Kunstturnen Swiss Cup 2015, Zürich |
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8. November 2015 |
Swiss Cup
An einem Wochenende war ich gleich zweimal im
Hallenstadion in Zürich bei persönlichen Premieren. Den Super10Kampf der
Sporthilfe am Freitagabend sowie den Swiss Cup am Sonntag hatte ich vorher noch
nie besucht. Das Einladungsturnier des Swiss Cups folgt jeweils auf den
offiziellen den Saisonabschluss der Kunstturner. Er fand in diesem Jahr eine
Woche nach den Weltmeisterschaften in Glasgow statt. In den vergangenen Jahren
trat jeweils eine Terminkollision mit meinen Läufen auf, so dass ich in diesem
Jahr den offenen Termin zum Besuch nutzte.
Vorrunde
Ziel der Veranstalter ist es mit vertretbarem
Budget ein möglichst attraktives Feld zu präsentieren, wenn möglich mit Schweizer
Final- oder gar Siegeschancen. Diese wären gegeben gewesen, hätte sich Giulia
Steingruber an den Weltmeisterschaften in der Vorwoche nicht am Knie verletzt.
Glücklicherweise riss dabei nicht das Kreuzband, denn die Energie beim Sturz
wirkte beängstigend.
Eine Absage gab es auch von Fabian Hambüchen. Dessen Ersatz Sebastian Kimmer
schlug sich gut. Allerdings wurde Team Deutschland I nach Patzern von Elisabeth
Seitz an ihren besten Geräten Reck und Boden überraschenderweise bereits nach
zwei Runden vorzeitig aussortiert.
Nach Abschluss der Saison liegt es näher europäische Mannschaften -
speziell Nachbarländer - für die Veranstaltung zu gewinnen. Für Japan startete
mit Kazuma Kaya zwar ein Mannschaftsweltmeister. Er war allerdings nur als Pferdpauschenspezialist eingesetzt worden. Des weiteren fehlten von den ganz
grossen Turnnationen die USA, Russland und China. Das hat einerseits mit der
Entfernung und dem Marktwert zu tun, andererseits im Fall von China könnte es bei oft wechselnden
und austauschbaren Namen bei einem Showwettkampf wie diesem auch mit dem
Zuschauerinteresse zusammenhängen. Zu einer starken Turnnation aufgestiegen sind
die Briten mit Bronze bei den Herren und Silber bei den Damen an der Heim-WM in
Glasgow. Für den Swiss Cup konnten aber keine Leistungsträger gewonnen werden.
Finalrunde
Formstärkster Turner war Oleg Verniaiev. Der
Weltmeister von 2014 und Zweitplatzierte von 2015 am Barren brillierte im Final
in seiner Paradedisziplin. Seine wenig namhafte Partnerin Angelina Kysla holte
in der
als Punktelieferant bekannten Disziplin Sprung die weiteren Zähler zum Sieg für
die Ukraine.
Die Rumänin Larisa Iordache - Gewinnerin von Bronze an der WM 2015 und Silber an
der WM 2014 im Mehrkampf - hatte in der Vorrunde deutlich stärkere Noten erzielt
als ihr Partner Marius Berbecar. Ausgerechnet im Finaldurchgang, in dem Berbecar
die beste Leistung des Tages zeigte, patzte Iordache am Stufenbarren. Das
Zittergerät hatten erstaunlicherweise gleich drei von vier Turnierinnen als
Finalgerät ausgewählt.
Siegerehrung und
Ehrenrunde
Da sich die ukrainischen Sieger nicht in Englisch
oder Deutsch verständigen konnten, "flüchteten" sie geschickt vor dem
Siegerinterview. Dieses wurde später sehr kurz via improvisiertem russischen
Dolmetscher abgehalten.
Das Team Schweiz II mit Ilaria Käslin und Pablo Brägger hatten mit dem
Finaleinzug einen Erfolg erzielt, was auch der Stimmung im Stadion zuträglich
war. Die gesamte Veranstaltung gestaltete sich spannend.
Am besten gefallen hat mir die abschliessende Ehrenrunde aller Teilnehmer. Da
wir in der ersten Reihe sassen, konnten wir mit allen Turnern abklatschen.
SRF
Sportpanorma
Der Tagesplan war massgeschneidert für einen
anschliessenden Besuch der Sendung Sportpanorama beim Schweizer Fernsehen nur
einen Kilometer vom Hallenstadion entfernt. Es war abzusehen, dass der oder die
Studiogäste Teilnehmer vom Swiss Cup sein würden. So handelte es sich beim
Interviewgast denn auch um Giulia Steingruber (Bild 4).
Swiss Cup | |||||
Rang | Mannschaft | Athleten |
Stand
nach zwei Runden |
Stand nach drei Runden |
Finalrunde |
1. | Ukraine |
Angelina Kysla UKR Oleg Verniaiev UKR |
58.275 | 85.675 | 29.925 |
2. | Rumänien |
Larisa Iordache ROU Marius Berbecar ROU |
57.675 | 85.225 | 29.850 |
3. | Deutschland II |
Pauline Schäfer GER Andreas Bretschneider GER |
58.350 | 87.425 | 28.250 |
4. | Schweiz II |
Ilaria Käslin SUI Pablo Brägger SUI |
57.350 | 84.950 | 27.000 |
5. | Japan |
Yuki Uchiyama JPN Kazuma Kaya JPN |
57.300 | 84.750 | - |
6. | Schweiz I |
Laura Schulte SUI Claudio Capelli SUI |
55.700 | 83.900 | - |
7. | Kanada/Grossbritannien |
Victoria Kayen Woo CAN Courtney Tulloch GBR |
56.250 | 83.750 | - |
8. | Mexiko |
Alexa Citlali Moreno Medina MEX Daniel Corral MEX |
55.475 | 82.575 | - |
9. | Deutschland I |
Elisabeth Seitz GER Sebastian Krimmer GER |
54.950 | - | - |
10. | Frankreich |
Camille Bahl FRA Julien Gobaux FRA |
53.800 | - | - |