US Open 2009, New York City

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Petra Kvitova, Yaroslava Shvedova, Kateryna Bondarenko, Dinara Safina, Jelena Jankovic, Ana Ivanovic, Olivia Rogowska, Alona Bondarenko
7:6 über den Druck der Nummer 1 - Kvitova-Safina, Shvedova-Jankovic, K. Bondarenko-Ivanovic

 

Bei den Damen folgte dieses Jahr Überraschung auf Überraschung. 7 der 32 gesetzten Spielerinnen verloren in der ersten Runde. 10 in der Zweiten. 6 in der Dritten und 5 in der Vierten. Im Viertelfinale standen nur noch vier gesetzte sowie vier ungesetzte Spielerinnen.
Die US Open sind das einzige der vier Grand Slam-Turniere, wo der entscheidende Satz nicht ausgespielt wird. Tie-Break ist angesagt!

Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde  Viertelfinale
 Dinara Safina (1) -
 Olivia Rogowska (W)
 6:7 6:2 6:4
 Dinara Safina (1) -
 Kristina Barrois
 6:7 6:2 6:3
 Petra Kvitova -
 Dinara Safina (1)
 6:4 2:6 7:6
 Yanina Wickmayer -
 Petra Kvitova
 4:6 6:4 7:5
 Yanina Wickmayer -
 Kateryna Bondarenko
 7:5 6:4
 Petra Kvitova -
 Alisa Kleybanova (27)
 6:7 6:2 6:3
 Petra Kvitova -
 Tathiana Garbin
 6:1 6:3
 Kateryna Bondarenko -
 Ana Ivanovic (11)
 2:6 6:3 7:6
 Kateryna Bondarenko -
 Shenay Perry (Q)
 
6:1 6:1
 Kateryna Bondarenko -
 Anastasia Rodionova (Q)
 7:6 6:4
 Kateryna Bondarenko -
 Gisela Dulko
 6:0 6:0
 Yaroslava Shvedova -
 Masa Zec Peskiric
 6:3 6:3
 Yaroslava Shvedova -
 Jelena Jankovic (5)
 6:3 6:7 7:6
 Gisela Dulko -
 Yaroslava Shvedova
 6:3 6:4
 Jelena Jankovic (5) -
 Roberta Vinci
 6:2 6:3

Dinara Safina
Petra Kvitova - Dinara Safina   (Bilder 1-6)
Trotz Tickets sowohl für Tag- als auch Abendsession verliess ich die Anlage die ganze Woche um ca. 21 Uhr. Es ging ja immerhin auch jeden Tag bereits um 11 Uhr los. Ausser am Samstag, da blieb ich länger und sah mir Kvitova-Safina an, mit verspätetem Matchbeginn erst um 22 Uhr. Erst 48 Minuten nach Mitternacht fand die Partie ein Ende, aber das Warten hatte sich gelohnt!
Noch in Wimbledon hatte ich Safina's Nummer 1-Position gerechtfertigt. Mit ihren Leistungen seither ist dies aber nicht mehr der Fall. Die 23-Russin schlug fast keine Winner. Gerade 12 Stück waren es nach 2h 34min. Zu Beginn des zweiten Satzes spielte sie nur noch alle Bälle lang in die Mitte des gegnerischen Feldes, weil sie für sämtliche anderen Schläge kein Vertrauen mehr hatte. Das ist ja wie beim Einspielen... Allerdings konnte sie so langsam ihr Tempo erhöhen und es ist geradezu ironisch: Nach verlorenem ersten Satz und 0:2-Rückstand im zweiten Satz glich sie die Partie dank dieser Massnahme mit sechs Spielen in Folge nach Sätzen aus. Das war der einzige Fehler, den Kvitova wirklich beging. Mit dieser Situation hätte sie besser umgehen müssen.
"Go yellow" tönte es von den Rängen, da sich Amerikaner nicht so gerne tschechische Namen merken. Genau so wie bei "Birdshit". Generell war das Publikum allerdings auf Seiten Safinas. Während die Weltranglistenerste beim Return auf den zweiten Aufschlag der Gegnerin allerdings einen Meter hinter der Grundlinie stand, wartete Kvitova tatsächlich bereits zwei Meter im Feld stehend. Dank aggressiver Spielweise lassen sich die 47 Gewinnschläge der 19-jährigen erklären. Wie gesagt, Safina gelangen deren 12. Trotz untrainiertem Bauch konnte Kvitova erfolgreich über die volle Distanz gehen. Bei 5:6 und eigenem Aufschlag musste sie sogar drei Matchbälle abwehren, um das entscheidende Tie-Break zu erreichen.

Dinara Safina - Olivia Rogowska   (Bilder 7-8)
Schon in den ersten zwei Runden hatte Safina jeweils einen Satz im Tie-Break verloren. Rogowska hatte die Riesensensation bereits in der ersten Runde auf dem Schläger. Mit 4:2 war sie im dritten Satz in Führung gelegen. Die Australier wird es trotz Niederlage freuen. Mit der 18-jährigen aus Melbourne scheinen sie für die Zukunft ein gutes Pferd im Stall zu haben. Sie wirkt zwar sehr zierlich, schien aber trotzdem nie müde zu werden.

 


Yaroslava Shvedova - Jelena Jankovic   (Bilder 1-3)
Vor einem Jahr noch an der Weltranglistenspitze trotz fehlendem Grand Slam-Erfolg, wird Jelena Jankovic aktuell nur noch auf Rang 5 geführt. Die wegfallenden Punkte vom letztjährigen US Open-Finale werden den Fall weiter verstärken. In diesem Jahr war die 24-jährige Serbin mit vierten Runden in Melbourne und Paris, einer dritten Runde in Wimbledon und dem Zweitrunden-Aus in New York nur noch Mittelmass. Das fehlende Selbstvertrauen zeigte sich im zweiten Satz. Jankovic mit 5:4 vorne und 40:0, konnte den Satz aber nicht zumachen. Bei 6:5 und 40:15 das selbe. Im Tie-Break servierte sie bei 6:3 dann sogar noch einen Doppelfehler. Den achten Satzball konnte sie dann endlich verwerten.

Kateryna Bondarenko - Ana Ivanovic   (Bilder 4-5)
Einen gewaltigen Absturz seit dem French Open-Sieg 2008 und der Position als Weltranglistenerste machte und macht das Adidas It-Girl Ana Ivanovic durch. Die 21-jährige Serbin hat diese Saison eine dritte Runde in Australien, vierte Runden in Roland Garros und den Championships im All England Lawn Tennis and Croquet Club sowie das jetztige Erstrunden-Aus in Flushing Meadows zu beklagen. Die auf Rang 11 gefallende Ivanovic kündigte in der Belgrader Zeitung Press eine Tennispause an: "Es ist an der Zeit, dass ich mich vom Tennis erhole." ... "Ich habe zuviel über alles nachgedacht und versucht, zu viele Dinge in meinem Spiel zu erreichen." ... "Ich hatte seit Jahren keinen richtigen Urlaub. Und das werde ich jetzt nachholen."
Das kann aber alles auch nur halb so wild sein, da der Turnierkalender nach den US Open ohnehin eine Pause erlaubt. Zwei Wochen lang finden nur tiefstdotierte Turniere statt. Das frühe Aus in New York gibt Ivanovic zusätzliche 1,5 Wochen. Für Ferien müsste das locker reichen. Um ein neues Gleichgewicht zu finden und die angeknackste Seele zu heilen, genügt das dann aber wohl doch nicht.

 

Damen Doppel
 1. Runde  2. Runde
 Azarenka/Zvonareva (16) -
 Bondarenko/Bondarenko
 6:1 4:6 6:4
 Cirstea/Wozniacki -
 Azarenka/Zvonareva (16)
 5:7 6:4 6:2
 Cirstea/Wozniacki -
 Schruff/Bammer
 6:4 6:2


Victoria Azarenka/Vera Zvonareva - Alona Bondarenko/Kateryna Bondarenko
Zwar sah ich nur noch die letzten zwei Games dieser Partie, doch das dauerte immer noch ca. 10-15 Minuten. Kateryna Bondarenko beim Aufschlag, Azarenka/Zvonareva beide an der Grundlinie und Alona Bondarenko vorne am Netz. Was also tun aus Kateryna's Sicht? Sie spielte alle ihre Bälle lang durch die Mitte. Azarenka und Zvonareva mussten sich jedesmal einigen, wer den Ball nehmen wird. Die Gefahr eines Longlinepassierballs im Doppelkorridor gegen Alona bestand nicht, da Azarenka/Zvonareva den Winkel dazu gar nie erhielten. Dennoch führte die Taktik für die ukrainischen Australian Open-Siegerinnen 2008 nicht zum Erfolg.
Bei Aufschlag Zvonareva, der US Open-Siegerin 2006 zusammen mit Nathalie Dechy, ging Azarenka dann ans Netz vor. Die Bondarenkos spielten auch eine vorne und eine hinten. Typisches Damendoppel also.

 

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