, stiess dieser jeweils unerwartet und
schnell ans Netz vor und schloss die Punkte dort erfolgreich ab.
Am nächsten Morgen war bei der BBC ein Interview mit Nick Bollettieri zu sehen.
Über den zweifachen Halbfinalisten Murray sagte er:
“He has great animal
instincts. He’s ready like a tiger to jump.” Als Ratschlag fügte er an, dass "er
es einfach rauslassen soll".
Andy Murray -
Ivan Ljubicic
Das Spiel von Ljubicic funktioniert trotz starkem
Aufschlag einfach nicht richtig auf Rasen. In zehn Turnierteilnahmen kam er in Wimbledon
nie über die dritte Runde hinaus und hat insgesamt erst sechs Matchgewinne
feiern können. Bei seiner elften Teilnahme in diesem Jahr lief es mit dem
Erreichen der dritten Runde, dem Sieg über Cilic und der guten Vorstellung auf dem Centre Court gegen
Murray aber verhältnismässig gut. Murray
spielte gut, ist für mich in der ganzen Diskussion um die Top 4 aber nur der
vierte Mann. Selbst auf Rasen. Bei 5:4 im vierten Satz schaffte er es völlig
überraschend nicht das Match ausservieren.