Wimbledon 2008, London |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Marat Safin, Novak Djokovic, Janko Tipsarevic, Andy Roddick, Mario Ancic, David Ferrer, Dmitry Tursunov, Jesse Levine, Donald Young |
Frühes Aus - Marat Safin, Novak Djokovic, Janko Tipsarevic, Andy Roddick, Mario Ancic, David Ferrer |
Herren Einzel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinale | Halbfinale |
Mario Ancic - Michael Llodra (32) 6:4 7:6 2:0 ret. |
Mario Ancic - Philipp Petzschner 6:1 6:4 6:7 4:6 6:3 |
Mario Ancic - David Ferrer (5) 6:4 6:4 6:7 7:6 |
Mario Ancic - Fernando Verdasco (22) 3:6 4:6 6:3 6:4 13:11 |
Roger Federer (1) - Mario Ancic 6:1 7:5 6:4 |
- |
David Ferrer (5) - Sergiy Stakhovsky (Q) 7:6 6:3 1:3 ret. |
David Ferrer (5) - Igor Andreev 3:6 6:3 6:4 6:2 |
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Novak Djokovic (3) - Michael Berrer 7:5 2:6 6:3 6:0 |
Marat Safin - Novak Djokovic (3) 6:4 7:6 6:2 |
Marat Safin - Andreas Seppi (29) 7:6 3:6 7:6 6:4 |
Marat Safin - Stanislas Wawrinka (13) 6:4 6:3 5:7 6:1 |
Marat Safin - Feliciano Lopez (31) 3:6 7:5 7:6 6:3 |
Roger Federer (1) - Marat Safin 6:3 7:6 6:4 |
Marat Safin - Fabio Fognini 6:1 6:2 7:6 |
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Andy Roddick (6) - Eduardo Schwank 7:5 6:4 7:6 |
Janko Tipsarevic - Andy Roddick (6) 6:7 7:5 6:4 7:6 |
Janko Tipsarevic - Dmitry Tursunov (25) 7:6 7:6 6:3 |
Rainer Schüttler - Janko Tipsarevic 6:4 3:6 6:4 7:6 |
- | - |
Janko Tipsarevic - Thierry Ascione 7:6 6:4 6:2 |
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Dmitry Tursunov (25) - Nicolas Mahut 6:4 6:7 7:6 3:6 7:5 |
Dmitry Tursunov (25) - Chris Eaton 7:6 6:2 6:4 |
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Jesse Levine (Q) - Donald Young 4:6 6:2 6:3 6:4 |
Jürgen Melzer - Jesse Levine (Q) 4:6 6:2 3:6 6:4 6:1 |
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Marat Safin - Novak Djokovic
Da war der aktuelle Australian Open-Sieger alles
andere als bereit, die Weltranglistenspitze zu erklimmen, wie er es doch hatte
verlauten lassen. Novak Djokovic zog einen schwachen Tag ein und machte viele
Fehler. Mit der Vorhand verschlug der Weltranglistendritte einfache Bälle ins
Netz und beim Aufschlag beging er insgesamt zehn Doppelfehler. Sein Gegner war
natürlich kein Unbekannter. Aber das hätte sich Marat Safin wohl auch nicht
träumen lassen, dass er gerade in Wimbledon sein Comeback schafft. 2001 war der
Russe hier im Viertelfinale gestanden. Ansonsten kam er in weiteren sieben
Teilnahmen nie über die dritte Runde hinaus. Aber der auf Position 75
zurückgefallene Russe trat topfit in Wimbledon an (Bild 3). Es schien mir, als
würde er seine Vorhand mit weniger Spin spielen als sonst. Vielleicht ein Grund,
warum er diesmal auf Rasen erfolgreicher spielte. Seine Defensivleistung war
stark, er brachte beinahe jeden Ball zurück. Mit seinem starken Aufschlag hielt
sich Safin den Rücken frei. Da gab es Phasen im Match, wo sich der 28-jährige
nur auf seinen Aufschlag konzentrierte und die Returnspiele praktisch sausen
liess. Trotzdem kam er im gesamten Match zu zwölf Breakchancen, von denen er
vier nutzte. Djokovic brachte es nur zu einer Breakchance. Diese nutzte er
immerhin. Der 21-jährige Serbe beendete das Match unrühmlich mit zwei
Doppelfehlern in Folge. Aber dieser Marat Safin ist schon ein spezieller Typ:
Seit dem Australian Open-Titel 2005 hatte er nie mehr gegen einen so gut
klassierten Gegner gewonnen. Doch nach dem Match packte er sofort seine Sachen
zusammen und marschierte vom Platz. Wenigstens ein kurzes Winken beim
Herauslaufen lag dann doch noch drin...
Janko Tipsarevic - Andy Roddick
(Bilder 1-4)
Der schwache Slice-Return ins Netz auf Bild 2 auf
einen 145 km/h langsamen zweiten Aufschlag Tipsarevic's wird Andy Roddick
stellvertretend für dieses Match wohl noch lange ärgern. Es lief bereits der
vierte Satz, Roddick hatte noch kein einziges Break geschafft und stand mit
einem 1:2-Satzrückstand da. Da begann Tipsarevic beim Aufschlag etwas zu
wackeln. Bei 5:4 und 15:40 erhielt Roddick die Möglichkeiten zum Break, was
gleichzeitig auch zwei Satzbälle waren. Derjenige auf Bild 2 war der zweite
Satzball, den er mit seinem Fehler verschenkte. Die insgesamt achte Breakchance
der Partie, die er ungenutzt liess. Janko Tipsarevic hatte im ganzen Match nur
zwei Möglichkeiten, nutzte aber beide. Somit gewann der 24-jährige Serbe, der
sich vor dem Service immer gegen seine Brille tippt, das Match mit einem in
Punkten ausgedrückt hauchdünnen Vorsprung von 146 zu 144. Roddick's Macke ist,
sich vor Aufschlag oder Return immer seine Kleider und sein Cap zurecht zu
zupfen.
Dmitry Tursunov (Bild 5)
In der dritten Runde scheiterte Dmitry Tursunov an
Tipsarevic. Vom Russen erwischte ich einen Schnappschluss, als er am Smseln war.
Der 25-jährige legt in Wimbledon eine gewisse Konstanz an den Tag: In fünf
Teilnahmen schaffte er es dreimal in die dritte und zweimal in die vierte Runde.
Jesse Levine - Donald Young
(Bilder 6-8)
Nicht zuletzt durch das frühe Ausscheiden von
Roddick mussten die US-Amerikaner eine bittere Niederlage einstecken. Acht
Spieler verloren in der ersten und deren drei in der zweiten Runde. Nur für
Bobby Reynolds ging es bis in die dritte Runde. Eine miserable Bilanz. Nachwuchs
ist also gefragt. Immerhin stehen mit Querrey (21 Jahre), Isner (23), Young (18)
und Odesnik (22) mittlerweile vier jüngere Spieler in den Top 100. Mit dem
19-jährige Jesse Levine und Donald Young standen sich in der ersten Runde zwei
Spieler mit berechtigten Zukunftshoffnungen gegenüber. Man merkte den beiden
Linkshändern an, dass sie das Spiel des anderen sehr gut kennen und vorhersehen
können. Eine Portion Nervosität waren ebenfalls mit dabei. Denn Levine führte im
vierten Satz bereits komfortabel mit 3:0, liess sich dann von Young aber alle
Spiele bis zum 3:4 abnehmen, ehe er das Match mit 6:4 doch für sich entschied.
Mario Ancic - David Ferrer
Zwei unterschiedliche Spielsysteme trafen in der
Partie zwischen dem Serve & Volley-Spieler Mario Ancic und dem
Sandplatzspezialisten David Ferrer aufeinander. Ancic erreichte in Wimbledon
2004 die Halbfinals und stand 2006 im Viertelfinale. Bei ihm fällt mir immer der
frühe Auftreffpunkt seines Aufschlages auf. Etwa ein bis zwei Meter vor der
T-Linie schlagen seine Aufschläge bereits ein. Ferrer hatte es in Wimbledon als
bestes Resultat 2006 immerhin in die vierte Runde geschafft. Überraschend hatte
der Spanier in der letzten Woche aber das Vorbereitungsturnier in
s'Hertogenbosch gewonnen und dabei auch seinen heutigen Gegner besiegt. Wenn man
im gesamten Match keinen einzigen Breakball nutzen kann (bei sechs Chancen),
dann muss man unbedingt seine Aufschlagspiele halten. Doch Ferrer legte im
ersten und im zweiten Satz einen Fehlerstart hin und gab jeweils gleich das
erste Spiel zum 0:1 ab. Ancic hatte einen klaren Spielplan. Der 24-jährige
Kroate stürmte nach dem ersten Aufschlag sofort ans Netz, blieb nach dem zweiten
Aufschlag aber immer hinten. Auch in den Grundlinienduellen suchte er kaum den
Weg ans Netz. Bei den Rallies war es überraschenderweise sogar eher der Spanier,
der den Angriff nach vorne suchte. Serve & Volley spielte dieser aber natürlich
nicht.