Russland-Reise 2007 |
zurück zur Übersicht Last updated: 09.09.2007 |
Perm - 31.-02. August 2007 |
Kungur - Eishöhle:
90 Kilometer südlich von Perm liegt das Städtchen Kungur. Berühmt ist es für
seine Eishöhlen. Wobei sich Eiszapfen nur in der Nähe des Ein- und Ausgangs
befinden, da dort Luft und Wind von ausserhalb eindringen können, die
Feuchtigkeit in die Höhle bringen. Die Höhle selbst besteht aus Kalkstein, der
in den verschiedenen Grotten jeweils unterschiedlich beleuchtet wird. Es fehlt
ihr allerdings fast gänzlich an Stalaktiten und Stalagmiten, da sie nicht
"tropft". Die kleinen Seen in der Höhle haben mir aber sehr gut
gefallen.
Eingang zur Eishöhle | ||||
Von Kungur ging es weiter nach Kalinino, wo
sich das Belogorsky Kloster befindet. Die Strassen wiesen viele Schlaglöcher
auf. Der Schriftstellers Nikolai Gogol meinte anfangs des 19. Jahrhunderts, dass
Russland zwei Probleme habe: "Schlechte Strassen und Dummköpfe." Und
viele Russen sind der Ansicht, dass sich daran bis heute nichts geändert hat.
Der harte Winter hinterlässt halt seine Spuren. Wobei die Strassen in der
Region Perm im Nachhinein verglichen mit den weiteren Stationen meiner Reise
doch die mit Abstand Schlechtesten waren. Trotz seiner 1 Mio. Einwohner ist Perm
als 12. grösste Stadt Russlands doch eher "Provinz". Vor allem, weil
im Föderationskreis Wolga mit Nischni Nowgorod, Samara und Kasan gleich drei
grössere und bedeutendere Städte beheimatet sind.
Ausblick vom Hügel über bzw. auf der Eishöhle auf Kungur und den Fluss Sylwa. | Die weite Landschaft und die vereinzelten Seen erinnerten mich etwas an Kanada. | Vom Belogorskj Kloster aus, dass sich auf einer Anhöhe befindet, hat man einen guten Überblick über die weite Ebene. | ||
Belogorskj Kloster:
Das Kloster ist der "Zwilling" der Christi-Erlöser-Kathedrale
in Moskau. Tragische Zeitzeugen sind Einschusslöcher an der Fassade der
Kathedrale, die an die Massenhinrichtung der letzten Mönche des Belogorskj
Klosters nach der Matchübernahme der Sowjets erinnern. Unterhalb der hölzernen
Kirche befindet sich eine Quelle mit "heiligem" Wasser, wo man nach
einiger Wartezeit seine Wasserflasche auffüllen kann.
Wie so viele Gotteshäuser in Russland befindet sich auch dieses in Renovation. | Hölzerne Kirche | |||
Chochlowka:
Das Freilichtmuseum für Holzarchitektur liegt etwas ausserhalb von Perm.
Womöglich lag es an den frühen Zeitpunkten, zu denen wir zu den Ausflügen
gestartet waren. Aber überall ausser beim Kloster war ich der einzige Tourist
vor Ort. Beim Kloster waren es eigentlich auch keine Touristen gewesen, sondern
Einheimische und Pilger.
Artilleriemuseum:
Das Perm durch das Militär gross geworden ist, hatte ich bereits anhand der
Düsenjets vermutet, die die Stadt regelmässig im 15 Minuten-Takt im Tiefflug
passiert hatten. In der UdSSR war Perm eine "geschlossene Stadt", das
heisst für Ausländer und sogar selbst für Auswärtige nicht zugänglich.
Neben dem Museum befindet sich die grösste Kanonenfabrik Russlands.
Klima:
Gemeinhin ist bei uns die Meinung verbreitet, dass es in Russland oder speziell
in Sibirien immer kalt ist. Im Winter ist dies natürlich so. Auch praktisch
jedermann in Russland hat mir von den minus 40 Grad Celsius erzählt, die in der
kältesten Phase des Winters üblich sind. Im Sommer hingegen bringt das
kontinentale Klima hohe Temperaturen mit sich. Zwischen Winter und Sommer kann
man banal gesagt also einfach das Minuszeichen setzen oder wegnehmen.