US Open 2017, New York City |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Herren auf Ashe - Nadal-Lajovic, Federer-Youzhny, Shapovalov-Tsonga, Johnson-Almagro |
Rafael Nadal
(ATP 1) -
Dusan Lajovic
(ATP 85)
7:6 6:2 6:2
Er ist wieder die Nummer 1 der
Weltrangliste. Zwar im Wettlauf mit Federer, aber Nadal hat sich die
Weltranglistenspitze als Erster wieder schnappen können. Die beiden grossen
Gegenspieler - der 31-jährige Spanier und der 36-jährie Schweizer - erheben sich
in diesem Jahr definitiv in den Status einer lebenden Legende. Wenn sie dies
denn nicht bereits zuvor schon gewesen waren!
Die US Open sind der schlechteste Belag für das Spiel von Nadal. Nun wurde auch
noch unter geschlossenem Dach gespielt. In der Halle ist Nadal schwächer als
draussen. Zwar hat auch er über die Jahre hinweg seinen Aufschlag verbessert und
steht näher an der Grundlinie um die Punkte etwas zu verkürzen. Es gibt aber
viele andere Spieler, welche von den klinischen Bedingungen unter einem
geschlossenen Dach weit mehr profitieren als der Mallorquiner.
Nachdem Nadal nach Breakrückstand den ersten Satz doch noch drehen konnte,
machte ich mich auf den Weg zurück ins Hotel nach Queens. Mittlerweile war klar,
dass es den Rest des Tages durchregnen würde und die Spiele auf den
Aussenplätzen wurden bereits um 16 Uhr komplett abgesagt. Ich nutzte die
Gelegenheit um wichtigen Schlaf nachzuholen und etwas zu arbeiten. Nun bin ich
physisch und arbeitstechnisch wieder voll auf der Höhe. Am Abend hatte ich
geplant ans Lady Gaga-Konzert im Citi Field gleich neben den US Open zu gehen.
Bei Dauerregen und kalten Temperaturen um die 15 Grad Celisus verzichtete ich
aber darauf. Ich war nur mit T-Shirts nach New York gereist und habe mir gleich
am Montag auf der Anlage immerhin ein Langarmshirt gekauft. Über Jacke oder
Regenschutz verfüge ich aber nicht. Es hat ja schliesslich ein Dach über dem
Arthur Ashe Stadium für den Fall der Fälle! Die Abendsession vom Dienstag beim
Tennis hatte ich wegen den Lady Gaga-Gelüsten somit gar nie ins Auge gefasst. Es
gelang mir sogar mein Ticket über Ticketmaster zu verkaufen. Ich hasse zwar
diese Reseller, weil sie die Preise nur in die Höhe treiben und sich dabei
selber eine goldene Nase verdienen. Doch hier machte ich es mir auch zu nutzen.
Es blieben nur noch drei Stunden bis zur Night Session als ich das Ticket online
schaltete, doch wenn Federer spielt gibt es immer Fans, die ihn sehen wollen.
Face Value 35$ stellte ich das Ticket für 25$ ins Internet. Der Käufer musste
28$ zahlen inklusive Gebühren und es ging keine Stunde, da war meine
Eintrittskarte verkauft! Somit verpasste ich den Fünfsatzsieg von Federer gegen
Tiafoe, nehme nun aber ausgeruht das Mammutprogramm vom Mittwoch in Angriff mit
nachzuholenden Begegnungen der ersten Runde und neuen Begegnungen der zweiten
Runde. In New York und Melbourne hat es im Gegensatz zu Paris und London
einerseits Flutlicht auf den Plätzen und andererseits keine Nachbarschaft auf
die man Rücksicht nehmen müsste. Spielbeginn ist um 11 Uhr morgens und
Mitternacht ist bei dem angesetzten Programm auf einigen Aussenplätzen kein
Tabu.
Roger Federer
(ATP 3) -
Mikhail Youzhny
(ATP 101)
6:1 6:7 4:6 6:4 6:2
Gegen Ende des dritten Satzes war das
Resultat genügend heiss, dass ich ins Arthur Ashe Stadium ging um Federer und
Youzhny zu verfolgen. Beide waren vergleichbarem Niveau, da Federer die
Unantastbarkeit fehlte. Youzhny bearbeitete Federers Rückhand und diesem
unterliefen ungewohnte Fehler. Das erste Aufschlagspiel Youzhny's im vierten
Satz war beunruhigend für Federer Fans. Das kann man nicht mehr Sabr nennen, was
der Schweizer da veranstaltete. Das waren vielmehr Harakiri-Netzangriffe. War es
ein physisches Problem? War es der Rücken, der in Montreal vor zweieinhalb Woche
im Final zwickte? Zu diesem Zeitpunkt hätte ich ja gesagt. Doch danach besann
sich Federer wieder auf längere Ballwechsel und dort war im körperlich nichts
Augenscheinliches anzumerken. Federer behielt seine makellose Bilanz gegen den
ein Jahr jüngeren Russen mit dem 17. Sieg in Folge. Er erwähnte im
Platzinterview dass er gegen Youzhny bereits in der Juniorenkonkurrenz der US
Open im Jahr 1998 gespielt hatte. Federer verlor damals im Final gegen
Nalbandian.
Aber zwei Siege in zweimal fünf Sätzen ist sicherlich nicht nach Federers Plan.
Normalerweise hat er mit dieser Anzahl gespielter Sätze bereits die dritte Runde
gemeistert.
Denis
Shapovalov
(ATP 69) -
Jo-Wilfried
Tsonga
(ATP 12)
6:4 6:4 7:6
Man darf die US Open durchaus dafür
kritisieren, dass sie den Kanadier Shapovalov nicht mit einer Wild Card
ausgestattet haben. Das wäre in Wimbledon nicht passiert, an allen anderen drei
Grand Slam-Turnieren jedoch schon, da dort die Wild Cards strikt nach
Länderregelung (6 für die Heimnation, je 1 für die "anderen" zwei Grand Slam-Nationen
ausser Grossbritannien) vergeben werden. Shapovalov hat die
Junioren-Doppelkonkurrenz der US Open in 2015 gewonnen. Nach seinem
Juniorentitel im Einzel in Wimbledon 2016 beendete er seine Juniorenkarriere und
trat somit nicht mehr zu den US Open 2016 an. Vor drei Wochen hat der 18-jährige
(mit einer Wild Card) beim 1000er-Turnier im kanadischen Montreal Nadal besiegt
und stand im Halbfinal. Seine Weltranglistenposition würde seither locker zur
Aufnahme ins Hauptfeld der US Open reichen, tat es aber vor sechs Wochen beim
Meldeschluss noch nicht. Nun gut, Shapovalov hat sich durch die Qualifikation
gespielt und diese überstanden. Die nicht-Amerikanerin Sharapova beispielsweise
hat wiederum eine Wild Card erhalten. Und eine Bouchard, die aber genau gar
nichts trifft und die die US Open wegen ihres Sturzes im letzten Jahr sogar
verklagt hat, die wurde am Mittwoch gegen die den allermeisten unbekannte Rodina
sogar im Arthur Ashe Stadium angesetzt. Geld regiert die Welt, vor allem bei den
US Open wenn es um die Marketingrechte und Einschaltquote geht.
Für eine gute Einschaltquote garantiert aber auch Shapovalov, wenn er so spielt
wie gegen Tsonga. Ich sah mir den zweiten Satz an und überliess den in Tel Aviv
geborenen und auf den Bahamas lebenden Kanadier (à propos Geld regiert die Welt)
seinem Schicksal. Es war kurz vor 23 Uhr und es war definitiv Zeit um den
Mittwoch zu
beenden. Ich hatte die Anlage schliesslich bei Türöffnung um 9:30 Uhr betreten.
Stephens. Wozniacki.
Denis
Shapovalov
(ATP 69) -
Kyle Edmund
(ATP 42)
3:6 6:3 6:3 1:0 ret.
Nach der Cilic-Niederlage machte ich
mich auf zu Shape-of-a-love und Edmund im Arthur Ashe Stadium. Dort liess sich
der Brite soeben am Nacken behandeln. Wie Shapovalov im Platzinterview nach dem
Sieg sagte, habe er Edmund bei einem zweiten Aufschlag vor Schmerzen stöhnen
hören und dann nahm dieser auch die Verletzungspause. Ab diesem Zeitpunkt verlor
Edmund noch drei Games in Folge ohne echte Gegenwehr leisten zu können und
musste darum verständlicherweise aufgeben.
Kyle Edmund
(ATP 42) -
Steve Johnson
(ATP 46)
7:5 6:2 7:6
Im temporären Louis Armstrong Stadium
durfte ich zu später Stunde sogar auf den reservierten Sitzplätzen Platz nehmen.
Edmund ist seit dem ersten Tag der einzige verbliebene Brite im Turnier. Er hat
sich mit seinen 22 Jahren bereits gut entwickelt. Zu gut für Johnson an diesem
Tag. Der zerteilte seinen Schläger nach dem verlorenen ersten Satz. Er hatte
endlich das Rebreak zum 5:5 realisieren können, gab danach sein Aufschlagspiel
aber zu Null ab.
Steve Johnson
(ATP 46) -
Nicolas
Almagro
(ATP 92)
6:4 7:6 7:6
Beide Spieler standen an den French
Open mit sehr emotionalen Geschichten im Rampenlicht. Almagro erlitt in seiner
zweiten Runde eine Knieverletzung, war völlig aufgelöst hatte Bange wegen der
Schwere der Verletzung. Er wurde von seinem Gegner Del Potro herzhaft getröstet.
Der Argentinier weiss auf eigener Erfahrung nur zu gut was schwere Verletzungen
bedeuten. Johnson stand damals nach seinem Fünfsatzsieg in der ersten Runde über
Sugita weinend vor den Fernsehkameras und seine Untröstlichkeit und
Emotionalität lag darin begründet, dass sein Vater und Tennismentor vor wenigen
Woche mit erst 58 Jahren unverhofft verstorben war.
Auf dem Platz ist der 27-jährige Johnson ein Beisser und sowohl er als auch der
fünf Jahre ältere Almagro sind mit ihrem physischen Spiel alte Hasen im
Geschäft. So war der dritte Satz den ich mir ansah nicht reich an Höhepunkt. Es
kam zum wohltuenden Erfolg für den US-Amerikaner bei seinem Heim-Grand Slam. Er
weiss, dass alle wissen, was seine Geschichte ist. Er zeigte dass ihn die
Unterstützung berührte.
Almagro in Roland Garros mit Knieverletzung.
Es sind nur drei Jahre her seit meinem letzten Besuch, aber so viele Veränderungen hat es seit meinem ersten Besuch im Jahr 2005 noch nie gegeben. Momentan sind an allen Grand Slam-Turnieren grosse bauliche Veränderungen im Gang, die bis um das Jahr 2020 abgeschlossen sein werden. Ziel ist es überall mehr Platz zu schaffen, um eine bessere Zirkulation der Zuschauer zu ermöglichen, mehr Bars und Verkaufsstände und Sitzgelegenheiten zu schaffen und grössere Zuschauerkapazitäten an den Tennisplätzen selbst zu ermöglichen. Tatsächlich ist es möglich diese Dinge zu erreichen ohne dass ein Ziel das andere ausschliesst. In New York war ich zudem über die Blumen und die Plazas überrascht, dass die US Open bislang noch nie sehr viel für das Auge getan hatten, sondern mehr durch Grösse geprotzt hatten. Der der Bereich zwischen Grandstand und Court 7. Auf den Courts 13 bis 16 wurde an der einen Stirnseite anlalog den Plätzen 9 und 10 eine durchgehende Tribüne erstellt. Court 11 und neu auch 12 haben eine Tribüne, auf welcher der Platz für Ein- und Ausgänge sowie für Verkaufsstände integriert wurde im Gegensatz zu frü Ein weiterer wichtiger Punkt der Veränderungen ist der Bau von schliessbaren Dächern über den Stadien. Australien hat bereits deren Drei. Wimbledon und New York haben je Eines und sind beide mit dem Bau eines zweiten Daches beschäftigt.
Steve Johnson
(ATP 46),
Tommy
Paul
(ATP 159)
Die Spieler benutzen natürlich auch
die Gelegenheit um auf demjenigen Platz zu trainieren, auf dem sie ihr nächste
Begegnung bestreiten werden. So trainierte Johnson am Sonntag auf dem
Grandstand.
Karen Khachanov/Andrey
Rublev
(ATP Doppel 192/572)
-
Aisam-Ul-Haq Qureshi/Sam
Groth
(ATP Doppel 29/53)
6:4 6:4
Ich gebe es zu: Ich hätte den
19-jährigen Rublev besser im Einzel beim Sieg über Dimitrov in der zweiten Runde
im Louis Armstrong Stadium geschaut als in einem Erstrundendoppel auf Platz 7.
Doch besser im Doppel als gar nicht. Ich kam kurz vor knapp bei 4:3 im zweiten
Satz zur Partie als die Russen gerade den Geschwindigkeitsrekordhalter im
Aufschlag Groth gebreakt hatten. Beim nächsten Aufschlagspiel stellte sich
Khachanov relativ dumm an. Bei zwei Spielbällen schlug er Doppelfehler. Doch der
21-jährige brachte das Game doch noch durch.
Herren Einzel | ||||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Rafael Nadal (1) - Dusan Lajovic 7:6 6:2 6:2 |
Rafael Nadal (1) - Taro Daniel 4:6 6:3 6:2 6:2 |
Rafael Nadal (1) - Leonardo Mayer (L) 6:7 6:3 6:1 6:4 |
Rafael
Nadal (1) - Alexandr Dolgopolov 6:2 6:4 6:1 |
Rafael Nadal (1) - Andrey Rublev 6:1 6:2 6:2 |
Rafael Nadal (1) - Juan Martin Del Potro (24) 7:5 3:6 7:6 6:4 |
Rafael
Nadal (1) - Kevin Anderson (28) 6:3 6:3 6:4 |
Taro Daniel - Tommy Paul (W) 6:1 4:6 4:6 6:2 6:2 |
||||||
Roger
Federer (3) - Frances Tiafoe 4:6 6:2 6:1 1:6 6:4 |
Roger
Federer (3) - Mikhail Youzhny 6:1 6:7 4:6 6:4 6:2 |
Roger
Federer (3) - Feliciano Lopez (31) 6:3 6:3 7:5 |
Roger
Federer (3) - Philipp Kohlschreiber (33) 6:4 6:2 7:5 |
Juan
Martin Del Potro (24) - Roger Federer (3) 7:5 3:6 7:6 6:4 |
||
Mikhail
Youzhny - Blaz Kavcic 6:3 5:7 6:4 6:3 |
||||||
Jo-Wilfried
Tsonga (8) - Marius Copil 6:3 6:3 6:4 |
Denis
Shapovalov (Q) - Jo-Wilfried Tsonga (8) 6:4 6:4 7:6 |
Denis
Shapovalov (Q) - Kyle Edmund 3:6 6:3 6:3 1:0 ret. |
Pablo
Carreno Busta (12) - Denis Shapovalov (Q) 7:6 7:6 7:6 |
Pablo
Carreno Busta (12) - Diego Schwartzman (29) 6:4 6:4 6:2 |
Kevin
Anderson (28) - Pablo Carreno Busta (12) 4:6 7:5 6:3 6:4 |
|
Denis
Shapovalov (Q) - Daniil Medvedev 7:5 6:1 6:2 |
||||||
Steve
Johnson - Nicolas Almagro 6:4 7:6 7:6 |
Kyle
Edmund - Steve Johnson 7:5 6:2 7:6 |
|||||
Kyle
Edmund - Robin Haase (32) 6:3 7:5 6:3 |
Herren Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Khachanov/Rublev - Qureshi/Groth (16) 6:4 6:4 |
Khachanov/Rublev - Raja/Paes 6:4 7:6 |
Roger-Vasselin/Benneteau - Khachanov/Rublev 4:6 7:6 6:2 |