| Georgien 2021 | zurück zur Übersicht Last updated: 15.05.2021 | 
|  | Tbilisi - Telavi - Sighnaghi - Tbilisi 510km, 10h, 27. März 2021 | 










      Ujarma
Obwohl wir für die ersten drei Nächte in Tiflis logierten, hatte ich für den 
zweiten Tag bereits eine Rundfahrt durch den Osten Georgiens geplant. Wie immer 
mit einer sehr detaillierten Reiseplanung ausgerüstet, hatte ich aber darauf 
verzichtet, alle Burgen und Klöster akribisch aufzuführen. Ich wollte ja keine 
Kultur- oder Pilgerreise machen, sondern erfahren wie sich das heutige Leben 
anfühlt und von was die Leute leben.
Der erste Halt des Tages war dann aber eine ehemalige Festungsanlage inklusive 
Kapelle, auf welche wir durch das relativ grosse Schild aufmerksam wurde. 
Udscharma ist eine von elf Sehenswürdigkeiten des kulturellen Erbes 
(hertagesites.ge), für welche in Georgien Eintritt bezahlt werden muss, wie wir 
auf dem Ticket für 10 GEL (georgische Lari, ca. 3 CHF). Wir fanden den Preis für 
georgische Verhältnisse sehr hoch, waren aber auch überrascht, dass hinter den 
wenigen von der Strasse aus zu sehenden Ruinenstücken eine umfassende ehemalige 
Festungsanlage hervor trat. Eindrücklich wenn man an solche wichtige 
strategische Punkte gelangt. Anhand der Umgebung leuchtet einem sofort ein warum 
hier früher eine Burganlage stand. Ein georgischer Besucher wies uns darauf hin, dass 
wir das Innere der Kapelle ansehen sollten, falls wir das noch nicht getan 
hätten. Ein sehr guter Tipp. Das beherzigte ich für die weitere Reise.










      Gombori Pass
Telawi war nach meiner Vorstellung gefühlt eine relativ grosse Stadt in 
Georgien, denn hier finden im Juli in drei aufeinanderfolgenden Wochen 
15'000$-ITF Tennisturniere der Damen und Herren statt. Daneben gibt es in 
Georgien nur noch jeweils ein 15'000$-ITF in Tiflis und Batumi. Ich wurde aber 
vor Ort eines besseren belehrt. Ein nachträgliches Nachforschen auf Wikipedia 
über die grössten Städte Georgiens hat nun aber ergeben: 1. Tiflis (1.05 Mio. 
Einwohner), 2. Batumi (150'000), 3. Kutaissi (150'000) und 4. Rustawi (125'000) 
haben mehr als 70'000 Einwohner. Telawi folgt mit 20'000 Einwohner erst auf Rang 
15.
Die geringe Grösse Telawis dürfte daran liegen, dass Telawi vom Gombori-Kamm von 
Tiflis getrennt ist. Die Ebene zwischen dem Grossen Kaukasus im Norden und dem 
Kleinen Kaukasus im Süden, welche beide von Nordwesten nach Südosten verlaufen 
(oder auch andersrum) führt grundsätzlich vom georgischen Poti am Schwarzen Meer 
über den Durchbruch dank dem Fluss Kura bei Mzcheta (bei Tiflis) weiter bis zum 
aserbaidschanischen Baku am kaspischen Meer. Und eben östlich von Mzcheta liegt 
noch der Gombori-Pass. So liegt Telawi grundsätzlich am nordwestlichen Ende 
einer Zwischenebene des Flusses Alasani, welche im Südosten erst bei Sighnaghi 
wieder an die eigentliche Tiefebene "andockt".
Der Gombori-Pass war mit dem Grusskomitee von einigen Schneeflocken nun keinesfalls ein unbezwingbares Hindernis für uns. Aber 
es war zu sehen, dass es sich hier um eine verlassene und ärmliche Region 
handelte. Sobald wir nach Telawi einfuhren, änderte sich das sofort und es begannen die braunen Schilder 
mit der Bezeichnung "Wine 
Route" und am Wegrand wurde immer wieder auf "Château" hingewiesen, also 
auf 
Weingüter.










      Telavi
Obwohl wir erst einen Viertel der Tagesdistanz absolviert hatten, wollten wir in 
Telawi zu Mittag essen. Wir waren erst um 10 Uhr gestartet, da Google eine 
Fahrzeit von 5,5 Stunden für die Strecke prognostizierte. Im Restaurant eines 
Hotels wurden wir informiert dass heute Samstag wegen den Corona-Bestimmungen 
keine Restaurants geöffnet haben und das Hotel nur seine eigenen Gäste bewirten 
dürfe. Man bot uns aber an dass wir das billigste Zimmer (ca. 20 CHF) buchen 
könnten und wenn wir es nicht beziehen würden, wir zwei Drittel des 
Zimmerpreises als Gutschein für das Restaurant zurückerhalten. Wir blieben 
gleich zwei Stunden im Restaurant und ich begann die Essensfotografie, welche 
ich sonst noch nie so zelebrierte wie auf dieser Reise.










      Alasani-Becken
Kachetien und insbesondere das Alasani-Becken ist die Weinregion Georgiens. 
Wobei wir auch in weiteren Teilen Georgiens immer wieder auf braune 
Strassenschilder mit der Bezeichnung "Wine Route" getroffen sind, welche auf 
Weingüter hingewiesen haben. Zudem scheint jedes Restaurant oder Hotel in 
Georgien einen Hauswein zu haben. In Georgien wurde der erste Weinbau der Welt 
nachgewiesen, welcher auf ca. 6'000 Jahre vor Christus datiert.
Zu den elf Sehenswürdigkeiten der Heritage Sites zählt auch die Wehrkirche Gremi. 
Im Regen, verdeckt durch Baustellengeländer, etwas unter Zeitdruck und unwissend 
von diesem Fakt, fuhren wir aber daran vorbei und knipsten nur kurz ein Foto 
(Bild 7). 
Immerhin hatten wir die Wehrkirche im Vorbeifahren bemerkt...











      Sighnaghi
Dieser Tag blieb der einzige in Georgien mit Regen. Selbst bei Regen und Kälte 
war das auf einem Hügel liegende Sighnaghi bereits beeindruckend. Im Sommer oder 
Herbst dürfte es ein Magnet für Touristen und Weinliebhaber sein.








      Sighnaghi - Tbilisi
Die Rückfahrt von Sighnaghi nach Tiflis war auf den gut ausgebauten 
Hauptstrassen überhaupt kein Problem. Ab Telawi waren die verbleibenden drei 
Viertel des heutigen Reisetages sehr gut angebunden. So behielten wir die Uhr 
zwar immer etwas im Blick, liefen aber keine Gefahr nicht vor der Ausgangssperre 
um 21 Uhr zurück in unserem Hotel zu sein. Den letzten Abschnitt ab Sagaredscho 
kannten wir ohnehin schon von gestern.








      Petardzeuli
Haben Kühe auch nächtliche Ausgangssperre?