Davidoff Swiss Indoors 2009, Basel

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Novak Djokovic, Radek Stepanek, Roger Federer, Marco Chiudinelli, Daniel Nestor, Nenad Zimonjic, Christopher Kas, Viktor Troicki, Bob Bryan, Mike Bryan, Marcelo Melo, Andre Sa, Nicole Vaidisova
7. November 2009

ATP World Tour 500
In den letzten sieben Jahren lag der Cut für die direkte Aufnahme von Spielern in das Hauptfeld jeweils zwischen den Plätzen 77 bis 96. Dank dem Status eines ATP 500-Turniers sank er in diesem Jahr bis auf Rang 63. Turnierdirektor Roger Brennwald zahlte nach eigenen Aussagen in diesem Jahr nur noch den Top 5-Spielern eine Antrittsgage, während er dies in den vergangenen Jahren an Spieler innerhalb der Top 30 hatte tun müssen. Nach der verletzungsbedingten Absage Del Potros waren Federer und Djokovic die grossen Aushängeschilder.
Die Ticketpreise sind dank Federer-Mania und total ausverkauften Rängen schon fast astronomisch. Die ersten ca. acht Sitzreihen gibt es gar nicht erst zu kaufen. Sie sind durch VIP-Angebote von Sponsoren belegt. Danach kostet die erste Kategorie 249 CHF (pro Tag versteht sich). Die Kategorie zwei gibt es für 159 CHF, die dritte und letzte für 114 CHF. Das sind die Preise für Donnerstag bis Sonntag. An den ersten drei Turniertagen sind sämtliche Kategorien 20 CHF billiger. Natürlich gab es auch Weltklassetennis zu sehen. Aber da gibt es doch noch weit bedeutendere Turniere als dasjenige in Basel. Ausser den guten Plätzen im Ashe Stadium an den US Open kenne ich kein Turnier, das teurer wäre als Basel.

 

Einzel: Der Weg der Halbfinalisten
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinale  Halbfinale  Finale
 Roger Federer (1) -
 Olivier Rochus (Q)
 6:3 6:4
 Roger Federer (1) -
 Andreas Seppi
 6:3 6:3
 Roger Federer (1) -
 Evgeny Korolev (Q)
 6:3 6:2
 Roger Federer (1) -
 Marco Chiudinelli (W)
 7:6 6:3
 Novak Djokovic (2) -
 Roger Federer (1)
 6:4 4:6 6:2
 Marco Chiudinelli (W) -
 Philipp Kohlschreiber (8)
 7:6 3:6 7:5
 Marco Chiudinelli (W) -
 Michael Lammer (Q)
 2:6 6:3 6:3
 Marco Chiudinelli (W) -
 Richard Gasquet
 6:1 6:3
 Radek Stepanek (5) -
 Rainer Schüttler
 6:2 6:0
 Radek Stepanek (5) -
 Florent Serra (L)
 3:6 7:6 7:6
 Radek Stepanek (5) -
 Marin Cilic (4)
 4:6 6:3 6:3
 Novak Djokovic (2) -
 Radek Stepanek (5)
 6:7 7:5 6:2
 Novak Djokovic (2) -
 Andreas Beck
 6:3 7:5
 Novak Djokovic (2) -
 Jan Hernych
 6:0 6:0
 Novak Djokovic (2) -
 Stanislas Wawrinka (6)
 3:6 7:6 6:2


Novak Djokovic - Radek Stepanek
Stepanek brachte im gesamten Match kein Break zustande, hätte den Sieg aber trotzdem verdient gehabt. Sobald er aggressiv spielte, konnte er punkten. Ergriff der Tscheche nicht sofort die Initiative, konnte Djokovic den Ballwechsel bestimmen. Doch Stepanek hatte einen inspirierten Tag und brachte den Favoriten oft in Bedrängnis. Den ersten Satz entschied der 30-jährige im Tie-Break für sich. Da Stepanek im zweiten Satz mit eigenem Aufschlag vorlegen konnte, musste Djokovic bei 4:5 gegen den Matchverlust servieren. Der Weltranglistendritte, der bei seinen zweiten Aufschlägen jeweils viel riskiert, servierte bei 0:30 einen seiner insgesamt sieben Doppelfehler. Da waren drei Breakchancen und Matchbälle für Stepanek. Was nun folgte, dürfte Stepanek mindestens eine schlaflose Nacht eingebracht haben. Djokovic gewann fünf Punkte in Folge und glich zum 5:5 aus. Das darauffolgende Aufschlagspiel gab Stepanek zu 15 ab. Djokovic hatte die Partie im entscheidenden Moment dank 9 aus 10 Punkten gedreht. Danach war der Sieg für den Basel-Debütanten nur noch Formsache.
In der Spielerbox auf Bild zwei sind Djokovics Freundin Jelena Ristic links unten und Stepaneks Verlobte Nicole Vaidisova rechts in schwarz zu sehen. Die ehemalige Weltranglistensiebte hat seit den fünf Startpleiten in Folge zwischen der ersten Runde in Wimbledon und der ersten Qualifikationsrunde der US Open kein Match mehr bestritten. Sie belegt momentan den Weltranglistenplatz 188.


Roger Federer - Marco Chiudinelli
Da das Traumfinale Djokovic-Federer aus heimischer Sicht nicht erfolgreich verlief, kann man Marco Chiudinelli als den Schweizer mit der besten Leistung bezeichnen. Seit den US Open hat er einen Lauf wie noch nie. Nach dem Viertelfinale in Bangkok schaffte er es beim höher dotierten Turnier in Basel nun sogar bis ins Halbfinale. Das Duell der beiden ehemaligen Basler Balljungen Federer und Chiudinelli lässt viel Raum für Geschichten offen. Die Partie war enger, als sich das so mancher Zuschauer vielleicht gedacht hatte. Wie Stepanek schaffte auch Chiudinelli kein Break. Aber auch er hatte seine Chancen. Mitte des ersten Satzes besass er bei 0:40 drei Breakbälle. Im Tie-Break des ersten Satzes dann sogar einen Satzball. Beide Situationen überstand der Basel-Sieger der letzten drei Jahre aber unbeschadet.

 

Doppel: Der Weg der Halbfinalisten
 1. Runde  Viertelfinale  Halbfinale  Finale
 Nestor/Zimonjic (1) -
 Arnold Ker/F. Gonzalez
 4:6 6:3 10-5
 Nestor/Zimonjic (1) -
 Cerretani/Qureshi
 6:4 6:4
 Nestor/Zimonjic (1) -
 Kas/Troicki
 6:1 7:6
 Nestor/Zimonjic (1) -
 Bryan/Bryan (2)
 6:2 6:3
 Kas/Troicki -
 Ullyett/Soares (3)
 7:6 4:6 10-6
 Kas/Troicki -
 Polasek/Lipsky
 6:4 6:2
 Melo/Sa -
 Aspelin/Hanley (4)
 7:5 6:3
 Melo/Sa -
 Dlouhy/Kohlschreiber
 6:3 6:4
 Bryan/Bryan (2) -
 Melo/Sa
 4:6 6:0 10-7
 Bryan/Bryan (2) -
 Ljubicic/Allegro (W)
 6:1 6:4
 Bryan/Bryan (2) -
 Brunstrom/Rojer
 7:6 7:6


Daniel Nestor/Nenad Zimonjic - Christopher Kas/Viktor Troicki
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Publikum bei einem Doppel mehr geklatscht und mitgemacht hätte als dasjenige in Basel. Das war zwar immer noch nicht übermässig, aber es war verhältnismässig doch eine sehr gute Atmosphäre. Vor allem, weil die Partie durch den überlegenen Auftakt der Weltranglistenersten nicht sehr spannend begonnen hatte. Im zweiten Satz konnten die Aussenseiter mithalten, kamen aber im gesamten Match zu keinem Breakball. Beim Spielmodus mit der No Ad-Regel und dem Match-Tie Break anstelle des dritten Satzes stellt allerdings jeder Satz, den man als Favorit nicht klar für sich entscheiden kann, eine potentielle Gefahr dar.
Wer am Ende des Jahres die Nummer 1 der Welt sein wird, entscheidet sich erst an den ATP World Tour Finals in London. Dank dem Finalsieg über Bryan/Bryan liegen Nestor/Zimonjic in der Jahreswertung mit 9510 Punkten nur noch 170 Zähler hinter den US-Amerikanern.


Bob Bryan/Mike Bryan - Marcelo Melo/Andre Sa
Trotz einem frühen Break liessen sich die Bryans im ersten Satz noch zweimal den Aufschlag abnehmen. Nach dem etwas überraschenden Gewinn des ersten Durchgangs für die Brasilianer konnten die Zwillinge einen Gang höher schalten. Die Australian Open-Sieger holten sich den zweiten Durchgang gleich mit 6:0 und setzten sich auch in der anschliessenden Kurzentscheidung durch.

 

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