Biberach Open 2010 |
zurück zur Hauptseite Last updated: 30.01.2023 |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Johanna Larsson, Romina Oprandi, Simona Halep, Ana Vrljic, Viktoriya Kutuzova, Stephanie Cohen-Aloro, Kristina Barrois, Zuzana Ondraskova, Yvonne Meusburger, Annika Beck, Carmen Klaschka, Maria Elena Camerin, Selima Sfar, Mona Barthel, Severine Bremond, Eva Hrdinova, Maret Ani, Oksana Kalashnikova, Margalita Chakhnashvili |
25. / 27.-28. Februar 2010 |
Biberach Open
Dank der Aufwertung vom 50'000$ zum 50'000$+ ist
Biberach nun definitiv das zweitgrösste Damenturnier Deutschlands. Das "+" steht
übrigens für Hospitality. Das heisst den Spielerinnen wird die Unterkunft
bezahlt. Was bei einem Preisgeld von beispielsweise 760$ für das Erreichen der
zweiten Runde für viele Spielerinnen ein nützlicher Zustupf sein kann.
2009 nahmen zwei Top 100-Spielerinnen teil und die achte der Setzliste war auf
Rang 128 klassiert. Dieses Jahr waren es drei Top 100-Spielerinnen und die
letzte Gesetzte war auf 136 klassiert.
Hätte ich wählen können, dann hätte ich die vier Halbfinalistinnen genau so
ausgewählt, wie es schliesslich auch eingetroffen ist. Ein seltener Zufall.
Deshalb schaute ich mir nach dem Donnerstag mit Roland auch noch den Samstag und
Sonntag an. Leider kamen noch Sonderausgaben auf uns zu. Roland beglich die 120
Euro für das fehlende Pickerl an den Österreichischen Staat. Was der Kanton
Thurgau von mir für die ca. 95 km/h ausserorts erhalten wird, ist im Moment noch
offen. Ich war auf dem Rückweg noch etwas im deutschen Modus, wo man auf den
Überlandstrassen 100 km/h fahren darf... Keines der Bilder ist übrigens von
Biberach selbst, aber irgendwie muss man ja von A nach B kommen.
Haupttableau Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Kristina
Barrois (1) - Naomi Cavaday 6:2 6:4 |
Kristina
Barrois (1) - Zuzana Ondraskova 7:6 7:5 |
Romina
Oprandi - Kristina Barrois (1) 7:6 6:2 |
Romina Oprandi - Viktoriya Kutuzova (3) 2:6 6:1 6:1 |
Johanna
Larsson - Romina Oprandi 4:6 6:2 6:2 |
Zuzana
Ondraskova - Tanja Ostertag (W) 3:6 6:1 6:2 |
||||
Romina
Oprandi - Aniko Kapros 7:6 6:3 |
Romina
Oprandi - Nika Ozegovic (Q) 6:3 6:0 |
|||
Viktoriya
Kutuzova (3) - Margalita Chakhnashvili 6:4 6:0 |
Viktoriya
Kutuzova (3) - Eva Hrdinova 6:4 7:6 |
Viktoriya
Kutuzova (3) - Vesna Manasieva (7) 6:1 6:3 |
||
Maria Elena
Camerin (5) - Mona Barthel (W) 7:5 6:4 |
Carmen
Klaschka (W) - Maria Elena Camerin (5) 7:6 7:6 |
Johanna
Larsson - Carmen Klaschka (W) 6:4 6:1 |
Johanna
Larsson - Simona Halep 6:7 6:4 7:6 |
|
Carmen
Klaschka (W) - Lina Stanciute (Q) 4:6 6:0 6:3 |
||||
Ana Vrljic
(Q) - Yulia Fedossova 6:2 6:3 |
Johanna Larsson - Ana Vrljic (Q) 6:2 6:1 |
|||
Johanna
Larsson - Evgeniya Rodina (4) 6:1 6:3 |
||||
Stephanie
Cohen-Aloro (8) - Anastasiya Vasylyeva (Q) 6:2 6:1 |
Simona
Halep - Stephanie Cohen-Aloro (8) 6:2 6:7 6:3 |
Simona
Halep - Yvonne Meusburger (2) 4:6 6:4 6:4 |
||
Simona Halep
- Eleni Daniilidou 6:2 6:2 |
||||
Annika Beck (W)
- Maret Ani 6:1 4:6 6:1 |
Yvonne
Meusburger (2) - Annika Beck (W) 6:1 6:0 |
|||
Yvonne
Meusburger (2) - Severine Beltrame 7:6 6:2 |
Haupttableau Doppel | |||
1. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Sfar/Cohen-Aloro - Wöhr/Daniilidou (1) 6:3 7:5 |
Sfar/Cohen-Aloro - Foretz/Feuerstein 3:6 6:3 10-7 |
Sfar/Cohen-Aloro - Beltrame/Hrdinova 3:6 7:5 10-3 |
Sfar/Cohen-Aloro - Klaschka/Barthel (W) 5:7 6:1 10-5 |
Ani/Camerin (3) - Birnerova/Birnerova (W) 7:5 6:4 |
Beltrame/Hrdinova - Ani/Camerin (3) 6:2 6:4 |
||
Beltrame/Hrdinova - Kapros/Vasylyeva 6:2 6:2 |
|||
Brozda/Kiszczynska - Savinykh/Pavlovic 5:7 6:4 10-8 |
Brozda/Kiszczynska - Kalashnikova/Chakhnashvili (4) 3:6 6:4 10-6 |
Klaschka/Barthel (W) - Brozda/Kiszczynska 6:3 6:2 |
|
Kalashnikova/Chakhnashvili (4) - Manasieva/Rodina 2:6 7:5 11-9 |
|||
Klaschka/Barthel (W) - Klemenschits/Oprandi 6:2 6:4 |
Klaschka/Barthel (W) - Barrois/Meusburger (2) 6:4 6:3 |
Johanna Larsson - Romina Oprandi
Das schwedische Tennis reitet auf einer Erfolgswelle, obwohl man nach den
Rücktritten von Johansson und
Björkman Gegenteiliges hatte befürchten müssen. Seit seinem
geschichtsträchtigen French Open-Erfolg über Nadal mit anschliessender
Finalqualifikation ist
Robin Söderling
ein Gast in den Top 10 der Weltrangliste.
Sofia Arvidsson
hat sich von Platz 171 im September 2009 bis zum Fed Cup anfangs Februar wieder
auf Rang 105 hochgearbeitet. Dank dem Finale von Memphis wird sie aktuell
bereits an Nummer 79 geführt. Gleiches gilt für Johanna Larsson: Lediglich auf
Rang 265 stand sie im September 2009. Bis anfangs Februar hatte sie sich auf 149
verbessert. Dank dem Sieg in Biberach steht sie nun drei Wochen später auf ihrer
neuen Bestmarke von Position 132. In Barnstaple konnte sie im letzten Oktober
ihren ersten Turniersieg bei einem 50'000$-Turnier feiern. Biberach ist ihr
zweiter Turniersieg in dieser Kategorie. Insgesamt ist es bereits der 9.
ITF-Turniersieg im Einzel für die 21-jährige aus Boden. Im Doppel hat sie
bereits 12 ITF-Turniere gewonnen.
Im Halbfinale hatte Larsson mit den Stoppbällen ihrer Gegnerin Halep wenig Mühe
bekundet. Die Schwedin steht jeweils relativ weit hinter der Grundlinie, was
natürlich zu Stoppversuchen einlädt. Sie erlief aber alle Bälle und konnte diese
zumeist versenken. Anders gegen Oprandi, welche schon in ihrem Halbfinale
Kutuzova mit Stoppbällen vorgeführt hatte. Auch Larsson wusste mit den Bällen
nichts anzufangen. Sie erlief sie zwar, kassierte danach aber meist den Lob
ihrer Gegnerin. Ein zweites Problem für Johanna war, dass ihr Oprandi wenig
Rhythmus gab. Sie musste selbst Druck machen, was immer eine schwerere Aufgabe
darstellt. Larsson versuchte im ersten Satz zu sehr, ihr Spiel an die neue
Situation anzupassen. Dabei ist es zumeist das Richtige, einfach sein eigenes
Spiel durchzuziehen. Das brachte ihr ab dem zweiten Satz auch den nötigen
Erfolg. Die Sicherheit stieg und das Selbstvertrauen und die ersten Aufschläge
kehrten zurück ins Spiel der Schwedin. Stark war ihre Ruhe bei 0:40-Rückständen,
sowohl bei Aufschlag wie auch Return. Da ging sie etwas in sich, blieb aber
fokussiert. Das Game wurde auch bei diesem Spielstand nicht verloren geben. Und
läuferisch konnte ihr an diesem Turnier sowieso niemand etwas vormachen.
Oprandi spielt sehr sec und kann aus dem Nichts Winner schlagen. Stoppbälle mit dem
Return auf den zweiten Aufschlag sind schon sehr frech, sie spielt diese aber
wirklich effektiv. Die 23-jährige Bernerin startet als Doppelbürgerin für
Italien, weil ihr dieser Verband bessere Möglichkeiten bietet. Das grosse
Potential sieht man ihr an, welches sie im September 2006 bis auf Rang 43 der
Weltrangliste gebracht hatte. Schulteroperationen waren ihr Problem. Fast etwas
zu unterhaltsam, da oft etwas am Anstand vorbei, waren ihre Bemerkungen während
dem Spiel. Ich muss an dieser Stelle anfügen, dass die Leistungen von Schieds-
und Linienrichter sowie langsamen Ballkindern und sogar Fotografen, welche
während den Ballwechseln umherliefen, teilweise wirklich sehr schwach waren.
Trotzdem bleibt Biberach für mich ein tolles Turnier.
Aber irgendwie braucht Oprandi das wohl, neben den Platz zu schauen und über
alles und jeden zu fluchen. Vom witzigen "Linie gehört zum Spiel"-Hinweis für
den Linienrichter hätte es für die restlichen Aussprüche aber Verwarnungen
absetzen sollen. Glücklicherweise habe ich hier ja meine private Homepage und
darf alles schreiben und zitieren wie ich will. Von x-fachen "Arschlöcher" und
"Wichser" ging das bis zum "beweg mal din Arsch"-Fluch über ein Ballkind, dem
"immer wege dir" zu einem Linienrichter bis hin zu "so äs Drecksvolk".
Ist aber natürlich alles nur halb so wild gemeint.
Johanna Larsson - Simona Halep
Halep bringt technisch alles mit, was es zur Weltklassespielerin braucht.
Nicht umsonst hat sie die Juniorenkonkurrenz von Roland Garros 2008 gewonnen.
Ihr Können spielte sie im ersten Satz gegen Larsson aus, den sie im Tie-Break gewann.
Danach begann Larsson sehr stark zu servieren und dominierte mit ihren ersten
Aufschlägen, mit denen sie einige Asse schlug. Der Aufschlag von
der Vorteilseite durch die Mitte ist ihr Paradeservice. Halep setzte nun ab und
zu eine Vorhand zuviel ins Netz. Insgesamt war ich aber überrascht, wie
fehlerfrei Larsson auf diesem hohem Niveau spielen konnte. Die Schwedin steht
normalerweise immer zwei bis drei Meter hinter der Grundlinie. Gegen Halep
reagierte sie aber und rückte näher an die Grundlinie. In ihrer starken Form
kann sie die Bälle durchaus früher nehmen. Das Timing stimmt. So kann sie mehr
Druck machen und der Gegnerin bleibt weniger Zeit, um sich auf der anderen Seite
für den nächsten Schlag vorzubereiten.
Im dritten Satz war Larsson sehr präsent. Sie war überall auf dem Feld und Halep
gelangen keine Winner mehr. Die 18-jährige Rumänin hatte am Vorabend gegen
Meusburger über drei lange Sätze gehen müssen. Man sah ihr zwar keine
offensichtlichen Ermüdungserscheinungen an, doch die Partie hatte sich mit dem
3:0 im dritten Satz doch klar zugunsten Larssons gewendet. Grundlos wackelte
Larsson nun etwas und Halep kam zurück ins Spiel. Die Rumänin packte
nun alle Tricks aus. Sie begann vor Larssons Service mit den Füssen und zu traben und
auf dem Hartplatz unnatürlich laute Quietschgeräusche zu machen. Im Tie-Break des dritten
Satzes behielt nun aber Larsson verdient die Oberhand.
Johanna Larsson - Ana Vrljic
Unangefochten spielte sich Larsson zum Sieg. Dem einen oder anderen Ball
hätte sie ans Netz nachgehen müssen. Da zeigte sie Defizite. Im Finalspiel gegen
Oprandi hingegen machte sie dies dann sehr gut. Ausserdem wollte die 21-jährige
etwas zu viel. Im Moment läuft es ihr so gut, da muss sie nicht noch mehr
erzwingen wollen. Dem Druck der Schwedin konnte Vrljic nicht viel
entgegensetzen. Sie agiert mit flachen, harten Grundlinienschlägen. Das reichte
aber nach überstandener Qualifikation im fünften Spiel am fünften Tag gegen eine
übermächtige Gegnerin nicht aus. Die Kroatin trainiert in der neu lancierten
SwissTennis-Academy in Biel.
Romina Oprandi -
Viktoriya Kutuzova
Typischen russischen WTA-Flair brachte die Ukrainerin Kutuzova in die
württembergische Provinz. Da wurde gestöhnt und sie liess sich vor jedem
Aufschlag jeweils mindestens drei Bälle geben, die sie aussortierte. Neben
diesen Unsitten ist die 21-jährige aus Odessa auch in ihrem Powertennis zu
limitiert. An den US
Open 2005 war ich so begeistert gewesen während den wenigen Minuten, in
denen ich ihr aufblitzendes Talent miterlebte. Das ist nun aber viereinhalb
Jahre her und Kutuzova konnte meine Erwartungen seither nie erfüllen. Seit einem
Jahr steht sie immerhin knapp unter den Top 100. Ihr zweiter Aufschlag war zu
schwach, so dass Oprandi sogar Stoppbälle als Antwort einstreute. Allgemein
wusste Kutuzova nie eine Antwort auf die vielen Stoppbälle der Italienerin.
Trotz einer 5:0-Führung im ersten Satz wurde bald klar, dass Kutuzova nur die
Rolle der Verliererin bleiben würde. Alle diese negativen Einschätzungen hielten
mich aber trotzdem nicht davon ab, ein Autogramm zu holen.
Oprandi bewegte sich zu Beginn kaum. Ein Zuckerloch war es eventuell. Eine
Zuschauerin neben mir erzählte nur von Magenverstimmung bei der 23-jährigen.
Jedenfalls kaute Oprandi während dem Einspielen und den ersten Seitenwechseln
immer an Fitmachern herum. Noch während dem Einspielen forderte sie via
Schiedsrichter Bananen an, welche sie zu sich nahm. Nach dem 0:5-Rückstand im
ersten Satz gewann die schweizerisch-italienische Doppelbürgerin dann endlich an
Vitalität. Und nun war ihr Potential zu erkennen. Das lag weit über demjenigen
ihrer Gegnerin. Unkonventionell ihr Spiel, genauso wie ihre Klamotten. Unter dem
Trainingsanzug trug sie Oberteil und Hosen von Sergio Tacchini, aber Schuhe und
Mütze von Lacoste. Sieht also ziemlich nach einem kleidungssponsorenlosen Dasein
aus für Oprandi. Denn Schuhe gäbe es auch von Tacchini. Das wissen wir
spätestens seit der Klage von Martina Hingis gegen diesen Bekleidungshersteller
infolge ihrer Fussprobleme. Oprandis Probleme liegen bzw. lagen in der
Vergangenheit im Schulterbereich. Man sieht ihre Bandagen kaum aufgrund der
fleischfarbenen Farbwahl. Bei genauerem Hinsehen ist aber sehr gut zu erkennen,
wie ihr rechter Arm abgeklebt ist (Bild 5).
Simona Halep - Stephanie Cohen-Aloro
Sehr solide und technisch einwandfrei spielt Simona Halep. Bis zum Ende
des Jahres schafft die aktuelle Nummer 192 der Weltrangliste und die besten 100
Spielerinnen der Welt. In Roland Garros müsste es via Qualifikation für ihr
Grand Slam-Debüt reichen. Dies meine Prophezeihungen für die 18-jährige Rumänin.
Das Match auf Platz zwei wurde auf hohem Niveau ausgetragen. Eindrucksvoll an
Cohen-Aloro ist ihre einhändige Rückhand.
Kristina Barrois - Zuzana Ondraskova
Zum zweiten Mal in diesem Bericht, dass ich froh über meine
uneingeschränkte Meinungsfreiheit bin. Roland war schnell einen Kaffee trinken.
Als er zurückkam, unterbreitete ich ihm meine fachkundige Analyse der ersten
Games. Barrois ist eine dumme Kuh, lautete diese. Wie fachkundig das nun ist,
darüber kann man sich natürlich streiten. Aber du kannst doch nicht an ein
ITF-Turnier gehen und dich wie ein Star der WTA-Tour benehmen. Am Samstag hörte
ich einen deutschen Zuschauer hinter mir über seine Landsfrau Barrois, die am
Vortag ausgeschieden war, sagen: "im Kopf wie die Nummer 10, aber auf dem Platz
wie die Nummer 700". Was mich in meiner Meinung bestätigte. Es ist ja nicht so,
dass Barrois je viel besser gewesen wäre. 28 Jahre alt, fünf Grand Slam-Turniere
bestritten und Rang 66 als beste Klassierung der Karriere. Damit ist man schon
zu gut, um ein Turnier mit nur zwei Linienrichtern zu spielen? Mein Gott, wie
hat sie denn ihre Karriere überstanden ohne durchzudrehen? Das Spiel ist
durchaus ansehnlich. Einhändige Rückhand, auch mit einem schönen Slice.
Netzangriffe. Nicht das 0815-Tennis. Aber bei den lautstarken
Selbstanfeuerungsrufen auch bei gegnerischen Fehlern wird meine Ansicht von
Fairness dann doch bereits mit Füssen getreten. 0:4 lag Barrois im ersten Satz
hinten, drehte die Partie aber noch zu ihren Gunsten.
Yvonne Meusburger - Annika Beck
Da scheiterte die gerade 16 Jahre alt gewordene Deutsche an der
Abgeklärtheit der 26-jährigen Meusburger. Kontrollierte Defensive nennt man das,
was die Österreicherin bietet. Sehr unspektakulär, allerdings hat sich
Meusburger damit wieder in die Top 100 gespielt. Vor allem mit hohen Bällen hat
sie Beck den Zahn gezogen. Diese hätte Beck im Aufstieg nehmen müssen. Tat sie
aber nicht und musste die Bälle deshalb fast an der Hallenwand hinten spielen
oder konnte zumindest nie gross Druck auf ihre Gegnerin ausüben. Da geht
Meusburger dann auch noch erfolgreich ans Netz und kann die Punkte abschliessen.
Bemüht war Beck. Ansätze waren auch da. Sie versuchte auch Druck zu machen. Doch
nach dem Gewinn ihres ersten Aufschlagspiels kassierte sie zwölf verlorene Games
in Folge. Und auch der Rote-Wangen-Indikator stieg bei ihr an. Doch leider ist
dieser Indikator eine negative Korrelation: Je roter die Wangen, desto weniger
Punktgewinne.
Carmen Klaschka - Maria Elena
Camerin
Ich habe in den letzten Jahren genügend zu wenig trainierte Spielerinnen
gesehen. Das verunmöglicht es mir, Klaschka eine gute Zukunft zu prophezeien. 23
Jahre und Weltranglistenposition 255. Bereits für das Viertelfinale am Freitag
machte ich mir keine Sorgen, dass ich Larsson nach dem Aufeinandertreffen gegen
Klaschka am Samstag nicht wiedersehen würde. Im Donnerstagsmatch gegen Camerin
schaffte die Deutsche aber die Überraschung. Die Partie war von vielen kurzen
Ballwechseln geprägt. Klaschka spielt sehr flache Bälle, fällt das eine oder
andere Mal beim Schlag aber rückwärts.
Selima Sfar/Stephanie Cohen-Aloro -
Carmen Klaschka/Mona Barthel
2260$ Siegesprämie für das Turniersiegteam haben
mich nun nicht gerade vom Hocker gerissen. Die Finalpaarung auch nicht. Deshalb
trat ich nach nach drei gespielten Games die zweistündige Heimreise an. Drei
Tage à zwei mal zwei Stunden Autofahrt ziehen sich dann doch ordentlich hin.
Severine Bremond/Eva Hrdinova -
Maret Ani/Maria Elena Camerin
Der Donnerstag war kein guter Tag für Camerin. An
Nummer 5 gesetzt verlor sie im Einzel gegen die Wild Card-Spielerin Klaschka. An
Nummer 3 gesetzt unterlag sie auch im Doppel. Ihre estnische Doppelpartnerin Ani
stand im Einzel Ende März 2009 an 91. Stelle. Nach der Erstrundenniederlage in
Biberach gegen Wild Card-Spielerin Beck rutschte sie in der Weltrangliste auf
Platz 216 ab.
Olga Brozda/Magdalena Kiszczynska -
Oksana Kalashnikova/Margalita Chakhnashvili
Vom Doppel auf Platz drei gab es von der Tribüne aus
nicht viel zu sehen. Machen wir also etwas Völkerkunde. Wer ist der berühmteste
Georgier? Ich sage Eduard Schewardnadse. Aussenminister der Sowjetunion und
späterer Präsident Georgiens. Aktuell ist übrigens Micheil Saakaschwili
Präsident. Auch schon gehört. Auch wegen den Kriegen um Abchasien und
Südossetien. Wer ist die berühmteste Georgierin? Ich sage Katie Melua. Und wo
bleibt nun der Link zum Tennis? Das wären dann die schwarzen Locken von
Chakhnashvili. Scheint bei
Georgierinnen ein
verbreitetes Merkmal zu sein. Kalashnikova ist aufgrund der Namensendung ja
russischer Herkunft. Die momentan bestklassierte Georgierin trainiert aktuell in
der SwissTennis-Academy in Biel.