US Open 2017, New York City

zurück zur Übersicht         Last updated: 14.11.2018

Grandstand - Coric-Zverev, Schwartzman-Cilc, Svitolina-Rogers, Kuznetsova-Vondrousova, Querrey, Anderson, Thiem, Del Potro


USTA Billie Jean King National Tennis Center
Es sind nur drei Jahre her seit meinem letzten Besuch, aber so viele Veränderungen hat es seit meinem ersten Besuch im Jahr 2005 noch nie gegeben. Momentan sind an allen Grand Slam-Turnieren grosse bauliche Veränderungen im Gang, die bis um das Jahr 2020 abgeschlossen sein werden. Ziel ist es überall mehr Platz zu schaffen, um eine bessere Zirkulation der Zuschauer zu ermöglichen, mehr Bars und Verkaufsstände und Sitzgelegenheiten zu schaffen und grössere Zuschauerkapazitäten an den Tennisplätzen selbst zu ermöglichen. Tatsächlich ist es möglich diese Dinge zu erreichen ohne dass ein Ziel das andere ausschliesst. In New York war ich zudem über die Blumen und die Plazas überrascht, da die US Open bislang noch nie sehr viel für das Auge getan hatten, sondern mehr durch Grösse geprotzt hatten. Der Bereich zwischen Grandstand und Court 7 ist gelungen. Auf den Courts 13 bis 16 wurde an der einen Stirnseite anlalog den Plätzen 9 und 10 eine durchgehende Tribüne erstellt. Court 11 und neu auch 12 haben eine Tribüne, auf welcher der Platz für Ein- und Ausgänge sowie für Verkaufsstände integriert wurde im Gegensatz zu früher. Ein weiterer wichtiger Punkt der Veränderungen ist der Bau von schliessbaren Dächern über den Stadien. Australien hat bereits deren drei. Wimbledon und New York haben je eines und sind beide mit dem Bau eines zweiten Daches beschäftigt.


Borna Coric (ATP 61) - Alexander Zverev (ATP 6)   3:6 7:5 7:6 7:6
Ich hatte die Anlage kurz vor 21 Uhr bereits verlassen und schaute mir über das US Open Free Wifi (es ist das erste Grand Slam-Turnier, wo ich Free Wifi benutzen kann und dies in der Hälfte der Fälle tatsächlich auch funktioniert!) noch den Spielplan für Donnerstag an. Dieser konnte mich gar nicht begeistern und plötzlich stellte ich fest, dass es kein Match für mich um 11 Uhr gab. Somit würde es einen sehr späten Start für mich geben. Gleichzeitig stellte ich im Ticketmaster-Zelt gleich noch mein Ticket für die Night Session vom Donnerstag online und auch dieses brachte ich wieder für 25 USD an den Mann. Ich hatte noch mein Night Session-Ticket für Mittwoch in der Tasche und mit diesem ging ich um 21 Uhr nochmals zurück auf die Anlage. Denn Cincinnati-Sieger Zverev lag mit 1:2-Satzrückstand gegen den talentierten und ebenfalls 20-jährigen Coric zurück. Ich weiss gar nicht wie sie die Fans auf dem Grandstand zurückhalten, wenn er bereits voll ist. Denn der obere Ring ist von vielen Seiten her offen. Es scheint, dass die Leute einfach so lange auf dem Rund stehen können bis so viele Reihen entstehen dass keine mehr etwas sieht. Das ist auch eine selbstregulierende Möglichkeit zur Zuschauerregulierung.
Coric spielte variabler als Zverev. Der Deutsche hingegen verfügt über den härteren Aufschlag und damit über einfachere 1-2-Kombinatonen nach dem Aufschlag zum schnellen Punktgewinn. Der Kroate suchte sogar etwas mehr den Weg ans Netz als sein Kontrahent.
Zverev hat die hohen Erwartungen an den Grand Slam-Turnieren noch überhaupt nicht erfüllen können. In diesem Jahr ist es lediglich die 3. Runde in Australien, die 1. Runde in Paris, die 4. Runde in Wimbledon und die 2. Runde in den USA. Besser war er zwar noch nie, aber das ist natürlich kein Vergleich mit den Turniersiegen an den 1000er-Turnieren in Rom und Cincinnati sowie den weiteren Titeln beim 500er in Washington und bei den 250ern in Montpellier und München, die er in diesem Jahr bereits erzielen konnte.
Das Ende war bitter für den an Nummer 3 gesetzten Zverev: Er besass im vierten Satz bei 6:5 und Aufschlag Coric bei 0:40 drei Matchbälle. Den zweiten Matchball wehrte Coric mit einem Ball ab, der - wie Hawk Eye zeigte - noch an der Linie gekratzt hatte. Coric gewann fünf Punkte in Folge zum 6:6. Danach hatte der Kroate das Momentum auf seiner Seite als es in den Tie-Break ging.

Marin CilicMarin CilicDiego SchwartzmanDiego SchwartzmanDiego SchwartzmanMarin CilicMarin CilicDiego SchwartzmanMarin CilicMarin CilicDiego SchwartzmanDiego SchwartzmanDiego SchwartzmanDiego SchwartzmanMarin Cilic
Diego Schwartzman (ATP 33) - Marin Cilic (ATP 7)   4:6 7:5 7:5 6:4
Unverhofft kommt er jeweils doch noch, dieser Tag an dem ich mehr Herren- als Damenmatches verfolge. Das tolle an den US Open ist, dass ich zu jedem Zeitpunkt auf jeden Platz gehen kann um ein Spiel zu verfolgen. Mit den Änderungen auf der Anlage ist die auf den sieben grössten Plätzen (Ashe, Armstrong, Grandstand, 17, 5, 7, 11, 12) möglich, da der Zutritt und die Zirkulation funktioniert. Früher hatte es auf den Courts 7 oder 11 zwar jeweils freie Sitzplätze, aber während den Seitenwechseln brachte man die Massen nicht genügend schnell in Bewegung um diese auch zu füllen und die langen Schlangen abzuarbeiten. Einzig die Plätze 10 und 13 werden in der Reihenfolge des Turniers noch noch vor 7, 11 und 12 gewertet, aber auf 10 und 13 ist die Kapazität irgendwann erschöpft und der Zutritt nicht mehr möglich.
Cilic lag nach 1:1 in den Sätzen im dritten Satz mit Break zurück. Also ab auf den Grandstand! Im dritten Satz gab es sieben Breaks! Jedesmal legte Schwartzman vor und dreimal konnte Cilic zurückschlagen. Dass gegen den durchschnittlich nur mit 160 km/h beim ersten Aufschlag und 121 km/h beim zweiten Aufschlag servierenden Argentinier Re-Breaks möglich waren, ist verständlich. Ausserdem scheint der 25-jährige aus Buenos Aires nicht gerade über das stärkste Nervenkostüm zu verfügen. Doch dass sich der diesjährige Wimbledonfinalist und US Open-Champion von 2014 so oft breaken liess ist unverständlich. Er war ein so grosser Favorit in dieser Partie gewesen wie der Grössenunterschied auf Bild 21 zeigt.

Carlos BerlocqCarlos BerlocqCarlos BerlocqCarlos BerlocqCarlos BerlocqCarlos BerlocqCarlos BerlocqDiego SchwartzmanDiego SchwartzmanDiego Schwartzman
Diego Schwartzman (ATP 33) - Carlos Berlocq (ATP 95)   6:2 6:1 6:3
Als Vorbereitung auf der Spiel Larsson-Tomljanovic ging ich früh genug auf Court 11 und sah mir dort den dritten Satz im argentinischen Duell an. Der nur 170cm grosse Schwartzman hat ein toll mitanzusehendes Spiel.

Elina SvitolinaElina SvitolinaElina SvitolinaElina SvitolinaElina SvitolinaShelby RogersShelby Rogers
Elina Svitolina (WTA 4) - Shelby Rogers (WTA 62)   6:4 7:5
Die Weltranglistenpositionen zeigen auf dass die 22-jährige Svitolina in ihrer tennistischen Entwicklung bereits weiter und somit konstanter ist als die 24-jährige Rogers. Eine gewisse Verbissenheit scheint diesbezüglich hilfreich zu sein und auf den Bildern unverkennbar. Rogers kassierte bei 4:5 unverhofft das Break und weg war der Satz. Im zweiten Durchgang schlug sie mit 2:0 zurück, schweifte dann aber irgendwie ab und fand sich nach der Auszeit mit einer 2:5 Rücklage wieder. Dabei hätte sie einen sehr Übergang zum Netzspiel. 33 mal stand sie in dieser Begegnung am Netz und 20 mal davon hat sie den Punkt gewonnen. Sie kann mit ihren Grundlinienschlägen sehr druckvoll agieren und im Gegensatz zu vielen anderen Tennisspielerinnen am Netz vorne sogar überzeugend abschliessen.
In der zweiten Runde stellten Rogers und Gavrilova einen neuen Spieldauerrekord in einem Damen Einzel an den US Open auf. 3 Stunden und 33 Minuten dauerte die Partie. Bereits in der Vorwoche in New Haven hatte ein TV-Kommentator gewitzelt, dass sich die dortige Turniersiegerin Gavrilova habe vertraglich festschreiben lassen, dass sie immer mindestens über zwei Stunden spiele. Darunter geht bei ihr gar nichts.

Svetlana KuznetsovaSvetlana KuznetsovaSvetlana KuznetsovaMarketa VondrousovaMarketa VondrousovaMarketa VondrousovaMarketa VondrousovaMarketa VondrousovaSvetlana KuznetsovaSvetlana KuznetsovaSvetlana KuznetsovaMarketa Vondrousova, Svetlana KuznetsovaSvetlana KuznetsovaSvetlana Kuznetsova
Svetlana Kuznetsova (WTA 8) - Marketa Vondrousova (WTA 67)   4:6 6:4 7:6
Ich kam im dritten Satz zu diesem Match auf dem Grandstand und
Kuznetsova brachte das Match auf die physische Schiene. Ihr selber macht die Drecksarbeit nichts aus und sie liess ihre Gegnerin anrennen und anrennen, um dann selber im richtigen Momenten zu den Nadelstichen ansetzen zu können. Die Begegnung dauerte "nur" 2 Stunden und 31 Minuten, was für ein solches Match noch relativ kurz ist. Kuznetsova hält immerhin den Rekord für das längste Grand Slam-Match bei den Damen mit ihrer 14:16-Niederlage an den Australian Open 2011 gegen Schiavone nach 4 Stunden und 44 Minuten.
Die 18-jährige Vondrousova hat mich bei dieser Mammutaufgabe durch ihre abgeklärte Leistung überzeugt. Sie hat selbst hier einen Weg gefunden um mithalten zu können. Auch wenn die Niederlage nach drei ungenutzten Matchbällen bei 5:4 im dritten Satz natürlich sehr schmerzt. In den letzten fünf Minuten danach war ihr Energietank leer. Die erfahrene und physisch unglaublich starke US Open-Siegerin von 2004 hatte sie gebrochen.

Sam QuerreyRadu AlbotRadu AlbotSam Querrey
Sam Querrey (ATP 21) - Radu Albot (ATP 138)   4:6 6:2 6:4 6:4
Die Asse pro Satz zeigen auf, dass Querrey im Spielverlauf immer besser in seinen Spielrhythmus fand: 3, 3, 8 und 5 waren es in den vier Sätzen. 198 kalifornische Zentimeter trafen auf 175 moldawische Zentimeter. Dem 27-jährigen Qualifikanten aus Chisinau fehlten letztendlich bei eigenem Aufschlag und Grundlinienschlägen jeweils 10 km/h um gegen Querrey genügend Druck ausüben zu können. Immerhin gewannen er im ersten Satz einen Punkt inklusive Tweener (Bild ? in der Wiederholung).
Das war das einzige Herrenmatch in den sechs Tagen New York, welches ich von Anfang bis Ende mitverfolgt habe! Das hatte aber auch "soziale" Gründe. Erst sass ich bei Bob der jeweils einen reservierten Sitzplatz auf Armstrong hat. Danach als sich die Box füllte muss ich meinen Platz verschieben. Wir hatten uns aber für das einzige gemeinsame Abendessen in dieser Woche verabredet nach Ende der Partie.

Kevin AndersonDominic ThiemDominic ThiemDominic Thiem
Kevin Anderson (ATP 32), Dominic Thiem (ATP 8)
Eine Scharte ist ausgewetzt: Der 31-jährige Anderson ist seit geraumer Zeit der bestklassierte Spieler, der es noch nie in einen meiner Berichte geschafft hat. Ich habe ihm am Sonntag vor Turnierbeginn auf Court 5 etwas beim Aufschlagen zugesehen. Viel mehr Interesse und Emotionen konnte er bei mir leider auch live nicht wecken. Nicht einmal Davis Cup spielt er (ist nur in den Jahren 2008 und 2011 angetreten), so dass der Südafrikaner auch dadurch bei mir Goodwill keinen wecken kann. An den US Open setzte er aber zum Turnier seines Lebens an und spielte und servierte sich bis ins Finale durch!
Von der ganzen Misere der Spieler hinter Nadal und Federer profitiert ein Dominic Thiem. Dank einer starken Sandplatzsaison befindet er sich auf Rang 4 im ATP Race 2017 hinter Zverev. Es bleibt abzuwarten wie diese beiden jungen Spieler mit dem Status einer solchen Weltranglistenposition umgehen werden und was sie spielerisch zeigen können, wenn die arrivierten Djokovic (Schulter), Murray (Hüfte) und Wawrinka (Knie) wieder zurückschlagen möchten.

Juan Martin Del PotroJuan Martin Del Potro
Juan Martin Del Potro (ATP 28), David Ferrer (ATP 25)
Auf der gegenüberliegenden Seite der Plätze 4 bis 6 können die Trainingsplätze P1 bis P5 überschaut werden.

 

 Herren Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Juan Martin Del Potro (24) -
 Henri Laaksonen
 6:4 7:6 7:6
 Juan Martin Del Potro (24) -
 Adrian Menendez-Maceiras (Q)
 6:2 6:3 7:6
 Juan Martin Del Potro (24) -
 Roberto Bautista-Agut (11)
 6:3 6:3 6:4
 Juan Martin Del Potro (24) -
 Dominic Thiem (6)
 1:6 2:6 6:1 7:6 6:4
 Juan Martin Del Potro (24) -
 Roger Federer (3)
 7:5 3:6 7:6 6:4
 Rafael Nadal (1) -
 Juan Martin Del Potro (24)
 4:6 6:0 6:3 6:2
 Rafael Nadal (1) -
 Kevin Anderson (28)
 6:3 6:3 6:4
 Dominic Thiem (6) -
 Alex de Minaur (W)
 6:4 6:1 6:1
 Dominic Thiem (6) -
 Taylor Fritz (W)
 6:4 6:4 4:6 7:5
 Dominic Thiem (6) -
 Adrian Mannarino (30)
 7:5 6:3 6:4
 Sam Querrey (17) -
 Gilles Simon
 6:4 6:3 6:4
 Sam Querrey (17) -
 Dudi Sela
 6:4 6:1 6:4
 Sam Querrey (17) -
 Radu Albot (Q)
 4:6 6:2 6:4 6:4
 Sam Querrey (17) -
 Mischa Zverev (23)
 6:2 6:2 6:1
 Kevin Anderson (28) -
 Sam Querrey (17)
 7:6 6:7 6:3 7:6
 Kevin Anderson (28) -
 Pablo Carreno Busta (12)
 4:6 7:5 6:3 6:4
 Radu Albot (Q) -
 Ernesto Escobedo
 7:5 4:6 6:2 6:4
 Radu Albot (Q) -
 Yen-Hsun Lu
 6:2 7:6 5:7 0:6 7:6
 Kevin Anderson (28) -
 JC Aragone (Q)
 6:3 6:3 6:1
 Kevin Anderson (28) -
 Ernests Gulbis
 6:3 7:5 6:4
 Kevin Anderson (28) -
 Borna Coric
 6:4 6:3 6:2
 Kevin Anderson (28) -
 Pablo Lorenzi
 6:4 6:3 6:7 6:4
 Borna Coric -
 Jiri Vesely
 7:6 7:6 6:2
 Borna Coric -
 Alexander Zverev (4)
 3:6 7:5 7:6 7:6
 Alexander Zverev (4) -
 Darian King (Q)
 7:6 7:5 6:4
 Mikhail Kukushkin (Q) -
 David Ferrer (21)
 4:6 6:3 6:2 6:1
 Mikhail Kukushkin (Q) -
 Evgeny Donskoy
 6:4 6:4 7:5
 Lucas Pouille (16) -
 Mikhail Kukushkin (Q)
 2:6 6:3 6:4 6:4
 Diego Schwartzman (29) -
 Lucas Pouille (16)
 2:6 6:3 6:4 6:4
 Pablo Carreno Busta (12) -
 Diego Schwartzman (29)
 6:4 6:4 6:2
 Diego Schwartzman (29) -
 Carlos Berlocq
 6:2 6:1 6:3
 Diego Schwartzman (29) -
 Janko Tipsarevic
 6:2 6:4 7:5
 Diego Schwartzman (29) -
 Marin Cilic (5)
 4:6 7:5 7:5 6:4
 Marin Cilic (5) -
 Tennys Sandgren
 6:4 6:3 3:6 6:3
 Marin Cilic (5) -
 Florian Mayer
 6:3 6:3 6:3

 

 Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde
 Svetlana Kuznetsova (8) -
 Marketa Vondrousova
 4:6 6:4 7:6
 Kurumi Nara -
 Svetlana Kuznetsova (8)
 6:3 3:6 6:3
 
 Elina Svitolina (4) -
 Katerina Siniakova
 6:0 6:7 6:3
 Elina Svitolina (4) -
 Evgeniya Rodina
 6:4 6:4
 Elina Svitolina (4) -
 Shelby Rogers
 6:4 7:5
 Madison Keys (15) -
 Elina Svitolina (4)
 7:6 1:6 6:4
 Shelby Rogers -
 Kayla Day (W)
 6:2 4:6 6:4
 Shelby Rogers -
 Daria Gavrilova (25)
 7:6 4:6 7:6

 

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