US Open 2009, New York City |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Patty Schnyder, Stanislas Wawrinka, Cara Black, Leander Paes, Lucie Safarova, Maria Jose Martinez Sanchez, Sybille Bammer, Nicolas Lapentti, Wesley Moodie, Dusan Vemic, Nadia Petrova, Bethanie Mattek-Sands, Anna-Lena Grönefeld, Giovanni Lapentti, Nicole Vaidisova |
Weitere 7:6 - Patty Schnyder, Stanislas Wawrinka, Cara Black, Leander Paes |
Soll der Entscheidungssatz ausgespielt oder in einem Tie-Break entschieden werden? Beide Varianten haben ihre Vorteile. An den US Open hat man sich als einziges Grand Slam-Turnier für den Tie-Break entschieden, der einiges an Spannung mit sich bringt.
Damen Einzel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Patty Schnyder (19) - Lucie Safarova 4:6 6:3 7:6 |
Sara
Errani - Patty Schnyder (19) 7:5 6:2 |
|
Maria Jose Martinez Sanchez - Sybille Bammer (28) 6:4 1:6 7:6 |
Maria Jose Martinez Sanchez - Angelique Kerber (Q) 7:5 6:3 |
Serena Williams (2) - Maria Jose Martinez Sanchez 6:3 7:5 |
Patty Schnyder - Lucie Safarova
Im Duell zweier Linkshänderinnen konnte Patty
Schnyder in jedem Satz ein Auftaktbreak realisieren, was ihr im ersten Satz eine
3:0- und den Sätzen zwei und drei eine 2:1-Führung einbrachte. Hin und wieder
brachte die Schweizerin ihren eigenen Aufschlag beeindruckend glatt durch. Doch
Schnyder hatte arg zu kämpfen. Vor allem ab dem 3:0 im ersten Satz sowie im
dritten Satz war die Gegenwehr Safarovas gross. Dann spielte die Tschechin
jeweils sehr druckvoll.
Maria Jose Martinez Sanchez -
Sybille Bammer
Die besten Linkshänderinnen der Welt heissen
Martinez Sanchez, Schnyder, Bammer, Safarova und Czink. Nach den US Open belegen
sie die Plätze 37, 45, 47, 50 und 52. Damit wurde die 30-jährige Schnyder zum ersten Mal
seit Jahren von der Spitzenposition verdrängt.
Die Erfahrung und Konstanz Bammers traf auf das grössere Potential und All
Court-Spiel von Martinez Sanchez. Doch die Spanierin wirkte nicht so
unwiderstehlich wie in
New Haven,
was wohl auf die Qualität der Gegnerin zurückzuführen ist. Martinez Sanchez'
Vorteile sind die überraschenden Spielzüge mit Serve und Volley, Vorhandslice
oder Vorhandstoppbällen. Allerdings gefällt mir ihre Technik auf der
Rückhandseite nicht sehr gut, da sie den Schlag nicht schön durchzieht.
Herren Einzel | |
1. Runde | 2. Runde |
Nicolas Lapentti - Stanislas Wawrinka (19) 4:6 3:6 7:6 7:6 6:3 |
Denis
Istomin - Nicolas Lapentti 2:6 6:4 4:6 7:5 7:6 |
Nicolas Lapentti - Stanislas Wawrinka
Es hätte gut sein können, dass ich nur noch zwei
Punkte von diesem Match sehen würde, als ich bei 6:6 nach Punkten im Tie-Break
des dritten Satzes hinzustiess. Doch Lapentti sicherte sich den dritten Satz und
blieb in der Partie. Im vierten Satz lag der Ecuadorianer gleich mit dem Break
und 0:1 hinten. Er schaffte das Break zum 3:3, kassierte aber gleich wieder
eines zum 3:4. So eine Partie darf Wawrinka nicht mehr verlieren, wenn es darum
geht, nur noch zweimal durchzuservieren. Der Schweizer hatte sich Ende des
dritten Satzes zwar behandeln lassen, aber das wird auch er nicht als Begründung
verwenden.
Selbst im fünften Satz, als sich die Partie mit dem Break zum 3:4 zu Gunsten
Lapenttis wendete, war noch nichts verloren. Doch bereits im nächsten
Aufschlagspiel lag Wawrinka wieder 0:40 zurück und hatte drei Matchbälle gegen
sich. Die Zeit wäre für ihn gelaufen, wie sich nach dem nächsten Punkt
herausstellte!? Nach dem ersten vergebenen Matchball setzen bei Lapentti Krämpfe
ein (Bild 9). Der ehemalige Weltranglistensechste von vor zehn Jahren erhielt
daraufhin eine erste Verwarnung aufgrund von Zeitüberschreitung. Mit einem
"Alles oder Nichts"-Crossreturnwinner auf den nächsten Aufschlag Wawrinkas
beendete er die Partie doch noch zu seinen Gunsten.
Die Lapenttis verrichteten Schwerstarbeit an diesen US Open. Nicolas' Bruder
Giovanni (Bild 8 mit umgedrehtem Cap und schwarzem Langarmshirt) hatte in der
ersten Runde mit 7:9 im Tie-Break des fünften Satzes gegen Simon Greul verloren.
Es war erst sein zweites Grand Slam-Turnier nach Roland Garros 2003 gewesen.
Nicolas scheiterte in seinem 45. Grand Slam-Turnier seit 1996 in der zweiten
Runde mit 4:7 im Tie-Break des fünften Satzes an Denis Istomin. Eine Woche nach
den US Open erzielten die Brüder aber einen grossen Erfolg, als sie Ecuadors
Davis Cup-Team zum ersten Mal seit 2001 wieder in die Weltgruppe führten.
Cara Black/Leander Paes - Patty
Schnyder/Wesley Moodie
Da wird sie noch eine Nacht lang daran denken, auch
wenn es nur eine Mixed-Partie war. Matchball bei 9:8 im Match-Tie-Break und
Aufschlag Moodie. Der Return zu kurz, Schnyder kann einen Meter vor dem Netz
stehend den entscheidenden Volley spielen: Ins Netz!? Dabei waren der
Südafrikaner und die Schweizerin unverhofft zu diesem Matchball gekommen und
hätten hier den Coup landen können. Sie waren in der Kurzentscheidung bereits
mit 1:5 und danach 7:8 bei zwei Aufschlägen für Paes zurückgelegen.
"Are you kidding" ist der absolute Lieblingsspruch der Tennisspieler/innen, wenn
es darum geht, den Schiedsrichter zu kritisieren. Bei seiner Reklamation (Bilder
3-5) war Paes allerdings im Recht. Er hatte seiner Partnerin während eines
Ballwechsel zugeschrieen, sie solle den Ball ins Aus lassen. Trotzdem spielte
ihn die Simbabwerin zurück, der Punkt ging weiter. Nun unterbrach der
Schiedsrichter allerdings die Partie, mit der Begründung Paes' Ausruf hätte
Schnyder/Moodie gestört und sprach ihnen den Punkt zu. Nach einigen Diskussionen
setzten sich die Spieler gegen den Schiedsrichter durch. Der Punkt wurde
wiederholt.
Cara Black/Leander Paes - Flavia
Pennetta/Dusan Vemic
Paes hat den totalen Überblick, wenn er seine
Volleys spielt. Er scheint immer die freie Lücke zu finden. Nicht verwunderlich,
hat er in diesem Jahr in Roland Garros und an den US Open seine Grand Slam-Titel
Nummer fünf und sechs im Herren Doppel erreicht. Dabei spielte er mit Lukas
Dlouhy. Beim Training von Paes und Dlouhy tauchte plötzlich Nicole Vaidisova in
einem sensationellen Kleid auf und unterhielt sich mit dem Tschechen. Die
20-jährige ist mittlerweile mit Radek Stepanek verlobt, in der Weltrangliste
allerdings auf Platz 143 abgestürzt und bereits in der ersten
Qualifikationsrunde zu den US Open gescheitert. Bereits am Samstag hatte die
ehemalige Weltranglistensiebte am Times Square mein Weg gekreuzt. Genügend
Freizeit dazu hatte sie ja...
Black/Paes spielten sich in der Mixed-Konkurrenz bis ins Finale. Dies trotz des
abgewehrten Matchballes in der ersten Runde. Dort unterlagen sie den mit einer
Wild Card angetretenen Gullickson/Parrott, welche in ihrer ersten Runde sogar
zwei Matchbälle hatten abwehren müssen. Die Mixed-Konkurrenz waren punkto
Einzelspielerinnen schwach besetzt: Mit Pennetta nahm nur eine Top 10-Spielerin
teil. Hinzu kamen mit Petrova und Schnyder zwei Top 20-Spielerinnen. Die
nächsten Spielerinnen Kanepi, Kleybanova und Bammer, welche in den Top 30
klassiert sind, sind nun auch nicht gerade als Publikumsmagneten bekannt. Dass
gute Einzelspieler der Herren im Mixed antreten, ist sehr ungewöhnlich.
Sämtliche Herren in der Mixed-Konkurrenz waren Doppelspezialisten.
Nadia Petrova/Bethanie Mattek-Sands -
Anna-Lena Grönefeld/Patty Schnyder
Petrova/Mattek-Sands sind immer einen Besuch wert,
um zu sehen, welch' modische Gewagtheiten sie diesmal zu bieten haben.
Mattek-Sands trägt Adidas und wartete diesmal mit Kniesocken auf. Petrova wird
von Ellesse eingekleidet und zieht seit einiger Zeit so kurze und sexy Kleider
an, wie sie es früher nie getan hätte.