Porsche Tennis Grand Prix 2010, Stuttgart |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Anna Lapushchenkova, Lucie Safarova, Victoria Azarenka, Flavia Pennetta |
Viertelfinale 3. Tableauviertel - Svetlana Kuznetsova-Gisela Dulko |
Einzel 1. Tableauviertel | |||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale |
Caroline Wozniacki (1) - bye . |
Lucie Safarova - Caroline Wozniacki (1) 6:4 6:4 |
Anna Lapushchenkova (Q) - Lucie Safarova 7:6 1:6 6:1 |
Samantha Stosur (7, W) - Anna Lapushchenkova (Q) 7:5 6:3 |
Lucie
Safarova - Selima Sfar (Q) 2:6 3:0 ret. |
|||
Anna
Lapushchenkova (Q) - Olga Govortsova 6:4 6:1 |
Anna
Lapushchenkova (Q) - Victoria Azarenka (4) 6:3 6:3 |
||
Victoria
Azarenka (6) - Flavia Pennetta 6:1 6:4 |
Anna Lapushchenkova - Lucie
Safarova
Statt der Nummer 2 Wozniacki und der Nummer 9
Azarenka standen sich die 38 Safarova und die 138 Lapushchenkova gegenüber.
Safarova kam glücklich zu ihren zwei Siegen. Den ersten gegen die Qualifikantin
Sfar holte sie nach verlorenem Startsatz nur, weil sich die Tunesierin
verletzte. Den zweiten, weil sich die am Knöchel angeschlagene und als
Vielspielerin bekannte Wozniacki noch nicht genügend lange auskuriert hatte und
auf dem Platz schlecht bewegte. Lapushchenkova hatte sich durch die
Qualifikation gespielt. Im Hauptfeld siegte sie gegen die Weissrussinen
Govortsova und völlig überraschend gegen Azarenka. Weder Safarova noch
Lapushchenkova haben einen Spielstil, der auf Sand speziell geeignet wäre.
Der allererste Punkt war ein Doppelfehler, doch danach legte die Russin mit 3:0
und 5:2 vor. Safarova und nahm das Spiel in die Hand und ging ihrerseits mit 5:6
in Führung. Lapushchenkova hatte irgendwie ein mentale Pause eingelegt. Sie
spielte der Linkshänderin Safarova oft auf die Vorhand und war wohl nach ihren
fünf gewonnen Spielen seit Samstag und der schnellen Führung irgendwie zu
zufrieden geworden. Das ging gar nicht, ich weckte sie ein bisschen auf, als sie
bei 5:6 wieder auf unsere Seite kam. Das ist schon unglaublich, wie schnell das
Momentum im Damentennis kippt. Plötzlich liegt Lapushchenkova im Tie-Break mit
6:0 vorn sichert sich den ersten Satz. Wir machten uns dann auf den
Nachhauseweg. Die Spielerinnen führten ihre Achterbahnfahrt fort, mit dem
besseren Ende für die russische Qualifikantin.
Für die 23-jährige Russin ist Stuttgart 2010 natürlich ein unglaubliches
Erfolgserlebnis. Vor kurzem hatte sie in Minsk, Moskau und Khanty-Mansiysk drei
ITF-Turniere in Folge gewonnen. Diese drei Turniersiege innerhalb von fünf
Wochen hatten ihr insgesamt 170 Punkte und 13'195$ eingebracht. Auf WTA-Niveau
hat sie vor Stuttgart einzig im Jahr 2008 in Hobart und Taschkent je eine Partie
gewinnen können. In Stuttgart gab es nun in einer Woche 220 Punkte und 30'000$
für Lapushenkova. Ihr Punktekonto im Jahresranking davor stand bei 457. Damit
schafft sie den Sprung von Rang 138 über die magische 100er-Hürde auf Platz 96.
Damit wird sie in Wimbledon direkt die Aufnahme ins Hauptfeld schaffen. Bisher
hatte Lapushchenkova noch nie im Hauptfeld eines Grand Slam-Turniers antreten
können. Viermal schon war sie in der dritten und letzten Qualifikationsrunde zu
einem Grand Slam-Turnier gescheitert.
Victoria Azarenka - Flavia Pennetta
Das war schon überraschend, wie Azarenka Pennetta
wegschiessen konnte. Die Italienerin ist ein Garant für kämpferische und
konstant gute Leistungen. Auf Sand hat sie hier im letzten Jahr das Halbfinale
erreicht und vor zwei Wochen das Turnier im spanischen Marbella gewonnen. Doch
Azarenka gelang es tatsächlich, ihr Spiel auch auf der roten Unterlage
durchzuziehen. Unglaublich klingt die Statistik zu den Breakbällen. Vor allem
bei Satz- und Matchbällen benötigte die Weissrussin unglaublich viele Versuche.
Im ersten Satz nutzte sie 3 von 16 Breakchancen. Im zweiten Satz waren es es 3
aus 8. Pennetta ihrerseits hatte in beiden Sätzen je zwei Breakchancen, von
denen sie im ersten Satz keine und im zweiten Satz beide nutzte.
Sehr überraschender war Azarenkas klare Niederlage tags darauf gegen die
Qualifikantin Lapushchenkova. An was es lag, weiss ich nicht. Ich habe nur das
Resultat gelesen. In den letzten beiden Turnieren vor Stuttgart hatte die
20-jährige Minskerin aber jeweils aufgeben müssen. Da muss sie etwas auf sich
acht geben.