Davidoff Swiss Indoors 2009, Basel |
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7. November 2009 |
ATP World Tour 500
In den letzten sieben Jahren lag der Cut für die
direkte Aufnahme von Spielern in das Hauptfeld jeweils zwischen den Plätzen 77
bis 96. Dank dem Status eines ATP 500-Turniers sank er in diesem Jahr bis auf
Rang 63. Turnierdirektor Roger Brennwald zahlte nach eigenen Aussagen in diesem
Jahr nur noch den Top 5-Spielern eine Antrittsgage, während er dies in den
vergangenen Jahren an Spieler innerhalb der Top 30 hatte tun müssen. Nach der
verletzungsbedingten Absage Del Potros waren Federer und Djokovic die grossen Aushängeschilder.
Die Ticketpreise sind dank Federer-Mania und total ausverkauften Rängen schon
fast astronomisch. Die ersten ca. acht Sitzreihen gibt es gar nicht erst zu
kaufen. Sie sind durch VIP-Angebote von Sponsoren belegt. Danach kostet die
erste Kategorie 249 CHF (pro Tag versteht sich). Die Kategorie zwei gibt es für
159 CHF, die dritte und letzte für 114 CHF. Das sind die Preise für Donnerstag bis Sonntag.
An den ersten drei Turniertagen sind sämtliche Kategorien 20 CHF billiger.
Natürlich gab es auch Weltklassetennis zu sehen. Aber da gibt es doch noch weit
bedeutendere Turniere als dasjenige in Basel. Ausser den guten Plätzen im Ashe
Stadium an den US Open kenne ich kein Turnier, das teurer wäre als
Basel.
Einzel: Der Weg der Halbfinalisten | ||||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Roger Federer (1) - Olivier Rochus (Q) 6:3 6:4 |
Roger Federer (1) - Andreas Seppi 6:3 6:3 |
Roger Federer (1) - Evgeny Korolev (Q) 6:3 6:2 |
Roger Federer (1) - Marco Chiudinelli (W) 7:6 6:3 |
Novak Djokovic (2) - Roger Federer (1) 6:4 4:6 6:2 |
Marco
Chiudinelli (W) - Philipp Kohlschreiber (8) 7:6 3:6 7:5 |
Marco
Chiudinelli (W) - Michael Lammer (Q) 2:6 6:3 6:3 |
Marco
Chiudinelli (W) - Richard Gasquet 6:1 6:3 |
||
Radek
Stepanek (5) - Rainer Schüttler 6:2 6:0 |
Radek
Stepanek (5) - Florent Serra (L) 3:6 7:6 7:6 |
Radek
Stepanek (5) - Marin Cilic (4) 4:6 6:3 6:3 |
Novak
Djokovic (2) - Radek Stepanek (5) 6:7 7:5 6:2 |
|
Novak Djokovic (2) - Andreas Beck 6:3 7:5 |
Novak Djokovic (2)
- Jan Hernych 6:0 6:0 |
Novak
Djokovic (2) - Stanislas Wawrinka (6) 3:6 7:6 6:2 |
Novak Djokovic - Radek Stepanek
Stepanek brachte im gesamten Match kein Break
zustande, hätte den Sieg aber trotzdem verdient gehabt. Sobald er aggressiv
spielte, konnte er punkten. Ergriff der Tscheche nicht sofort die Initiative,
konnte Djokovic den Ballwechsel bestimmen. Doch Stepanek hatte einen
inspirierten Tag und brachte den Favoriten oft in Bedrängnis. Den ersten Satz
entschied der 30-jährige im Tie-Break für sich. Da Stepanek im zweiten Satz mit
eigenem Aufschlag vorlegen konnte, musste Djokovic bei 4:5 gegen den
Matchverlust servieren. Der Weltranglistendritte, der bei seinen zweiten
Aufschlägen jeweils viel riskiert, servierte bei 0:30 einen seiner insgesamt
sieben Doppelfehler. Da waren drei Breakchancen und Matchbälle für Stepanek. Was
nun folgte, dürfte Stepanek mindestens eine schlaflose Nacht eingebracht haben.
Djokovic gewann fünf Punkte in Folge und glich zum 5:5 aus. Das darauffolgende
Aufschlagspiel gab Stepanek zu 15 ab. Djokovic hatte die Partie im
entscheidenden Moment dank 9 aus 10 Punkten gedreht. Danach war der Sieg für den
Basel-Debütanten nur noch Formsache.
In der Spielerbox auf Bild zwei sind Djokovics Freundin Jelena Ristic links
unten und Stepaneks Verlobte Nicole Vaidisova rechts in schwarz zu sehen. Die
ehemalige Weltranglistensiebte hat seit den fünf Startpleiten in Folge zwischen
der ersten Runde in Wimbledon und der ersten Qualifikationsrunde der US Open
kein Match mehr bestritten. Sie belegt momentan den Weltranglistenplatz 188.
Roger Federer -
Marco Chiudinelli
Da das Traumfinale Djokovic-Federer aus heimischer
Sicht nicht erfolgreich verlief, kann man Marco Chiudinelli als den Schweizer
mit der besten Leistung bezeichnen. Seit den
US Open hat er einen Lauf wie
noch nie. Nach dem Viertelfinale in Bangkok schaffte er es beim höher dotierten
Turnier in Basel nun sogar bis ins Halbfinale. Das Duell der beiden ehemaligen
Basler Balljungen Federer und Chiudinelli lässt viel Raum für Geschichten offen.
Die Partie war enger, als sich das so mancher Zuschauer vielleicht gedacht
hatte. Wie Stepanek schaffte auch Chiudinelli kein Break. Aber auch er hatte
seine Chancen. Mitte des ersten Satzes besass er bei 0:40 drei Breakbälle. Im
Tie-Break des ersten Satzes dann sogar einen Satzball. Beide Situationen
überstand der Basel-Sieger der letzten drei Jahre aber unbeschadet.
Daniel Nestor/Nenad Zimonjic -
Christopher Kas/Viktor Troicki
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Publikum bei einem Doppel
mehr geklatscht und mitgemacht hätte als dasjenige in Basel. Das war zwar immer
noch nicht übermässig, aber es war verhältnismässig doch eine sehr gute
Atmosphäre. Vor allem, weil die Partie durch den überlegenen Auftakt der
Weltranglistenersten nicht sehr spannend begonnen hatte. Im zweiten Satz konnten
die Aussenseiter mithalten, kamen aber im gesamten Match zu keinem Breakball.
Beim Spielmodus mit der No Ad-Regel und dem Match-Tie Break anstelle des dritten
Satzes stellt allerdings jeder Satz, den man als Favorit nicht klar für sich
entscheiden kann, eine potentielle Gefahr dar.
Wer am Ende des Jahres die Nummer 1 der Welt sein wird, entscheidet sich erst an
den ATP World Tour Finals in London. Dank dem Finalsieg über Bryan/Bryan liegen
Nestor/Zimonjic in der Jahreswertung mit 9510 Punkten nur noch 170 Zähler hinter
den US-Amerikanern.
Bob Bryan/Mike Bryan
- Marcelo Melo/Andre Sa
Trotz einem frühen Break liessen sich die Bryans im
ersten Satz noch zweimal den Aufschlag abnehmen. Nach dem etwas überraschenden
Gewinn des ersten Durchgangs für die Brasilianer konnten die Zwillinge einen
Gang höher schalten. Die Australian Open-Sieger holten sich den zweiten
Durchgang gleich mit 6:0 und setzten sich auch in der anschliessenden
Kurzentscheidung durch.