Swiss Tennis Pro Cup
Mit den ersten zaghaften Schritten nach Corona offerierte Swiss Tennis seinen besten Spielern eine Einsatzmöglichkeit. Eine Möglichkeit für etwas Teambildung und den Aufbau des Wettkampfgefühls. Sowie ein Angebot für die Swiss Tennis Supporter, deren Jahresbeitrag 2020 ohne Gegenleistung an Davis Cup- oder Fed Cup-Begegnungen einging. Über diese Schiene wurde auch ich kontaktiert und griff gerne zu bei den zwei verfügbaren Tickets für den Tag mit den Profidamen am Samstag. In einer Woche würde in Palermo das erste WTA Turnier seit Corona ausgetragen werden. Und auch der Schweizer Interclub in der Nationalliga A würde über die nächsten beiden Wochen durchgeführt. Das grosse Thema waren aber die US Open ab dem 31. August 2020, dem ersten Grand Slam nach der drastischen Coronapause.
Es wurde im Fast Four Format gespielt. Ich hasse dieses Format. Aber für eine Exhibition wie heute war das in Ordnung. Schliesslich standen die Spielerinnen im Einzel und anschliessend im Doppel auf dem Platz. So wurde als Abwandlung des Fast Four anstelle eines dritten Satzes gleich auch ein Match Tie Break gespielt. Damit konnte der Zeitplan und die entsprechenden Einsätze gut festgelegt und eingehalten werden.

1:0   Belinda Bencic (WTA 8) - Jil Teichmann (WTA 63)   4:1 4:1
Speziell bei Bencic - aber auch bei Teichmann - gewann ich den Eindruck dass beide an Körpergewicht verloren haben. In einem halben Jahr weg vom Turniertennis kann man natürlich einige Anpassungen angehen und Reize anders setzen.
In der gesamten Partie gab es nur einen Entscheidungspunkt. Also nur einmal ging ein Game auf Einstand, wo dann eben der Entscheidungspunkt gespielt wird im Fast Four Format. Die Begegnung ging also wirklich deutlich zu Gunsten von Bencic aus.
Auf Bild 6 ist zu sehen wie ein Mikrofon unter Coronaregeln eingesetzt wird.
Timea Bacsinszky war ebenfalls anwesend. Sie konnte seit Herbst 2019 verletzungsbedingt kein Match mehr bestreiten und ihre Klassierung ist daher auf Rang 291 gefallen, auf dem es seit dem Einfrieren der Weltrangliste im März 2020 wegen Covid-19 verweilt. Mit Blick auf den zu Beginn erwähnten Mannschaftsgedanken gehört sie aber auch dazu. Ausserdem wäre sie als Ersatzspielerin zur Verfügung gestanden.

2:0   Stefanie Vögele (WTA 109) - Viktorija Golubic (WTA 123)   4:2 4:1
Beim Fast Four Format wird der Punkt trotz einer Netzberührung des Balls beim Aufschlag weitergespielt. Das finde ich eine sinnvolle Regelanpassung.
Vögele spielte unscheinbar, aber tat das Richtige gegen Golubic. Die Aargauerin ging auch ab und zu ans Netz und machte es dort gut. Denn von der Grundlinie konnte sie kaum Gewinnschläge ansetzen und hätte da fast immer auf den Fehler der Gegnerin warten müssen. Diese taktische Anpassung muss sich auch erst entwickeln. Aber mittlerweile ist sie ja bereits 30 Jahre alt und hat ihr Spiel komplettiert beziehungsweise entsprechend ausgerichtet.

3:0   Martina Hingis (WTA -) - Patty Schnyder (WTA -)   4:3 4:1
Im Legendeneinzel zwischen Hingis und Schnyder ging es oft über den Entscheidungspunkt.
In den Direktbegegnungen auf der WTA Tour hatte Schnyder mit 3 Siegen bei 2 Niederlagen tatsächlich die Nase vorne gehabt gegen die fünffache Grand Slam-Siegerin im Einzel.

3:1   Belinda Bencic/Stefanie Vögele (WTA Doppel 93/1190) - Viktorija Golubic/Jil Teichmann (WTA Doppel 148/418)   2:4 4:2 8-10
Die Zusammenstellung der Doppel sollte eine möglichst knappe Ausgangslage bringen. Es war schliesslich auch die einzige Begegnung welche in einen Match Tie Break ging.
Während des Doppels sass das Ehepaar Martina Hingis und Harry Leemann auf Bild 5 zusammen auf der Spielerbank. Er ist ja der Mannschaftarzt im Fed Cup Team.

Tipp für die nächste Party: Besorgt euch eine Konfettikanone! (Bilder 6 und 7)
Zweiter Tipp für einen gemütlichen Samstagabend: Ruft bei Radio SRF1 an und macht beim Ratespiel der Jukebox mit. Stefan und ich taten das auf der Rückfahrt. Bei unserer Premiere waren wir erfolglos. Wir kamen aber erneut durch und gewannen vier Runden in überzeugender Manier. Bis wir leider in der allerletzten Runde kurz vor Mitternacht aus dem Tonschnipsel weder Interpret noch Musiktitel erkannten und ausschieden.