WTA Palermo 2019

zurück zur Übersicht         Last updated: 31.08.2022

Palermo Ladies Open - Tennisclub anstelle Retortenturnier


Palermo Ladies Open
Die Internazionali Femminili di Palermo sind nach fünfjähriger Abwesenheit wieder zurück. Von 1988 bis 2013 gastierte die WTA in Palermo. Die Turnierlizenz verloren die Sizilianer aber an Kuala Lumpur. Nun ist das Turnier zurück und die gefüllten Werbebanden - wo nicht nur die Kommune und das Tourismusbüro aufgeführt sind was immer ein schlechtes Zeichen wäre - sowie das kleine Turnierdorf mit einigen Ausstellern lassen darauf schliessen, dass ein in einem lokalen Tennisclub ausgetragenes mit 250'000$ dotiertes WTA-Turnier finanziell überleben kann. Da hatte ich letzte Woche in Lausanne mehr Bedenken aufgrund der wenig bekannten Namen auf den Werbebanden und dem geringen Zuschauerzuspruch wie auch im Vorjahr in Gstaad. In einem Tennisclub verkörpert ein Turnier viel mehr Charme.
Für Europa sind Sandplatzturniere im Sommer traditionell verankert. Auf der Tennistour fristen sie zwischen Wimbledon und der zwei Wochen danach beginnenden Hartplatzsaison in Nordamerika in den letzten Jahren ein Mauerblümchendasein. Viele Spieler zeihen verständlicherweise Ferien vor, um in der bis Ende Oktober oder anfangs November andauernden Saison wieder Energie zu tanken. Das Teilnehmerfeld beschränkt sich mehr oder minder auf Spieler mit Lieblingsunterlage Sand und/oder mit Heimturnier. Die beste Italienerin Giorgi (WTA 62) bestritt beispielsweise zeitgleich die Qualifikation auf Hartplatz in Washington. In Lausanne in der Vorwoche auf Sand waren Görges (WTA 18) und Garcia (WTA 23) am Start. In Palermo hat man sich Bertens (WTA 5) als Aushängeschild geholt. Dahinter folgt als nächstbeste Cornet (WTA 48 bzw. 51, je nach Woche) und die achte Spielerin der Setzliste war in Lausanne WTA 79 und in Palermo WTA 90. Beide Turniere erfuhren in den Tagen vor Turnierbeginn viele Absagen. In Lausanne überstand nur eine gesetzte Spielerin (Cornet) die ersten beiden Runden. Das lässt auch auf fehlende Motivation bei den Spielerinnen schliessen. In einem solchen Rahmen tun sich aber immer auch Möglichkeiten für andere Spielerinnen auf.

Hier ein ausführlicher Artikel, den ich auf der Homepage des Turniers im Vorfeld fand. Von Google übersetzt aus dem Italienischen ins Deutsche:
"Sechs Jahre. Viele wurden für Italien verwendet, um seine zweite Runde der WTA-Strecke zu finden. 2019 kehren wir nach Palermo zurück, in den Country Time Club, Theater eines Termins, der zu einem Klassiker nach Wimbledon geworden ist. So ist Palermo nach der BNL International of Italy in Rom wieder der zweite italienische Termin im Bereich Frauen-Tennis im Profi-Zirkel.
Die Rückkehr des Palermo-Turniers war bereits im letzten November angekündigt worden, aber erst gestern kam das endgültige OK von der WTA-Delegierten Martina Lutkova, die den Country Time Club besuchte und die geplanten strukturellen Verpflichtungen genehmigte. Es erzählt die Details Oliviero Palma, der historische Turnierdirektor: „Die Möglichkeit, auf der Beleuchtung des dritten Feldes verlassen werden uns erlauben, die Startzeit der Nachmittags Spiele zu verzögern, um die Sportler zu vermeiden in den heißesten Stunden zu spielen, garantiert noch mehr Show für die Leute, die den Spielen folgen werden. Außerdem hat die WTA grünes Licht für die Erhöhung der Kapazität des zentralen Lagers erhalten, die 2.500 Sitze haben wird ".
Palma unterstreicht auch einen weiteren Aspekt der Wiedergeburt der sizilianischen Ernennung: "Jetzt ist das Ziel, die Mittel zu finden, um die Fortsetzung des Turniers sicherzustellen. Wir werden kein öffentliches Geld verlangen, und wir wollen mit den Erlösen aus dem Kartenverkauf, den Fernsehrechten und dem Anzeigenverkauf über die Runden kommen. Das Schicksal des Turniers liegt in den Händen von Enthusiasten und diejenigen, denen Internationals wichtig sind, müssen sie durch Abonnieren von Abonnements übernehmen. Wenn wir dieses Mal nicht zum Haushaltssaldo kommen, werden wir definitiv gehen ".
Die WTA Palermo nächste Saison, kehrt sofort in der Woche zu spielen, nach dem des Wimbledon, so wie sie in der vergangenen Jahren taten, während der Ankündigung des kompletten Zeitplan der nächste Jahr Tour der Frauen erwartet, bezeichnete das Startdatum sollte sei das vom 22. Juli 2019.
Das sizilianische Turnier wurde 1988 geboren und wurde schnell zum festen Termin, der die kurze Rückkehr auf Lehm vor der Saison auf amerikanischem Zement kennzeichnete. Viele sind Ebene in dem Gold-Namen: Mary Pierce gewann zweimal und Irina Spîrlea, eine Anastasia Myskina, Patty Schnyder, Sandrine Testud und Dinara Safina. Die eigentliche Besitzerin des Country Time Club war jedoch Anabel Medina Garrigues, die das Turnier zwischen 2001 und 2011 fünfmal gewann.
Lange Zeit gelang es den Italienern nicht, das Turnier zu gewinnen: Marzia Grossi, Laura Golarsa, Flavia Pennetta und Tathiana Garbin hatten zu verschiedenen Zeiten im Finale angehalten. Dann, im Jahr 2008, brach Sara Errani endgültig den Fluch und verband mit Palermo den ersten Erfolg auf der großen Rennstrecke. Von dort aus vier blauen Siege in 6 Ausgaben kam: Flavia Pennetta im Jahr 2009 wieder im Jahr 2012 Sara Errani, Roberta Vinci im Jahr 2013 von Errani ist auch die beste Leistung von einer italienischen Frau im Turnier, mit zwei Siegen und zwei endgültig; folgt Flavia Pennetta mit einem Sieg und zwei Finals.
Nach der Ausgabe 2013 hatte der Country Time Club die Boxen jetzt rot gefärbt. FIT verpflichtete sich, das Turnier zu verwalten, indem er dem Club ein Angebot unterbreitete. Dieses Angebot wurde zu spät und mit nicht vollständig definierten Bedingungen abgelehnt. stattdessen wurde das von Kuala Lumpur in Malaysia akzeptiert, wo die Veranstaltung bis 2017 mit einer Option für eine weitere dreijährige Verlängerung "angemietet" wurde. Das malaysische Gegenstück erwies sich jedoch als verspätet bei der Zahlung der dem Club geschuldeten Gebühr, wodurch der bestehende Vertrag gekündigt wurde."

Ich verpasste lediglich einen Turniertag. Den Montag und somit den dritten von neun Turniertagen. Denn ich wollte neben dem Turnier ja noch etwas die Insel entdecken.

Liudmila SamsonovaAmandine Hesse
Amandine Hesse (WTA 251) - Deborah Chiesa (WTA 336)   1:6 6:4 7:5
Zum Ende meines ersten Turniertages hörte ich dass Hesse und Chiesa in ein lautstarkes Duell verwickelt waren und stellte mich bei 3:4 im dritten Satz zu Court 6 in die Zuschauer, da die Tribüne bereits voll gefüllt war. Was die Lautstärke anbelangte, hielten sie mit dem lauten Gezirpe der Grillen in den Bäumen daneben mit. Um mich herum verfolgten auch die nächste Gegnerin
Liudmila Samsonova und weitere in der Qualifikation engagierte italienische Spielerinnen wie Dalila Spiteri das Ende dieser Partie.

Liudmila SamsonovaAmandine HesseAmandine HesseAmandine Hesse
Amandine Hesse (WTA 251) - Liudmila Samsonova (WTA 224)   6:4 7:6
Ich hatte mir die erste Stunde wieder geschenkt und mich der Tour de France gewidmet, aber die Spielerinnen hatten natürlich um 16 Uhr beginnen müssen. Da darf ich den Athletinnen ein Kränzchen binden, denn diese sind schon unglaublich fit. Denn ich hatte an diesem Sonntagmorgen mein Jogging von 8 bis 9 Uhr am Morgen nur in gemächlichem Tempo absolviert.
Sehr bissig wie schon gestern Abend war Hesse. Die 26-jährige Französin stiess auch bei unerzwungenen Fehlern der Gegnerin - ohne dass Hesse zuvor im Ballwechsel gut dagegengehalten hätte - laute Jubelschreie und Anfeuerungsrufe aus. Da waren meine Sympathien dann natürlich deutlich bei ihrer Gegnerin. Die 20-jährige Russin hatte gestern noch - die eigenen Haare knabbernd vor Spannung - die letzten Games der Partie ihrer heutigen Gegnerin verfolgt. Ich war dabei unmittelbar hinter ihr gestanden. Nicht über drei Sätze - aber dennoch in einer knappen Partie - setzte sich Hesse auch heute durch. Den Tie-Break gewann sie mit 12:10. Während Hesse in der ersten Runde im Hauptfeld ausschied, konnte sich Samsonova dort als Lucky Loserin gegen Qualifikantin Fourlis über ein Weiterkommen freuen.

Liudmila SamsonovaLiudmila SamsonovaTamara ZidansekTamara ZidansekTamara ZidansekLiudmila SamsonovaLiudmila SamsonovaJasmine PaoliniLiudmila Samsonova
Liudmila Samsonova (WTA 144) - Tamara Zidansek (WTA 56)   6:2 7:5
Die italienische Unterstützung für Samsonova war in diesem Spiel zu erkennen. Ihr Trainer feuerte sie auf Italienisch an. Denn die Russin hat 19 ihrer 20 Lebensjahre in Italien verbracht. In Juniorinnenzeiten war sie für Italien angetreten, aber als sie volljährig wurde, hatte sie den italienischen Pass entgegen der Erwartungen nicht erhalten. Daher startet sie seither für Russland, denn diesen Pass hat sich auch seit eh und je inne. Die grossgewachsene Spielerin hat die Ansätze für ein mächtiges Spiel mit guten Hebeln und in dieser Partie bewies sie auch Geduld sowie angemessene athletische Fähigkeiten. Die Beweglichkeit ist für Spielerinnen dieses Kalibers meist ausschlaggebend, für wie viele Bälle sie sich in eine gute Position bringen können oder wie viele Bälle sie wegen falscher Position zum Ball risikoreich verschlagen werden. Ich sehe bei ihr deutlich mehr Potential als ihre aktuelle Weltranglistenposition aussagt.
Zidansek sah ich in den zwei Tagen nach der Niederlage noch auf den Tennisplätzen in Palermo, auf denen sie sehr grosse Tennisumfänge absolvierte (Bilder 17 und 18).


Liudmila Samsonova (WTA 144) - Fiona Ferro (WTA 75)   6:7 6:3 6:4
Im zweiten Satz kamen wir zu dieser Partie, die im Gegensatz zu den anderen Spielen am bisherigen Freitag ein richtig starkes Niveau bot. Samsonova und Ferro scheinen ein Spiel zu haben, dass sich gegenseitig ergänzt und zu hartem und präzisem Schlagabtausch mit guter Länge führt. In der 2 Stunden und 37 Minuten andauernden Partie, die ab 20:30 Uhr angesetzt war, reichten die Energiereserven bei beiden Spielerinnen aus. Sowohl bei der Lucky Loserin Samsonova, die das fünfte Spiel innert sieben Tagen absolvierte, als auch bei Ferro, die das siebte Spiel innert neun Tagen absolvierte seit der zweiten Runde in Lausanne.
In den Sätzen zwei und drei liess sich Samsonova den Aufschlag nicht mehr abnehmen. Dank dem späten Break zum 5:4 im Entscheidungssatz - trotz 40:15 Vorsprung für Ferro - sorgte sie für die Vorentscheidung. Das Publikum war für mein Empfinden in diesem Hauptspiel des Abends sehr zurückhaltend geblieben. Erst in den letzten Minuten war ein sizilianischer Vulkanismus zu spüren, der an diesem Turnier unter den Tenniskennern spärlich gesät war. Wobei die Atmosphäre pro Italo-Russin Samsonova kippte, obwohl die zuvor mit etwas mehr Unterstützung unterwegs gewesene Französin Ferro eine Entscheidung gegen sich hatte hinnehmen müssen. Denn in der heissen Phase bei 4:4 und Aufschlag Ferro lief ein Steward durch die Zuschauerränge um sicherzustellen dass die Zuschauer ruhig blieben. Doch der Steward störte dadurch offensichtlich die Konzentration aller Beteiligten und das zwischen dem ersten und zweiten Aufschlag. Ferro verlor den anschliessenden Punkt und reklamierte bei der Schiedsrichterin erst dann, dass sie nochmals einen ersten Aufschlag hätte bekommen sollen aufgrund der Störung. Das hätte sie natürlich gleich sofort tun müssen. Ein Zuschauer deckte in der Folge den Steward lautstark mit einer Salve von Schimpfwörtern ein. Jedenfalls gewann Ferro ab 4:4 40:15 keinen einzigen Punkt mehr und acht Bälle später war die Partie mit einem starken Schlussspurt von Samsonova und unter grossem Jubel des Publikums beendet.

Jil TeichmannLiudmila SamsonovaLiudmila Samsonova
Jil Teichmann (WTA 82) - Liudmila Samsonova (WTA 144)   6:3 6:1
Am Vortag hatte Samsonova in den Sätzen zwei und drei ihren Aufschlag nicht mehr abgegeben und dann verlor sie heute fünf Aufschlagspiele nacheinander! Die ersten beiden Aufschlagverluste konnte sie mit Re-Breaks wiedergutmachen. Doch ab 3:4 war es um sie geschehen und die Breakorgie führte zum 3:6 0:4 ehe sie ihren Aufschlag noch ein einziges Mal halten konnte. Im ersten Satz schlug Teichmann gar drei Asse und liess keines ihrer aufschlagstarken Gegnerin zu. Ich hatte mir im Vorfeld der Partie gedacht dass Teichmann das Spiel von Samsonova besser liegen könnte als dasjenige von Ferro, die sich im Viertelfinal gegenseitig bekämpft hatten. Samsonova hatte gegen Ferro von einem gleichmässigen und harten Schlagrhythmus profitiert, obwohl das von der Französin so nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Gegen Teichmann bekam Samsonova alles, nur nicht einen gleichmässigen und harten Spielrhythmus. Daran scheiterte die 20-jährige.
Erstmals in dieser Woche war der Himmel über Mondello leicht bewölkt. Mit nur ein bis zwei Grad Abweichung hatten sich die Temperaturen während meinen eineinhalb Wochen in Sizilien bei einer Höchsttemperatur von 31 Grad Celsius am Tag und 23 Grad in der Nacht gehalten. Früher an diesem Freitagnachmittag waren gar für knapp eine Minute Regentropfen vom Himmel gefallen.

Fiona FerroFiona FerroFiona FerroFiona FerroSara Sorribes Tormo
Fiona Ferro (WTA 75) - Sara Sorribes Tormo (WTA 98)   6:4 7:5
Ganz wenige Punkte von mehrmaligem Einstand bis zum Spielgewinn und gleichzeitigen Gewinn des ersten Satzes für Ferro hatte ich auf Court 6 verfolgt, welches der zweitgrösste Platz auf der Anlage ist. Die 22-jährige Französin kommt direkt mit dem Turniersieg aus Lausanne angereist. In der Schweiz auf Sand scheint es ihr zu Gefallen. Mit dem Turniersieg in Lausanne vor zwei Tagen und dem Halbfinal in Lugano im April hat sie ihre zwei besten Resultate auf der WTA Tour erreicht.

Arantxa Rus, Ekaterine GorgodzeDalila SpiteriFederica BilardoEkaterine Gorgodze, Federica Bilardo, Dalila SpiteriFederica Bilardo, Dalila Spiteri
Arantxa Rus
/Ekaterine Gorgodze (WTA Doppel 234/442) - Dalila Spiteri/Federica Bilardo (WTA Doppel 513/519)   7:5 6:1
Als kurzes Intermezzo vor Beginn des Abendspiels auf dem Centre Court und zur Abwechslung gibt es das Doppel auf Court 6 diesmal aus einer anderen Zuschauerperspektive.

 

 Einzel Qualifikation  Einzel Hauptfeld
 1. Runde Qualifikation  2. Runde Qualifikation  1. Runde  2. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
   Fiona Ferro -
 Sara Sorribes Tormo (7)
 6:4 7:5
 Fiona Ferro -
 Giulia Gatto-Monticone (W)
 6:3 6:2
 Liudmila Samsonova (L) -
 Fiona Ferro
 6:7 6:3 6:4
 Jil Teichmann (8) -
 Liudmila Samsonova (L)
 6:3 6:1
 Jil Teichmann (8) -
 Kiki Bertens (1)
 7:6 6:2
 Liudmila Samsonova (2) -
 Nadia Podoroska
 6:1 6:0
 Amandine Hesse (10) -
 Liudmila Samsonova (2)
 6:4 7:6
 Liudmila Samsonova (L) -
 Jaimee Fourlis (Q)
 6:3 6:4
 Liudmila Samsonova (L) -
 Tamara Zidansek (4)
 6:2 7:5
 Amandine Hesse (10) -
 Deborah Chiesa
 1:6 6:4 7:5
   Tamara Zidansek (4) -
 Lara Arruabarrena
 6:2 6:3
 Jil Teichmann (8) -
 Daria Gavrilova
 7:6 7:5
 Jil Teichmann (8) -
 Gabriela Ce (Q)
 6:1 7:6
 Jil Teichmann (8) -
 Anna-Lena Friedsam
 6:0 1:0 ret.

 

 Doppel
 1. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Rus/Gorgodze -
 Wacanno/Thombare
 7:6 7:6
 Rus/Gorgodze -
 Spiteri/Bilardo (W)
 7:5 6:1
 Rus/Gorgodze -
 Bai/Geuer
 6:3 6:4
 Voracova/Lister (1) -
 Rus/Gorgodze
 7:6 6:2
 Spiteri/Bilardo (W) -
 Stollar/Garcia Perez (2)
 7:5 2:6 10-8

 

zurück zur Übersicht