WTA Portoroz 2010 |
zurück zur Hauptseite Last updated: 30.01.2023 |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Anna Chakvetadze, Johanna Larsson, Polona Hercog, Ksenia Pervak, Vera Dushevina, Anastasia Pavlyuchenkova, Stefanie Vögele, Anastasiya Yakimova, Marina Erakovic, Jelena Jankovic |
23.-25. Juli 2010 |
WTA Portoroz
Das Turnier erinnerte mich an
Dubai, obwohl es mit 220'000$ nur
ein Neuntel so hoch dotiert ist wie das Wüstenturnier. Ich fand vier
Übereinstimmungen: Die Aussenplätze sind einfach da, weil es Aussenplätze
braucht. Die sehen aus wie im Tennisclub von nebenan. Gleich neben dem
Tennisstadion gab ein Restaurant, dass schnell zu meinem Stammlokal wurde. In
Dubai war es ein Italiener, hier in Portoroz ein Mexikaner. Das Turnier
existiert vor allem dank genügend flüssigen Mitteln. Mit den Petrodollars in den
Emiraten lassen sich allerdings grössere Sprünge machen als mit dem Geld aus
Tourismus und von den Casinos an der slowenischen Adriaküste. Zu guter letzt
regnete es an jedem der drei Tage. Genau wie in Dubai.
Zwei meiner drei Lieblingsspielerinnen hatten sich für das Viertelfinale am
Freitag in Portoroz qualifiziert. Vögele bereits am Mittwoch-, Larsson erst am
Donnerstagabend. Zu diesem Zeitpunkt fiel dann mein definitiver Entscheid, den
Motor anzuwerfen. Nach etwas vorgeholtem Schlaf und einer
nächtlich-morgendlichen Fahrt von 2:40 Uhr bis 10:45 Uhr traf ich in Slowenien
ein und baute mein Zelt auf dem Campingplatz auf. Das ist alleine gar nicht so
einfach, hat letztendlich aber doch gut geklappt. Das Finale am Sonntagabend
hatte ich nicht auf meiner Rechnung, da ich am Montagmorgen wieder zur Arbeit
musste. Ich blieb dann aber natürlich für das Endspiel mit schwedischer
Beteiligung. Mit dem Regenguss vor dem Endspiel und der Verzögerung hatte ich
natürlich nochmals nicht gerechnet. Nach einer Heimfahrt von 23:35 Uhr bis 08:40
Uhr inklusive knappen zwei Stunden Schlaf war ich dann zu Hause. Ein kurzer
Sprung unter die Dusche und ab zur Arbeit! Ein sehr lohnenswertes langes
Wochenende.
Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
Anastasiya
Yakimova (Q) - Masa Zec Peskiric 3:6 6:2 6:3 |
Anastasiya
Yakimova (Q) - Jelena Jankovic (1) 1:6 6:3 1:0 ret. |
Ksenia
Pervak - Anastasiya Yakimova (Q) 6:2 2:6 6:1 |
Johanna
Larsson - Ksenia Pervak 6:2 1:0 ret. |
Anna
Chakvetadze - Johanna Larsson 6:1 6:2 |
Ksenia Pervak - Dominika Cibulkova (5) 6:1 6:3 |
Ksenia Pervak - Alexandra Panova (Q) 6:2 7:5 |
|||
Anastasia
Pavlyuchenkova (3) - Alberta Brianti 7:5 6:1 |
Anastasia
Pavlyuchenkova (3) - Rossana De Los Rios 6:3 6:0 |
Johanna
Larsson - Anastasia Pavlyuchenkova (3) 6:3 6:2 |
||
Johanna
Larsson - Sofia Arvidsson (8) 7:6 6:2 |
Johanna
Larsson - Maria Elena Camerin 7:5 6:1 |
|||
Vera
Dushevina (6) - Anna Lapushchenkova 2:6 6:3 6:3 |
Vera
Dushevina (6) - Virginie Razzano 4:6 7:5 6:2 |
Anna
Chakvetadze - Vera Dushevina (6) 2:6 6:3 7:5 |
Anna
Chakvetadze - Polona Hercog (7) 0:6 6:2 6:2 |
|
Anna
Chakvetadze - Ekaterina Makarova 6:4 6:1 |
Anna Chakvetadze - Sara Errani (4) 6:1 6:2 |
|||
Polona Hercog (7) - Elena Bovina (Q) 6:3 6:3 |
Polona
Hercog (7) - Katarina Srebotnik (W) 6:4 6:7 6:3 |
Polona
Hercog (7) - Stefanie Vögele 7:5 7:5 |
||
Stefanie
Vögele
- Petra Kvitova (2) 7:5 6:2 |
Stefanie
Vögele
- Tamira Paszek (W) 7:5 6:4 |
Anna Chakvetadze - Johanna Larsson
Zuvor hatte Larsson an einem WTA-Turnier noch nie mehr als eine Partie
gewinnen können. Nun stand die 21-jährige nach vier Siegen in Folge im Finale.
Übermässig nervös war sie wohl nicht. Dennoch verlief das Spiel nicht nach ihren
Vorstellungen. Chakvetadze hatte ihr Auftaktgame problemlos gehalten. Da ging
sie konsequent über Larssons Rückhand. Larsson glich anschliessend zum 1:1 aus.
Doch die 23-jährige ehemalige Weltranglistenfünfte aus Moskau spielte ihre
Schläge zu konstant und mit einer wunderbaren Länge in die Ecken. Larsson konnte
nicht mehr punkten und verkrampfte mehr und mehr. 1:6 das Resultat aus
schwedischer Sicht.
Der Start in den zweiten Satz gelang Larsson mit dem Aufschlaggewinn erneut. Vom
1:0 zum 1:5 dominierte Chakvetadze das Match aber weiterhin. Immerhin blieb die
Schwedin mit dem Aufschlaggewinn zum 2:5 im Match. Mit dem Rücken zur Wand
erspielte sie sich im folgenden Game dank mutigen Gewinnschlägen ein 0:40. Es
waren ihre ersten Breakbälle der Partie. Doch sinnbildlich für die gesamte
Begegnung wehrte Chakvetadze alle drei Breakbälle ab und schloss das Match dank
fünf Punktgewinnen in Folge nach nur 61 Minuten ab. Von 21 zweiten Aufschlägen
hat Larsson übrigens nur drei Punkte gewonnen.
Jetzt kann man die klare Niederlage dem Finale in die Schuhe schieben. Doch ich
bin mir sicher, dass Larsson solche Niederlagen gegen starke Gegnerinnen auch
schon unzählige Male in früheren Runden erlebt hat. Ich denke, sie hat das im
Interview nach dem Finale richtig analysiert: "Anna
played really well today. I did everything I could. ... I wasn't really nervous.
It was my first final but I was relaxed. I thought I could win but it didn't
happen. It was my first final and I'm happy with how things went here."
(© Sony Ericsson WTA Tour)
Das Finale war eine klare Angelegenheit für
Chakvetadze. Im Viertelfinale gegen Dushevina allerdings hatte sie zwei
Matchbälle gegen sich zu überstehen. Im Halbfinale gegen Hercog verlor sie den
ersten Satz glatt mit 0:6. In ihrer Siegesansprache irritierte mich ihre Antwort
auf die Frage nach ihrer Woche hier in Portoroz. Sie sei als eine der letzten
Spielerinnen in das Hauptfeld aufgenommen worden. Deshalb hätte sie nicht mit
einem Turniersieg rechnen können. Aber in der Tat war die Russin mit Rang 103
(neu: 73) sogar hinter ihrer Finalgegnerin auf Rang 84 (neu: 66) klassiert. Sie
ergänzte dann noch, dass sie im nächsten Jahr gerne wiederkommen und ihren Titel
verteidigen werde, sofern die Veranstalter sie wieder haben wollen. Den zweiten
Satzteil hätte sie sich sparen können.
Piran (Bilder 1-8), Izola
(Bilder 9-11)
Das Prunkstück der knapp fünfzig Kilometer langen slowenischen Küste ist
Piran. Gleich nördlich von Portoroz gelegen, joggte ich am Samstagmorgen
dorthin. Irgendwie muss man die langen erholsamen Tage ja überstehen, wenn das
Tennis erst spät nachmittags beginnt. :-) Das Erklimmen der piran'schen
Stadtmauer ist den Ausblick wert.
Mitte Juli ist Hochsaison im Mittelmeerraum. In Portoroz waren die Strände,
Restaurants und Promenaden zwar gut besucht bis voll, aber gewiss nicht
übervoll.
Anna Chakvetadze - Polona Hercog
Als einzige gesetzte Spielerin unter den letzten Vier und mit zwei
Aussenseiterinnen im anderen Halbfinale war Hercog die Favoritin auf den
Titelgewinn beim Heimturnier. Mit einem glatten 6:0 unterstrich die 19-jährige
aus Maribor ihre Favoritenrolle. Chakvetadze senkte danach ihre Fehlerquote und
zog ihr typisches Spiel mit langen, flachen Bällen an die Grundlinie und in die
Ecken auf. Da musste Hercog mit ihrer kraftvollen Vorhand dagegenhalten. Ihr
Coach Kuharszky jedoch riet ihr, hohe Bälle einzustreuen. Die Slowenin schaute
ihn zu Beginn des dritten Satzes mit fragendem Blick und einem nach oben
gehobenen Zeigefinger an. Wenn sich die Spielerin mit der Taktik nicht
wohlfühlt, dann wird es natürlich schwierig. Da haben wir wieder das Problem,
dass sie zu einer so kompletten Spielerin ausgebildet wird, dass sie über sehr
viele - manchmal noch zu viele - Möglichkeiten verfügt.
So setzte sich mit
Chakvetadze diejenige Spielerin durch, die als einzige der Halbfinalistinnen
bereits WTA-Turniersiege auf dem Konto hat. Bei ihr sind es deren sieben. Den
letzten errang sie im Februar 2008 in Paris. Zugeschaut hat bei ihrem Halbfinale
auch Marina Erakovic (Bild 9). Später am Abend traten Erakovic/Chakvetadze noch
im Doppelfinale an, welches sie im Match Tie-Break gegen Uhlirova/Kondratieva
verloren.
Johanna Larsson - Ksenia Pervak
Im Gegensatz zum Viertelfinale funktionierte die Rückhand bei Larsson
diesmal sehr gut, wenn sie sie denn überhaupt spielen musste. Denn die
19-jährige Linkshänderin Pervak nutzte diese Option viel zu wenig. Das ist der
Vorteil, den die unbekannte Larsson auf der WTA-Tour im Moment noch hat. Wissen
die Gegnerinnen erst, wie die Schwedin zu knacken ist (nämlich über ihre
Rückhand), dann werden sie ihr den Zahn ziehen. Aber auch Larsson kann darauf in
Zukunft natürlich Antworten suchen und finden. So umlief die Schwedin viele
Bälle und machte mit ihrer eingesprungen Vorhand unglaublichen Druck. Sie
strotzte vor Selbstvertrauen. Dass Pervak zu Beginn des zweiten Satzes aufgrund
einer Verletzung an der Schlaghand aufgab, konnte den Glanz des Sieges nicht
trüben. Larsson war in diesem Match die bessere Spielerin gewesen. Sie ist
übrigens die einzige Spielerin, die ich kenne, die von Spiel zu Spiel die Farbe
ihrer Kleidung wechselt. Ausserdem gibt sie dem Netzposten jedesmal eins mit,
wenn sie nach dem Aufstehen von der Bank auf die andere Seite wechselt.
Anna Chakvetadze - Vera Dushevina
Das russische Duell war eine zähe Angelegenheit. Sehr umkämpft, mit langen
Ballwechseln und vielen Breaks. Dushevina konnte im dritten Satz bei 5:3 zum
Matchgewinn retournieren. Da war die Chance bei diesem Duell mindestens gleich
hoch, wie wenn man zum Matchgewinn servieren kann oder muss. Doch Chakvetadze
kam heran. Bei 5:4 wehrte sie sogar zwei Matchbälle ab. Die letzten elf Punkte
des Matches gingen dann allesamt an die spätere Siegerin. Ein richtiges auf und
ab.
Früher war der Centre Court ein Sandplatz. Die Aussenplätze gab es nicht. An
ihrer Stelle standen Basketballfelder. Das sah ich auf alten Postkarten, die es
an den Kiosks noch zu kaufen gab. So lange kann das also noch nicht her sein.
Die Basketballkörbe (Bild 3) hängen immer noch. Das WTA-Turnier in Portoroz wird
seit der ersten Austragung im Jahr 2005 aber auf Hartplatz ausgetragen.
Johanna Larsson - Anastasia
Pavlyuchenkova
Da sieht man, dass Larsson eigentlich zu wenig Power hat für
Pavlyuchenkova. Vor allem mit der Rückhand ist Larsson zu langsam und zu kurz.
Die Russin hielt sie auch auf selbiger. Doch Larsson schaffte das erste Break
der Partie zum 4:2. Nun verliess Pavlyuchenkova etwas ihre Linie, um ein
besseres Gefühl zu kriegen. Ihr natürliches Spiel ist es, voll draufzuhalten und
die Bälle links und rechts zu verteilen. Das tat sie nun vermehrt und
vernachlässigte damit ihren Plan, Larssons Rückhand zu malträtieren. Die
Schwedin ist defensiv eine beherzte Kämpferin und brachte dank starker
Laufarbeit viele Bälle zurück. Pavlyuchenkova unterliefen schliesslich die
Fehler. Hatte Larsson die Bälle auf der Vorhand, konnte auch sie Gewinnschläge
anbringen.
Bereits bis zum ersten Break der Partie waren die Games umkämpft gewesen. Nun
aber folgten einige Breaks. Pavlyuchenkova schaffe das Re-Break zum 4:3, doch
Larsson schlug mit 5:3 umgehend zurück und hielt danach ihren Service zum
Satzgewinn. Im zweiten Satz verlor Pavlyuchenkova völlig ihren Rhythmus und lag
schnell mit 0:4 zurück. Erst in den letzten beiden Aufschlagspielen deutete sie
ihr Potential an, indem sie drei Asse schlug. Zuvor war ihr in der ganzen
Begegnung keines gelungen.
Mit nur 3 Punktgewinnen aus 21 zweiten Aufschlägen wies
die Russin ohnehin eine schwache Bilanz auf. Nie zuvor hatte Larsson einen Sieg
über eine so hoch klassierte Spielerin erringen können. Pavlyuchenkova wird auf
Weltranglistenposition 31 geführt.
Polona Hercog - Stefanie Vögele
Das war ein sehr guter Schachzug von Coach Ivo Werner, seinen
Schützling beim zweiten Aufschlag Hercogs einen Meter ins Feld vorrücken zu
lassen. Oftmals machen das Spielerinnen nur zur Verwirrung der Gegnerinnen und
trippeln danach zurück, um den Aufschlag auf Grundlinienhöhe zu spielen. Aber
Vögele hielt ihre Position weit vorne. Konnte sie auch. Denn sie Kickaufschläge
von Hercog haben etwas zu wenig Tempo. So konnte Vögele dank dem frühen
Treffzeitpunkt Druck machen und die Bälle erst noch auf einer angenehmen Höhe
spielen. Damit legte die 20-jährige Aargauerin einen Blitzstart zum 4:1 hin.
Da sind wir wieder bei den (zu) vielen Möglichkeiten im Spiel der Polona Hercog,
die erst aussortiert werden müssen.
Die Konzentrationsphase ist bei Hercog jeweils auch in der Aufschlagvorbereitung
gut zu sehen. Ihrem Bauch sind die starken Atembewegungen anzusehen, mit denen
sie ihren Puls tief und die Konzentration hoch hält. Als
die 19-jährige Slowenin ihre Möglichkeiten dann aussortiert hatte, erkor sie den Rückhandslice cross zu ihrer Hauptwaffe. Da müssen aus meiner Sicht bei Vögele
als Gegenmittel die Longlinewinner kommen. Doch sie spielte unzählige
Crossrallies sowohl auf der Vor- wie auf der Rückhand mit, obwohl dabei kaum
etwas heraussprang. Zum geplanten Gegenmittel der Schweizerin wurden dann die
hohen Bälle auf Hercogs Rückhand. Da kann die Slowenin keinen Slice mehr
anbringen und ihre Rückhand verpufft oft in einem drucklosen, zu kurz gespielten
Top Spin-Ball. Das wäre eine mögliche Lösung für die Aufgabenstellung. Doch
Vögele fühlte sich mit diesem Schlag nicht sehr wohl. Blieben also nur noch die
Longlinewinner. Die gelangen ihr zu Beginn des zweiten Satzes, als sie nach
Breakrückstand von 0:1 auf 2:1 vorlegen konnte.
Ingesamt unterliefen Vögele aber auch zu viele
unerklärliche Vorhandfehler, die auf halber Höhe im Netz landeten. Von drei
Vorhandcrossbällen nacheinander gelangen ihr beispielsweise zwei und den dritten
Schlag setzte sie voll ins Netz.
Vögeles Resultat in Portoroz mit dem
Erstrundensieg über die Wimbledon-Halbfinalistin Kvitova ist das beste der
ganzen Saison. Dennoch purzelte sie trotz Viertelfinalteilnahme in der
Weltrangliste von Platz 98 auf 110 und damit aus dem elitären Kreis der Top
100-Spielerinnen. Im Vorjahr hatte sie in Portoroz das Halbfinale - ihr bislang
einziges auf der WTA-Tour - erreicht. Diese Punkte fielen nun aus der Wertung.
Mit einer 3:15-Bilanz in WTA-Hauptfeldern konnte sie dieses Jahr wahrlich noch
nicht mit der grossen Kelle anrühren.
Ksenia Pervak - Anastasiya Yakimova
Pervak versuchte ihre Gegnerin wegzuschiessen. Yakimova hielt mit
Slice- und Top Spin-Bällen, die zuweilen schon fast Mondballhöhe erreichten,
dagegen. Doch das reichte nicht aus. Warum die in Tscheljabinsk geborene Pervak
den zweiten Satz so klar verlor, bleibt hier unbeantwortet. Denn nach dem
einsetzenden Regen zu Beginn des zweiten Satzes ging ich kurz zu "Papa Chico",
wo ich mein mexikanisches Abendessen genoss. Bei meiner Rückkehr befanden wir
uns bereits im dritten Satz und Pervak gab wieder den Ton an.
Da die Matches in Portoroz jeweils erst spät nachmittags (am Freitag um 16 Uhr,
Samstag um 18 Uhr und Sonntag um 20 Uhr) begannen, hätten Regengüsse der ganzen
Geschichte einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machen können. Tagsüber
war es nämlich immer schön und heiss gewesen. Zu heiss allerdings, wenn man den
Spielerinnen und Zuschauern, die gleichzeitig auch Strandgänger sind,
entgegenkommen will. Abends zogen dann die Gewitter auf. Doch im Notfall könnte
man Open End bis weit in die Nacht hinein oder dann am nächsten Morgen spielen,
da alle Beteiligten danach ohnehin bis zum nächsten Nachmittag frei haben.
Jelena Jankovic
Im letzten Jahr hatte sich Portoroz erstmals einen ganz grossen
Namen für das Turnier geleistet. Die Weltranglistenerste Safina war verpflichtet
worden. Die Russin wurde mit dem Turniersieg ihrer Favoritenrolle gerecht.
Dieses Jahr war die Weltranglistenzweite Jankovic das grosse Aushängeschild des
Turniers. Ausser Safina und Jankovic war in der insgesamt sechsjährigen
Turniergeschichte nie eine Spielerin angetreten, die zum Turnierzeitpunkt höher
als auf Rang 19 klassiert gewesen war.
Für so einen Star nimmt man als Organisator viel Geld in die Hand. Ein
definitives Lob gilt dem hieb- und stichfesten Vertrag, der mit der Serbin
geschlossen wurde. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, dass sie ihr letztes
Spiel bereits am Mittwoch bestritten hatte und am Samstag noch für eine
Autogrammstunde präsentiert werden konnte. Die 25-jährige hatte aufgrund einer
Fussverletzung aufgeben müssen.