French Open 2009, Paris |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Jo-Wilfried Tsonga, Gael Monfils, Andy Roddick, Jürgen Melzer, Juan Monaco |
Französische Charismaten - Jo-Wilfried Tsonga, Gael Monfils (Roddick, Melzer, Monaco) |
Mit Ausnahme von Yannick Noah an den French Open 1983 hat es seit dem Jahr 1946 keinen französischen Grand Slam-Sieger bei den Herren mehr gegeben! So wie Noah begeistern auch Tsonga und Monfils die tennisverrückten Franzosen. Monfils kommt aus Paris und war 2004 der weltbeste Junior. Tsonga kommt aus Le Mans und war 2003 der zweitbeste Junior hinter Baghdatis. Beide Publikumslieblinge haben allerdings schon langwierige Verletzungspausen hinter sich. Bleiben sie fit, könnte sich der Traum eines neuen französischen Grand Slam-Siegers vielleicht bald erfüllen.
Herren Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinale |
Juan Monaco - Marcos Baghdatis 6:3 6:2 6:4 |
Jo-Wilfried Tsonga (9) - Juan Monaco 7:5 2:6 6:1 7:6 |
Jo-Wilfried Tsonga (9) - Christophe Rochus 6:2 6:2 6:2 |
Juan Martin Del Potro (5) - Jo-Wilfried Tsonga (9) 6:1 6:7 6:1 6:4 |
|
Jo-Wilfried Tsonga (9) - Julien Benneteau 6:4 3:6 6:3 6:4 |
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Andy Roddick (6) - Romain Jouan (W) 6:2 6:4 6:2 |
Andy Roddick (6) - Ivo Minar 6:2 6:2 7:6 |
Andy Roddick (6) - Marc Gicquel 6:1 6:4 6:4 |
Gael Monfils (11) - Andy Roddick (6) 6:4 6:2 6:3 |
Roger
Federer (2) - Gael Monfils (11) 7:6 6:2 6:4 |
Jürgen Melzer (24) - Sergio Roitman 6:4 7:6 6:0 |
Jürgen Melzer (24) - Guillaume Rufin (W) 6:2 7:5 6:4 |
Gael Monfils (11) - Jürgen Melzer (24) 6:2 4:6 6:3 6:1 |
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Gael Monfils (11) - Bobby Reynolds 6:2 6:3 6:1 |
Gael Monfils (11) - Victor Crivoi (Q) 6:4 6:3 6:3 |
Jo-Wilfried Tsonga - Juan Monaco
Von seinen 107 Matches auf ATP-Level hat Tsonga bis
zur diesjährigen Sandplatzsaison nur gerade deren 7 auf Sand absolviert! Er ist
zwar kein Sandplatzspieler, aber diese geringe Anzahl ist vor allem
aufgrund von Verletzungen zu erklären. Bisher hatte er erst einmal in Roland Garros
antreten können, im Jahr 2005. Komplett umgekehrt ist die Ausrichtung des
Argentiniers Monaco. Seine drei ATP-Turniersiege und vier ATP-Finals hat er alle
auf Sand erreicht. Bis zu den French Open 2009 hat er von 252 Matches auf der
ATP-Tour deren 173 auf Sand gespielt.
Der 24-jährige Franzose reisst seinen Schläger auffordernd in die Höhe und schon
steht das Publikum frenetisch hinter ihm. So weckte er sich und das Publikum zu
Beginn des dritten Satzes, als ihm die Partie zu entgleiten drohte. Bei seinen
eigenen Aufschlagspielen agierte Tsonga teilweise sehr aggressiv und stürmte ab
nach vorne. Mit seiner Viertrundenqualifikation hat er gezeigt, dass dieses
Tennis auch in Paris durchaus zum Erfolg führen kann. Im Match gegen Monaco
spielte er zwischenzeitlich viele gute Stoppbälle. Monaco spielte, wenn er nach
vorne geholt wurde oder sogar selber angriff, sehr ordentliche Volleys.
Gael Monfils - Andy Roddick (Bilder
1-5)
"Avec ta casquette tu ne vois rien" rief eine
Zuschauerin zu Andy Roddick, weil sich dieser über die schlechten
Lichtverhältnisse beklagte und einen Spielunterbruch verlangte. Mit seiner
Aktion hatte er sich natürlich nicht viele Freunde gemacht, da es in Frankreich
gegen einen Franzosen ging. Monfils war ohnehin in der Favoritenrolle und hatte
sich im Match die Oberhand erspielt. So konnte man Roddicks Intervention auch als
taktisches Spielchen auslegen. Teilweise gab sich Monfils aber etwas hochnäsig.
Er verdrehte die Augen und runzelte die Stirn, als er an Roddick vorbeiging, der
mit dem Oberschiedsrichter diskutierte. Das stiess Roddick sauer auf und er
versuchte Monfils zur Rede zu stellen, indem er anschliessend etwas auf die
andere Seite des Platzes rief. Das ist dann immer schwer zu interpretieren, wer
im Recht ist. Roddick ist eigentlich ein für seine Fairness bekannter Spieler.
Die Partie wurde tatsächlich bis kurz nach 21:30 Uhr weitergeführt. Zu diesem
Zeitpunkt sind Matches (ohne französische Beteiligung) normalerweise bereits unterbrochen. Das war
natürlich ganz nach dem Gusto des Publikum, aus dem einmal jemand
"vas-y Gael, nous ne sommes pas là demain" heruntergerufen hatte. Das Match
wurde noch am selbigen Abend in drei Sätzen beendet.
Gael Monfils - Jürgen Melzer (Bilder
6-8)
Der letztjährige Halbfinalist Monfils hatte kaum
Mühe und gab mit 42 Gewinnschlägen (davon 12 Asse) bei nur 17 unerzwungenen
Fehlern den Ton an. Melzer setzte seine Angriffsbälle mit der Rückhand
auffallend oft an den unteren Rand der Netzkante.
Andy Roddick - Marc Gicquel
(Bild 9)
Lange acht Jahre hat es gedauert, bis sich Roddick
mit dem diesjährigen Versuch erstmals bis in die vierte Runde von Roland Garros
spielen konnte.