French Open 2009, Paris |
zurück zur Übersicht Last updated: |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Timea Babos, Laura Robson, Sandra Zaniewska, Sandro Ehrat, Ksenia Kirillova, Karina Pimkina |
Juniorinnen - Timea Babos, Laura Robson (Zaniewska, Ehrat) |
Bei den Juniorenmatches gab es nur drei Linienrichter. Einer links und einer rechts für die kompletten Seitenlinien auf beiden Platzhälften. Der dritte Linienrichter schiedst die T-Linie beim Aufschlag. Die Grundlinie wird durch den Stuhlschiedsrichter beurteilt. Spielerisch gibt es aber auch bei den Junioren durchaus gute Matches zu sehen.
Juniorinnen Einzel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Laura Robson (1) - Karina Pimkina 2:6 6:3 6:3 |
Sandra Zaniewska - Laura Robson (1) 7:6 1:6 6:3 |
Chanel Simmonds - Sandra Zaniewska 6:4 6:2 |
Sandra Zaniewska - Leolia Jeanjean 6:1 6:2 |
||
Timea Babos (4) - Hannah James 7:5 6:3 |
Timea Babos (4) - Ksenia Kirillova 6:7 6:2 7:5 |
Sloane Stephens (15) - Timea Babos (4) 4:6 6:2 4:6 |
Timea Babos -
Ksenia Kirillova
In zwanzig Minuten bekam man hier so viel "Drama" vorgesetzt, wie sonst in einem
ganzen Tag. Im Entscheidungssatz hatte Babos mit 2:4 zurückgelegen, die Partie
aber zum 5:4 gedreht. Eine offensichtlichere taktische Verletzungspause zu
nehmen, als dass dies Kirillova anschliessend tat, ist nicht möglich. Sie
deutete irgendwas an ihrer Hüfte an (Bild 3) und so ging das Warten auf die
Physiotherapeutin los. Als diese dann nach einigen Minuten eintraf und die
Behandlung begann, versuchte sich Babos mit einigen Aufschlägen im Rhythmus zu
halten (Bild 4). Dennoch konnte sie die Partie anschliessend nicht ausservieren.
Die Ungarin realisierte danach nach 30:0 immerhin noch das Break zur erneuten
6:5-Führung. Bei diesem Spielstand schaffte sie es, die Partie nach Hause zu
servieren. Nicht aber, ohne im letzten Game von leichten Krampferscheinungen
geplagt zu werden (Bild 5). Nach dem Match dehnte sie ihren Oberschenkel
fleissig (Bild 8). Am nächsten Tag unterlag sie aber trotzdem in ihrem dritten
Match in drei Tagen. Da können die Damen im Hauptfeld 7 Partien in 14 Tagen
absolvieren. Den Juniorinnen setzt man aber ein Programm von 6 Spielen in 7
Tagen vor.
Laura Robson - Karina Pimkina
15 Jahre alt und dank ihrem Heimsieg in Wimbledon im
letzten Jahr in Grossbritannien schon ein kleiner Star ist Laura Robson. Zurecht
entschied sie sich nach gewonnenem Münzwurf für Aufschlag, wie sich zeigte. Der
Aufschlag gefolgt von einem guten zweiten Ball (vor allem mit der Vorhand), mit
dem sie den Punkt vollenden kann, ist die stärkste Waffe der Linkshänderin. Auf
dem Juniorenniveau kann sie sich sogar erlauben, ihre zweiten Aufschläge auf der
Einstandseite nach aussen als Ass zu servieren. 11 Asse schlug die in Australien
geborene Britin in diesem Match. Doch ihre druckvollen Schläge sind nicht
unbedingt für das Spiel auf Sand ausgelegt. Da auch Pimkina stark spielte, war
dieses Juniorinnenmatch wie bereits dasjenige zuvor von Babos gegen Kirillova
spielerisch sehr ansprechend.
Sandra Zaniewska - Laura Robson
Wie schon am Vortag war von der Britin in einer
etwas piepsigen Stimme ein "that's so bad" zu hören. Statt 11 Asse und 4
Doppelfehler wie am Vortag schlug sie in diesem Match nur 4 Asse und 11
Doppelfehler. Zaniewska deckte ihre Mängel in der Defensive auf. Robson
versuchte jeden Ball als Top Spin zu spielen, selbst absolute Notschläge. Dafür
fehlt es ihr an Reichweite und es ist schlichtweg nicht die richtige Taktik.
Bis zum 7:7 im Tie-Break des ersten Satzes gab es sensationellerweise keine
Mini-Breaks. So etwas erwartet man von Herren auf Rasen, aber nicht von
Juniorinnen auf Sand. Zaniewska holte sich den Satz mit 12:10 im Tie-Break.
Danach fiel Robson mental völlig auseinander. Trotzdem hielt sie ihre beiden
Aufschläge nach jeweils 0:30 irgendwie und war mit 2:1 in Führung gegangen, als
ich diese Partie verliess. 6:1 holte sie sich danach den Satz. Das hätte ich mir
nie träumen lassen. Um so kurioser, dass der dritte Satz danach wieder an die
17-jährige Polin ging, die mit Defensivslice und Stoppbällen ein effektives
Sandplatztennis aufzog. Einzig ihr Aufschlag irritierte mich etwas. Zaniewska
springt praktisch nicht auf und bewegt den Körper nur wenig. Die ganze Energie
scheint aus dem Arm zu kommen (Bild 1). Ein wenig wie bei Carlos Moya.
Sandro Ehrat
Das ist ein komisches Gefühl, wenn man plötzlich
jemanden kennt, der auf einem dieser Tenniscourts spielt. Gegen Sandro Ehrat
hatten wir vor zwei oder drei Jahren im Interclub gespielt. Jetzt spielt der
18-jährige an einem Junioren-Grand Slam-Turnier mit.