French Open 2010, Paris

zurück zur Übersicht         Last updated: 30.01.2023

alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Elena Dementieva, Flavia Pennetta, Yanina Wickmayer, Polona Hercog, Aleksandra Wozniak, Chanelle Scheepers, Tatiana Golovin
Weitere Matches - Elena Dementieva, Flavia Pennetta

 

Wird Elena Dementieva je ein Grand Slam-Turnier gewinnen? Ich denke, dass dieses Roland Garros ihre letzte grosse Chance war. Überraschend gehörte die 28-jährige Russin zu den vier Halbfinalistinnen, die allesamt noch nie zuvor ein Major-Turnier hatten gewinnen können. Die French Open- und US Open-Finalistin des Jahres 2004 steht stellvertretend für das Auf und Ab im Damentennis. Jederzeit und unverhofft.

Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde  Viertelfinale  Halbfinale
 Yanina Wickmayer (16) -
 Sandra Zahlavova
 6:1 6:1
 Yanina Wickmayer (16) -
 Sybille Bammer
 7:6 1:6 7:5
 Daniela Hantuchova (23) -
 Yanina Wickmayer (16)
 5:7 3:6
 
 Flavia Pennetta (14) -
 Anne Keothavong
 6:2 6:2
 Flavia Pennetta (14) -
 Roberta Vinci
 7:5 6:2
 Flavia Pennetta (14) -
 Polona Hercog
 6:3 6:0
 Caroline Wozniacki (3) -
 Flavia Pennetta (14)
 7:6 6:7 6:2
 
 Polona Hercog -
 Misaki Doi (Q)
 6:3 6:0
 Polona Hercog -
 Lucie Safarova (24)
 6:1 6:2
 Elena Dementieva (5) -
 Petra Martic
 6:1 6:1
 Elena Dementieva (5) -
 Anabel Medina Garrigues
 6:2 7:6
 Elena Dementieva (5) -
 Aleksandra Wozniak
 6:7 6:3 6:4
 Elena Dementieva (5) -
 Chanelle Scheepers (Q)
 6:1 6:3
 Elena Dementieva (5) -
 Nadia Petrova (19)
 2:6 6:2 6:0
 Francesca Schiavone (17) -
 Elena Dementieva (5)
 7:6 ret.
 Aleksandra Wozniak -
 Iveta Benesova
 6:3 6:3
 Aleksandra Wozniak -
 Kateryna Bondarenko (32)
 6:4 6:1
 Chanelle Scheepers (Q) -
 Mathilde Johansson (W)
 6:2 6:4
 Chanelle Scheepers (Q) -
 Gisela Dulko
 3:6 6:3 6:4
 Chanelle Scheepers (Q) -
 Akgul Amanmuradova
 6:3 6:3

Elena DementievaAleksandra WozniakAleksandra Wozniak
Elena Dementieva - Aleksandra Wozniak
Es war das schwächste Match, das ich dieses Jahr in Paris gesehen hatte. Fehler über Fehler. Wozniak hatte im dritten Satz mit 4:1 vorgelegt, konnte das Match aber nicht nach Hause bringen. Vielleicht war die 22-jährige Kanadierin etwas zu passiv. Doch Dementieva hatte sich gesteigert und war zum Ende hin trotz zwölf Doppelfehlern (fünf davon im letzten Satz) die bessere Spielerin.
Drei ungewöhnliche Dinge fielen mir an Dementieva auf: 1) An Unterschenkel und Fussgelenk war sie einbandagiert und verzog zeitweise ihr Gesicht schmerzverzerrt (Bild 5). Beim Gedanken an sie habe ich eine Vielspielerin im Kopf, die niemals verletzt zu sein scheint. 2) Sie nimmt zwischen Satz zwei und drei immer eine Umkleide- oder Toilettenpause. Diesmal nicht. 3) In grellem hellblau habe ich sie noch nie gekleidet gesehen.


Elena Dementieva - Chanelle Scheepers
Zum dritten Mal hatte sich Scheepers durch die Qualifikation in ein Grand Slam-Turnier gespielt. Zum ersten Mal hat sie dabei die erste Runde überstanden. Mehr noch: Ein starker Sieg über Dulko und zwei dankbare Gegnerinnen brachten sie unerwartet in die vierte Runde. In der Weltrangliste springt sie damit von Platz 131 auf 84.
Trotz dem schwachen Auftritt gegen Wozniak spielte sich Dementieva noch bis ins Halbfinale von Roland Garros. Qualifikantin Scheepers war eine leichtere Hürde. Gegen Petrova hatte sie Glück, dass ihre Landsfrau nach dem klaren Gewinn des ersten Satzes von einer Verletzung behindert wurde. Ironischerweise musste Dementieva in der Runde darauf aufgrund ihrer Beinverletzung aufgeben. Ein Muskelfaserriss, liess sie anschliessend verlauten.

Nachtrag November 2010: Ein Grand Slam-Turnier wird Elena Dementieva definitiv nicht mehr gewinnen. An den WTA Tour Championships in Doha, dem letzten Turnier des Jahres, gab die 29-jährige Russin etwas überraschend ihren Rücktritt bekannt. Sie ist mit dem russischen Eishockeyspieler Maksim Afinogenow liiert, der auf diese Saison von der nordamerikanischen NHL in die russische/osteuropäische KHL zurückgekehrt ist. Familiengründung steht nun wohl auf dem Plan.
Dementieva hatte in Wimbledon aufgrund des an den French Open zugezogenen Muskelfaserrisses nicht antreten können. An den US Open erreichte sie dann die vierte Runde.

Flavia PennettaFlavia PennettaPolona HercogPolona HercogPolona HercogFlavia PennettaFlavia PennettaFlavia Pennetta
Flavia Pennetta - Polona Hercog
Die 19-jährige Hercog verfügt jedesmal, wenn ich sie wieder spielen sehe, über mehr Optionen und wählt diese auch immer besser. Als aber Pennetta ihren Rhythmus gefunden hatte, gab es für die Slowenin nichts mehr zu holen. Vor allem mit ihrem Rückhandcross mit gutem Winkel auf T-Linie spielte sie sich selber aus. Dieser Schlag hatte zu wenig Tempo dahinter und Pennetta versorgte ihr diesen jeweils prompt. Die Schülerin von Zoltan Kuharszky hat noch lange nicht ausgelernt. Es ist zwar schön, taktisch und spielerisch so viele Möglichkeiten zu haben. Aber wird noch seine Zeit dauern, bis die richtige Schlagwahl natürlich erfolgt und zur Selbstverständlichkeit wird.

Yanina Wickmayer
Yanina Wickmayer
Sie ist zwar US Open-Halbfinalistin 2009 und dreifache Turniersiegerin (Estoril 2009, Linz 2009 und Auckland 2010), doch die 20-jährige Belgierin hat erst diesen Februar beim Fed Cup in Polen gegen Radwanska ihren ersten und bisher einzigen Sieg über eine Top 10-Spielerin feiern können! Die Bilder stammen vom Training.


Tatiana Golovin
Mit 20 Jahren zur Tennisrentnerin zu werden, ist bemerkenswert. Das ist nun zwei Jahre her und eine Rückkehr Golovins scheint in weiter Ferne. Während ihrer kurzen Karriere spielte sie 17 Grand Slam-Turniere (bestes Resultat: Viertelfinale US Open 2006) und gewann zwei WTA-Titel im Einzel (Amelia Island 2007 und Portoroz 2007) sowie den Titel im gemischten Doppel von Roland Garros 2004 an der Seite von Richard Gasquet. Damals waren Golovin 16-jährig und Gasquet 17-jährig mit einer Wild Card bedacht worden.

 

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