| Georgien 2021 | zurück zur Übersicht Last updated: 28.04.2021 | 
|  | Tbilisi - Paravani - Achalkalaki - Bakuriani 605km, 8.5h, 29. März 2021 | 










      Tbilisi
Dieser Weg südwestlich aus Tiflis heraus ist nicht sehr frequentiert. Ich sah 
zwei Seen auf der Landkarte und fand, dass die Fahrt nach Westen über diese 
Strasse landschaftlich sicherlich interessant würde. Transitverkehr durch Tiflis 
ist verboten. Somit führt die Route für Lastverkehr nordöstlich an Tiflis 
vorbei. Dieser Fakt sowie das bergige Terrain ist sicherlich ein Fakt, dass wir 
in eine dünn besiedelte Gegend kamen.








      Manglisi
Gleich südwestlich von Tiflis ging es über den kleinen Kaukasus hinweg und 
danach fährt man bereits südlich der südlicheren der beiden Bergketten 
Georgiens.
Leider liegt in Georgien sehr viel Abfall in der Natur herum. Es gibt zwar 
vielerorts Abfallcontainer. Das Fehlen von Verbrennungsanlagen scheint mir der 
Hauptgrund zu sein. Bei so viel Wind wie in Georgien sind Abfalldeponien keine 
saubere Sache.








      Zalka
Plötzlich tauchte mit Tsalka mitten im Nirgendwo eine Stadt vor uns 
auf. Die Stadt hat sicherlich schon bessere Tage gesehen. Eventuell wurde hier früher 
etwas abgebaut. Die Recherchen im Nachhinein haben nichts Spektakuläres ergeben. 
Der Stausee wird zur Stromerzeugung genutzt und in der Sowjetunion waren 
Industriebetriebe angesiedelt.










      Sameba
Es waren viele zerfallene und leer stehende Gebäude zu sehen. Roland meinte 
sowohl am zweiten Tag am Gombori-Pass wie auch in dieser Gegend, dass die hier 
mausarm seien. Ich war da unschlüssiger. Anhand der Bevölkerungsentwicklung ist 
zu sehen, dass die georgischen Städte seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1989 durchschnittlich etwa 
20% an Einwohnern verloren haben. Einzig Batumi hat mit seiner Las 
Vegas-Strategie zugelegt (aber nur dank Eingemeindungen) beziehugsweise blieb 
stabil (ohne Eingemeindungen). In Georgien sind nach 1989 sicherlich viele Russen 
abgewandert und zusätzlich haben die Georgier ihr Glück im Ausland - 
vermeintlich im "Westen" - gesucht. Ein Bevölkerungsrückgang schockiert mich 
immer, denn es übersteigt beinahe meine Vorstellungskraft über die Gründe und 
Auswirkungen. Wenn bereits die Stadtbevölkerung um 20% zurückging, so ist bei 
einer gewissen weltweit seit Jahrzehnten anhaltenden Urbanisierung anzunehmen, 
dass die Bevölkerung auf dem Land noch stärker zurück ging. In diesen 
verlassenen Gegenden auf dem Land scheinen viele Selbstversorger zu sein. Und 
die gelben Leitungen, welche entlang den Strassen auf sehr vielen Bildern zu 
sehen sind, sind Gasleitungen. Bloss weil die Steinhäuser von aussen nicht 
schmuck aussehen, heisst es noch nicht, dass man es sich drinnen nicht 
lebenswert einrichten kann. Immerhin sind die Häuser bei diesem Klima aus Stein 
und nicht aus Holz. Aber rauchende Schornsteine waren tatsächlich sehr wenige zu 
sehen.











      Nardevani - Paravani
Die weitere Fahrt auf der Hochebene mit der Grenze zwischen den Regionen 
Niederkartlien und Samzche-Dschawachetien war unglaublich schön. Die Strasse 
"dampfte", weil der Schnee durch die Sonneneinstrahlung schmolz, sich durch die 
kalte Temperatur aber gleich wieder verflüchtigte. Jemand anderes kann 
sicherlich besser die genauen chemischen Abläufe dazu schildern als ich...
Hier gibt es tatsächlich eine Bahnlinie! Ein weiteres Indiz dafür, dass es hier 
lohnenswert war eine Verbindung zu schaffen. Wir hätten sehr gerne einen 
fahrenden Zug gesehen.











      Saghamo
Die Fischzucht in Saghamo mit dem Gebäude bestehend aus drei Seitenwänden, das 
Licht, die Farben: Mein Lieblingsort auf der gesamten Reise.









      Saghamo
Idyllisch. Und so 
abgelegen, dass es exklusiv bleibt.








      Ninozminda
In Ninozminda: Auf jedem Strommast oder Laternenpfahl ein Storchennest.










      Achalkalaki - Bakuriani
Die M-20, welche südlich ins Skiresort Bakuriani führt, war auf Google Maps in 
gelber Farbe aufgeführt, als eine Hauptverkehrsstrasse. Auch das 
Navigationssystem schlug uns diese Route vor. Knapp acht Kilometer vor Bakurani 
mussten wir aber feststellen, dass wir über diese Off-Road-Piste niemals noch 
mehrere hundert Höhenmeter bewältigen würden können.
Somit mussten wir zurück nach Achalkalaki und von dort aus im Dreieck über 
Achalziche und Bordschomi von der Nordseite her nach Bakuriani.
Ein weiterer Grund natürlich warum die Hochebene zuvor so abgelegen war. 
Verkehrstechnisch scheint sich alles auf die West/Ost-Trasse vom Schwarzen Meer 
über Kutaisi, Gori, Mzcheta, Tiflis nach Sighnaghi zu konzentrieren.











      Khertvisi, (Vardzia)
Immerhin: Ohne den Umweg wären wir nicht an der Festung Chertwisi 
vorbeigekommen. Die ist ebenfalls auf der Karte mit den elf Sehenswürdigkeiten 
auf der Rückseite unserer Eintrittskarte der heritagesites.ge aufgeführt, welche 
wir in Udscharma gekauft hatten. Leider hätte ich mir schon zu diesem Zeitpunkt 
die Zeit nehmen sollen, um diese Karte einmal genau anzusehen! So hätte ich 
vermutlich bemerkt, dass die Höhlenstadt Wardsia vom Abzweiger in Khertvisi nur 
15km entfernt ist. Stattdessen hatte ich mir Wardsia für Tag 7 eingeplant, 
leider aber einen anderen und somit falschen Ort namens Wardsia markiert...










      Achalziche
Wir schnitten Achalziche nur am Ortsrand. Ich war aber nicht beeindruckt und 
überlegte bereits, ob wir unsere Übernachtung am Folgetag in diesem Ort weiter 
nach Westen verlegen sollten, um die Chulo-Etappe etwas zu verkürzen. 
Glücklicherweise entschied ich mich letztendlich dagegen. Denn am nächsten Tag 
sollte ich begeistert sein von Achalziche. Ein kleiner Hinweis vorab: ziche 
bedeutet Festung.








      Bordschomi, Bakuriani
Nun fuhren wir von Achalziche über Bordschomi nach Bakuriani als Umweg also 
bereits den Weg in umgekehrter Richtung, welchen wir für den nächsten Tag als 
Tagesetappe vor uns hatten.