French Open 2009, Paris |
zurück zur Übersicht Last updated: 02.07.2009 |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Victoria Azarenka, Maria Sharapova, Dinara Safina, Ana Ivanovic, Elena Vesnina, Yaroslava Shvedova, Julie Coin, Severine Bremond |
Auf Sharapovas Spuren - Victoria Azarenka, Maria Sharapova (Safina, Ivanovic, Vesnina) |
Eine Russin mit
Powertennis, die ihre Tennisausbildung in den USA genossen hat. Das ist Maria
Sharapova. Für Victoria Azarenka gilt das selbe mit dem kleinen Unterschied,
dass sie eine Weissrussin ist. Ausserdem trainert sie seit Jahren in Scottsdale
(Arizona) mit Antonio Van Grichen und nicht wie Sharapova in Bradenton (Florida)
bei Bollettieri.
Die frappanten Ähnlichkeiten zwischen den beiden in Spiel und Lautstärke fielen
mir erst weit von der Tribüne herab auf. Denn von Nahem wirken sie aufgrund
ihrer Persönlichkeit unterschiedlicher. Powertennis möchte ich in Roland Garros
allerdings nicht siegen sehen. Denn wenn man mit
reinem Powertennis selbst auf Sand überlegen ist, werden in Zukunft alle Damen
nur noch so spielen.
Damen Einzel | ||||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Dinara Safina (1) - Anne Keothavong 6:0 6:0 |
Dinara Safina (1) - Vitalia Diatchenko (Q) 6:1 6:1 |
Dinara Safina (1) - Anastasia Pavlyuchenkova (27) 6:2 6:0 |
Dinara Safina (1) - Aravane Rezai 6:1 6:0 |
Dinara Safina (1) - Victoria Azarenka (9) 1:6 6:4 6:2 |
Dinara Safina (1) - Dominika Cibulkova (20) 6:3 6:3 |
Svetlana Kuznetsova (7) - Dinara Safina (1) 6:4 6:2 |
Victoria Azarenka (9) - Roberta Vinci 6:4 6:2 |
Victoria Azarenka (9) - Kristina Barrois 7:6 7:5 |
Victoria Azarenka (9) - Carla Suarez Navarro (22) 5:7 7:5 6:2 |
Victoria Azarenka (9) - Ana Ivanovic (8) 6:2 6:3 |
|||
Ana Ivanovic (8) - Sara Errani 7:6 6:3 |
Ana Ivanovic (8) - Tamarine Tanasugarn 6:1 6:2 |
Ana Ivanovic (8) - Iveta Benesova (32) 6:0 6:2 |
||||
Elena
Vesnina - Severine Bremond 6:3 6:3 |
Agnes
Szavay (29) - Elena Vesnina 6:2 6:0 |
Agnes
Szavay (29) - Venus Williams (3) 6:0 6:4 |
Dominika Cibulkova (20) - Agnes Szavay (29) 6:2 6:4 |
Dominika Cibulkova (20) - Maria Sharapova 6:0 6:2 |
||
Maria
Sharapova - Anastasiya Yakimova 3:6 6:1 6:2 |
Maria
Sharapova - Nadia Petrova (11) 6:2 1:6 8:6 |
Maria
Sharapova - Yaroslava Shvedova (Q) 1:6 6:3 6:4 |
Maria
Sharapova - Na Li (25) 6:4 0:6 6:4 |
|||
Yaroslava
Shvedova (Q) - Kaia Kanepi (19) 7:6 3:6 6:2 |
Yaroslava
Shvedova (Q) - Arantxa Rus (Q) 6:0 6:2 |
Dinara Safina -
Victoria Azarenka
Im ersten Satz überrollte Azarenka die
Titelfavoritin Safina in 23 Minuten mit 10 Winnern, 1 unerzwungenen Fehler und
93% ersten Aufschlägen im Feld. Da kann man als Gegnerin nur hoffen, dass man
ins Spiel finden wird, bevor die Partie vorbei ist. Safina, die
Weltranglistenerste und Siegerin von Rom und Madrid, hielt ihr wichtiges erstes
Aufschlagspiel im zweiten Satz und realisierte dann etwas überraschend das Break
zum 2:1. Ab diesem Zeitpunkt ging Azarenkas Niveau um zwei Klassen zurück.
Safina konnte sich glücklich schätzen, dass die weissrussische Miami-Siegerin
(noch) nicht in der Lage war, dieses überragende Niveau länger als eine halbe
Stunde durchzuziehen. Der zweite Satz dieser Partie war entscheidend. Beide
Spielerinnen servierten in diesem Durchgang je vier Doppelfehler, obwohl ihnen
sonst fast keiner unterlief.
Victoria Azarenka - Ana Ivanovic
Ivanovics Spiel passt eigentlich besser auf Sand als
dasjenige von Azarenka. Allerdings ist die Titelverteidigerin, die nach ihrem
Sieg im letzten Jahr erstmals auf Position 1 des WTA-Rankings geklettert war,
mittlerweile nur noch auf Rang 8 zu finden. In der neuen Weltrangliste nach den
French Open sogar nur noch auf Platz 13. Die Serbin spielt ihre Returns sehr
aggressiv, was zu schönen Gewinnschlägen führt. Allerdings ist dadurch (im
Moment) auch die Fehlerquote sehr hoch. Nachdem Ivanovic zwei ihrer ersten drei
Aufschlagspiele gehalten hatte, kassierte sie vom 2:3 zum 2:6 0:4 sieben Games
in Folge. Azarenka war voll in ihrem Rhythmus. Ivanovic stand neben sich. Kurz
vor dem drohenden Ende schaltete sich das Publikum ein, um ihrem Liebling zu
helfen. Ivanovic konnte zu einer Mini-Aufholjagd ansetzen, die allerdings zu
spät kam. Trotz der deutlichen Niederlage wies sie mit 24 Gewinnschlägen
gegenüber 20 unerzwungenen Fehlern eine positive Bilanz auf. Azarenka, die vor
dem Return oft das Spiel verzögerte, mit 14 Winnern bei 7 Fehlern ebenfalls.
Maria Sharapova - Yaroslava Shvedova
Seit Juli 2008 hatte Sharapova keine Partie mehr
bestreiten können und war fast ein Jahr lang die grosse Abwesende im Damentennis
gewesen. Bei der Analyse ihrer Vorhand (Bild 1 und 7) muss man sich allerdings
nicht fragen, warum sie chronisch mit Schulterproblemen zu kämpfen hat. Ihre
Technik ist Schuld daran. Ihre Rückkehr beim Turnier in Warschau in der Woche
vor Roland Garros kam überraschend. Ihr Zeitplan ist vermutlich auf Wimbledon
ausgerichtet, wobei die French Open "nur" als Härtetest und Aufbau fungierten,
um Spielpraxis zu sammeln. Dafür ist das Erreichen des Viertelfinales aber eine
herausragende (kämpferische) Leistung, denn es fehlte ihr die Konstanz. Bei den
vier Siegen musste sie immer über die volle Distanz gehen und sah in je einem
Satz jeweils richtig schlecht aus: 3:6 gegen Yakimova, 1:6 gegen Petrova, 1:6
gegen Shvedova und 0:6 gegen Li. Auch bei der Anzahl Doppelfehler gibt es noch
grosses Steigerungspotential: 7, 6, 11, 8 und 5 unterliefen ihr in ihren fünf
Partien bei allerdings einem Total von immerhin 17 Assen.
Agnes Szavay - Elena Vesnina
Der Sieg war in seiner Deutlichkeit etwas
überraschend. Da hatte sich die Weltranglisten-49. aus Sochi und Doppelpartnerin
von Azarenka sicherlich mehr ausgerechnet.
Victoria Azarenka/Elena Vesnina -
Julie Coin/Severine Bremond
Bei nasskaltem Wetter liessen die Französinnen ihre
Gegnerinnen zehn Minuten warten, bis sie auf den Platz kamen. Azarenka erklärte
Schiedsrichterin Asderaki, dass sie mit Trainerjacke spielen würde, da sie
erkältet sei und sonst frieren würde. Von der Taktik her waren Azarenka/Vesnina
sehr auf die Grundlinie fokussiert. Oft war bei den Returnspielen keine der
beiden am Netz zu finden. Falls sie im Ballwechsel allerdings attackierten,
schlossen jeweils beide miteinander ans Netz auf. Coin konnte ihre ersten beiden
Aufschlagspiele halten, da Bremond vorne am Netz gut in die Bälle hineinging und
diese jeweils immer kurz auf die andere Seite legte. Diese Taktik lässt sich
nach kurzer Zeit aber durchschauen und so konnten die Französinnen gegen die
späteren Finalistinnen ab 2:3 kein einziges Game mehr gewinnen .