Billie Jean King Cup Europa/Afrika-Zone II 2023

zurück zur Übersicht         Last updated: 24.10.2023

Österreich, Bulgarien - 5. Platz, 7. Platz

.

 Platzierungsspiele
Pl.  Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
1
 
 Portugal - Georgien
 2:0
 Murta - Shapatava
 6:3 7:6
 F. Jorge - Gorgodze
 7:5 6:3
 not played
 
1
 
 Griechenland (1) - Estland
 2:0
 Grammatikopoulou - Malygina
 6:2 6:4
 Papamichail - Kontaveit
 6:2 6:4
 not played
 
5
 
 Litauen (2) - Israel
 2:0
 Paukstyte - Buchnik
 6:3 6:3
 Bubelyte - Kimchi
 6:2 6:3
 not played
 
5
 
 Bosnien/Herzegowina - Kosovo
 2:0
 Tucakovic - Lekaj
 6:1 6:1
 Berberovic - Rushiti
 6:1 6:1
 not played
 
9
 
 Malta - Südafrika
 2:0
 Genovese - Van Zyl
 6:3 6:1
 Curmi - Pretorius
 6:2 6:3
 not played
 
11
 
 Irland
 spielfrei
 not played
 
 not played
 
 not played
 

Griechenland und Portugal steigen in die Europa/Afrika-Zone I auf.
Südafrika und Irland steigen in die Europa/Afrika-Zone III ab.

 

 Vorrunde Gruppe B
Tag  Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
Mo
 
 Litauen (2) - Kosovo
 3:0
 Bubelyte - Lekaj
 7:5 6:1
 Mikulskyte - Rushiti
 6:2 6:7 6:2
 Paukstyte/Tverijonaite - Gjinaj/Lekaj
 7:6 6:4
Mo
 
 Estland - Südafrika
 3:0
 Malygina - Pretorius
 6:1 6:0
 Kontaveit - Kruger
 6:2 6:2
 Neel/Nuudi - Manyube/Pretorius
 6:1 6:1
Mo
 
 Georgien - Irland
 2:1
 Shapatava - Lohan
 7:6 0:4 ret.
 Gorgodze - Simunyu
 6:3 6:7 6:1
 Dzalamidze/Gorgodze - Simunyu/Lohan
 6:3 6:3
Di
 
 Litauen (2) - Irland
 3:0
 Bubelyte - Lohan
 6:1 6:3
 Mikulskyte - Simunyu
 6:2 6:2
 Paukstyte/Tverijonaite - Copas/O'Connor
 6:2 6:3
Di
 
 Estland - Kosovo
 3:0
 Nuudi - Gjinaj
 6:0 6:1
 Kontaveit - Rushiti
 6:1 6:1
 Neel/Rahnel - Rushiti/Lekaj
 6:2 6:4
Di
 
 Georgien - Südafrika
 3:0
 Natsvlishvili - Pretorius
 6:4 6:2
 Gorgodze - Kruger
 6:3 2:6 6:2
 Kalashnikova/Dzalamidze - Manyube/Pretorius
 6:2 6:0
Mi
 
 Litauen (2) - Georgien
 1:2
 Bubelyte - Shapatava
 4:6 7:6 6:0
 Mikulskyte - Gorgodze
 5:7 6:4 1:6
 Mikulskyte/Paukstyte - Kalashnikova/Gorgodze
 0:6 2:6
Mi
 
 Estland - Irland
 3:0
 Nuudi - Courtney
 6:1 6:1
 Malygina - Copas
 6:3 6:3
 Neel/Rahnel - Simunyu/Courtney
 6:3 6:1
Mi
 
 Südafrika - Kosovo
 0:3
 Van Zyl - Lekaj
 1:6 4:6
 Pretorius - Rushiti
 6:4 0:6 1:6
 Manyube/Van Zyl - Rushiti/Lekaj
 5:7 6:2 3:6
Do
 
 Litauen (2) - Estland
 1:2
 Paukstyte - Nuudi
 6:2 6:2
 Mikulskyte - Kontaveit
 1:6 0:6
 Mikulskyte/Paukstyte - Neel/Kontaveit
 1:6 5:7
Do
 
 Georgien - Kosovo
 3:0
 Shapatava - Lekaj
 6:2 6:1
 Gorgodze - Rushiti
 6:1 6:2
 Kalashnikova/Dzalamidze - Broqi/Morina
 6:1 6:1
Do
 
 Irland - Südafrika
 1:2
 Lohan - Pretorius
 7:6 4:6 6:7
 Simunyu - Kruger
 2:6 4:6
 Simunyu/Courtney - Manyube/Van Zyl
 4:6 6:3 6:3
Fr
 
 Litauen (2) - Südafrika
 2:1
 Bubelyte - Van Zyl
 6:2 6:4
 Mikulskyte - Kruger
 3:6 6:1 4:6
 Mikulskyte/Paukstyte - Pretorius/Van Zyl
 6:0 6:2
Fr
 
 Estland - Georgien
 3:0
 Nuudi - Shapatava
 7:6 6:3
 Malygina - Gorgodze
 6:3 ret.
 Nuudi/Rahnel - Dzalamidze/Natsvlishvili
 7:5 6:0
Fr
 
 Irland - Kosovo
 1:2
 Lohan - Lekaj
 1:6 7:5 3:6
 Simunyu - Rushiti
 6:1 6:1
 Simunyu/Courtney - Rushiti/Lekaj
 2:6 2:6

Tabelle:   1. Estland 5/5,   2. Georgien 4/5,   3. Litauen 3/5,   4. Kosovo 2/5,   5. Südafrika 1/5,   6. Irland 0/5.

 


Tag 1: Litauen – Kosovo   3:0
1:0   LTU-KOS   Klaudija Bubelyte (WTA 720) - Adrijana Lekaj (WTA -)   7:5 6:1   (Bilder x-x)
2:0   LTU-KOS  
Justina Mikulskyte (WTA 326) - Arlinda Rushiti (WTA 470)   6:2 6:7 6:2   (Bilder x-x)
3:0   LTU-KOS   Patricija Paukstyte
/Emilija Tverijonaite (WTA Doppel 663/-) - Vesa Gjinaj/Adrijana Lekaj (WTA Doppel -/-)   7:6 6:4   (Bilder x-x)
       weitere Teammitglieder: Aja Broqi, Forta Morina.
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Tag 1: Estland – Südafrika   3:0
1:0   EST-RSA   Elena Malygina (WTA 374) - Suzanie Pretorius (WTA -)   6:1 6:0   (Bilder x-x)
2:0   EST-RSA  
Anett Kontaveit (WTA 69) - Isabella Kruger (WTA 365)   6:2 6:2   (Bilder x-x)
3:0   EST-RSA   Ingrid Neel
/Maileen Nuudi (WTA Doppel 77/654) - Naledi Manyube/Suzanie Pretorius (WTA Doppel -/-)   6:1 6:1   (Bilder x-x)
       weitere Teammitglieder: Laura Rahnel.
Ich erschrak mich als ich im Vorfeld die Weltranglistenposition von Kontaveit von Rang 69 sah. Dabei war sie gefühlt doch gerade erst noch die Nummer 2 gewesen!? Letztmals am 29. August 2022 recherchierte ich. Das ist wirklich noch gar nicht lange her. Hier in Lissabon wurde die 27-jährige von einer Kamera beim Gang zum Trainingsplatz und beim Zuschauen auf der Tribüne verfolgt. Am besten gleich zu Beginn des ersten Turniertags, dann sind alle Anforderungen erfüllt. Kontaveit und Sakkari sind natürlich die mit Abstand grössten Namen hier an der Veranstaltung.
Zum Zuschauen wurde die Partie von Estland und Südafrika auf keinem idealen Platz ausgetragen. Für mich als Fan in Ordnung, da ich diese Begegnungen mit einem Auge mitverfolgen konnte. Das ist praktisch bei insgesamt fünf gleichzeitig stattfindenden Länderspielen. Ich bevorzugte auch die Gleichzeitigkeit anstelle von Tag- und Abendsession für die beiden Gruppen. Für die Teammitglieder war es aber ungelegen, da sie zu weit entfernt waren und es sich schlecht über einen Platz hinweg anfeuern lässt. So wechselten die Estinnen im Verlauf des ersten Satzes dann auf die andere Seite und verfolgten die Partie stehend hinter dem Zaun, so wie es die Südafrikanerinnen von Anfang an getan hatten.
Am meisten Games gewannen die Südafrikanerinnen tatsächlich im Einzel gegen Kontaveit. Die 18-jährige Kruger liess nicht locker und erkämpfte sich bei 0:5 im zweiten Satz nochmals zwei Spielgewinne. In Punkto Härte konnte Kruger durchaus mithalten. Aber es sind dann Spielgestaltung und Erfahrung auf Weltklasseniveau die die Punktegewinne entscheiden.


Tag 1: Georgien – Irland   2:1
0:1   GEO-IRL   Sofia Shapatava (WTA 494) - Sinead Lohan (WTA -)   7:6 0:4 ret.   (Bilder x-x)
1:1   GEO-IRL  
Ekaterine Gorgodze (WTA 295) - Celine Simunyu (WTA 1083)   6:3 6:7 6:1   (Bilder x-x)
2:1   GEO-IRL  
Natela Dzalamidze/Ekaterine Gorgodze (WTA Doppel 58/145) - Celine Simunyu/Sinead Lohan (WTA Doppel 748/-)   6:3 6:3   (Bilder x-x)
       weitere Teammitglieder: Kapitän Margalita Chaknashvili-Ranzinger, Carragh Courtney.
Einige Minuten vor der Begegnung begrüsste ich ganz kurz den Kapitän Georgiens. Auf ihr "come and cheer for us" erklärte ich dass es heute wohl eine klare Angelegenheit geben würde für Georgien und ich deshalb eher bei engeren Begegnungen zusehen werde. Ich war aber vorsichtig mit der Formulierung, da man nie mit dieser Einstellung eine Begegnung angehen sollte.
Zwischen dem Ende von Satz und Match bei Litauen gegen Kosovo verschaffte ich mir jeweils einen Überblick. Dazu ist zu sagen dass kein funktionierendes Live Scoring zur Verfügung gestellt wurde von der ITF. Den ersten Ballwechsel den ich von Shapatava und Lohan sah, den gewann die Georgierin. Und der Schiedsrichter nannte den Spielstand 6 zu 5 für Irland. Wir waren also im Tie-Break des ersten Satzes und Georgien hatte gegen die unklassierte Irin gerade einen Satzball abgewehrt!? Drei Punkte später hatte Shapatava den Satz doch noch eingetütet. Als ich nach einem kurzen Satz bei Litauen-Kosovo wieder zurückkam, waren die Wischer bei Georgien und Irland ebenfalls auf dem Platz. Es war nun wohl sehr schnell gegangen mit dem Sieg Georgiens. Legte ich mir zurecht. Ich sollte erst viel später erfahren, dass die 32-jährige Shapatava mit 0:4 in Rückstand geraten war und hatte aufgeben müssen.
Im zweiten Match bekam ich gegen Ende des zweiten Satz wiederum live mit dass die Irinnen ganz gefährliche Aussenseiterinnen waren.
Ein entscheidendes Doppel würde es ausser bei Bosnien/Herzegowina-Malta keines geben. Bei Portugal-Israel war ich mir nicht ganz sicher ob es sich um ein entscheidendes Doppel handelt und so setzte ich mich in den Schatten auf der Tribüne des Hauptplatzes jenes Spiels. Die Live Scores waren nun teilweise aktualisiert und ich sah dass es bei Georgien-Irland 1:1 stand nach den Einzeln. Sofort wechselte ich zum anderen Platz, auf dem Dzalamidze und Gorgodze bereits 3:0 in Führung lagen. Nun war ich auch in der Stimmung zum anzufeuern. Denn ich bin ja grundsätzlich immer für die Aussenseiter und ich hatte eine erfreuliche Leistung von Irland durchaus begrüsst. Aber jetzt wurde es Ernst. Und die Neo-Georgierin Dzalamidze hatte letztes Jahr in Roland Garros durchaus gut auf meine Anfeuerung angesprochen. Heute bei ihrer Premiere im Billie Jean King-Cup war die 30-jährige aber wohl etwas zu angespannt und somit ungestüm und fehlerhaft unterwegs.

kalashnikova aus bogota eingetroffen.
gorgodze nach dem spiel mit schlechten nachrichten konfrontiert. iku.

Isabella ShinikovaIsabella ShinikovaJacqueline Cabaj Awad
Tag 2: Georgien – Südafrika   3:0
1:0   GEO-RSA   Nino Natsvlishvili (WTA 1108) - Suzanie Pretorius (WTA -)   6:4 6:2   (Bilder x-x)
2:0   GEO-RSA  
Ekaterine Gorgodze (WTA 295) - Isabella Kruger (WTA 365)   6:3 2:6 6:2   (Bilder x-x)
3:0   GEO-RSA  
Oksana Kalashnikova/Natela Dzalamidze (WTA Doppel 47/58) - Naledi Manyube/Suzanie Pretorius (WTA Doppel -/-)   6:2 6:0   (Bilder x-x)
       weitere Teammitglieder: Marilouise Van Zyl.
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Viktoriya TomovaViktoriya TomovaViktoriya Tomova
Tag 2: Estland – Kosovo   3:0
2:0   EST-KOS   Anett Kontaveit (WTA 69) - Arlinda Rushiti (WTA 470)   6:1 6:1   (Bilder x-x)
.

Kajsa Rinaldo Persson, Julita SanerJulia Terziyska, Viktoriya Tomova
Tag 2: Litauen – Irland   3:0
2:0   LTU-IRL   Justina Mikulskyte (WTA 326) - Celine Simunyu (WTA 1083)   6:2 6:2   (Bilder x-x)
3:0   LTU-IRL   Patricija Paukstyte
/Emilija Tverijonaite (WTA Doppel 663/-) - Ruth Copas/Aisling O'Connor (WTA Doppel -/-)   6:2 6:3   (Bilder x-x)
.


1:0   AUT-GEO   Sinja Kraus (WTA 402) - Nino Natsvlishvili (WTA 1186)   6:4 6:2
Ein paar gute Games zu Tagesbeginn gegen eine deutlich stärker eingestufte Spielerin geben immer etwas Mut. So war die 19-jährige Natsvlishvili am heutigen Mittwoch mit 4:3 in Führung gegangen. Überraschenderweise war auch Kardava am Montag gegen Juvan mit einem tollen 5:2 gestartet. In beiden Fällen ging der erste Satz aber an die Gegnerin und im zweiten Satz fiel die Angelegenheit dann deutlich klarer aus. Beides von mir über zwei Plätze hinweg etwas mitverfolgt.


2:0   AUT-GEO   Julia Grabher (WTA 198) - Zoziya Kardava (WTA 1016)   6:0 6:1
Mariam hatte am Vortag schon auf meine Frage ob sie bereit sei für morgen gemeint, dass sie wohl nicht spielen werde. Meine Frage hatte darauf abgezielt ob sie körperlich fit sei, da die Niederlage einfach zu glatt war. Aber fit war sie anscheinend. Denn Mariam und Oksana legten auf dem Platz der zwischen den Matchcourts von SWE-BUL und von AUT-GEO lag eine lange Trainingseinheit ein. Sie waren somit auch weniger als die Hälfte der Zeit an der Seitenlinie um ihre Mannschaftskolleginnen zu unterstützen, was etwas schade ist.
Grabher feierte bei Sturm gestern einen Zweisatzsieg gegen Zidansek - die als WTA Nummer 27 klar bestklassierte Spielerin an diesem Turnier - und erdrückte ihre Gegnerin heute regelrecht. Genau vor Jahresfrist hatte Grabher in Bellinzona das 60'000$ ITF-Turnier gewonnen. Ihr bisher grösster Titelgewinn. Leider fiel sie in der Rangliste nun um 46 Ränge auf Rang 198 zurück, weil sie gar nicht erst die Chance hatte um ihre Punkte aus Bellinzona zu verteidigen. Das muss man ihr hoch anrechnen, dass sie ihre Frau beim Billie Jean King Cup stand, auch wenn dieser in diesem Jahr im April ausgetragen wurde. Natürlich gibt es auch Geld und Unterstützung vom Verband. Aber dennoch gab es einige Absenzen zu verzeichnen. Beispielsweise der kurzfristige Rückzieher von Ekaterine Gorgodze aus Georgien, die bisher immer für ihr Land beim Fed Cup angetreten war. Sie hatte im letzten Jahr in Bellinzona im Halbfinal gegen Grabher verloren. Im ersten Aufgebot dreissig Tage vor BJK Cup-Beginn figurierte sie noch im georgischen Aufgebot. Dann zwei Tage vor Beginn nicht mehr. Sie spielte diese Woche tatsächlich in Bellinzona und erreichte das Endspiel. Demgegenüber ist dann ein Trainingstag von Bolkvadze und ein Ausklinken für einen halben Tag aus dem Turnierbetrieb des Billie Jean King Cup die deutlich beherztere Variante.


3:0   AUT-GEO   Barbara Haas/Melanie Klaffner (WTA Doppel 440/453) - Tamari Gagoshidze/Nino Natsvlishvili (WTA Doppel 993/1008)   6:4 4:6 6:3
Ich konnte die Spiele von Georgien natürlich nur immer in der Pause der Schweden-Begegnung verfolgen. Zwanzig Minuten Pause zwischen den Einzeln und eine halbe Stunde Pause vor dem Doppel. Und eventuell noch ganz kurz während dem Platz wischen und wässern am Satzende. In diesem Fall sah ich aber die Partie und den Spielstand immer, weil das Doppel zwei Plätze weiter hinten stattfand. Und ich verliess erstmals in dreizehn Jahren während einer Schweden-Begegnung kurz meinen Platz, um etwas anderes zu verfolgen. Für den Satzgewinn im zweiten Satz und das Spielende spurtete ich kurz hinüber.

Caijsa HennemannMattias ArvidssonJacqueline Cabaj AwadJacqueline Cabaj AwadSinja KrausSinja Kraus
0:1   SWE-AUT   Jacqueline Cabaj Awad (WTA 487) - Sinja Kraus (WTA 402)   2:6 2:6
Es war die erste Begegnung der Schwedinnen in dieser Woche, welche ich nicht durch einen Maschendrahtzaun hindurch beobachten musste. Was für eine Freude. Auch bei der Platzpräparation wurde seitens der Organisatoren nochmals grosses Geschütz aufgefahren (Bild 1). Speziell dieser nördlichste Teil der Plätze war sehr tief. Das hatte ich zwei Plätze mehr nach Westen auf meinem Trainingsplatz jeweils auch festgestellt.
Ich hätte Cabaj Awad nicht aufgestellt für das Einzel heute, denn das hart umkämpfte und verlorene Einzel gestern hatte doch viel an physischer und psychischer Energie gekostet. Die Gedanken von Kapitän Arvidsson waren wohl dahingehend, dass man erst am Freitag gegen Gruppenprimus Slowenien einen Ruhetag einziehen würde. Jackie startete sehr gut in die Partie und gewann die ersten beiden Games. Da befand ich, dass wenn ihr Spiel da ist und sie sich in Form befindet, warum soll man es nicht versuchen... Doch in der Folge war zu sehen wie tapfer Jackie darum kämpfte um ihre Energie zu finden. Ich fand sie war in der Lage um mehr Energie zu mobilisieren als heute eigentlich in ihrem Körper zur Verfügung stand.
Von Sinja Kraus hatte ich vor dieser Woche noch nie etwas gehört. Meine Nachforschungen zeigen, dass sie ihr Fed Cup-Debüt bereits 2019 in der EA-Zone II gab und auch 2020 in der EA-Zone I im Einsatz stand, allerdings bei der Veranstaltung in Tallinn und nicht bei derjenigen in Esch-sur-Alzette, bei welcher Roland und ich waren. Vor allem mit dem Auftaktsieg gegen Terziyska am Montag hatte sie einen wichtigen Teil zum Erfolg der Österreicherinnen beigesteuert. Bei all ihren fünf Einsätzen diese Woche im Einzel der Nummern zwei galt letztendlich: Gewann Kraus ihr Einzel, gewann auch Österreich die Begegnung. Verlor sie ihr Einzel, so unterlag auch Österreich in der Begegnung.
Mir sind die Regeln bekannt, dass zwischen den beiden Einzeln eine Pause von zwanzig Minuten und vor dem Doppel eine Pause von dreissig Minuten eingelegt wird. Doch bereits in den ersten Tagen war ich überrascht wie schnell dass Kapitän Arvidsson jeweils an die Mannschaft kommunizieren konnte um welche Uhrzeit es weiterging. Auf Bild 15 ist der offizielle Ablauf nun genau zu erkennen. Nach Abschluss des Matches wird noch mit der Schiedsrichterin dieser Partie die Uhrzeit für den Beginn des nächsten Matches vereinbart. Dieses Jahr war ich halt wirklich sehr nahe dran am Geschehen. Ansonsten sitze ich grundsätzlich auf der Gegenseite des Platzes.

Julia GrabherCaijsa HennemannCaijsa Hennemann, Julia GrabherMattias Arvidsson, Caijsa HennemannCaijsa HennemannCaijsa HennemannCaijsa Hennemann
1:1   SWE-AUT   Caijsa Hennemann (WTA 374) - Julia Grabher (WTA 198)   7:6 7:5
Das war nun der grösste Sieg von Caijsa. Nach Bolkvadze war Grabher bereits die zweite Top 200-Spielerin, welche sie in dieser Woche knacken konnte. Die Georgierin war zwar besser klassiert (WTA 157), konnte ihrer Klassierung bei Sturm und auf nassem Sand aber nie gerecht werden. Grabher (WTA 198) hingegen hatte am Dienstag - zwar ebenfalls bei Sturm - mit der Slowenin Zidansek die Nummer 27 der Welt bezwingen können. Ein Duell wie heute zwischen Spielerinnen auf ihrer Lieblingsunterlage ist doch durchaus aussagekräftig. Der bisher einzige Sieg über eine Top 300-Spielerin, welche ich in Caijsa's WTA/ITF-Profil gefunden habe, war derjenige über Paquet (WTA 167) auf Sand in Budapest auf der ITF-Tour im letzten Herbst.

Kajsa Rinaldo Persson, Caijsa HennemannMelanie Klaffner, Sinja KrausMelanie Klaffner, Sinja KrausKajsa Rinaldo PerssonKajsa Rinaldo PerssonRiya Bhatia, Sowjanya BavisettiRiya Bhatia, Sowjanya BavisettiKajsa Rinaldo Persson, Caijsa Hennemann, Melanie Klaffner, Sinja Kraus, Mattias ArvidssonMarion Maruska, Barbara Haas, Sinja Kraus, Melanie Klaffner, Tamira Paszek, Julia Grabher, Jürgen MelzerMarion Maruska, Barbara Haas, Sinja Kraus, Melanie Klaffner, Tamira Paszek, Julia Grabher, Jürgen Melzer
1:2   SWE-AUT   Caijsa Hennemann/Kajsa Rinaldo Persson (WTA Doppel 294/863) - Melanie Klaffner/Sinja Kraus (WTA Doppel 453/490)   6:4 5:7 0:6
       weitere Teammitglieder: Betreuer Jürgen Melzer.
Es war bereits Donnerstag und endlich kam es für Schweden zu einem entscheidenden Doppel! Das endlich ist der Billie Jean King Cup! Lauwarme Doppel bei 0:2 oder 2:0 wie an den drei Tagen davor sind jetzt nicht gerade die spannendste Sache der Welt... Auch von der Gruppenrangliste her war es wohl ein letzter Ansatz für Schweden um sich von Play Out-Rang fünf hochzuspielen. Österreich hatte Bulgarien 2:1 geschlagen. Bulgarien hatte Schweden 3:0 geschlagen. Könnte sich nun Schweden gegen Österreich mit 2:1 durchsetzen im Tabellenbereich um die Gruppenränge drei bis fünf?
Hennemann/Rinaldo Persson war also unsere nominell stärkste Doppelpaarung. Die vierte Partnerin für Kajsa in vier Tagen. Denn an den Tagen zuvor in den bereits entschiedenen Begegnungen hatte Rinaldo Persson mit Östlund, Cabaj Awad und Saner gespielt. Die Österreicherinnen setzten wie schon im bisher einzigen entscheidenden Doppel vom Dienstag gegen Slowenien auf Klaffner/Kraus.
Endlich mal ein geiles Match in dem es um etwas ging. Die ersten beiden Sätze waren ganz eng. Öfters wurden Bälle mit viel Länge, Höhe und Spin eingestreut, die dann bis hoch hinten an den Zaun absprangen und kaum mehr zu spielen waren. Hennemann schlug den Ball bei einer solchen Gefahr dann immer gleich früh und tief ab dem Absprung bei der Grundlinie und liess ihn gar nicht erst steigen. Das ist eine proaktive Variante, die auch meine Schlagwahl wäre. Aber auch dies gestaltete sich in der Ausführung schwierig und führte zumeist zu nicht zwingenden Bällen gegenüber den Gegnerinnen. Im dritten Satz wurde es unerwartet einseitig und die Mannschaft aus Österreich durfte den vorzeitigen Klassenerhalt feiern (Bilder 17-19).
Erstmals "überzogen" wir nun auch zeitlich. Die Inderinnen, welche ab 16 Uhr mit ihren Spielen der Asien/Ozeanien-Zone I auf diesem Platz angesetzt waren, mussten noch etwas zuwarten. Ich ergriff die Gelegenheit im zweiten Satz, drückte ihnen eine kleine Schwedenfahne in die Hand und sagte ihnen, dass wenn sie für die im ersten Satz erfolgreichen Schwedinnen unterstützen würden, sie dann selber früher dran kommen würden (Bilder 9-10). Sie hatten jedoch Bedenken dass ihre Mannschaftsverantwortlichen sie mit der falschen Flagge in der Hand sehen könnten.


1:2   BUL-SLO   Isabella Shinikova/Julia Terziyska (WTA Doppel 255/561) - Ziva Falkner/Lara Smejkal (WTA Doppel 470/-)   6:0 5:7 6:1
Wie Kroatien schonte auch Slowenien am Donnerstag bereits im Einzel seine beste Spielerin. Doch anscheinend hatten sie das mit Augenmass getan. Denn selbst Ersatzfrau Lovric (WTA 573) schlug Shinikova (WTA 226) im Einzel der Nummern zwei. So standen die ungeschlagenen Sloweninnen auch gegen Bulgarien bereits nach den beiden Einzeln als Siegerinnen der Begegnung fest.


1:0   BUL-GEO  
Julia Terziyska
(WTA 522) - Tamari Gagoshidze (WTA 1217)   6:1 6:1
Die Gegnerinnen der Georginnen im ersten Einzel des Tages der beiden Nummern zwei waren immer etwa um Rang 400 oder 500 klassiert, was für die EA-Zone I sehr dankbar ist. Da gab es schon ganz andere Jahre mit viel stärkerer Besetzung. Das ist moralisch gar nicht einfach, wenn man dann trotzdem immer mit 0:1 in den Tag startet.


2:0   BUL-GEO  
Viktoriya Tomova
(WTA 112) - Mariam Bolkvadze (WTA 157)   6:3 ret.
Schweden hatte in der Begegnung gegen das bereits als Gruppensieger und Aufsteiger feststehende Slowenien aufgrund deren Aufstellung Siegchancen. Deshalb steckte ich Mariam während dem ersten Einzel noch kurz, dass wenn Schweden (hatte das erste Einzel bereits gewonnen) und Georgien heute gewinnen, sie noch einen Rang hochklettern könnten. Das habe sie gar nicht gewusst, meinte sie. Dem war aber so. Denn auch Bulgarien hatte in den vier Runden zuvor erst einen Sieg geholt (gegen Schweden). Auch Schweden erst einen Sieg (gegen Georgien). Ausserdem spielten sich die Plätze heute endlich schnell
er dank dem dritten Tag Sonnenschein in Folge. Heute morgen hatte sich auch meine Trainingsstunde gleich nebenan am besten angefühlt und ich habe ja auch eine Mariam Bolkvadze-Vorhand, als Linkshänder gespielt und beim Schlag so flach von sich weggedrückt, so dass der Longline ins Eck eine Waffe ist.
Das war ein grosser Kampf gegen Tomova und auch starke Ballwechsel, so wie ich das von zwei Plätzen weiter weg beobachten konnte. Die letzten beiden Games im ersten Satz sah ich dann noch aus der Nähe. Da war etwas in der Leistengegend und ihr Gesicht schmerzverzerrt und auch ich dachte mir Mariam solle sich Sorge tragen. Heute hätte sie noch dieses Einzel gewinnen und dann auch noch im Doppel gewinnen müssen, nur um dann Gruppenrang fünf und das Abstiegsspiel gegen Estland anstelle von Gruppenrang sechs und das Abstiegsspiel gegen Dänemark zu erreichen. Das machte alles keinen Sinn. So verstand ich die Aufgabe nach verlorenem ersten Satz.
Bulgarien klassierte sich mit zwei Siegen (gegen Schweden und Georgien) letztendlich auf dem vierten Gruppenrang. Das ist auch richtig so, denn Schweden hatte zwar auch zwei Siege (einer gegen Georgien), aber einer davon gegen Slowenien war "abgeschenkt" beziehungsweise die Möglichkeit einer Niederlage in Kauf genommen worden aufgrund des Modus. Durch den Sieg in der Direktbegegnung blieben die Bulgarinnen somit zurecht vorne.


2:1   BUL-GEO   Rositsa Dencheva/Yoana Konstantinova (WTA Doppel -/-) - Zoziya Kardava/Tamari Gagoshidze (WTA Doppel 986/993)   5:7 0:6
Ein "bedeutungsloses" Doppel bei 2:0 nach den Einzeln, wie man das gemeinhin so sagt. Aber ich sage euch das hier war kein bedeutungsloses Doppel! Zoziya und Tamari hatten sich Dienstag gegen Schweden gut verkauft und Tamari und Nino hatten am Mittwoch gegen Österreich erst im dritten Satz verloren. Nun ging es gegen die beiden 15-jährigen Bulgarinnen ohne WTA-Ranking. Aber Dencheva (U14 Siegerin Eddie Herr Trophy und Halbfinalistin U14 Orange Bowl letzten Dezember) und Konstantinova hätte man aus bulgarischer Sicht nicht mitgenommen um internationale Luft zu schnuppern, wenn die nicht entsprechend auf sich aufmerksam gemacht hätten. Dennoch musste da ein Sieg her für die nächste Reihe der Georgierinnen.
Denn tags zuvor hatte ich auf Facebook einen Kommentar gelesen, der mich geärgert hat. Ich habe auf Facebook ja den "Top-Fan"-Status bei der "Georgian Tennis Federation". Die schreiben immer über die aktuellen Resultate der Spieler/innen auf georgisch und in georgischer Schrift und die dazugehörige Übersetzung auf deutsch von Facebook ist teilweise sehr erheiternd. Da liest man dann vom "im Netz der Söhne" (im Tableau der Herren), dass jemand als "6. Samen im Saatgutturnier platziert" ist oder dass jemand von seinem Gegner "aus dem Turnier disqualifiziert" wurde. Und das klicke ich dann natürlich immer mit "gefällt mir" an, weil die Infos doch kompakt und gut sind. Und ich kann mir den Aufbau der georgischen Sprache etwas besser vorstellen. Der Kommentar zu einem Beitrag, der mich gestern allerdings sauer gemacht hat, war: "
Georgiens glänzende Zukunft erschien im Frauentennis beim Bilijinking Cup. lol.". Als Top-Fan hatte ich da dann natürlich interveniert und meine Einschätzung abgegeben.
Ich konnte im ersten Satz bei 3:2 für Georgien kurz zum Spiel dazustossen. Das nächste Game ging verloren und auf dem Gagoshidze-Aufschlag hiess es dann sofort 15:40. Zoziya und Tamari spielten zwar die Crosscourtrallies, aber am Netz hatten sie keinen Zugriff auf das Spiel. Das war dann doch sehr ideenlos und die Gegnerinnen schienen leicht die Oberhand zu gewinnen. Zum Glück konnten die Kaukasierinnen da den Hals noch aus der Schlinge ziehen und wieder mit 4:3 in Führung gehen. Beim Gang zur Bank rief ich ihnen "send a message to your team and win this" zu. Denn es war so wichtig dass sie mit einem Matchgewinn nach Hause kommen und ihren Teamleaderinnen vor dem Abstiegsspiel morgen zeigen, dass es doch geht. Dass sie einen gewissen Beitrag leisten können für das Mannschaftsgefühl. Denn ein Sieg fühlt sich so unglaublich viel besser an als eine Niederlage. Auch für die beiden selber wäre das Resultat und das Gefühl wichtig. Und auch als Signal an den Verband für die Nominierung und auch für die Tennisinteressierten zu Hause.
Über die zwei Plätze hinweg verfolgte ich die weitere Resultatentwicklung vom Schwedenspiel aus. 4:4, 5:4, 5:5 und plötzlich gewannen Zoziya und Tamari die nächsten acht Games in Folge. Ich konnte erkennen dass sie nun den Gegnerinnen am Netz auch mal in die Füsse spielten und diese zu Fehlern zwangen. Beim letzten Game wollte ich nochmals vor Ort sein. Im Billie Jean King Cup war dies der Debütsieg für die 18-jährige Gagoshidze. Die zwei Jahre ältere Kardava hatte bereits im letzten Jahr in der EA-Zone II ein Doppel gegen Moldawien gewonnen. Ich sah fast keinen Jubel nach dem Matchball. Das irritierte mich sehr, denn ich hätte mir deutlich mehr Freude gewünscht, jetzt wo mit dem Sieg das Zeichen gesetzt worden war. Ich musste aber auch gleich wieder zurück zu meinem Spiel, so dass ich mögliche Emotionen bei der Spielerinnenbank nicht mehr mitverfolgen konnte. Als ich dann später am Abend aber meine Bilder ansah, da freute ich mich dann aber doch. Denn da war die Erleichterung und Freude auf den Bildern 5 bis 8 doch deutlich zu erkennen.


1:0   CRO-AUT   Donna Vekic (WTA 108) - Sinja Kraus (WTA 402)   7:5 6:3
Da hatte ich Vekic in meiner Analyse zu Beginn der Woche über ihre Leistungsfähigkeit wohl doch unrecht getan. Denn letztendlich blieb sie in den drei Doppeln von Montag bis Mittwoch und den beiden Einsätzen im Einzel vom Donnerstag und Freitag unbesiegt.
Mit bisher je drei von vier gewonnen Begegnungen ging es an diesem Freitag zwischen Kroatien und Österreich um den zweiten Gruppenrang und somit um die Chance, um weiter um den Aufstieg spielen zu können. Die favorisierten Kroatinnen gewannen beide Einzeln und setzten sich somit durch.

 

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