| Georgien 2021 | zurück zur Übersicht Last updated: 26.04.2021 | 
|  | Tbilisi - Davit Gareji - Rustavi - Tbilisi 380km, 8.5h, 26. März 2021 | 









      Berg TG - Konstanz - Meersburg - München
Mit einem Direktflug von München nach Tiflis konnten wir das Risiko von 
möglichen Verschiebungen und Restriktionen etwas einschränken. Anstelle des 
Anschlussflugs von Zürich nach München stellten wir den Anschluss einfach mit 
dem eigenen Auto sicher. Mit einem negativen PCR-Test im Gepäck flogen wir so ab 
dem leeren Flughafen MUC in einem bis auf wenige Plätze vollgepackten Flugzeug 
mit den anderen negativen Passagieren durch die Nacht nach Tiflis.










      Tbilisi - Sagarejo - Udabno - Davit Gareji
Ankunft Tiflis Flughafen um 4:45 Uhr morgens. Den knapp vierstündigen Flug fast 
ideal nutzen können um zu schlafen. So wären wir zur Mietwagenübernahme um 5:00 
Uhr bereit gewesen. Bereits im Vorfeld war ich vom Mitarbeiter aber kontaktiert 
worden, dass er wegen der nächtlichen Ausgangssperre (21 bis 5 Uhr) erst kurz 
vor sechs Uhr am Flughafen sein könne. So war es und alles klappte. Auf meine 
Anmerkung, dass wir vor dem Check-In im Hotel nach Dawit Garedscha fahren 
werden, fragte er gleich nach der Route. Ich zeigte ihm meinen Ausdruck und er 
sagte dass Google keine Ahnung habe und wir nicht südwestlich via Rustawi fahren 
sollten, da diese Strasse bis Dawit Garedscha nicht befahrbar sei. Wir sollten 
erst westlich bis Sagaredscho fahren und dann südlich runter. Das befolgten wir 
für den Hinweg. Wobei die Strasse hinter Sagaredscho auch keinen Asphalt mehr 
aufwies, landschaftlich aber sehr schön war.










      Davit Gareji
Um acht Uhr morgens ganz alleine beim Kloster Dawit Garedscha. Covid sei Dank - ein 
unglaubliches Gefühl an einer Sehenswürdigkeit ganz alleine zu sein. Die Türe 
zum Innenraum der Kapelle war geschlossen, aber ansonsten konnten wir durch die 
Anlage wandeln ohne jemandem zu begegnen.









      Grenze zu Aserbaidschan
Wenn es um den ehemaligen Ostblock geht, so gibt es immer wieder sehr schöne und 
interessante Reisedokumentationen von Ville Haapasalo, der jeweils in 30 Tagen 
durch ein Gebiet reist (hier: "eine Sommerreise durch den Kaukasus") und die 
"Ostwärts"-Dokumentationen von Julia Finkernagel (hier: "Ostwärts - eine Reise 
durch Georgien"). Die Julia lief oben auf dem Bergkamm über Dawit Garedscha noch 
mit einem Fuss auf der georgischen und mit dem anderen auf der 
aserbaidschanischen Seite, um zu Mönchszellen zu gelangen, welche in den Berg 
gegraben und bemalt worden waren. Wir fuhren eine holprige unasphaltierte 
Strasse knapp einen Kilometer vom Kloster weg hoch, weil dort noch ein Gebäude 
zu sehen war. 
Es standen aber georgische Grenzwächter da und nach einer kurzen Begrüssung 
drehten wir um.
Den Rückweg wollte ich nun über die ursprünglich vorgeschlagene Route versuchen. 
Ich mag keine Wiederholungen und möchte immer gerne alles sehen. Nach wenigen 
hundert Metern auf holprigen georgischen Pisten, mussten wir konsultieren, dass 
es weiter unten wohl zu matschig sein würde, um die in der Ferne erkennbare 
Stadt zu erreichen. Dabei schien es die letzten Tage relativ trocken gewesen zu 
sein und die Strassenqualität somit eher dankbar. Wir warfen noch einen letzten 
Blick in Richtung Süden nach Aserbaidschan und drehten um. Wohl unter den Augen 
von weiteren Grenzposten in den vereinzelten Baracken auf den Anhöhen.










      Udabno
Beim Rückweg kamen wir vor Udabno dafür noch zu einem legendären Bild mit 
Schafherde auf voller Strassenbreite inklusive Hirte. Wir haben im Verlauf 
unserer Reise noch sehr viele Hirten gesehen.
In Sagaredscho machten wir um 10 Uhr einen ersten Halt in einer netten Konditorei. 
Vanille-Cremerolle scheint auch in Georgien sehr verbreitet zu sein und war sehr 
lecker. Während unserer gesamten Reise hat sich gezeigt, dass die Preise z.B. 
für Essen, beim Einkaufen oder für Übernachtungen in Georgien durchschnittlich 
4x bis 5x unter dem Preisniveau der Schweiz liegen.











      Sagarejo, Rustavi
In Sagaredscho machten wir um 10 Uhr einen ersten Halt in einer netten Konditorei. 
Vanille-Cremerolle scheint auch in Georgien sehr verbreitet zu sein und war sehr 
lecker. Während unserer gesamten Reise hat sich gezeigt, dass die Preise z.B. 
für Essen, beim Einkaufen oder für Übernachtungen in Georgien durchschnittlich 
4x bis 5x unter dem Preisniveau der Schweiz liegen.
Dank dem Halt in Sagaredscho und auch aufgrund der immer noch frühen Uhrzeit, 
unternahmen wir noch eine Erkundungsfahrt nach Rustawi im Südwesten von Tiflis. 
Ich hatte nicht recherchiert, ob es dort etwas Besonderes zu sehen gibt. Aber 
die Stadt lag am anderen Ende derjenigen Strasse, welche wir von Dawit Garedscha 
aus nicht befahren konnten. Letztendlich liegt das Kloster Dawit Garedscha auch etwas im 
Nirgendwo und aufgrund der Lage in Grenznähe mit der teilweise immer noch etwas 
unklaren Grenzziehung, verstehe ich wenn die Georgier die Wege in der 
Grenzregion und damit vor allem die Anbindung zur und dann über die Grenze nicht 
grossartig ausbauen. Die Grenze lässt sich so einfacher überwachen oder im 
Zweifelsfall verteidigen, wenn weniger Wege existieren.
Bei der Einfahrt nach Rustawi bog eine Strasse nach rechts ab und dorthin fuhren 
die Autos im Kolonnenverkehr. Ich schätzte dass es sich um ein Einkaufszentrum 
handeln könnte. Die nachträgliche Recherche hat ergeben, dass dort der Rustavi 
International Motorpark - also eine Rennstrecke - sowie ein Automarkt liegt.









      Rustavi
Rustawi entpuppte sich als eine Perle der Plattenbaukunst mit ca. 120'000 
Einwohner. Kaum ein Gebäude, welches nicht "verdichtet gebaut" wurde, so wie es 
doch heutzutage auch wieder propagiert wird. Das schlug sogar die schönen 
Viertel aus Schaulen und
Tallinn, die für mich bis 
anhin die Favoriten bezüglich "pam pam pam - alles schön ordentlich" waren. 
Der Hauptstrasse (russisch: Prospekt) entlang in südlicher Richtung schienen wir 
von älteren zu moderneren Bauten zu kommen. Ein Park und ein Spielplatz gehören 
auch immer in das Bild von Plattenbauten. Dort machten wir einen Halt und 
flanierten durch Rustawi.
Zwar dokumentarisch festgehalten, aber keinesfalls um es zu huldigen, habe ich 
die roten Sterne auf dem Zaun um einen Park mit Bunkeranlage. Generell hatte ich 
in Georgien nie das Gefühl in der russischen Kultur zu sein. Das wurde wohl 
stark durch die unterschiedliche Schrift und Sprache Georgiens geprägt.








      Rustavi
Ausserdem hissten die 
Georgier wo immer möglich die Flagge der Europäischen Union (Bilder 3 und 4). Eine russische 
Flagge habe ich während den zehn Tagen nirgends gesehen. Auch die Gebäude abgesehen von 
den Plattenbauten in Rustawi und in der Peripherie von Tiflis und Kutaisi waren für 
mich - ausser von verzierten Balkonleisten aus Holz - anders als diejenigen in 
Russland. Ich fühlte eher, dass es sich bei Georgien (ähnliches gilt für 
Armenien und Aserbaidschan) um ein Land handelt, welches sich zwischen den Russen, 
Osmanen (Türkei) und Persern (Iran) befindet und sich unter deren Einflüssen mit 
einer eigenen Kultur behauptet. Zuerst dachte ich mir, dass sich rein 
geografisch an die EU momentan ja keine Anknüpfungspunkte ergeben in dieser 
Konstellation. Beim zweiten Gedanken gibt es mit Rumänien und Bulgarien aber 
bereits zwei Anrainerstaaten am Schwarzen Meer, welche der Staatengemeinschaft 
bereits angehören.









      Tbilisi
Warm hatten wir nicht in unserem Hotelzimmer in der Hauptstadt Tiflis. Aber ich 
suchte mir für die Reise extra keine neumodischen Bauten im Besitz von 
internationalen Hotelketten aus, sondern wollte Unterkünfte mit georgischem 
Flair. Das Flair liess mich bemerken, dass man trotz geschlossenem Fenster 
anhand der Temperatur und des Lautstärke meinen konnte, dass das Fenster offen 
sei. Aber Authentizität macht Freude.











      Tbilisi - Nariqala Festung
Zuerst einmal den Weg ganz nach oben antreten, um sich einen Überblick über die 
Hauptstadt verschaffen zu können.











      Tbilisi - Mutter Georgiens, Metechi
Danach wieder vor Torschluss zurück zum Hotel über die Metechi-Brücke und vorbei 
am Metechi-Kloster, welche beide hier bei Nacht festgehalten sind.